Regionalkonferenz Mobilitätswende am 17. und 18. Mai in Ludwigshafen

Die Regionalkonferenz Mobilitätswende ist eine etablierte Veranstaltung in der Mobilitätsbranche und wird jährlich abwechselnd durch die Metropolregion Rhein-Neckar und die TechnologieRegion Karlsruhe organisiert. Sie bringt politische Vertreter, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zusammen – und dies aus beiden Regionen und somit aus drei Bundesländern sowie aus der französischen Collectivité européenne d’Alsace. Das Event widmet sich ganz der klimafreundlichen Mobilität.

Das Programm der 5. Regionalkonferenz Mobilitätswende am 17. und 18. Mai 2022 steht unter dem Motto „Ausbau anpacken: klimafreundliche Mobilität im Personen- und Güterverkehr“. In einer Begleitausstellung wird im Innen- und Außenbereich des Pfalzbaus in Ludwigshafen zudem klimafreundliche Mobilität hautnah vorgestellt.

An Tag eins (17. Mai) setzen sich die Teilnehmenden in Podiumsdiskussionen und Impulsvorträgen im Pfalzbau mit den vielfältigen Herausforderungen der Mobilitätswende auseinander. Mit dabei sein werden hochrangige Vertreter aus der Bundes- und Landespolitik, aus Wissenschaft und Unternehmen der genannten Regionen. Angekündigt sind u. a. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (per Video), Elke Zimmer (Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg), Jutta Steinruck (Oberbürgermeisterin Ludwigshafen) sowie die Geschäftsführer der Rhein-Neckar Verkehr GmbH und der Karlsruher Verkehrsverbund GmbH, Christian Volz und Dr. Alexander Pischon. Zum zweiten Mal präsentieren außerdem Jugendliche ihre Ideen zur nachhaltigen Mobilität beim Jugendforum. Eingebettet ist zudem die Verleihung des Future Mobility Award 2022. Der Preis zeichnet intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen von internationalen Start-ups aus.

Am Nachmittag stehen vier Fachforen zu den Themen „Verkehrswende im ÖPNV in der Praxis“, „Intelligenter Güterverkehr und smarte Logistik“, „Digitalisierung und Autonome Mobilität“ und „Alternative Antriebe im Güter- und Fernverkehr“ auf dem Programm.

Am zweiten Tag (18. Mai) gehen namhafte Referenten in ihren Vorträgen der Frage nach, wann eine Verkehrswende „fair“ ist, geben Einblicke, wie Mobilität und Stadtplanung neu abgestimmt werden können und präsentieren regionale und internationale Best-Practice-Beispiele, u. a. aus Amsterdam, Barcelona, Oslo und Wien. Den Impulsvortrag „Fairkehrswende – für eine sozial gerechte Klimapolitik im Verkehr“ hält Dr. Wiebke Zimmer (Stellvertretende Direktorin, Agora Verkehrswende).

Die Teilnahme an der Regionalkonferenz ist kostenfrei. Um Online-Anmeldung bis einschließlich 9. Mai wird gebeten. Das gesamte Programm, weitere Informationen sowie der Link zur Anmeldung finden sich unter: www.regionalkonferenz-mobilitaetswende.de

Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe

Batterieanalytik-Unternehmen TWAICE erhält 30 Millionen US-Dollar Finanzierung

TWAICE, ein Batterieanalytik-Unternehmen, das die Transparenz und Vorhersagbarkeit von Batterie-Leistung und -Lebensdauer verbessert und damit Kunden in der Mobilitäts- und Energiebranche hilft, ihre Geschäftsmodelle effizient und nachhaltig auszubauen, gibt bekannt, dass es sich eine zusätzliche Serie-B-Finanzierung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar durch den globalen Investor Coatue sichern konnte.

Diese Erweiterung der Finanzierung umfasst persönliche Investitionen von Lip-Bu Tan sowie bisheriger Investoren und baut auf der 26 Millionen US-Dollar Serie-B-Finanzierung vom Mai 2021 auf, die von Energize Ventures angeführt wurde. Die Mittel werden für die weitere Optimierung der Cloud-Analytikplattform von TWAICE und den Ausbau der Präsenz verschiedener Standorte in Europa und Nordamerika verwendet – einschließlich der Erweiterung des neuen Standorts in Chicago.

Das Marktpotenzial des Batteriesektors wird bis 2030 auf 168 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dieses Wachstum bietet laut einer Analyse von Energize dem Batteriesoftwaremarkt Umsatzchancen in Höhe von 12 bis 20 Milliarden US-Dollar. Die aktuelle Nachfrage nach Hochleistungsbatterietechnologien wird durch den akuten Bedarf an zuverlässigen Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien und die Umstellung auf vollelektrische Fahrzeuge durch die Automobilhersteller auf der ganzen Welt befeuert. Die Batterie ist die teuerste Komponente in einem Elektroauto, weswegen Garantiezeiten und der Zustand der Batterie für potenzielle Käufer und OEMs von größter Bedeutung sind. Die Software von TWAICE löst die wichtigsten Herausforderungen im Lebenszyklus einer Batterie, indem sie Erkenntnisse über die Batteriealterung liefert und gleichzeitig hochpräzise Vorhersagen über die künftige Leistung der Batterie erlaubt.

TWAICE hat den Umsatz seit Mai 2021 um rund 250 Prozent gesteigert. Zum wachsenden Kundenstamm des Unternehmens gehören mehr als fünf der weltweit führenden Autohersteller sowie mehrere große Entwickler und Betreiber von Speichern für erneuerbare Energien.

„Wir bauen die weltweit umfassendste Plattform für prädiktive Batterieanalysen, die allen Unternehmen zur Verfügung steht, die den Wandel zu einer saubereren und umweltfreundlicheren Welt vorantreiben“, so Stephan Rohr, Co-CEO und Gründer von TWAICE. „Im letzten Jahr haben wir unseren Kundenstamm in den Bereichen Mobilität und Energie enorm vergrößert, neue Geschäftsfelder für Bus- und kommerzielle Flottenbetreiber aufgebaut sowie ein neues Produktangebot für die Restwertzertifizierung von Elektrofahrzeugen entwickelt. Diese jüngsten Erfolge verdanken wir unserem starken Team bei TWAICE und der Unterstützung all unserer Investoren“, fügt Co-CEO und Gründer Michael Baumann hinzu.

Quelle: TWAICE

Die Smart Country Convention ist zurück

Digitalisierung ist das Thema der Stunde und nicht erst seit der Pandemie müssen Städte und deren Verwaltungen digitaler werden. Wie das am besten geht, zeigen die Teilnehmer vom 18. bis 20. Oktober 2022 auf dem Berliner Messegelände. Auf mehr als 10.000 Quadratmetern Fläche ist genug Platz für digitale Lösungen, Austausch und Networking.

Die ersten Themenschwerpunkte der Smart Country Convention stehen bereits fest: die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), IT-Sicherheit und -Konsolidierung sowie Open Data, GAIA-X und Cloud in der Verwaltung. Im Bereich Smart City & Smart Region wird es darum gehen, wie Stadt und Land den Digitalisierungsturbo zünden können, wie digitale Bildung gelingt und interkommunale Zusammenarbeit gut funktionieren kann.

Die ersten Partner haben sich schon für die Smart Country Convention angemeldet – wie die Fraunhofer-Gesellschaft aus München. Sie entwickelt innovative Technologien für die Welt von Morgen. Auch ein Global Player wie Google kann sich die SCCON22 nicht entgehen lassen. Besonders in Verwaltungen und Behörden ist es wichtig, Daten sicher bereitstellen und archivieren zu können. Dabei möchte die Google-Cloud unterstützen – Bürgerdienste verbessern, die betriebliche Effizienz steigern und innovative Lösungen bereitstellen.

Aber auch Institutionen und Organisationen, die die smarte Entwicklung vor Ort, in ihren Kommunen und Verwaltungen umsetzen, sind bei der Smart Country Convention dabei – wie zum Beispiel die Region Südwestfalen. Durch ganz konkrete Maßnahmen wollen die Mitgliedsstädte und -gemeinden das Thema Smart Country voranbringen: wie Blockchain für Firmen aus der Region, Digitalisierung im Matheunterricht oder das digitale Lern- und Arbeitszentrum Soest.

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat übernimmt erneut die Schirmherrschaft für die SCCON. Wie schon in den vergangenen Jahren werden das BMI und viele weitere Bundesministerien die Veranstaltung nutzen, um sich mit Experten aus der Branche zu vernetzen und somit die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen.

Bis Ende Juni können sich Unternehmen für die Smart Country Convention 2022 anmelden. Alle Informationen zur Standanmeldung gibt es auf der Website der Smart Country Convention. Auch Besucher können im Onlineshop schon Ihr Ticket für die SCCON 2022 buchen – und das kostenfrei.

Quelle: Messe Berlin

Erfolgreicher Rollout der IVU.suite beim Verkehrsverbund Steiermark

Mandantenfähiges ITCS und verbundweites Ticketingsystem – der Berliner IT-Spezialist IVU Traffic Technologies hat die Einführung des integrierten Komplettsystems IVU.suite beim Verkehrsverbund Steiermark erfolgreich abgeschlossen. So profitieren die Fahrgäste in der Steiermark nun unter anderem von zuverlässigen Echtzeitinformationen und einem einheitlichen Fahrgeldmanagement. 

Um sowohl das Angebot als auch die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs vor Ort weiter zu verbessern, führte der Verkehrsverbund Steiermark 2017 ein Vergabeverfahren durch, welches die IVU mit ihrem mandantenfähigen Betriebsleit- und Ticketingsystem gewinnen konnte. Seit Ende 2021 ist das Komplettsystem nun verbundweit im Einsatz und befindet sich im stetigen Ausbau. So können die einzelnen Verkehrsbetriebe auf Basis einer gemeinsamen Rahmen­verein­barung die Hard- und Softwarelösungen der IVU.suite im Zuge der Vergabe neuer Linienbündel jederzeit abrufen. 

Alle Verkehrsunternehmen sind an die vom Verbund zur Verfügung gestellte Leitstelle angebunden und profitieren durch das mandantenfähige Hintergrundsystem der IVU.suite von Automatisierungen und einheitlichen Daten über Unternehmensgrenzen hinweg. Eingehende Ist-Daten der Fahrzeuge gibt die IVU.suite beispielsweise über das Echtzeitdaten-Gesamtsystem direkt an die Fahrgäste weiter. Auch für die verbundweiten Anschlusssicherungen sind bereits alle Voraussetzungen geschaffen.  

„Dank der IVU.suite steht uns jetzt ein sehr modernes Echtzeitdaten-Gesamtsystem mit dem Regio-RBL als zentraler Komponente zur Verfügung“, sagt Peter Gspaltl, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Steiermark GmbH. „Auch die zuverlässigen Fahrgastinformationen im gesamten Verbundgebiet oder das bargeldlose Zahlen im Bus sind ein großer Gewinn und kommen vor allem unseren Fahrgästen zugute.“  

„Der Verkehrsverbund Steiermark übernimmt als Innovationstreiber im öffentlichen Verkehr eine Vorreiterrolle in Österreich und setzt mit dem flächendeckenden Einsatz der IVU.suite neue Maßstäbe für die Betriebslenkung von Verbünden“, sagt Wolfgang Alfanz, Geschäftsführer der IVU Traffic Technologies Austria GmbH. „Dieser Projektabschluss ist ein wichtiger Meilenstein für die Erschließung des stetig wachsenden österreichischen Marktes.“ 

Quelle: IVU

mobileeee und amperio starten Kooperation beim Ladeinfrastruktur-Aufbau

Das Sharing-Unternehmen mobileeee hat sich für den Ausbau seiner Angebote in Deutschland mit dem Ladedienstleister amperio zusammengeschlossen, einem der ersten Fachplanungsbüros für Ladeinfrastruktur in Deutschland. mobileeee ist ein bundesweit agierender Experte für regionale e-Mobilitäts-Komplettlösungen mit Sitz in Frankfurt am Main und realisiert innovative Flottenlösungen mit Elektrofahrzeugen über Vermietung, Carpooling und Carsharing. Künftige E-Carsharing-Standorte von mobileeee werden exklusiv von amperio mit einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur ausgerüstet.

Für mobileeee wird amperio als Charge Point Operator (CPO) eigenverantwortlich bundesweit Ladestationen errichten, betreiben und warten. mobileeee wird im Rahmen der Zusammenarbeit eigenverantwortlich Elektroauto-Flotten aufbauen und betreiben. Das Besondere: Neben den exklusiv für mobileeee errichteten AC-Ladepunkten sollen an allen Standorten auch öffentlich zugängliche Ladestationen mit Leistungen von 11 kW AC bis 120 kW DC errichtet werden, an denen auch mit bankbasierten Bezahlmethoden bezahlt werden kann. Somit leisten die beiden Unternehmen auch einen Beitrag zum Aufbau eines flächendeckenden, benutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur-Netzes in Deutschland.

„amperio hat langjährige Erfahrungen im Bereich Standortanalyse sowie in der Planung und im Aufbau nutzerorientierter Ladelösungen. Zudem verfügt das Unternehmen über ein eigenes Backend für Abrechnung und Betrieb. Dies macht amperio für uns zu einem idealen Partner für den geplanten Ausbau unseres Standort-Netzes.“

Ilker Yilmaz, COO von mobileeee

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. mobileeee hat eines der breitesten und innovativsten Mobility-as-a-Service-Portfolios im Bereich elektrische Mobilität in Deutschland. Gemeinsam machen wir die emissionsfreie Mobilität zu einem reibungslosen Erlebnis“, so Herr Kaul weiter.

Oliver P. Kaul, Gründer und Geschäftsführer von amperio

Quelle: mobileeee

Ausbau der Bahnstrecke Berlin – Kostrzyn soll vorangetrieben werden

Aus Sicht der Länder Berlin und Brandenburg sowie des VBB ist der derzeitige Infrastrukturzustand der bislang nicht elektrifizierten, abschnittsweise noch eingleisigen Strecke Berlin – Kostrzyn (RB26, ehemalige „Ostbahn“) nicht ausreichend, um den künftigen Anforderungen für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot gerecht zu werden. Insbesondere die Ansiedlung von Tesla in Grünheide bei Berlin und die geplante Ausweitung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) führen perspektivisch zu einer starken Überlastung der Strecke Berlin – Frankfurt (Oder). Die Strecke Berlin – Kostrzyn kann als Ausweichstrecke für den grenzüberschreitenden Güter- und Personenfernverkehr aus/in Richtung Polen als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) einen erheblichen Beitrag leisten.

Auch auf polnischer Seite steigt die Bedeutung wegen der bereits jetzt erkennbaren Belastung der Strecke von Frankfurt (Oder) über Poznań nach Warschau weiter an. Bislang fehlt auf der deutschen Seite jedoch eine Finanzierungsmöglichkeit für einen zukunftsfähigen Ausbau der Strecke. Der Ausbau wurde bereits mehrfach für Infrastrukturprogramme des Bundes angemeldet, eine Finanzierung über den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) oder Güterverkehrsprojekte ist allerdings bislang nicht vom Bund vorgesehen. Um eine weitere Verzögerung hinsichtlich einer Umsetzung der Maßnahme zu vermeiden und dem Bund einen Planungsvorlauf zu verschaffen, soll nun ein stufenweiser Ausbau bis hin zum Gesamtausbau anhand eines Gutachtens untersucht werden. Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde ein externes Planungsbüro vom VBB beauftragt, ein Stufenkonzept für den Ausbau der Strecke Berlin – Kostrzyn zu erstellen.

Das Konzept soll mehrere detaillierte Untersuchungen und Ermittlungen beinhalten. So müssen umsetzbare Fahrplankonzepte für den Zielzustand und mögliche Zwischenstufen entwickelt werden, bei denen die Rahmenbedingungen für den Deutschlandtakt genauso wie mögliche Verknüpfungen auf polnischer Seite berücksichtigt werden. Ziel soll insbesondere die Ablösung der Dieselfahrzeuge durch die Elektrifizierung der Strecke oder als Rückfallebene der Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben sein.

Die Untersuchung soll darüber hinaus detailliert die einzelnen Infrastrukturmaßnahmen prüfen, deren Kosten kalkulieren, sowie mögliche Förderprogramme für die einzelnen Maßnahmen benennen.
Wichtig ist auch eine sinnvolle Umsetzungsreihenfolge der einzelnen Infrastrukturmaßnahmen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie sollen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen wie etwa Nutzen-Kosten-Untersuchungen als Grundlage für die Aufnahme in Förderprogramme des Bundes und der EU sowie die weiteren Planungsschritte zum Infrastrukturausbau durchgeführt werden können.

Die Erarbeitung des Stufenkonzeptes soll voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen sein.

Quelle: VBB

Verkehrslärm macht krank

Fast die Hälfte der lärmgeplagten Österreicher geben als Hauptursache Verkehrslärm an, macht der VCÖ anlässlich des morgigen internationalen Tages gegen Lärm aufmerksam. Davon ist für 82 Prozent der Kfz-Verkehr die größte Lärmquelle. In einer Online-Karte des VCÖ können Bürger Straßen mit zu viel Verkehrslärm eintragen. Dauerhafte Lärmbelastung macht krank, kann Schlafstörungen und Herzkreislauf-Erkrankungen verursachen. Der VCÖ fordert daher mehr Verkehrsberuhigung und Tempo 30 statt 50 als Regelgeschwindigkeit im Ortsgebiet.

Verkehrslärm ist die größte Lärmbelastung in Österreich, wie Daten der Statistik Austria zeigen. 1,2 Millionen Österreicher ab 16 Jahren wohnen an einer Straße, wo der Verkehrslärm eine Belastung ist. Davon geben fast eine Million Menschen den Kfz-Verkehr als größte Lärmquelle an, rund 120.000 leiden unter Fluglärm und für rund 94.000 ist der Schienenverkehr zu laut.

Die WHO empfiehlt, die dauerhafte Lärmbelastung auf unter 53 Dezibel zu reduzieren, in der Nacht auf unter 45 Dezibel, weil “Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist”.

Der VCÖ weist darauf hin, dass stark befahrene Straßen eine Belastung von über 55 Dezibel aufweisen. Dauerhafter Lärm macht krank. Lärm versetzt den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und das Schlaganfallrisiko steigen. Auch Schlafstörungen und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind Folgen von dauerhaftem Lärm.

Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit Bürgern aufzeigen, wo der Verkehrslärm ein Problem ist. In einer Online-Karte unter https://map.vcoe.at/problemstellen/ können zu laute Straßen bis zum 15. Mai markiert werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet sie an die zuständigen Behörden weiter.

Eine wirksame Maßnahme, um den Straßenverkehr leiser zu machen, ist im Ortsgebiet Tempo 30 sowie Verkehrsberuhigung in Wohngebieten. Tempo 30 statt 50 nimmt das menschliche Ohr wie eine Halbierung des Verkehrs wahr, verdeutlicht der VCÖ. Elektroautos sind übrigens nur bis Tempo 30 leiser als Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor, denn ab zirka 30 Kilometer pro Stunde ist das Rollgeräusch von Autos lauter als der Motor. Zudem sind bei Tempo 30 statt 50 und in verkehrsberuhigten Gebieten mehr Menschen mit dem Fahrrad statt mit dem Auto unterwegs, was wiederum den Verkehrslärm reduziert.

Quelle: VCÖ

Bund darf das 9-Euro-Ticket nicht halbherzig umsetzen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, fordert den Bund auf, die Zusagen zum zusätzlichen Finanzierungsbedarf des Nahverkehrs in diesem Jahr vollständig einzuhalten und damit die Umsetzung des 9-Euro-Tickets nicht zu gefährden.

Der Bund hat mit dem Beschluss zur Einführung eines 9-Euro-Tickets für die Monate Juni bis August eine tiefgreifende Maßnahme beschlossen, um die Bürger nicht nur bei Energie- und Spritpreisen, sondern auch in der öffentlichen Mobilität vorübergehend zu entlasten. Diesen Beschluss unterstützt die Branche ausdrücklich, weil sie darin ein geeignetes Instrument zur befristeten Entlastung der Fahrgäste und zur (Rück-)Gewinnung von Kunden sieht. Zugleich weisen die Verkehrsunternehmen aber auch darauf hin, dass eine solche Tarifabsenkung generell und besonders angesichts aktuell stark steigender Kosten durch Energiepreise, Personal und Angebotsausweitung weder durch die Verkehrsunternehmen noch durch Bund und Länder dauerhaft finanziert werden kann. Vielmehr zeigt die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Bund und Ländern zur Übernahme der zusätzlichen Kosten schon jetzt, welche Herausforderungen bei der nachhaltigen Finanzierung des ÖPNV entstehen können, wenn man die Tarifeinnahmen politisch motiviert drastisch absenkt.

Im Bestreben, das 9-Euro-Ticket zum 1. Juni einzuführen, wie von Bund und Ländern beschlossen, hat die Branche bereits zahlreiche Maßnahmen in Gang gesetzt, wie etwa den Aufbau einer ergänzenden digitalen und bundesweiten Ticketplattform. Alle zu ergreifenden Maßnahmen benötigen aber einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf, um das Personal und die Fahrgäste zu informieren, die Vertriebswege umzustellen, etc.

Der VDV bekräftigt daher seine Forderung an den Bund, die Finanzierung im ÖPNV entsprechend der Festlegungen im Koalitionsvertrag und der getroffenen Vereinbarungen mit den Ländern umzusetzen. Dazu gehören neben der Übernahme aller Kosten für die 9-Euro-Ticket-Aktion in Höhe von mindestens 2,5 Milliarden Euro und den 1,2 Milliarden Euro für den Corona-Rettungsschirm der Branche auch die Erhöhung der Regionalisierungsmittel in diesem Jahr in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Abdeckung der deutlich erhöhten Kosten für Strom und Diesel.

Quelle: VDV

Meldung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums vom 27.04 2022:

Die Länder sind dem Bund insoweit entgegengekommen, dass sie sich auf einheitliche Rahmenbedingungen verständigt haben. Jetzt muss der Bund seine Finanzierungszusage einhalten und die Regionalisierungsmittel um die von den Ländern zugelieferten Finanzierungsbausteine erhöhen. Nach Ansicht der Länder hat der Bund auch eine Nachschusspflicht, falls die Finanzierung nicht ausreicht. Insgesamt belaufen sich die Forderungen der Länder an den Bund in drei Bausteinen auf 5,2 Milliarden Euro: davon 1,2 Milliarden Euro für den Rettungsschirm, 2,5 Milliarden Euro für das 9-Euro-Ticket und 1,5 Milliarden Euro zur hälftigen Kostenübernahme für Ausfälle für Angebotsausweitungen seit 2019, gesteigerte Bau-, Energie- und Personalkosten sowie zusätzlich gestiegene Energiekosten infolge des Ukraine-Konflikts. Von den 2,5 Milliarden Euro, die allein für das 9-Euro-Ticket vorgesehen sind, entfallen nach Länderschlüssel 200,1 Millionen Euro auf Niedersachsen.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

Strecke von Euskirchen bis Mechernich wieder in Betrieb genommen

Durch das verheerende Unwetter im vergangenen Sommer wurden unter anderem die Gleisanlagen der Eifelstrecke schwer beschädigt. Doch die Arbeiten zum Wiederaufbau schreiten stetig voran. Am vergangenen Samstag konnte der Streckenabschnitt von Euskirchen bis Mechernich wieder in Betrieb genommen werden.

Die Stadt Mechernich hatte den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in die eigenen Hände genommen. Dabei konnte sie bei einem Großteil der Maßnahmen auf eine 100-prozentige Förderung der zuwendungsfähigen Ausgaben durch den NVR zurückgreifen. Von den Gesamtausgaben in Höhe von etwa 10,8 Millionen Euro hat der NVR fast zehn Millionen Euro gefördert. Mit 500.000 Euro hat sich die Deutsche Bahn an den Planungskosten beteiligt. Den Rest hat die Stadt aus den eigenen Haushaltsmitteln stemmen müssen. Bereits fertig gestellt sind unter anderem der Hausbahnsteig und der neue Mittelbahnsteig, die beide 170 Meter lang sind und mit neuen Bahnsteigdächern versehen wurden. Zudem wurden mehrere P+R-Anlagen gebaut, die inzwischen 585 Stellplätze bieten. Genutzt werden können zudem Fahrradboxen, eine Bike+Ride-Anlage sowie eine e-Bike-Station.

NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober betonte die Wichtigkeit des barrierefreien Ausbaus: „Durch die Modernisierung werden alle Menschen in Mechernich – ob mit Handicap oder ohne – die Züge einfach und bequem nutzen können. Doch wir sind noch nicht fertig: Jetzt gehen wir gemeinsam mit DB Netz die beschleunigte Elektrifizierung der Eifelstrecke an. Hier haben wir mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung im NRW-Verkehrsministerium im Februar bereits den Grundstein gelegt, um weitere Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen.“

Im Sommer dieses Jahres soll der sich anschließende Abschnitt bis Kall wieder befahrbar sein. Die Arbeiten am Abschnitt bis Nettersheim werden voraussichtlich bis Ende 2023 dauern. Auf der Voreifelstrecke zwischen Bonn und Euskirchen kann ab dem 01. Mai dieses Jahres wieder die komplette Strecke genutzt werden. Dann wird auch das letzte von den Hochwasserschäden betroffene Teilstück zwischen Rheinbach und Euskirchen instandgesetzt sein.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Dr. Walter Casazza strebt nach 2023 keine weitere Amtszeit an

Seit neun Jahren ist Dr. Walter Casazza als Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg tätig, Ende kommenden Jahres soll Schluss sein. Der 59-Jährige wird aus persönlichen Gründen seinen am 31. Dezember 2023 auslaufenden Vertrag nicht erneut verlängern. Das teilte Casazza Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber auf eine entsprechende Anfrage mit.

Casazza wolle sich nach Ablauf seiner zweiten Amtsperiode ab 2024 neuen Themen und Herausforderungen widmen. „Was dies genau sein wird, habe ich noch nicht entschieden, denn die weitere Arbeit als Geschäftsführer in Augsburg hat für mich absolute Priorität,“ so der Geschäftsführer des drittgrößten bayrischen Stadtwerkes. Für ihn sei es jedoch persönlich der richtige Zeitpunkt seine Arbeit bei den Stadtwerken Augsburg zu beenden.

Zu der Entscheidung erklärt Augsburgs Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH, Eva Weber: „Herr Dr. Casazza hat bis heute neun bewegte Jahre in der Stadt Augsburg und bei den Stadtwerken Augsburg erlebt und gestaltet. Inbetriebnahme Königsplatz, Baustelle Hauptbahnhof, Bau der Linie 3, Planung der Linie 5, neue Mobilitätsangebote – der ÖPNV hat sich seit 2013 spürbar verändert. Die Mobilitätswende hat mit großen Schritten Einzug in Augsburg gehalten und mit vielen Projekten – sei es die kostenlose Cityzone oder die Mobilflat – hat Herr Dr. Casazza Maßstäbe gesetzt, die bundesweit beachtet wurden. Für seinen Einsatz danke ich im Namen der Stadt Augsburg und der Aufsichtsräte.“

Der promovierte Elektroingenieur führt seit dem 1. Januar 2014 das Unternehmen in einer Doppelspitze mit Alfred Müllner und wird zum Ende seiner zweiten Amtszeit auf den Tag genau zehn Jahre auf dem Chefposten gewesen sein.

Herausragende Aufgabe seiner Amtszeit war und ist der Wandel der Stadtwerke als ÖPNV-Unternehmen vom klassischen Linienverkehr zum Gesamtmobilitätsanbieter. Bis 2023 werden rund eine halbe Milliarde Euro unter anderem in den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur und in den Fuhrpark in Augsburg investiert worden sein. Daneben setzt Casazza erfolgreich auf neue Geschäftsfelder wie Carsharing, Digitalisierung und kundenorientierte Serviceentwicklung.

Durch die frühe Bekanntgabe der Entscheidung kann die Nachfolge ohne Zeitdruck und mit der nötigen Sorgfalt geregelt werden.

Quelle: Stadtwerke Augsburg