Mobilitätsfibel für Schulanfänger von AVV und VCD

Auch in diesem Jahr geben der Aachener Verkehrsverbund (AVV) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) erneut die Mobilitätsfibel heraus. Das Ziel ist auch diesmal wieder, die neuen Erstklässler fit zu machen, um den Weg zur Grundschule sicher und allein zurücklegen zu können. Die Broschüre bietet mit Blick auf den bald zu bewältigenden Schulweg übersichtlich die wichtigsten Informationen zur kindgerechten Mobilität. Zur Sprache kommen außerdem Themen wie Gesundheit, Umweltbewusstsein, sicherer Umgang mit Bus und Bahn oder Fortbewegung mit Roller und Fahrrad. Grundlage der Fibel ist das Wissen um die Bedeutung von Bewegung für die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern. Dazu gehört, dass Kinder lernen, selbstständig mobil zu sein — auch ohne das „Elterntaxi”.

Der AVV steuert zur Fibel einen Extrateil bei, der kurz und knapp Wissenswertes rund um den Nahverkehr mit Kindern im Verbundraum bietet. Die beiden sympathischen Charaktere Elli und Karl bringen den Schulanfängern auf kindgerechte und spielerische Art die Themen näher. Ergänzt wird der Beitrag durch familienerprobte Ausflugstipps im Verbundgebiet.

Ob Lehrer, Schulen oder Kommunen: Die Mobilitätsfibel kann von allen Interessenten ab sofort kostenlos bestellt werden — solange der Vorrat reicht. Einfach eine E-Mail an mobilitaetsfibel@avv.de richten. Erhältlich ist das Heft auch beim VCD Landesverband NRW e.V., Grupellostr. 3, 40210 Düsseldorf, selbstverständlich auch via E-Mail an info@vcd-nrw.de.

Interessierte können die ganze Fibel als PDF herunterladen.

Quelle: AVV

Forschende untersuchen Potenziale des ÖPNV der Zukunft

Individuell und zu jeder Zeit mobil – auch ohne eigenes Auto. Damit das möglich wird, kooperieren Verkehrsbetriebe mit Anbietern neuer Mobilitätsformen wie Bikesharing, Carsharing oder Ridepooling. Wie das öffentliche Mobilitätsangebot der Zukunft in der Region Karlsruhe aussehen sollte, damit es den Bedürfnissen der Bürger optimal gerecht wird, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersucht. Ergebnis: Sind Pooling- und Sharing-Dienste flächendeckend verfügbar und wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiter verbessert, profitieren beide – und verringern damit den Autoverkehr.

Im Projekt „regiomove“ schafft der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) eine Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätsangebote digital über eine App und in Form von Mobilitätshubs – also Stationen, wo Nutzer möglichst einfach zwischen den Verkehrsmitteln wechseln können.

Ob und wie das am besten funktioniert, haben die Forschenden in unterschiedlichen Zukunftsszenarien des gesamten Mobilitätsverbundes in Verkehrsnachfragesimulationen modelliert: „Sharing- und Pooling-Angebote können helfen, dass der ÖPNV besser genutzt wird – aber nur, wenn sie wirklich flächendeckend verfügbar sind“, so Dr. Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT. „Im Moment haben aber lediglich bis zu zehn Prozent der Bevölkerung – je nach Region unterschiedlich – Zugang zu solchen Angeboten“, ergänzt Tim Wörle vom IfV. Ließe sich dieser Anteil durch eine weitere Verbreitung der unterschiedlichen Sharing-Dienste, auch in die Region, auf 20 Prozent steigern, könnte sich ihr Anteil am Verkehrsaufkommen nahezu verdreifachen.

In den Szenarien der Forschenden wird außerdem deutlich, dass die neuen Mobilitätsangebote nahezu keine Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr oder anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie dem eigenen Fahrrad sind. Im Gegenteil: „Der ÖPNV, der aktuell etwa zwölf Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens in der Region Karlsruhe ausmacht, profitiert bei der Verdopplung der Sharing- und Pooling-Angebote mit leichten Wachstumstendenzen, die ebenfalls beim Fahrrad zu beobachten sind“, sagt Wörle. „Würde es zudem gelingen, die Reisezeiten von Bus und Bahn im Nahverkehr um zehn Prozent zu verringern, kann mit einem Zuwachs an ÖPNV-Fahrten von sechs Prozent gerechnet werden.“ In der Folge verringere sich der Anteil der Pkw am Verkehrsaufkommen in Karlsruhe und Umgebung.

Die Forschenden stellen ihre Ergebnisse beim Abschlussforum zum Projekt „regiomove“ am Donnerstag, 12. Mai von 9:30 bis 13:30 Uhr, auf der Messe IT-TRANS vor.

Quelle: KIT

Online-Fachtagung „kommunal mobil 2022“ am 12. und 13. Mai 2022

Am 12. und 13. Mai findet die digitale Fachtagung kommunal mobil unter dem Titel Digitalisierung.Verkehr.Umwelt. statt. Die Fachtagung wird vom Umweltbundesamt und dem Deutschen Institut für Urbanistik veranstaltet unter Mitwirkung des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Die Konferenz ist die siebte in der seit 2006 stattfindenden Veranstaltungsreihe kommunal mobil.

Sie soll aufzeigen, welchen Beitrag digitale Anwendungen zur Lösung von Verkehrsproblemen in Kommunen leisten können. Welche Rahmenbedingungen brauchen Kommunen, um das Potenzial der Digitalisierung für eine zukunftsfähige Gestaltung urbaner Verkehre nutzen zu können? Welche Rolle nehmen kommunale Verwaltungen und Unternehmen in diesem Transformationsprozess ein? Welche Erfahrungen und Lösungen gibt es bereits? Diesen und anderen Fragen soll mit Impulsvorträgen, Praxisbeispielen und im gemeinsamen Erfahrungsaustausch nachgegangen und kritisch diskutiert werden.

Sie können die Veranstaltung im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Difu verfolgen:

Alle Informationen zur Veranstaltung und das detaillierte Programm finden Sie hier.

Quelle: Umweltbundesamt

Bayerns Busunternehmen streiken am Freitagmorgen, 13. Mai 2022

Aufgrund der exorbitant hohen Dieselpreise und weiterhin ausbleibender finanzieller Hilfen sehen sich die mittelständischen bayerischen Busunternehmen gezwungen, mit einer Protestaktion auf ihre Lage im Zuge der Energiekrise sowie des geplanten 9-Euro-Tickets aufmerksam zu machen. Am Freitag, 13. Mai 2022 bleiben ab Betriebsbeginn bis 09.00 Uhr morgens in vielen Teilen Bayerns Busse im Linien- und Schülerverkehr stehen.

Viele familiengeführte Verkehrsbetriebe sehen aufgrund der Dieselpreisexplosion und den pandemiebedingten Fahrgeldausfällen keinen anderen Ausweg mehr. Trotz angekündigter staatlicher Hilfen ist bislang kein Geld geflossen. Seit Monaten tragen die Verkehrsunternehmen die Mehrkosten aus der eigenen Tasche. Die Gespräche mit Bund und Land blieben bisher ergebnislos. Das Land verweist auf den Bund, der Bundesverkehrsminister mauert.

Eine zentrale Rolle kommt aber auch den Landkreisen zu. Den LBO erreichen immer mehr Hilfeschreie, sowohl von Genehmigungsinhabern als auch von Subunternehmen. „Einige Aufgabenträger haben die Not der Busunternehmen erkannt und konkrete Hilfe zugesagt oder die Preise bereits angepasst“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. „Doch viele Landkreise haben es noch nicht verstanden. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Viele Betriebe stehen aufgrund der Dieselpreisexplosion kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – wobei die Coronapandemie den Boden bereitet hatte“, warnt der LBO-Geschäftsführer.

Hinzu kommt jetzt noch das 9-Euro-Ticket, dessen staatliche Finanzierung nicht abgesichert ist und nun ebenfalls droht, auf dem Rücken der Verkehrsbetriebe zu landen. „Die Anerkennung des 9-Euro-Tickets durch die Verkehrsunternehmen vor Ort darf und kann erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass die Betriebe die fehlenden Fahrgeldeinnahmen erhalten – und zwar nicht erst im Nachhinein sondern im Voraus“, fordert Rabl.

„Unsere finanzielle Lage und damit die Sicherstellung der Mobiltität im ÖPNV stehen auf dem Spiel“ beschreibt Sandra Schnarrenberger, LBO-Präsidentin und Busunternehmerin aus Neu-Ulm die Lage. „Es ist ein Hilfeschrei der Unternehmen, um zu zeigen, was ohne finanzielle Unterstützung eintreten wird: Die Schüler kommen morgens nicht in die Schule und Berufstätige nicht zu ihrem Arbeitsplatz. Wir können die Grundversorgung der Bevölkerung im Nah- und Schülerverkehr nur garantieren, wenn wir auch mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet werden“, so die LBO-Präsidentin.

Einen Vorgeschmack wird es am Freitag geben. In vielen Landkreisen werden am kommenden Freitagfrüh die Verkehre ausfallen. Eine Übersicht, welche Linien/Fahrten am Freitag bis 09.00 Uhr konkret ausfallen, wird in Kürze hier veröffentlicht.

Quelle: LBO

Pfad zum emissionsfreien ÖPNV-Busverkehr in Baden-Württemberg

Bis 2040 soll der ÖPNV in Baden-Württemberg komplett klimaneutral sein. Das kann gelingen, bedarf aber erheblicher, auch finanzieller Anstrengungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), die vom badenwürttembergischen Ministerium für Verkehr (VM) gefördert wurde. Die Studie gibt konkret Aufschluss über die Machbarkeit und die möglichen Umsetzungspfade hin zu klimaneutralen Busverkehren im ÖPNV.

Das Ergebnis: Der Busverkehr im Land wird teurer; die Kosten werden jedoch nicht – wie befürchtet – explodieren. Dabei ist eine möglichst schnelle Umsetzung kontraproduktiv und wird die Beteiligten überfordern. Weder stehen die Stromnetze, noch grüner Wasserstoff und auch keine belastbaren regionalen Umsetzungskonzepte zur Verfügung. Erschwerend kommt hinzu, dass momentan die Reichweiten von batterieelektrischen Bussen im Winter (wenn zusätzlich im Bus auf Dieselheizungen verzichtet werden soll) noch nicht eine 1:1-Umsetzung gewährleisten. Weder die Flächen für neue Betriebshöfe, noch das Fahrpersonal stehen für eine sofortige, hundertprozentige Umsetzung zur Verfügung.

Deshalb plädiert der WBO dafür, den Transformationsprozess behutsam einzuleiten und die vollständige Umsetzung im Zieljahr 2040 zu verwirklichen. Der Transformationsprozess bleibt trotzdem herausfordernd: Anfang des nächsten Jahrzehnts werden (Stand jetzt) endgültig keine Fahrzeuge mit Diesel-Verbrennungsmotoren für den ÖPNV beschafft werden. Bis dahin müssen die infrastrukturellen und systemischen Voraussetzungen für den Wandel geschaffen worden sein. Die CVD-Quoten gilt es mindestens einzuhalten, und dabei keine Schlupflöcher zuzulassen. Denn je früher mit der Umsetzung begonnen und entsprechend geplant wird, desto weniger herausfordernd wird die Situation zum Ende des Jahrzehnts.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL betont: „Die Studie des WBO hat uns ein großes Stück weitergebracht. Als Verkehrsministerium leiten wir aus der Studie das Ziel ab, dass bis 2030 rund 50 Prozent der Busse in Baden-Württemberg klimaneutral fahren können. Bis 2040 dann 100 Prozent. Um dies zu erreichen, müssen Bund und Land aber weiter mit der passenden Förderkulisse unterstützen.“ Der Bund fördert den Transformationsprozess mit 1,255 Milliarden Euro bis 2024, bislang ist wenig davon in Baden-Württemberg angekommen – generell stehen Länder und Kommunen ebenso in der Pflicht.

„Die gute Botschaft ist: Jetzt wissen die Verkehrsunternehmen in Baden-Württemberg, was wie schnell auf sie zukommt“, meint WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber. „Nichtsdestotrotz stehen die Omnibusunternehmen vor immensen Herausforderungen, die nur gemeinsam mit viel gutem Willen gemeistert werden können.“ Die CVD-Studie wird am 11. Mai beim ÖPNV-Kongress des WBO in Sindelfingen vorgestellt und auf der Homepage des WBO veröffentlicht.

Quelle: WBO

IT-Trans in vollem Gange

Am 10. Mai 2022 wurde die diesjährige Ausgabe der IT-Trans eröffnet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier begrüßte der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Teilnehmenden und machte die Bedeutung und die Aktivitäten des Standorts Karlsruhe deutlich. Er hob das Karlsruhe Mobility Lab als besonderes Highlight der IT-Trans hervor.

Khalid Alhogail, Präsident der UITP und CEO von SAPTCO in Saudi-Arabien begrüßte im Namen der UITP die 700 registrierten Delegierten sowie die Aussteller aus 32 Ländern. “Die Welt ist heute nicht mehr die gleiche wie zu der Zeit, als wir uns das letzte Mal sahen”, sagte er. “Wir leben im Zeitalter der Daten. Smart Mobility ist der Schlüssel für die Zukunft”.

“Die Zukunft ist bereits da – wir haben nicht richtig hingeschaut!”, so lautete der Titel des Keynote-Vortrages von Futurist, Autor, Humanist und Filmemacher Gerd Leonhard. Die Welt verändert sich, und der öffentliche Verkehr muss in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft in die Zukunft blicken. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben, interagieren und uns fortbewegen und der öffentliche Verkehr muss immer ein auf den Menschen ausgerichteter Sektor sein. “Die Zukunft ist besser als wir denken”, lautete das Fazit von Gerd Leonhard. Kein Auto zu besitzen wird zur neuen Normalität und Nachhaltigkeit zum neuen Standard des Wirtschaftens. Die drei Tickets für eine gute Zukunft sind Digitalisierung, Dekarbonisierung und Reformation.

Zum Abschluss der Eröffnungsfeier schickte Bundesverkehrsminister Volker Wissing eine Grußbotschaft per Video an die Teilnehmenden, in der er seine Vision von “seamless mobility” präsentierte.

Quelle: Messe Karlsruhe, Nahverkehrs-praxis

Netzbeirat warnt vor Unterfinanzierung des Schienennetzes

Der Netzbeirat der DB Netz AG sieht wegen unzureichender Infrastrukturfinanzierung den Deutschlandtakt und wichtige Bauvorhaben im Bundesschienennetz in Gefahr. Der Vorsitzende des Gremiums, Dr. Norbert Reinkober (Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH in Köln), warnt vor einer „dramatischen Unterfinanzierung“ des Schienennetzes in den kommenden Jahren: „Der vom Kabinett verabschiedete Haushaltsplan 2022 sieht in der Mittelfristplanung zu wenig Geld für baureife Vorhaben vor. Bleibt es bei den unzureichenden Finanzzusagen für die kommenden Jahre, lassen sich bis zum Jahr 2030 weder der Deutschlandtakt noch die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr realisieren.“

Dr. Norbert Reinkober fordert den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf, den Regierungsentwurf „deutlich nachzubessern“. Für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes müsse der Bund „so schnell wie möglich 3 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen“. Der Regierungsentwurf sieht bislang für dieses Jahr lediglich 1,9 Milliarden Euro vor. Das Bundesverkehrsministerium hält einen Hochlauf der Mittel auf 3 Milliarden Euro spätestens bis zum Jahr 2027 für nötig. „Dieser Hochlauf ist bislang in der Finanzplanung des Bundes nicht hinterlegt“, kritisiert Reinkober.

Der Netzbeirat wird vom Eisenbahnbundesamt einberufen und besteht aus 17 Persönlichkeiten, die als Repräsentanten der Netznutzer deren Belange vertreten.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

Start der U2-Tunnelbauarbeiten

Die Rohbauarbeiten für das größte Klimaschutzprojekt der Stadt, den Öffi-Ausbau U2xU5, schreiten planmäßig voran: Jetzt starten die ersten Tunnelbauarbeiten bei der zukünftigen Station U2xS Matzleinsdorfer Platz. Beim Schacht in der Triester Straße beginnen Anfang Mai die Grabungen für den ersten neuen U2-Tunnel. Bei der heutigen bautraditionellen Feier erfolgte der Tunnelanstich für diesen Abschnitt durch Öffi-Stadtrat Peter Hanke, Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer und der Patin für diesen Tunnelabschnitt, Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens.

Die Rohbauarbeiten zu U2xU5 verlagern sich nun immer mehr in den Untergrund. „Wir liegen mit den Bauarbeiten trotz aller Herausforderungen voll im Zeitplan. Das verdanken wir den Bau-Profis, die hier mit vollem Einsatz Außergewöhnliches leisten. Als nächsten Schritt stellen wir bereits die ersten neuen U-Bahn-Tunnel her“, informiert Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. 

Die ersten Tunnel werden mittels Neuer Österreichischer Tunnelbaumethode (NÖT) errichtet. Dabei graben die Arbeiter mit Baggern Meter für Meter nach vorne und sichern den Tunnel mit Spritzbeton. Vereisungsbohrungen, die im Vorfeld der Arbeiten durchgeführt wurden, sorgen für Stabilität im Erdreich. Im Sommer 2022 beginnen auch beim Bauabschnitt Rathaus die Arbeiten am anderen Ende der neuen U2-Tunnel.

Der Start der Tunnelvortriebe ist ein wichtiger Schritt, der traditionell von einer Feier und einer Tunnelpatin begleitet wird. „Ich bin begeisterte Öffi-Nutzerin und freue mich schon heute auf die neue U2. Es ist mir eine Ehre bei diesem wichtigen Klimaschutzprojekt die Tunnelpatenschaft zu übernehmen. Ich wünsche allen Beteiligten ein herzliches ,Glück Auf!‘“, so Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens und frischgebackene U2-Tunnelpatin. 

Sind die Tunnel im Umfeld der neuen U2-Stationen fertig, startet der nächste Meilenstein: Die Arbeiten mit der Schildvortriebsmaschine, dem sogenannten „Maulwurf“. Ab voraussichtlich 2024 gräbt die Tunnelbohrmaschine vom Matzleinsdorfer Platz den ersten Streckentunnel bis zum Augustinplatz im 7. Bezirk. Mit dieser minimal-invasiven Baumethode werden in diesem Abschnitt die Tunnel zwischen den Stationen unterirdisch gebaut. Die geplante Fertigstellung des neuen U2-Südastes bis zum Matzleinsdorfer Platz soll 2028 erfolgen.

Quelle: Wiener Linien

„Welterschöpfungstag“ – Deutschlands Ressourcen-Limit ist aufgebraucht

Am Welterschöpfungstag am Mittwoch, dem 4.5., hat Deutschland bereits sämtliche Ressourcen verbraucht, die unserem Land bei einer nachhaltigen Nutzung rechnerisch für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Anlässlich dieses „German Overshoot Days“ fordert der WWF Deutschland die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag gegebene Zusage, ökologisches Handeln ins Zentrum ihrer Politik zu stellen, zügig voranzutreiben.

„Der Welterschöpfungstag verdeutlicht einmal mehr, wie sehr wir über dem Limit leben, unsere knappen Ressourcen vergeuden und wie schlecht wir unsere Ökosysteme weiter behandeln“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. „Rechnerisch ist der deutsche Anteil an den natürlichen Ressourcen der Erde schon nach den ersten vier Monaten des Jahres aufgebraucht. Wenn alle Länder auf der Welt so `haushalten würden wie Deutschland, bräuchte es mehr als drei Erden. Die Ampel-Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag viele Umweltversprechen gemacht und mit ihren angekündigten Vorhaben große Erwartungen geweckt. Diese muss sie erfüllen und ihre Projekte mit Nachdruck voranbringen.

Wir liegen weltweit auf Platz 11 beim Pro-Kopf-Ausstoß energiebedingter CO2-Emissionen, exportierten vergangenes Jahr über 700.000 Tonnen Plastikmüll ins Ausland und verschwenden im Jahr rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel. Das alles ist nicht ressourcenschonend, nicht nachhaltig und zeigt: Derzeit sägen wir unvermindert an dem Ast, auf dem wir sitzen. Hier gibt es noch sehr, sehr viel zu tun.“

Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Die länderbezogenen Overshoot Days wie der deutsche „Welterschöpfungstag“ treffen diese Aussage in Bezug auf den Ressourcenverbrauch des jeweiligen Landes.

Die Berechnungen zum Welt- sowie zu den nationalen Overshoot Days gehen auf das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks zurück, der ausweist, wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Deutschlands hat sein „Limit“ später aufgebraucht als die USA (13. März), Schweden (3. April) und Saudi Arabien (27. April), aber früher als beispielsweise Frankreich (5. Mai), Japan (6. Mai) und China (2. Juni).

Quelle: WWF Deutschland

Linz unterstützt neues Tool im Kampf gegen tägliche Pendlerstaus

Die täglichen rund 300.000 Stadtgrenzen überschreitenden Fahrten von und nach Linz bringen die Straßeninfrastruktur besonders zu Stoßzeiten an ihre Leistungsgrenze. Für weitere Ausbaumaßnahmen stehen keine Platzressourcen zur Verfügung. Bis 2030 werden täglich weitere 74.000 Fahrten prognostiziert. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sollen die Megatrends Konnektivität und digitale Vernetzung gewinnbringend eingesetzt werden.

Die App DOMINO OÖ bietet eine Plattform, um gemeinschaftlich und mobil ans Ziel zu kommen. Kernfunktion der neuen Domino Mobilitäts-App ist eine kollektive Mitfahrplattform für gemeinsame Fahrten zum Arbeitsplatz und wieder retour in die Heimatgemeinde. Alle, die ihr Auto für den Arbeitsweg benötigen, können Fahrten in DOMINO OÖ anbieten. Mittels App wird das ideale Matching zwischen Fahrtenanbieter und Mitfahrer unterstützt. Darüber hinaus können auch weitere intermodale Mobilitätsangebote vernetzt werden. Jeder User kann somit Routen anhand verschiedener Verkehrsmittel wie dem ÖV-Angebot, Sharing-Services, Park-and-Ride- und Bike-and-Ride-Angeboten miteinander verknüpfen.

„Mit der neuen App DOMINO OÖ kann der Besetzungsgrad pro Auto erhöht und somit die Auslastung auf den stark frequentierten Pendelkorridoren reduziert werden. So wird der gemeinsame Pendelweg nicht nur schneller und umweltschonender, sondern auch kostengünstiger“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Bereits 600 Nutzer haben die DOMINO OÖ App auf dem Smartphone installiert. Auch für die Landeshauptstadt Linz bietet die Mobilitäts-App ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die täglichen Verkehrsstaus. „Diese App erweist sich als optimale und effiziente Lösung für Pendlerinnen und Pendler, sie leistet gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Pendeln wird weiterhin zum Alltag vieler Arbeitskräfte gehören. Je differenziertere Angebote es besonders in Zeiten der hohen Benzin- und Dieselkosten gibt, desto besser für die Pendlerinnen und Pendler. Zudem wird hiermit auch Digitalisierung zu einem konkreten Nutzen umgesetzt“, freut sich Bürgermeister MMag. Luger über die Mobilitäts-App.

Quelle: Land Oberösterreich