Ausstellung zum Ausbau der S-Bahn Köln in Euskirchen eröffnet

Bis zum 29. April können sich Bürger im Kreishaus Euskirchen über den geplanten Ausbau der Eifelstrecken für den elektrischen S-Bahn-Betrieb informieren. Mit einer Mischung aus Texten, Videos und Grafiken informiert die Ausstellung über verschiedene Aspekte der Ausbauprojekte im Knoten Köln: von der Dimension über den aktuellen Stand der Planungen bis hin zum Umwelt- und Klimaschutz. 

Teil des Gesamtprojekts sind die Elektrifizierung sowie der weitere Ausbau der Eifelstrecken. Konkret geht es dabei um die Eifelstrecke von Hürth-Kalscheuren über Kall bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz, die Voreifelbahn zwischen Bonn und Euskirchen und die Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel. Insgesamt 127 Kilometer Strecke werden bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz mit einer Oberleitung ausgestattet. So werden auf der Strecke in Zukunft saubere Elektrozüge unterwegs sein. Der Streckenabschnitt zwischen Kall und Köln Hauptbahnhof wird nach weiteren Ausbaumaßnahmen zukünftig als S 15 in das S-Bahn-Netz Köln integriert. Die in Zukunft elektrische S 23 wird von Bonn Hauptbahnhof beziehungsweise Bonn-Mehlem aus über Euskirchen bis nach Bad Münstereifel verkehren. Zudem werden die beiden Linien nach dem weiteren Ausbau den Fahrgästen in deutlich dichterem Takt zur Verfügung stehen.

Möglich macht die baldige Elektrifizierung, für die Baukosten in Höhe von 400 Millionen Euro veranschlagt werden, eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Maßnahme ist bereits im Bundesprogramm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) zur Förderung angemeldet und kann mit bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten seitens des Bundes gefördert werden. Hinzu kommt die ergänzende Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Ausbauplanungen auf den Eifelstrecken werden parallel zur Beseitigung der dortigen Hochwasserschäden vorangetrieben, die aktuell die höchste Priorität hat. So konnte die Bahn ihren Betrieb am 23. April 2022 auf der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Mechernich wieder aufnehmen. Noch diesen Sommer soll auch der Abschnitt zwischen Mechernich und Kall wieder befahrbar sein. Auch auf dem noch ausstehenden Abschnitt der Voreifelbahn zwischen Euskirchen und Rheinbach sollen die Züge ab dem 01. Mai 2022 wieder rollen. Bis Ende 2023 sollen alle Schäden so weit beseitigt sein, sodass auf den Eifelstrecken wieder ein durchgängiger Bahnverkehr möglich sein wird.

Es ist geplant, dass die Ausstellung demnächst auch in der Nordeifel präsentiert wird. Details können in Kürze auf der Projektwebseite www.sbahnkoeln.de nachgelesen werden.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Christoph Hüls verlässt die Stadtwerke Osnabrück

Christoph Hüls wird die Stadtwerke Osnabrück im Sommer verlassen. Die Tätigkeit des Vorstandsvorsitzenden endet vorzeitig zum 30. Juni 2022. Hüls übernimmt mit seinem Rückzug die Verantwortung für das außerordentlich schlechte Jahresergebnis 2021.

„Das angekündigte Minus in zweistelliger Millionenhöhe sorgt für immens viel Verunsicherung im und um unser Unternehmen“, erläutert Christoph Hüls. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten benötigen die Stadtwerke jedoch größtmögliche Stabilität. Die derzeitige Verunsicherung dürfe sich keinesfalls festsetzen „Ich habe daher beschlossen, mein Amt zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser gerät.“ Der Aufsichtsrat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Angebot der Vertragsauflösung zugestimmt.

„Im Namen des Aufsichtsrates bedanke ich mich bei Christoph Hüls für seinen großen Einsatz für unsere Stadtwerke“, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. In seiner Amtszeit seien Maßnahmen zur Zukunftsfähigkeit der Stadtwerke vorbereitet worden. Schließlich gelte es, die gewaltigen Aufgaben der Energiewende, der Mobilitätswende und der digitalen Transformation vor Ort zu gestalten. „Auf die internationalen Veränderungen auf dem Energiemarkt, die maßgeblich auch durch den Krieg in der Ukraine getrieben werden, müssen wir uns einstellen. Und dafür brauchen wir starke Stadtwerke“, betont die Osnabrücker Oberbürgermeisterin. Der Aufsichtsrat bemühe sich derzeit um eine Lösung für den Übergang an der Stadtwerke-Spitze. Dies habe mit Blick auf das bevorstehende altersbedingte Ausscheiden von Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes Priorität.

Christoph Hüls war zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Osnabrück gewählt worden. Zuvor war der 57-jährige Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. Anfang 2021 hatte der Aufsichtsrat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Im März dieses Jahres hatten die Stadtwerke Osnabrück mitgeteilt, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Defizit in zweistelliger Millionenhöhe abgeschlossen wird. Das genaue Jahresergebnis wird im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Sommer veröffentlicht.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück

Bahnbranche wirbt um Nachwuchs

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat am Montag in Berlin 30 Berufsbotschafter aus mehr als 25 Berufen der Schienenbranche vorgestellt. Damit bietet sich erstmals die Möglichkeit, direkt mit Vertretern einzelner Berufe und Berufsfelder in Kontakt zu treten. Die aus mehr als 150 Bewerbern ausgewählten Repräsentanten werden auf der Webseite schienenjobs.de vorgestellt und sind direkt per E-Mail erreichbar, um junge Menschen bei der beruflichen Orientierung für die Schiene zu begeistern. Die vorgestellten Berufe reichen von Lokführer und Zugbegleiterin über Flottenmanager und Sachbearbeiter bis hin zu Planungsingenieurin und Bahnspediteurin.

„Mit der persönlichen Erreichbarkeit senken wir die Hemmschwelle von Bewerbern“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Wer den Berufsbotschafterinnen und Berufsbotschaftern schreibt, kann auf einen Rückruf und den persönlichen Austausch hoffen“, so Flege. Auch zeige die Auswahl, dass es „viel mehr Berufe als Lokführer oder Zugbegleiterin“ in der Bahnbranche gebe.

„Die Berufsbotschafter sind ein weiterer Weg, mit denen wir junge Menschen für einen Einstieg in die Branche begeistern wollen“, sagte Michael Theurer, Bahnbeauftragter der Bundesregierung und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, das das Pilotprojekt gefördert hat. Der Bahnsektor zählt mit seinen mehr als 500.000 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) schon heute zu den Wachstumsbranchen. Doch klagen viele Bahnunternehmen über Schwierigkeiten bei der Suche nach Fachkräften. Theurer: „Wer sich für einen Job im Bahnumfeld entscheidet, entscheidet sich für einen Job mit Zukunft und aktiven Klimaschutz.“

„Schon die kleine Auswahl an Berufsbotschaftern zeigt, wie vielfältig und spannend die Bahnbranche ist“, sagte Dirk Flege. Und sie zeige auch, dass sich die Berufsbotschafter nicht nur an Berufseinsteiger wenden. „Gerade erfahrene Fach- und Führungskräfte aus anderen Bereichen sind in der Bahnbranche sehr gefragt und haben beste Aussichten.“ 

Quelle: Allianz pro Schiene

ZF stellt neues Notbremsassistenzsystem für Stadtbusse vor

Mit einem Notbremsassistenzsystem für Stadtbusse stellt ZF eine neue fortschrittliche Sicherheitslösung für Nutzfahrzeuge vor. Das System erlaubt bei Stadtbussen einen aktiven Notbremseingriff, um Frontalkollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, wie Fahrzeugen, Fahrradfahrern oder Fußgängern, zu vermeiden. Gleichzeitig schützt es beispielsweise stehende Bus-Passagiere, indem es das Bremsmoment kaskadierend aufbaut. Die Lösung kann folglich dazu beitragen, das Risiko von Unfällen und Verletzungen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Busses zu verringern. Mit diesem stellt ZF ein branchenweit von Fahrzeugherstellern unabhängiges System vor, das sich für Elektrobusse ebenso wie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor eignet. Der Marktstart erfolgt noch in diesem Jahr bei europäischen Busherstellern.

„Die neue Division Commercial Vehicle Solutions bündelt das Know-how und die Nutzfahrzeug-Kompetenzen und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur ZF-Strategie der ‘Next Generation Mobility’. Das demonstriert das komplett inhouse entwickelte neue Assistenzsystem. Bei ihm vernetzen wir Radar, Kamera, Steuergerät sowie Bremssystem und generieren so eine neue Sicherheitsfunktion“, erläutert Philipp Helmich, verantwortlich für die Produktlinie Vehicle Dynamics in der ZF-Division Commercial Vehicle Solutions. „Das neue Notbremsassistenzsystem adressiert den Wunsch der Bushersteller sowie ihrer Kunden nach gesteigerter Sicherheit im Stadtverkehr. Die Auslegung eines derartigen Systems ist gleichwohl komplex und bedarf der Nutzung fortschrittlichster Technologien aus Hard- und Software, wie sie ZF abbilden kann.“

Das neue Notbremsassistenzsystem von ZF basiert auf der OnGuardMAX-Technologie für schwere Lkw und ist speziell für den Stadtbus appliziert. Für Hersteller sowie Flottenkunden stellt es einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Sicherheit für Fahrgäste wie auch für Verkehrsteilnehmer dar.

In der Division CVS bündelt ZF seine erweiterten Kompetenzen im Segment Nutzfahrzeuge. Der Unternehmensbereich wurde offiziell am 1. Januar 2022 gegründet und vereint die früheren Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Commercial Vehicle Control Systems, die wiederum aus der Übernahme des amerikanischen Zulieferers WABCO im Frühjahr 2020 entstand. In 28 Ländern treiben rund 25.000 Mitarbeiter die Entwicklung von hochmodernen Komponenten und Systemen für die automatisierte, vernetzte und elektrifizierten Nutzfahrzeuge der Zukunft voran.

Quelle: ZF

Aus dem Labor in die Realität

Wie können digitale Mobilitätslösungen dabei helfen, kommunale Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger zu gestalten? Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich 32 namhafte Unternehmen und Institute aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Reallabors Hamburg (RealLabHH).

Das RealLabHH war ein Forschungsprojekt zur praktischen Erprobung digitaler Mobilität in Hamburg, das auf eine Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurückgeht und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wurde. Koordiniert wurde das Projekt von der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN). Über den Projektzeitraum von April 2020 bis Dezember 2021 waren insgesamt 32 Partner aus Hamburg und dem Umland sowie Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen aus ganz Deutschland daran beteiligt.

Im Abschlussbericht des Forschungsprojektes haben die Teilprojekte auf Basis der Erfahrungen in der Metropolregion Hamburg Handreichungen und Checklisten für die konkrete Umsetzung verschiedener Lösungsansätze entwickelt. Damit liefert der Bericht übertragbare Erkenntnisse und Empfehlungen für Regionen und Kommunen zur Gestaltung einer zukünftigen Mobilität mithilfe digitaler Innovationen. Eine erarbeitete Gesamtsimulation zeigt dabei, wie die verschiedenen Lösungen zusammenwirken für eine umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems.

Konkret geht es mit folgenden Projekten weiter:

Eine App – alle Services | HOCHBAHN
Aktuell umfasst die hvv switch App bereits die Services des hvv Ticketings, die Buchung des On-Demand-Shuttles MOIA sowie der Carsharing-Angebote von SIXT share und MILES sowie das E-Scooter-Sharing von TIER. Noch in diesem Jahr ist die Integration weiterer Partner wie StadtRAD und WeShare geplant.

Vom Demonstrator zum Prototyp | T-Systems, Urban Software Institute GmbH
Die Analysen und Entwicklung zur Dateninteraktion für intermodale Reiseketten auf Bundesebene werden fortgesetzt. Das Ziel: ein bundesweiter Datenraum für alle Mobilitätsdienste.

Mobilitätsbudget statt Dienstwagen | S-Bahn Hamburg, DB Connect
Der Pilot zum arbeitgeberfinanzierten und flexibel einsetzbaren Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen lief mit zehn Unternehmen und insgesamt rund 500 Mitarbeitenden. Das Mobilitätsbudget wurde von Mitarbeitenden sehr gut angenommen und führte zur erhofften Steigerung in der Nutzung von öffentlichem Verkehr und geteilter Mobilität.

Auf Abruf flexibel mobil sein – auch im ländlichen Raum | ioki Hamburg
Die On-Demand-Shuttleverkehre im Landkreis Stormarn inklusive der Stadt Ahrensburg und im Landkreis Harburg bleiben weiterhin im Einsatz. Mit dem Pilotbetrieb ist es gelungen, die neuen Services in ländlichen Regionen als festen Bestandteil des Mobilitätsangebotes zu etablieren.

Lastenrad statt Lieferwagen | HOCHBAHN
Die in der Innenstadt (Burchardstraße und Zentraler Omnibusbahnhof) geschaffenen Mikrodepots dienen weiterhin als Umschlagpunkte, die von verschiedenen Logistikdienstleistern und regionalen Einzelhändlern gemeinschaftlich genutzt werden.

Digitaler Schutzengel für Radfahrer | T-Systems
Im Teilprojekt Vulnerable Road User wurde eine App entwickelt, die besonders gefährdete Teilnehmende im Straßenverkehr vor einem drohenden Zusammenstoß mit Fahrzeugen warnt.

Quelle: HOCHBAHN

pepper schließt Finanzierungsrunde mit knapp 30 Mio. Euro ab

Einen Meilenstein im Finanzierungszyklus der pepper motion GmbH stellt die Ende März 2022 erfolgreich abgeschlossene Series-A Finanzierungsrunde dar. Mit dem Funding über knapp 30 Mio. Euro unterstreicht pepper seine herausragende Stellung im Bereich der Elektrifizierung (Retrofitting) von Nutzfahrzeugen in Deutschland.

Als erster digitaler OEM weltweit entwickelt pepper innovative Lösungen für die Elektrifizierung von gebrauchten und neuen Nutzfahrzeugen wie Lastkraftwagen im Verteilverkehr, Bussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie kommunalen Fahrzeugen.

„Der Proof of Concept ist mit unseren Fahrzeugen und den etrofit Elektrifizierungs-Kits seit langem erbracht. Wir führen die internationale Retrofitting-Branche als Trendsetter an und setzen die Maßstäbe für German Engineering, Innovation und Qualität, auf die Fuhrparkbetreiber in den Bereichen ÖPNV und Transport/Logistik vertrauen können.“

Andreas Hager, Geschäftsführer der pepper motion GmbH

Mit dem frischen Kapital stärkt pepper seine finanzielle Stabilität und erhöht seine Wahrnehmung im Markt als ein zuverlässiger Partner für eine kosteneffiziente und nachhaltige Umsetzung der Mobilitätswende hin zu „Zero Emission“.

Neben den laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten für die Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Technologien soll das Kapital insbesondere den Hochlauf der Serienfertigung mit strategischen Partnern sowie die bereits gestartete Phase des Markteintritts in weitere europäische Länder unterstützen. Zu den pepper Schlüsselmärkten in Europa zählen insbesondere Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Polen. Laufende und in Kürze zu erwartende Fördermittelprogramme verschiedener europäischer Regierungen zur Beschleunigung des Green Deals der EU und der zeitgerechten Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD) geben der Technologie von pepper zusätzlichen Rückenwind. Das mit mehreren Awards ausgezeichnete Retrofitting Konzept des Unternehmens gilt in puncto Nachhaltigkeit und Total Cost of Ownership derzeit auf dem Markt als unschlagbar.

Das Bekenntnis zu pepper seitens der neuen, international anerkannten Investoren Lennertz & Co. und Würth bedeutet eine starke Signalwirkung in den Markt und unterstützt die Produktentwicklung und das Wachstum des Unternehmens in der aktuellen Phase deutlich.

Technologisches Herzstück und Intellectual Property des Unternehmens ist die sogenannte Vehicle Control Unit (VCU). Ein eigenes Software-Entwicklerteam stellt dabei standortübergreifend die effiziente Entwicklung von Antriebssystemen und Steuerungssoftware für neue Fahrzeugtypen sicher. Mit einem weiteren eigenen Entwicklerteam für Batterietechnologie und einem aktuell laufenden, öffentlich geförderten Forschungsprojekt für die Entwicklung eines serienreifen Brennstoffzellenantriebs stellt pepper sein hohes Forschungs- und Entwicklungspotenzial klar unter Beweis.

Quelle: pepper motion GmbH

Deutsche Umwelthilfe fordert mindestens 360 Euro Jahresgebühr für Anwohnerparken

Bundesländer und Städte bremsen angemessene Gebühren fürs Anwohnerparken und damit die Mobilitätswende aus. Bereits im Juni 2020 wurden die Länder mit Änderung des Straßenverkehrsgesetzes dazu ermächtigt, durch eigene Gebührenordnungen die ehemals bundeseinheitliche Obergrenze von 30,70 Euro pro Jahr zu kippen. Die DUH kritisiert außerdem Kommunen wie Erfurt, Köln und Stuttgart, die die Möglichkeit hätten, höhere Gebühren zu verlangen, dies aber nach wie vor nicht tun. Die DUH fordert eine Anwohnerparkgebühr von mindestens 360 Euro pro Jahr.

„Öffentlicher Raum ist knapp und zunehmend umkämpft. Jedes Jahr steigt die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos um eine halbe Million an. Gleichzeitig werden die zugelassenen Autos immer länger, breiter und schwerer. Trotzdem dürfen Anwohnerinnen und Anwohner in den meisten Städten mit ihren riesigen SUV und Pick-ups für nur 8 Cent pro Tag den öffentlichen Raum zustellen.“

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH

Nur fünf Bundesländer erhalten eine Grüne Karte in der DUH-Abfrage: In Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen dürfen Städte angemessene Gebühren fürs Anwohnerparken verlangen. Vier Bundesländer (Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) haben bislang nicht entschieden, ob sie ihren Kommunen mehr Möglichkeiten geben wollen und erhalten daher eine Rote Karte. Alle anderen Bundesländer (Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen) geben an, dass sie eine neue Parkgebühren-Verordnung planen, aber aktuell noch über die Ausgestaltung diskutieren. Für das Verschleppen dieser wichtigen Entscheidung gibt es eine Gelbe Karte. In Hamburg wurde die Regelung bereits angepasst: Die Jahresgebühr in Höhe von 65 Euro kann jedoch nach wie vor keine Lenkungswirkung entfalten, weshalb auch Hamburg eine Gelbe Karte erhält.

Selbst in innerstädtischen Gebieten mit dichtem Bus- und Bahnnetz und kurzen Wegen für Rad- und Fußverkehr steigt die Zahl an Autos weiter an. Da Autos fast überall kostenlos abgestellt werden können, schaffen sich immer mehr Haushalte Zweit- und Drittwagen an und selbst Menschen, die fast nie Auto fahren, behalten dieses. Die Gebühren müssen daher so hoch sein, dass Menschen, die nicht auf ihr Auto angewiesen sind, ihren Pkw-Besitz hinterfragen.

Die DUH fordert eine Anhebung der Gebühren für Anwohnerparkausweise auf mindestens 1 Euro pro Tag und deutlich höhere Gebühren für große SUV-Stadtpanzer. Dass die Städte gute und angemessene Regelungen umsetzen, sobald die Landesregierung es ihnen ermöglicht, zeigt sich in Baden-Württemberg: Vorbildlich ist die Freiburger Regelung, die eine durchschnittliche Gebühr in Höhe von 360 Euro pro Jahr vorsieht. Für besonders große SUV und Pick-ups werden 480 Euro pro Jahr fällig. Auch Tübingen hat eine gute Regelung gefunden und verlangt für besonders schwere SUV, die mehr als 1,8 Tonnen wiegen eine um 50 Prozent höhere Jahresgebühr als für Kleinwagen. Für einkommensschwache Haushalte und Menschen mit Schwerbehindertenausweis gibt es in Freiburg deutliche Ermäßigungen um 75 Prozent.

Quelle: DUH

Kontaktloses Ticketing mit Best-Preis-Garantie in Nottingham

Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Nottingham profitieren nun noch stärker von schnellen und flexiblen Ticketingoptionen: In den meisten Bussen und Straßenbahnen der Stadt können sie mit kontaktlosen Karten, Smartphones oder Smartwatches bezahlen. Im Hintergrundsystem wird für alle Fahrten an einem Tag automatisch maximal der Tagestarif berechnet. Möglich macht dies die kontaktlose Ticketinglösung von INIT, die seit 11. April nun drei der wichtigsten öffentlichen Verkehrsbetriebe der Stadt einschließt: Nottingham City Transport (NCT), Nottingham Express Trams (NET) und das von CT4N betriebenen Linkbus-Netz. Unter dem Namen “Nottingham Contactless” entstand so das erste mandantenbasierte Ticketingsystem im Vereinigten Königreich außerhalb Londons.

Bei der Durchführung des vom britischen Verkehrsministerium geförderten Projektes arbeitete INIT eng mit den drei beteiligten Verkehrsunternehmen und dem Stadtrat von Nottingham zusammen und ging dabei schrittweise vor: In Phase eins Ende des Jahres 2020 wurde der kontaktlose Zahlungsverkehr zunächst in den Bussen von NCT eingeführt. Im nächsten Schritt folgten das Linkbus-Netz von CT4N und die NET-Straßenbahnen. In der finalen Projektphase implementierte INIT für alle drei Verkehrsunternehmen eine Bestpreisberechnung auf Basis des Tagestarifs.

Für die Fahrgäste gestaltet sich der Ticketerwerb nun denkbar einfach: Sie halten lediglich vor jeder Fahrt ihre kontaktlose Karte, ihr Smartphone oder ihre Smartwatch an das Fahrgastterminal PROXmobile. Für alle Fahrten dieses Tages mit den Bussen und Bahnen der drei Verkehrsunternehmen bezahlen sie in der Folge maximal den Tagestarif. Denn im Hintergrund berechnet MOBILEvario, INITs Tarifmanagement- und Abrechnungssystem, ob die Summe der Einzeltarife für alle getätigten Fahrten oder der Tagestarif günstiger ist.

Anthony Carver-Smith, Marketingleiter von NCT, sagt dazu: „Mit bisher über 2,5 Millionen kontaktlosen Transaktionen in den Bussen von NCT erweist sich das kontaktlose Bezahlen in Nottingham als beliebtes und bequemes Zahlungsmittel für Busfahrten. Die Ausweitung des kontaktlosen Bezahlens auf die Straßenbahnen von NCT und NET sowie die Link-Busse ist eine hervorragende Ergänzung.“

Auch Andrew Conroy von Tramlink Nottingham ist begeistert von dem neuen Ticketingsystem: „Nottingham verfügt bereits über ein fantastisches öffentliches Verkehrssystem, und die neue Ticketlösung, die es den Kunden ermöglicht, ohne Gebühren von einem Verkehrsmittel auf ein anderes umzusteigen, ist eine großartige Ergänzung.“

Quelle: INIT

mofair-Kritik an DB-Auslandsaktivitäten statt Gemeinwohl

Zur Ankündigung der Deutschen Bahn bis ins Jahr 2050 den Betrieb und die Instandhaltung des Schienenpersonennahverkehrs im kanadischen Toronto zu erbringen, erklärt mofair-Präsident Tobias Heinemann:

„Erneut wird eine völlig fehlgeleitete Prioritätensetzung der DB AG sichtbar: Statt gravierende Mängel im deutschen Schienennetz endlich abzustellen, sucht der Konzern sein Heil in der Ferne. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung verpflichtet die DB-Infrastruktur klar zur Gemeinwohlorientierung hierzulande. Wenn eine an den Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla berichtende Beteiligung nun Verkehre auf der anderen Seite des Atlantiks erbringt, um Gewinne einzufahren, wird diese politische Vorgabe vollends ignoriert. Mittel zur Finanzierung von Auslandsgeschäften dürfen nicht für den Ausbau und die Instandhaltung der Eisenbahn in Deutschland fehlen!“

Klar ist: Solche Geschäfte liegen keinesfalls im Eigentümer- also im Bundesinteresse, denn dieses kann nur bei Erfüllung grundgesetzlicher Aufgaben vorliegen. Nach Art. 87 Grundgesetz hat der Bund aber einen Gewährleistungsauftrag für die Eisenbahn und ihr Schienennetz (!) in Deutschland – nicht in Kanada. Dass die DB International Operations nach gescheiterten Bewerbungen (bspw. in Mumbai oder Dubai) und Verlusten in Millionenhöhe nun in Toronto einen Auftrag gewinnen konnte, ändert daran nichts.

Denn: Die Behauptung, die Auslandsaktivitäten würden dem Schienennetz hierzulande zugutekommen, überzeugt nicht: Der Blick in das tägliche Betriebsgeschehen beweist das Gegenteil und so verwundert es auch nicht, dass auch die Pünktlichkeit des DB Fernverkehrs im März erneut absackte und weit unter der von Richard Lutz gesetzten Zielmarke von 80 Prozent liegt. Insbesondere die Wettbewerbsbahnen haben aber den Anspruch, alle Fahrgäste stets pünktlich an ihr Ziel zu befördern – was nur mit einer leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Schieneninfrastruktur gelingt.

mofair fordert daher ein unverzügliches Gegensteuern, nicht zuletzt des Eigentümers, also der Bundespolitik: Sie hat der Infrastruktursparte der Deutschen Bahn – richtigerweise – eine Gemeinwohlorientierung vorgeschrieben. Die Infrastrukturbereiche der DB AG sind also unverzüglich auf Gemeinwohl auszurichten und sämtliches Know-How hat sich auf eine Verbesserung des hiesigen Schienennetzes zu konzentrieren. Unnötige Auslandsgeschäfte der DB AG, wie zuletzt in Kasachstan oder nun in Kanada, dürfen keine Priorität genießen und sind einzustellen.

Es sei an dieser Stelle auf das Papier zur Gemeinwohlorientierung mofairs verwiesen.

Quelle: mofair

Badner Bahn verzeichnet starkes Fahrgastplus

Die Badner Bahn verzeichnete im März ein deutliches Fahrgastplus im Vergleich zum Februar des heurigen Jahres. Die Zahl der Fahrgäste legte im März um 24 Prozent auf 1,07 Millionen im Vergleich zum Vormonat zu. Das sind über 200.000 Fahrgäste mehr als im Februar. Damit ist erstmals das Fahrgastniveau von vor Beginn der Pandemie nahezu wieder erreicht worden. Und das obwohl weiterhin viele Menschen in Quarantäne bzw. im Home-Office sind.

„Für Pendler*innen aus dem Süden Wiens ist der Umstieg auf die Badner Bahn jetzt noch einmal attraktiver geworden. Die Taktverdichtung Ende 2020 im Bereich Wien Oper bis Wiener Neudorf bringt die Fahrgäste rascher ans Ziel. Dazu steigen immer mehr Pendler*innen aufgrund der derzeit hohen Spritpreise und der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung in Wien auf die umweltfreundliche Badner Bahn um“, so Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft Wiener Lokalbahnen.

Spritpreise von bis zu zwei Euro und mehr je Liter belasten Pendler massiv. Jetzt lohnt sich der Umstieg auf die Öffis besonders, gerade bei längeren Strecken oder regelmäßigen Fahrten. Wer etwa in Baden wohnt und für den täglichen Arbeitsweg nach Wien Meidling pendelt, legt pro Tag knapp 60 Kilometer hin und retour zurück.

Auf ein Jahr gerechnet kosten diese Wegstrecken einen Pendler mit dem PKW bei einem Literpreis für Diesel von „nur“ 1,8 Euro über 1.800 Euro allein an Spritkosten. Kosten für Parken, Versicherung, Service und Reparaturen sind da noch gar nicht berücksichtigt. Eine VOR-Jahreskarte von Baden nach Wien inklusive Fahrten in der gesamten Kernzone Wien ist mit 767 Euro deutlich günstiger. Die jährliche Ersparnis beträgt dabei pro Jahr über 1000 Euro.

Die Badner Bahn hat zahlreiche Umsteigemöglichkeiten in das Netz der Wiener Linien. Am Bahnhof Meidling besteht etwa eine bequeme Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn, zur S-Bahn und diversen Straßenbahn- und Autobuslinien, die die Weiterfahrt in ganz Wien ermöglichen. Über 1600 Kilogramm CO2 spart ein Pendler pro Jahr ein, wenn die Strecke von Baden nach Wien mit der Bahn statt mit dem PKW zurückgelegt wird.

Quelle: Wiener Lokalbahnen