Schienen-Investitionen im Bundeshaushalt 2022 stagnieren

Der heute vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf 2022 ist bei der gemeinnützigen Allianz pro Schiene auf deutliche Kritik gestoßen: „Wir können hier kein Zeichen eines verkehrspolitischen Aufbruchs erkennen“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. Es werde nach wie vor zu wenig in den Ausbau des Schienennetzes investiert: Insgesamt sollen 2022 die Investitionen des Bundes in die Schieneninfrastruktur bei rund 9,4 Mrd. Euro liegen. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau und bietet somit nicht einmal einen Ausgleich für den deutlichen Anstieg der Baupreise. Insbesondere die Mittel für den Neu- und Ausbau blieben mit 1,9 Mrd. Euro weit unter den 2020 im Masterplan Schienenverkehr vereinbarten 3 Mrd. Euro, kritisierte Flege: „Die einzelnen Haushaltstitel wurden nahezu unverändert vom Entwurf der Vorgängerregierung übernommen. Statt eines Aufbruchspakets wurde trotz der immer drängenderen CO₂- und Energiepreisentwicklung nur ein Weiter so-Haushalt für die Verkehrspolitik verabschiedet.“ Besonders besorgniserregend ist für Flege, dass auch in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2025 keine Trendwende zu erkennen sei.

Die im Koalitionsvertrag angekündigte Prioritätenverschiebung vom Straßen- zum Schienenausbau lasse weiter auf sich warten, so Flege: „Nach wie vor steckt der Bund mehr in Bundesfernstraßen als in Bundesschienenwege, während es in der Koalitionsvereinbarung heißt, dass ‚erheblich mehr in die Schiene als in die Straße‘ investiert werden soll.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Fahrgastzahlen 2021 weiter unter dem Einfluss der Pandemie

Das zweite Pandemie-Jahr schlägt sich auf die Fahrgastzahlen von Tram und Bus in Stadt und Region Zürich nieder. Diese sind mit total 222 Millionen Einsteigenden um -1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Die VBZ verzeichnen im Jahr 2021 rund 2,5 Millionen weniger Einsteiger als im Vorjahr: Während der ÖV im Vergleichsjahr 2020 in den ersten drei Monaten vor dem Lockdown noch rege benutzt wurde, drückte die Pandemie im 2021 ganzjährig auf die Fahrgastzahlen, bedingt unter anderem durch die Homeoffice-Empfehlung und -Pflicht. Grundsätzlich zeichnete sich während des vergangenen Jahres ein Trend zu einer verhaltenen Rückkehr in den ÖV ab. Nach drei Monaten mit hohen Fahrgastzahlen ohne Corona-Maßnahmen lag während des ersten Lockdowns im März/April 2020 die Fahrgastfrequenz teilweise nur bei circa 20 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2020. Im November 2020 waren es rund 70 Prozent und im November 2021 bereits ungefähr 90 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2020.

Gesamthaft gestiegen sind indes die zurückgelegten Personenkilometer, und zwar um 0,6 Prozent beziehungsweise rund 2,8 Millionen zusätzliche Personenkilometer pro Jahr, nämlich total rund 487 Millionen. Dazu passt, dass in der Agglomeration – wo in der Regel längere Strecken gefahren werden – rund 31.000 mehr Fahrgäste gegenüber Vorjahr einstiegen sind. Dies vor allem am Zimmerberg und im Glattal. Die sinkenden Zahlen an Einsteigern zeichnen sich denn auch prioritär in der Stadt ab, mit rund 2,7 Millionen weniger Fahrgästen. Im Gegenzug stiegen im Jahr 2021 rund 115.300 mehr Fahrgäste in die Nachtbusse ein.

Die VBZ-Fahrgastzahlen wie auch die Daten zur Hardbrücke, wo eine kontinuierliche Fahrgasterhebung stattfindet, werden als Open Government Data publiziert und stehen damit für die Nutzung durch Dritte zur Verfügung.  

Quelle: VBZ

Bayern unterstützt ÖPNV bei gestiegenen Treibstoffpreisen

Die hohen Treibstoffkosten belasten auch die Verkehrsunternehmen im allgemeinen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Hier sind rasche Maßnahmen zur Unterstützung erforderlich, um die Unternehmen in dieser Lage zu unterstützen. Daher reicht der Freistaat bereits jetzt 60 Prozent der ÖPNV-Zuweisungen an die Kommunen aus. Mit über 55 Millionen Euro können die Kommunen die Verkehrsunternehmen kurzfristig in der aktuellen Situation unterstützen und ein verlässliches Angebot für den Fahrgast bereitstellen. Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Wir brauchen angesichts der hohen Spritpreise eine schnelle und unbürokratische Entlastung im ÖPNV. Das Vorziehen der Abschlagszahlungen ermöglicht den Verkehrsunternehmen finanzielle Spielräume, um die aktuell hohen Preise abzufangen.“ 

Eigentlich wäre die Abschlagszahlung erst im Mai fällig gewesen. Angesichts der hohen Treibstoffpreise werden die ÖPNV-Zuweisungen an die Landkreise und kreisfreien Städte in diesem Jahr nicht nur vorgezogen, sondern die Abschlagsquote auch von 50 auf 60 Prozent gegenüber der Abschlagszahlung des Vorjahres erhöht. Die Landkreise und kreisfreien Städte sind als Aufgabenträger für die Finanzierung des allgemeinen ÖPNV zuständig. Mit der kurzfristigen Unterstützung des Freistaates können diese die Verkehrsunternehmen vor Ort schnell unterstützen und das Verkehrsangebot weiter aufrechterhalten.

Bernreiter appelliert an den Bund, zusätzlich kurzfristig wirksame Maßnahmen gegen die hohen Treibstoffkosten vorzulegen: „Wir unterstützen die Kommunen schnell und unbürokratisch, das wünsche ich mir auch vom Bund. Mit einem gemeinsamen Antrag mit Nordrhein-Westfalen hat der Freistaat im Bundesrat ein Konzept zur Senkung der Treibstoffkosten vorgelegt. Ich fordere den Bund auf, sich rasch mit den Vorschlägen der Länder zu befassen und nachhaltig wirksame Maßnahmen zu ergreifen.“ 

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

U-Bahn-Großbaustelle: Umfangreiches Ersatzbusangebot

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erneuern ab Montag, 14. März 2022, im Bereich Implerstraße Weichen, Kreuzungen und Schienen. Während der Arbeiten bis Mitte Juni 2022 werden die U-Bahnlinien U3 und U6 zwischen Goetheplatz und Implerstraße durch Busse ersetzt. Der Schienenersatzverkehr (SEV) auf diesem stark frequentierten Streckenabschnitt und darüber hinaus ist im Hinblick auf Takt und Anzahl der Fahrzeuge der umfassendste Ersatzverkehr in der Geschichte der MVG – bis zu 42 Busse sind zusätzlich im Einsatz.

Die SEV-Busse pendeln nicht nur auf dem für die U-Bahn gesperrten Abschnitt. Um die Zahl der Umsteigevorgänge für die betroffenen Fahrgäste möglichst gering zu halten, verkehrt die Ersatzbuslinie U3 von der Brudermühlstraße kommend ab Goetheplatz weiter zum Hauptbahnhof (Haltestelle an der Südseite in der Bayerstraße) und bietet damit eine Vielzahl an Umsteigemöglichkeiten zu den U-Bahn-Linien U1, U2, U4, U5, U7 und U8, zur Tram sowie zur S-Bahn-Stammstrecke. 

Zusätzlich wird eine SEV-Linie U6 als Ringlinie von der Implerstraße über die Poccistraße zum Goetheplatz und über die Haltestelle Tumblingerstraße zurück zur Implerstraße eingerichtet. Neben den SEV-Linien U3 und U6 verlängert und verstärkt die MVG während der Bauarbeiten zusätzlich bestehende Linien, um auch weiträumige Möglichkeiten zur Umfahrung der Baustelle anzubieten.

Als weitere Alternative können Fahrgäste den gesperrten Streckenabschnitt auch mit einem MVG Rad überbrücken. Bei der Rückgabe des Bikes an den Radstationen Brudermühlstraße, Implerstraße und Kreisverwaltungsreferat sowie den temporär geschaffenen Stationen am Goetheplatz und am Sendlinger Tor erhalten Nutzer automatisch eine Gutschrift von zehn Freiminuten. Für die Nutzung des „MVG Rad“ ist eine Registrierung und der Download der App „MVGO“ erforderlich. 

Nördlich des U-Bahnhofs Implerstraße tauschen SWM und MVG insgesamt acht Weichen, zwei Kreuzungen sowie Schienen, Schwellen und Schotter. Außerdem werden die Stromschienen für die Energiezufuhr in die Fahrzeuge erneuert. Diese Arbeiten sind wegen der komplexen Anordnung der Weichen und Gleiskreuzungen und der engen Arbeitsfläche im Tunnel nur im Rahmen einer Vollsperrung möglich. Damit schaffen SWM und MVG die Voraussetzungen für einen weiterhin stabilen U-Bahn-Betrieb auf den Linien U3 und U6. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Sonntag, 19. Juni 2022.

Ausführliche Informationen sind unter mvg.de/impler abrufbar.

Quelle: MVG

3D-Druck macht die Instandhaltung von Zügen schneller

Die Deutsche Bahn (DB) steigt in den industriellen 3D-Druck ein, um ihre Züge schneller und einfacher reparieren zu können. Im Instandhaltungswerk in Neumünster nimmt das Unternehmen eigene industrielle und besonders leistungsfähige 3D-Druck-Maschinen in Betrieb.

Der 3D-Druck ist für die DB eine Schlüsseltechnologie, um auch in Zeiten von weltweiten Lieferengpässen und Rohstoffmangel die richtigen Ersatzteile parat zu haben. So kann die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge gesteigert werden. Die größeren Fahrzeugkapazitäten sind ein entscheidender Beitrag für mehr Qualität und Pünktlichkeit. Es ist schneller, ressourcenschonender und mitunter sogar günstiger, Bauteile im 3D-Druck-Verfahren herzustellen, als sie auf konventionellem Weg zu beschaffen.

Seit 2015 hat die DB bereits mehr als 30.000 Teile aus dem 3D-Druck für insgesamt 500 verschiedene Anwendungen eingesetzt. Das Spektrum reicht vom Mantelhaken aus Kunststoff bis hin zur 27 Kilogramm schweren „Kastenkulisse“ aus Metall für einen ICE. Gedruckt wurden die Teile vor allem mit Hilfe eines Netzwerks aus Partnerfirmen. Jetzt rollt die DB den Einsatz des 3D-Drucks weiter aus und stellt immer mehr Produkte selbst her.

Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Unser Ziel ist ein digitales Warenlager: Bis 2030 sollen rund 10.000 Bauteile quasi auf Knopfdruck im 3D-Drucker herstellbar sein. Das sind etwa zehn Prozent der in der Fahrzeuginstandhaltung verwendeten Teile.“

Im Instandhaltungswerk in Neumünster stellt die DB Ersatzteile aus Kunststoff für ihre Züge her. Dazu gehören beispielsweise Lüftungsgitter, Kabelhalter, Griffe oder Abdeckungen. Diese Teile sind zum Teil nicht mehr lieferbar oder können nur nach sehr langer Wartezeit oder zu hohen Kosten beschafft werden. Die 3D-Druck-Maschinen in Neumünster können Werkstoffe verarbeiten, die die besonderen technischen Anforderungen für Bauteile in Zügen erfüllen, etwa besondere Flammfestigkeit.

In einem weiteren Instandhaltungswerk in Nürnberg druckt die DB bereits Arbeitsmittel für die Produktion, die den Mitarbeitenden die Arbeit erleichtern. Dazu gehören beispielsweise Schablonen, mit denen Piktogramme aufgeklebt oder Scheinwerfer abgedeckt werden, wenn ein Zug lackiert wird. Diese Schablonen sparen zeitraubendes individuelles Anpassen oder Abkleben und werden möglichst aus recyclebarem Material hergestellt.

In ihren Werken hat die Bahn den 3D-Druck inzwischen als festen Bestandteil in die Ausbildung integriert. Im Rahmen der Novellierung der Metall- und Elektroberufe gibt es für Auszubildende ab dem 3. Lehrjahr im gewerblich-technischen Bereich (wie Mechatroniker, Elektroniker, Industriemechaniker) erstmalig auch eine Zusatzqualifikation im Bereich 3D-Druck. In einem DB-internen Wettbewerb können Mitarbeiter jedes Jahr Vorschläge für neue Anwendungen.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Anzeige der Fahrzeugauslastung in der rnv Start.Info-App

Mit der neuesten Version der rnv Start.Info-App zeigen Symbole ab sofort im Abfahrtsmonitor der App an, ob bei ausgewählten Fahrten eine geringe, mittlere oder hohe Fahrzeugauslastung erwartet wird.     

Die App Start.Info der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) versorgt täglich zahlreiche Fahrgäste in der Metropolregion mit aktuellen Abfahrtzeiten und Neuigkeiten auf allen rnv-Linien. Nach einem technischen und optischen Relaunch im Jahr 2020 wartet sie nun mit einer neuen zusätzlichen Funktion auf: Der Fahrzeugauslastung.

Anhand von Piktogrammen ist ab sofort für Nutzer der App erkennbar, welche Auslastung bei ausgewählten Fahrten erwartet wird. Diese gliedert sich in drei Stufen: Die geringe, mittlere und hohe erwartete Fahrzeugauslastung. Mit diesem neuen Feature können Fahrgäste der rnv nach Bedarf und Möglichkeit weniger stark nachgefragte Verbindungen auswählen – und somit gerade auch in Zeiten von Corona Fahrten besser planen, um sich und andere zu schützen. Die Piktogramme werden nach dem Öffnen im Abfahrtsmonitor der App angezeigt.

Die neueste Version (2.3) der rnv Start.Info-App kann in den Apple- und Android-Stores heruntergeladen werden. Bei Nutzern, die die App bereits auf ihrem Smartphone installiert haben, ist die Anzeige der Fahrzeugauslastung nach Durchführung des Updates verfügbar.

Quelle: rnv

Pkw-Maut als Baustein für klimaneutrale Mobilität

Eine verursachergerechte Pkw-Maut kann den Erhalt von Straßen in Deutschland sichern und den Ausbau der Infrastruktur für klimaneutrale Mobilität stärken. Das zeigt der Thinktank Agora Verkehrswende in einer neuen Studie. Hintergrund ist vor allem, dass die bisherige Finanzierung der Straßeninfrastruktur über die Energiesteuer auf Benzin und Diesel mit dem Umstieg auf Elektromobilität in den kommenden Jahren wegbrechen wird.

Nach Einschätzung von Agora Verkehrswende kann die Pkw-Maut bei einer Erhebung pro Kilometer auf allen Straßen, nicht nur auf Autobahnen, Einnahmen in Höhe von rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2030 garantieren. Das decke nicht nur die Kosten für die Straßeninfrastruktur, sondern auch die vom Pkw-Verkehr verursachten Kosten durch Luftverschmutzung, Lärm und Flächenverbrauch. Gut die Hälfte des Geldes könne für öffentlichen Verkehr, Fuß- und Radinfrastruktur sowie Lärmschutz genutzt werden.

Die Studie, die das Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras im Auftrag von Agora Verkehrswende durchgeführt hat, liefert ein Modell für eine Pkw-Maut in Deutschland. Untersucht wurden die Kosten und der Nutzen sowie die technische und politische Umsetzung. Neben den gefahrenen Kilometern sollen bei der Erhebung der Pkw-Maut laut Studie weitere Faktoren eine Rolle spielen. Das Fahrzeuggewicht sei sinnvoll, um kleinere Fahrzeuge zu begünstigen und weil schwere Fahrzeuge Straßen stärker in Anspruch nehmen. Zu prüfen wäre auch eine Differenzierung nach Schadstoffausstoß. Schließlich wäre es sinnvoll, an vielbefahrenen Straßen zu besonders verkehrsreichen Zeiten höhere Gebühren zu verlangen.

Der Gebührenanteil für die Überlastung von Straßen und öffentlichem Raum in Städten und Gemeinden soll nach Einschätzung von Agora Verkehrswende als zusätzliche Option in der Verantwortung der Kommunen liegen. Die Einnahmen aus einer solchen lokalen Anti-Stau-Gebühr – maximal rund 11 Milliarden Euro – sollten vor Ort eingesetzt werden, zum Beispiel für den ÖPNV oder für Rad- und Fußwege.

Aufgrund der vielseitigen Vorteile sieht Dr. Urs Maier, Projektleiter bei Agora Verkehrswende, in der verursachergerechten Pkw-Maut „einen Baustein für ein digitalisiertes und klimaneutrales Verkehrssystem. Sie sichert die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur mit digitalen Mitteln und führt zu einer fairen und effizienten Aufteilung der Kosten im Straßenverkehr. Durch die differenzierten Preissignale lassen sich der Verkehrsfluss und die Auslastung der Infrastruktur besser steuern. Durch die Investitionen in bessere Mobilitätsangebote wird Pkw-Verkehr auf andere Verkehrsarten verlagert und der öffentliche Verkehr wird für alle attraktiver.“

Zur Einführung der Pkw-Maut solle die Bundesregierung im Laufe dieser Legislaturperiode ein Konzept erarbeiten und dann ein Gesetz auf den Weg bringen. Für den Hochlauf schlägt Agora Verkehrswende ein Stufenmodell vor. Technisch kann die Pkw-Maut auf der Lkw-Maut aufbauen. Für die Abrechnung über Bordgeräte oder Smartphone-Apps könne ein Dienstleistungsmarkt entstehen, um die Kosten im Wettbewerb möglichst gering zu halten.

Die Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Quelle: Agora Verkehrswende

ÖBB Postbus schließt Rahmenvertrag für emissionsfreie Solaris-Busse

Im Februar dieses Jahres unterschrieb Solaris mit der Österreichischen Postbus AG, dem größten Busunternehmen in Österreich und Marktführer im regionalen Buslinienverkehr, einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 106 modernen, umweltfreundlichen Bussen. Potenzielle Bestellungen sollen im Zeitraum 2022-2025 aufgegeben werden, wobei auch eine Verlängerungsoption bis 2028 vereinbart wurde. Unter den Bussen, die vom Kunden abgerufen werden können, befinden sich bis zu 24 neue emissionsfreie Urbino 9 LE electric und bis zu 82 wasserstoffbetriebene Urbino 12 hydrogen.

Der unterschriebene Rahmenvertrag ist bereits ein weiterer Vertrag über Wasserstoffbusse zwischen der Österreichischen Postbus AG und Solaris. Der letzte Vertrag vom Februar 2021 sah u. a. eine Lieferung von bis zu 40 Solaris Urbino 12 hydrogen vor. Die Energie, mit der die Busse angetrieben werden, kommt aus den 70 kW starken Brennstoffzellen. Sie wird in der umgekehrten Elektrolyse erzeugt und dann dem Antrieb direkt zugeführt. Der Antrieb besteht aus einer Achse mit E-Motoren. Die einzigen Nebenprodukte dieses Prozesses sind Wärme und Wasserdampf. Der für den Antrieb notwendige Wasserstoff wird gasförmig in fünf Tanks mit einer Gesamtkapazität von 1560 l gespeichert, die auf dem Dach montiert sind. Darüber hinaus wird jedes der bestellten Fahrzeuge mit einer Solaris High Power-Batterie ausgestattet.

Der Vertrag sieht auch die Möglichkeit des Abrufs des Urbino 9 LE electric vor, des jüngsten Mitglieds der elektrischen Solaris-Familie, das seinen Erstauftritt im September 2021 hatte. Dieses vielseitige Modell wurde so konzipiert, dass es an die Zulassungsanforderungen sowohl der Fahrzeugklasse I als auch der Klasse II angepasst werden kann. Es stellt daher ein exzellentes Bindeglied zwischen dem Stadt- und Vorortverkehr dar. Dank seiner kompakten Abmessungen wird es auf steilen Strecken oder in engen Kurven in den österreichischen Bergen bestens zurechtkommen. Die angebotenen 9-Meter-Busse werden über einen elektrischen Zentralmotor verfügen. Der Antrieb wird mit Energie aus einem Satz von Solaris High Energy-Batterien mit einer Gesamtkapazität von ca. 280 kWh versorgt und der geräumige Businnenraum wird Platz für mindestens 65 Fahrgäste bieten.

Solaris ist in Österreich seit 2003 vertreten und inzwischen hat es dorthin über 400 Busse in 40 Städte ausgeliefert. Knapp 70 davon sind emissionsfreie Fahrzeuge.

Quelle: Solaris

Deutschland wählt seinen Lieblings-Eisenbahner

Die Allianz pro Schiene sucht wieder Deutschlands beliebtesten Eisenbahner. Noch bis zum 31. März können alle Zugreisenden in einer bundesweiten Online-Abstimmung im Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ ihren Helden der Schiene wählen. „Gerade in der Corona-Zeit haben unzählige Eisenbahner und Eisenbahnerinnen ihre Fahrgäste auf einzigartige Weise unterstützt“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene. Wer seine Stimme abgeben möchte, kann dies hier tun.

Bis Ende Januar hat die Allianz pro Schiene Geschichten von begeisterten Zugreisenden gesammelt: von Schaffnerinnen, die telefonisch die im vorherigen Zug vergessene Tasche  ausfindig machten, von Zugbegleitern, die Erste Hilfe leisteten oder mit ganzem Einsatz dafür sorgten, dass die Reisenden trotz verpassten Anschlüssen nachts noch nach Hause kamen oder auch von Triebfahrzeugführerinnen, die dem Nachwuchs geduldig eine spannende Berufseinführung gaben. Aus diesen Vorschlägen der Kunden wählt eine Jury die Bundes- und Landessieger beim Eisenbahner mit Herz aus. Zusätzlich gibt es einen „Publikumspreis“.

Bei der Abstimmung über den Kundenliebling kann noch bis zum 31. März 2022 jeder und jede mitwählen. Das Voting findet auf der Website der Allianz pro Schiene statt. Wer teilnehmen möchte, braucht nur eine E-Mail-Adresse. Die Daten verwendet die Allianz pro Schiene ausschließlich für diesen Zweck, leitet sie nicht weiter und löscht sie nach Ende des Wettbewerbs. Alle Kandidaten und ihre Geschichte sind auf der Homepage der Allianz pro Schiene und bei Facebook zu finden. Zusätzlich können sich alle Interessierten die Kandidaten und ihre Geschichte auch bei Instagram anschauen.

Im vergangenen Jahr wurde ODEG-Zugbegleiter Sebastian Fröschke aus Finsterwalde bei Berlin zum Publikumsliebling gekürt: Er hatte einer Frau, deren Bankkarte abgelaufen war, das Ticket auf eigene Kosten gekauft. Die Dame überwies ihm nach ihrer Rückkehr nicht nur das vorgestreckte Geld, sondern empfahl ihn gleich beim Wettbewerb.

„In der Corona-Pandemie haben die Menschen mehr noch als in normalen Zeiten gespürt, welch wichtigen Dienst Deutschlands Eisenbahner und Eisenbahnerinnen für jeden einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt leisten“, sagte Flege. „Durch unseren Wettbewerb Eisenbahner mit Herz bieten wir die Möglichkeit, mit einer Stimmabgabe dem Lieblingseisenbahner oder der Lieblingseisenbahnerin ganz einfach ‚Dankeschön‘ zu sagen.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Dank FAIRTIQ wird Bus- und Bahnfahren in Ingelheim noch bequemer

Ab sofort können die Fahrgäste in Ingelheim ihre Fahrkarte für Bahn und Bus mit der Ticket-App FAIRTIQ lösen. Ein einfacher Weg zum passenden Fahrschein und Gratisfahrten – das bieten die Stadt und die Verkehrsbetriebe zur Einführung in Ingelheim.

Der Weg zur richtigen Fahrkarte sollte möglichst einfach sein. Mit dieser Idee haben die Stadt Ingelheim, der RNN und INGmobil sich auf die Suche gemacht nach einer Technologie, die genau das ermöglichen sollte: Keine Sorgen mehr um das preisoptimale Ticket, um Kleingeld am Automaten oder Stempelkarten. All dies bietet die Applikation fürs Smartphone von FAIRTIQ.

Das Unternehmen aus der Schweiz konnte bei der Preisausschreibung, welche die Stadt Ingelheim vorgenommen hat, überzeugen und wird nun im Städtchen am Rhein eingeführt. In der FAIRTIQ-App sind Einzelfahrkarten für Erwachsene und Kinder sowie Single- Tageskarte verfügbar. Zudem können die BahnCard 25 und die BahnCard 50 von den Nutzern in der App hinterlegt werden. Die ausgeklügelte Technologie berücksichtigt diese Ermäßigungen bei der Preisberechnung dann automatisch. Bis Ende 2023 wird FAIRTIQ auf Probe eingeführt und kann im Gebiet der Stadt Ingelheim (Preisstufe 21 innerhalb der Wabe 320) verwendet werden. Ausgenommen davon ist Gau-Algesheim.

“Als Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund sehen wir uns als Mobilitätsdienstleister in der Verantwortung, in nachhaltige Systeme für unsere Region zu investieren. Das Projekt in Ingelheim bildet den Auftakt dieses Ticket-Systems, das wir nach einer Pilotphase gerne auf umliegende Bereiche im RNN-Verbundgebiet erweitern wollen”, so Silke Meyer, Geschäftsführerin des RNN.

“Wie können wir den ÖPNV attraktiver machen und Treibhausgase im Verkehr einsparen? Unsere Antwort: kostenloser ÖPNV im gesamten Ingelheimer Stadtgebiet nachts, am Wochenende und an Feiertagen”, erläutert Dr. Christiane Döll, Beigeordnete der Stadt Ingelheim am Rhein, die Idee für das Projekt. “Konkret bedeutet dies: Wer montags bis donnerstags von 21:00 bis 4:00 Uhr, freitags ab 18:00 Uhr, samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen (Rheinland-Pfalz) ganztags mit FAIRTIQ unterwegs ist, fährt zum Nulltarif. Das bietet die Möglichkeit, die App auszuprobieren und im Alltag auf Herz und Nieren zu prüfen. Auch in den kostenlosen Zeiten muss ein Fahrschein über die FAIRTIQ-App gelöst werden. Hierfür wird den Nutzern nichts berechnet.

“Wir freuen uns sehr, dass das FAIRTIQ-Netzwerk weiter wächst und wir mit dem RNN nun auch einen Partner in Rheinland-Pfalz gewonnen haben”, freut sich Gian-Mattia Schucan, Gründer und CEO von FAIRTIQ. “Der zeitlich befristete Nulltarif bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in den ÖPNV an und zeigt, welch vielfältigen Möglichkeiten der Tarifgestaltung die FAIRTIQ-App bietet.”