Schnellere Elektrifizierung für mehr Klimaschutz

„Um deutlich schneller erheblich mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen – damit wir die Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen – müssen wir in den kommenden Jahren das deutsche Schienennetz weiter elektrifizieren. Die nach wie vor effizienteste und kostengünstigste Form der Elektrifizierung ist die Oberleitung. Der Bau von Oberleitungen scheitert jedoch in der Praxis an zu langwierigen und komplizierten Planungs- und Genehmigungsprozessen. Wir haben deshalb konkrete Vorschläge für eine vereinfachte und damit schnellere Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken erarbeitet. Damit ist das Ziel der Branche, im deutschen Schienennetz den Elektrifizierungsgrad von heute 60 Prozent auf mindestens 75 Prozent zu steigern, in den kommenden Jahren erreichbar“, so Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV.

Im neuen VDV-Positionspapier „Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken als Teil der Energiewende“ unterstreichen die Branchenexperten, warum eine Elektrifizierung nach wie vor die beste Form des Eisenbahnbetriebs ist, um möglichst zuverlässig und schnell zahlreiche Personen und Güter zu befördern:

  • Die elektrische Traktion ermöglicht deutlich höhere Höchstgeschwindigkeiten wegen der im Zug installierten hohen spezifischen Antriebsleistung.
  • Die elektrische Traktion ermöglicht den Einsatz von schweren Güterzügen mit weniger Lokomotiven und das bei höherer Geschwindigkeit.
  • Die elektrische Traktion ermöglicht relativ einfach, viele Radsätze, insbesondere die der für den S-Bahn-Betrieb vorgesehenen Triebwagen, anzutreiben und infolgedessen eine hohe Beschleunigung sowie eine rein elektrische Bremsung mit Energierückspeisung dieser Fahrzeuge zu gewährleisten.

Neben der Errichtung von Oberleitungen auf bislang nicht elektrifizierten Strecken kann man alternativ auch Fahrzeuge einsetzen, die per Batterie oder Brennstoffzelle betrieben werden. Die Experten des VDV sehen hier jedoch die Oberleitung im Vorteil, weil Fahrzeuge mit Batterie oder Brennstoffzelle schwerer und technisch aufwändiger sind als solche, die direkt effizient per Strom aus der Oberleitung gespeist werden.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung stehen weitreichende Ziele für die Beschleunigung und Vereinfachung von Planung und Genehmigung für Bauvorhaben. Die vom VDV vorgelegten Vorschläge passen genau zu diesen bundespolitischen Überlegungen. Der VDV schlägt unter anderem vor, bei Elektrifizierungsvorhaben für Eisenbahnstrecken künftig auf eine Vorprüfung der Umweltverträglichkeit und auf den üblichen Planfeststellungsvorbehalt zu verzichten.

Weiteres Verbesserungspotenzial sieht der Verband zudem in der grundsätzlichen Konzeption von Fahrleitungen: Die Bauart von Oberleitungen müsse künftig besser an die jeweiligen Anforderungen der Betriebsführung von Strecken angepasst werden. Der VDV entwickelt dazu aktuell bereits ein Regelwerk für wirtschaftliche Oberleitungsanlagen von regionalen Eisenbahnstrecken beispielsweise mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und darunter, das allerdings bestehende Spielräume für den Betrieb und die Ausstattung regionaler Eisenbahnen weiterhin berücksichtigt.

Quelle: VDV

Volocopter sammelt über 150 Millionen Euro ein

Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility, hat im ersten Signing seiner vom südkoreanischen Investor WP Investment geführten Serie E Finanzierungsrunde 153 Mio. Euro bei einer Pre-Money-Bewertung von 1,5 Mrd. Euro aufgenommen. Das neue Kapital soll die Zertifizierung des elektrischen Passagierflugtaxis von Volocopter und die Markteinführung in ersten Städten beschleunigen.

Volocopter entwickelt neue und nachhaltige Mobilitätsoptionen für Städte weltweit. Mit einer Familie von Fluggeräten verfolgt das Unternehmen einen einzigartigen Ansatz, indem es Urban Air Mobility (UAM) als ganzheitliches Ökosystem entwickelt. Mit zehn Jahren Entwicklungserfahrung ist Volocopter zweifelsohne führend in diesem Bereich. Als erstes und einziges Unternehmen für elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs), das von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Zulassung als Entwicklungsbetrieb (DOA) erhalten hat, hat sich Volocopter dazu verpflichtet, kommerzielle Flugtaxidienste in Städten wie Singapur, Rom und Paris einzuführen.

WP Investment mit Sitz in Seoul, Republik Korea, ist ein neuer Investor für Volocopter und führt diese Finanzierungsrunde an. Volocopter und WP Investment werden gemeinsam eine strategische Partnerschaft eingehen, indem sie ein Joint Venture gründen, um Urban Air Mobility bald in südkoreanischen Städten einzuführen.

Zu den neuen Investoren von Volocopter gehören unter anderem WP Investment und Honeywell. Viele bestehende Investoren, darunter Atlantia, Whysol und btov Partners, haben ihre Investitionen in dieser Runde ebenfalls erhöht.

„Das erfolgreiche erste Signing unserer Series E bringt uns renommierte neue Investoren und weitere sind schon im Due-Diligence-Prozess. Diese private Finanzierungsrunde ermöglicht es uns weiterhin konzentriert unsere Mission voranzutreiben, nämlich nachhaltige Urban Air Mobility zum Leben zu erwecken”, sagte Stefan Klocke, Vorsitzender des Beirats von Volocopter. “Wir stehen fest an der Spitze der Branche: Wir sind finanziell diversifiziert, die Zertifizierung des VoloCitys ist in greifbarer Nähe, wir zeigen unseren Fortschritt durch öffentliche Flüge und überzeugende Joint Ventures auf der ganzen Welt.”

Das Unternehmen verkündete kürzlich, dass es eine Grundsatzvereinbarung mit der Aviation Capital Group (ACG) abgeschlossen hat, in dem der Verkauf und das Leasing von Volocopter-Flugzeugen für bis zu 1 Mrd. USD festgelegt wurden. Sobald die Zertifizierung der Flugzeuge erfolgt ist, ermöglicht diese Vereinbarung Volocopter, seinen Betreibern und Kunden weltweit attraktive Leasing-Optionen anzubieten – ein Schlüssel zur raschen Expansion vom elektrischen Fliegen in Städten in der nahen Zukunft.

Quelle: Volocopter

Neue Lehrwerkstätte der Wiener Linien entsteht in Simmering

Die Wiener Stadtwerke und die Wiener Linien gehören zu den größten Lehrlingsausbildnern Österreichs. Und in Zukunft wird die Lehrlingsausbildung im Konzern einen noch höheren Stellenwert bekommen. „Die Stadt wächst und der klimafreundliche öffentliche Verkehr wächst mit. Dafür brauchen wir viele gut ausgebildete Fachkräfte, die gemeinsam mit den Wiener Linien das Öffi-Netz weiter ausbauen. Die Stadt Wien investiert daher 16,5 Mio. Euro in die Errichtung der Lehrwerkstätte 2.0, die ab Herbst 2023 für eine Verdoppelung der Ausbildungsplätze bei den Wiener Linien sorgen wird. Dies ist auch aufgrund der bevorstehenden Pensionierungswelle der ‚Babyboomer‘-Generation eine enorm wichtige Investition, mit der wir Arbeitsplätze für den Weg zur Klimaneutralität schaffen und Wiens hohe Lebensqualität in Zukunft sichern“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf rund 22 Mio. Euro, wobei 16,5 Mio. Euro von der Stadt Wien und 5,5 Mio. Euro von den Wiener Linien getragen werden. 

Visualisierung: Zechner & Zechner

Von Nutzfahrzeugtechnik bis Elektrotechnik, von Mechatronik bis zum Gleisbau – aktuell werden am Standort in Simmering rund 200 Nachwuchs-Fachkräfte in zukunftsträchtigen Berufsfeldern ausgebildet. Auch immer mehr Frauen entscheiden sich für einen technischen Lehrberuf. In den vergangenen Jahren konnte der Frauenanteil in technischen Lehrausbildungen kontinuierlich auf rund 20 Prozent gesteigert werden, Tendenz weiterhin steigend. Mit Inbetriebnahme der neuen Lehrlingswerkstätte im Herbst 2023 wird die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze sukzessive auf insgesamt rund 480 mehr als verdoppelt.

„Die Wiener Linien bilden bereits seit vielen Jahren Lehrlinge auf höchstem Niveau aus und passen das Angebot laufend den Anforderungen am Arbeitsmarkt an. Dass viele Lehrlinge gleich nach Abschluss ihrer Ausbildung eine erfolgreiche Karriere bei den Wiener Linien starten, spricht für das Spitzen-Niveau der Lehrlinge und die Attraktivität des Öffi-Betriebs als Arbeitgeber“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. 

Die Lehrwerkstätte 2.0 wird in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien in Simmering mit nachhaltigen Materialien und in energieeffizienter Bauweise errichtet. Das Untergeschoss wird aus Recyclingbeton gebaut, Erdgeschoß und 1. Stock CO2-sparend aus Holz. Geheizt wird mit Erdwärme. Für umweltfreundliche Energieversorgung sorgt eine Photovoltaik-Anlage, das Dach des Gebäudes wird begrünt. Im Erdgeschoß des Neubaus werden Maschinenhallen und Werkstätten am neuesten Stand der Technik entstehen. Darüber werden im 1. Obergeschoß moderne Schulungs-, Labor- und Lehrräume gebaut. Offene Sozialräume sollen Austausch und Wissenstransfer fördern.

Quelle: Wiener Linien

Anruf-Linien-Taxi durchs Murgtal fährt elektrisch

Die Vermeidung lokaler Emissionen hat sich das Taxiunternehmen Holl zum Ziel gesetzt. Aus diesem Grund sind schon seit 2016 E-Taxis unter anderem in Baden-Baden im Einsatz. Diese Woche wurde der vierte eVito Van in die Flotte von Taxi-Holl aufgenommen und fährt in Zukunft als Anruf-Linien-Taxi (kurz ALT) im Murgtal. Dabei geht es Taxi-Holl nicht nur um die Vermeidung lokaler Schadstoff-, sondern auch um Lärmemissionen. Denn die elektrischen Taxis gleiten fast lautlos durch die vom ALT bedienten Gemeinden und dies ist in den Abendstunden, in denen das ALT verstärkt verkehrt, eine Entlastung für die Anwohner.

Auch werden die elektrischen Vans im Murgtal überwiegend mit Grünstrom der Stadtwerke Gaggenau betankt. Dieser Grünstrom stammt zu 100 Prozent aus zertifizierten Anlagen erneuerbarer Energien mit modernsten Umweltstandards. Der größte Teil wird in kleinen Wasserkraftanlagen, die die natürliche Fließgeschwindigkeit und Kraft eines Flusses nutzen, erzeugt. Ein geringer Anteil wird durch Windkraft- oder Photovoltaikanlagen gewonnen. „Wir legen besonderen Wert darauf, dass unsere Grünstrom-Produzenten keine Atom- oder Kohlekraftwerke betreiben“, erklärt Paul Schreiner, Werkleiter der Stadtwerke Gaggenau.

Die Stadtwerke Gaggenau legten mit der Inbetriebnahme der Schnelladesäule am Jahnplatz in Gaggenau den Grundstein für die Entscheidung der Firma Taxi-Holl, das Anruf-Linien-Taxi zu elektrifizieren. Die Schnelladesäule mit 100 KW Ladeleistung ermöglicht es, die eingesetzten Elektro-Taxis innerhalb von 30 Minuten wieder auf 80% zu laden, um den Fahrdienst weiter anbieten zu können.

Im Notfall können die E-Taxis auch auf die Schnellladesäulen der EnBW in Gaggenau-Bad Rotenfels, Kuppenheim-Oberndorf oder Gernsbach mit jeweils 50 KW zurückgreifen.

Aktuell ist noch ein Diesel-Van für das Anruf-Linien-Taxi im Einsatz. Voraussichtlich im kommenden Juni wird dieser durch einen weiteren Van des Mercedes-Benz Vertragspartners WACKENHUT ersetzt. So können pro eingesetztem elektrischen Van 23 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Firma WACKENHUT übernimmt auch die Wartung der eVitos, da die elektrischen Vans mit einem kostenlosen Wartungspaket angeboten werden.

Quelle: Holl AG

BUS2BUS mit mehr Fahrzeugen und größerer Fläche

Am 27. und 28. April 2022 öffnet die BUS2BUS unter dem Berliner Funkturm wieder ihre Pforten. Die Fachmesse für Hersteller, Zulieferer und Dienstleister symbolisiert den Re-Start der Busbranche. Wie im Messegeschäft geht es in der Busbranche um den direkten Austausch. Die Atmosphäre, Effektivität und Nähe eines persönlichen Gesprächs lassen sich durch nichts ersetzen. Der Wunsch ist daher groß, sich persönlich zu treffen.

Von vornherein plant die Messe Berlin großzügig und hält notwendige Abstände ein, damit sich alle Gäste wohl und sicher fühlen. Ein detailliertes Sicherheits- und Hygienekonzept wird an die aktuell geltenden Anforderungen angepasst.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Messe das Niveau von 2019 übertreffen wird: Über 25 Neufahrzeuge sind auf der Fachmesse zu sehen, mehr als je zuvor. Im Außenbereich sind Probefahrten möglich. Interessante Neuheiten für den Öffentlichen Personennahverkehr werden ebenso vorgestellt wie Lösungen für die Bustouristik und den Fernverkehr. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Busbranche liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Digitalen Services. Neue Partnerschaften können in der Startup Area entstehen, wo junge Unternehmen aus der Mobilitätsszene ihre Lösungen vorstellen.

Der Trend bei den Ausstellern geht zu größeren Flächen und mehr Fahrzeugen. Für anschauliche Live-Demonstrationen, Vorführungen und Testfahrten mit neuen Fahrzeugen bietet der Außenbereich viel Platz. Auf der Fachmesse stellen namhafte Unternehmen aus wie MAN, EvoBus, Daimler Buses, OTOKAR, VDL Bus & Coach, Iveco Magirus, Skoda Transportation, Switch Mobility, Anadolu Isuzu, Ebusco, Karsan, Mobileye, Optibus, ZF, ABB, Kempower, Bus Factory, K-Bus, Probus oder OV Steinborn.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass dieses Jahr die BUS2BUS wieder physisch stattfindet und wir in Berlin unsere Vollniederflur-Kompetenz unter anderem mit einer Deutschlandpremiere darstellen können.“

Jochen Grau, Marketing Communication Bus, Iveco Magirus AG

Eine Anmeldung für Aussteller ist noch möglich. Die Anmeldefrist wurde verlängert. Interessierte Unternehmen können sich jetzt die letzten Standflächen sichern. Eintrittskarten für die BUS2BUS 2022 gibt es nur im Online-Shop. Tageskassen sind nicht vorgesehen. Wer bis zum 15. April 2022 bucht, kann bis zu 60 Prozent auf den Eintrittspreis sparen.

Quelle: Messe Berlin

Ukraine-Krieg: ÖBB hilft mit zahlreichen Maßnahmen

Der Krieg ist über Nacht über die Ukraine hereingebrochen. Knapp 700.000 Menschen sind bereits auf der Flucht. Europa und die Welt versuchen seit Beginn der russischen Invasion in das EU-Nachbarland Ukraine rasch Maßnahmen und Hilfsaktivitäten zu setzen – gemeinsam mit Unternehmen der kritischen Infrastruktur in den Mitgliedsländern.

Allen voran spielen da die Bahnen als Transportmittel für Güter, aber natürlich vor allem für Menschen auf der Flucht eine entscheidende Rolle. Die ÖBB und ihre Mitarbeiter haben die Situation von der ersten Minute unter Beobachtung gehabt und soweit wie möglich helfend eingegriffen.

Als Konzern haben die ÖBB seit Kriegsbeginn sofort reagiert, berichtet ÖBB CEO Andreas Matthä: „Als ÖBB sind wir insgesamt bemüht, überall wo wir gebraucht werden zu helfen. Ukraine-Flüchtlinge fahren bis auf weiteres gratis mit den ÖBB in ganz Österreich und bekommen dafür Tickets ausgestellt. All jene, die bei uns in Wien ankommen und kurzfristig unterkommen müssen, finden am Hauptbahnhof eine Notschlafstelle. Die Räumlichkeiten stellen die ÖBB zur Verfügung, die Caritas betreut vor Ort. Und auch unsere Güterverkehr-Tochter in Tschechien hat bereits mitgeholfen, gemeinsam mit der tschechischen Schwestergesellschaft Hilfsgüter in ein Flüchtlingscamp an der polnisch-ukrainische Grenze zu bringen. Da werden sicher noch weitere Hilfstransporte folgen. Auch ÖBB Postbus als größtes Busunternehmen Österreichs wird dort, wo Hilfe dringend benötigt wird, unterstützen. In Krisenzeiten braucht es Solidarität und gemeinsames Handeln.“

In den vergangenen beiden Tagen sind auf Österreichs Bahnhöfen zunehmend mehr Flüchtende aus der Ukraine angekommen. Viele von ihnen reisen weiter in die Schweiz oder Deutschland. Die meisten kommen in Zügen aus Polen oder Ungarn. Hauptsächlich betroffen ist der Wiener Hauptbahnhof. Hier, aber auch an anderen Bahnhöfen Österreichs, koordinieren sich die ÖBB eng mit den zuständigen Bundesländern, Behörden und Hilfsorganisationen, um Ankommende rasch zu versorgen. Um Menschen auf der Flucht auch ordnungsgemäß mit Tickets zu versorgen, werden im Reisezentrum am Hauptbahnhof eigene Schalter geöffnet, an denen „Sondertickets“ ausgestellt werden. Am Dienstag wurden bereits rund 200 derartige Gratistickets ausgegeben.

Auch für die nächste Zeit gilt: Die ÖBB stehen mit Behörden, Regierung und Nachbarbahnen im laufenden Kontakt zu den Entwicklungen und beobachten die Situation genau. Die Erkenntnisse der Flüchtlingssituation 2015 haben gezeigt, dass koordiniertes Vorgehen in diesen Fragen unverzichtbar ist.

Quelle: ÖBB

VCÖ: Ein Drittel der Pkw-Abstellplätze wird nicht mehr benötigt

Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in Wien ist erfolgreich gestartet. Wie zu erwarten war, sind nun viele Pkw-Parkplätze entlang der Straßen frei. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher die rasche Verbreiterung zu schmaler Gehsteige, die insbesondere für Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen eine Barriere sind. Zudem brauchen viele Straßen in Wien mehr Bäume und Grünflächen, um Hitzeinseln infolge der Erderhitzung zu vermeiden.

„Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung bringt, was zu erwarten war: Viele leere Pkw-Abstellplätze. Jetzt ist es im Interesse der Wienerinnen und Wiener wichtig, diesen neu gewonnen Platz im Sinne der lokalen Lebensqualität zu nutzen, um bestehende Mängel bei Gehsteigen und der Rad-Infrastruktur rasch zu beheben und mehr schattenspendende Bäume in die Straßen zu bringen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Laut Stadt Wien werden von den 229.000 neu bewirtschafteten Pkw-Abstellplätzen durch die Parkraumbewirtschaftung rund ein Drittel künftig nicht mehr benötigt. Aktuell wird in zahlreichen Straßen Wiens den abgestellten Autos mehr Platz gegeben als den Menschen, die zu Fuß mobil sind. Ein Drittel der Gehsteige in Wien ist zu schmal, in Liesing sind es sogar rund 60 Prozent, macht der VCÖ aufmerksam.

Auch zu schmale Radwege sind ein Sicherheitsrisiko. Auch hier gibt es in Wien großen Aufholbedarf. In Basel werden Parkplätze, die dazu führen, dass zwischen Straßenbahnschienen und parkenden Autos nur ein schmaler Streifen zum Radfahren übrig bleibt, in Radwege umgewidmet. Ein Weg, den nun auch Wien gehen sollte. „Ein Indikator für die Qualität der Rad-Infrastruktur ist die Anzahl an Familien, die mit Kindern mit dem Fahrrad mobil sind. Der Verbesserungsbedarf ist in Wien sichtbar groß“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Straßen mit wenigen oder gar keinen Bäumen werden an heißen Tagen zu Hitzeinseln, die dazu führen, dass beispielsweise ältere Menschen nicht außer Haus gehen können. Mehr Platz für schattenspendende Bäume zu schaffen ist auch eine soziale Frage.

Zuletzt hat Österreich ein Zehntel seines Erdöls aus Russland importiert. Der Ukraine-Krieg führt uns auch vor Augen, wie wichtig es ist, von Importen fossiler Energie unabhängig zu werden. Im Verkehr heißt das: Möglichst viele Alltagswege mit Öffis, zu Fuß und Fahrrad zurückzulegen. Je weniger Diesel oder Benzin verbraucht wird, umso weniger Geld fließt in die Kassen despotischer Regime, verdeutlicht der VCÖ.

Quelle: VCÖ

Daimler Truck stellt Geschäft in Russland ein

Wie das Manager Magazin berichtet, hat der weltgrößte Lastwagenbauer Daimler Truck wegen des Ukraine-Krieges alle geschäftlichen Aktivitäten in Russland vorerst eingestellt. “Wir stehen als Unternehmen für eine friedliche globale Zusammenarbeit und lehnen jede Form vom militärischer Gewalt kategorisch ab”, sagte ein Sprecher des Unternehmens in Stuttgart.

Daimler Truck kooperiert nach eigenen Angaben seit 2012 mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz, den es mit Teilen für zivile Fahrzeuge beliefert. Diese Lieferungen seien nun eingestellt worden. “Wir haben mit militärischen Fahrzeugen von Kamaz nie etwas zu tun gehabt”, unterstrich der Sprecher. Er fügte hinzu: “Wir sind bestürzt über die militärische Gewalt in der Ukraine, das Leid der Bevölkerung und sind sehr besorgt um den Frieden in Europa.”

Wie jedes andere Unternehmen bewerte auch Daimler Truck die Geschäftsbeziehungen zu russischen Partnern auf allen Ebenen, so der Sprecher weiter. Das gelte auch für das Joint Venture Daimler Kamaz Rus, das zu gleichen Teilen dem russischen und dem deutschen Unternehmen gehört, und rund 1000 Menschen in Moskau und Chelny (Tartastan) beschäftigt. Dort werden ausschließlich nicht-militärische LKW und Fahrerkabinen gebaut. Von deutscher Seite sei die Produktion dort heruntergefahren worden.

Die wirtschaftlichen Folgen des immer wieder zu überprüfenden Schrittes seien überschaubar, erklärte der Sprecher: Der russische Markt mache gemessen am weltweiten Absatz von Daimler Truck nur rund ein Prozent aus.

Quelle: Manager Magazin

Deutsche Umwelthilfe fordert als Sofortmaßnahme Tempo 100 auf Autobahnen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Sofortmaßnahmen, um Öl, Gas und Kohle einzusparen – besonders dringend ein Tempolimit zur Öleinsparung von 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts und Tempo 30 innerorts für die Dauer der aktuellen Krise.

Die DUH koordiniert bereits seit Jahren ein breites Bündnis aus Umwelt- und Verkehrsverbänden, Polizeigewerkschaft und Verkehrsunfall-Opferhilfe, das sich für ein generelles Tempolimit zum Schutz von Klima und Menschenleben einsetzt. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine erhöht nun noch einmal massiv die Dringlichkeit. Um schnellstmöglich die Abhängigkeit Deutschlands von russischen fossilen Rohstoffen zu verringern und gleichzeitig das Klima zu schützen, hilft nur eines: Einsparungen beim Verbrauch. Und die wären durch ein Tempolimit, wie es die DUH jetzt fordert, erheblich: 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel und 9,2 Millionen Tonnen CO2 ließen sich damit sofort vermeiden.

„Wir brauchen neben ‚Freiheitsenergien‘ auch entschlossenes ‚Freiheits-Sparen‘. Jeder muss in der jetzigen Doppelkrise seinen Beitrag leisten – und nicht mehr rasen zu dürfen ist ein kleiner Einschnitt verglichen mit dem Nutzen. Allein mit dem von uns jetzt vorgeschlagenen Tempo 100 auf Autobahnen, 80 außerorts und 30 innerorts lassen sich knapp vier Milliarden Liter Diesel und Benzin vermeiden – und das jedes Jahr. Das kann den Rohölbedarf aus Russland um Millionen Tonnen und damit etliche Prozentpunkte sofort absenken“

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die DUH ist begeistert, dass immer mehr Menschen, darunter bekannte Wissenschaftler, für das Kraftstoffsparen durch #100AufDerAutobahn eintreten und dies in sozialen Medien einfordern. Sie ruft alle Bürger auf, das Energiesparen durch ein Tempolimit zu unterstützen und mit ihrer Unterschrift Druck zu machen auf die Politik. Dazu hat der Umwelt- und Verbraucherschutzverband die Aktionsseite https://www.duh.de/tempolimit-jetzt/ eingerichtet.

Quelle: DUH

Komplette E-Bus-Flotte der Stadtwerke Osnabrück im Einsatz

Im Januar waren erstmals alle 62 E-Gelenkbusse der Stadtwerke auf allen fünf MetroBus-Achsen unterwegs. Damit ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem komplett elektrisch betriebenen Busverkehr erreicht.

„Wir sind so was wie die ‚heimliche E-Bus-Hauptstadt Deutschlands‘“, umschreibt Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter – zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke – die Vorreiterrolle, die Osnabrück beim Systemwechsel von Diesel- auf E-Busse einnimmt. Im Oktober 2018 war der erste E-Gelenkbus des niederländischen Herstellers VDL bei den Stadtwerken eingetroffen. Pünktlich am 30. Dezember des vergangenen Jahres wurde das letzte der 62 bestellten Fahrzeuge ausgeliefert. „Die Partnerschaft mit VDL ist in vielerlei Hinsicht absolut vorbildlich“, unterstreicht Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes.

So sei die Verfügbarkeit der E-Gelenkbusse außerordentlich gut und mit der von Dieselbussen absolut vergleichbar. „Und das von Beginn an.“ Ende März 2019 wurde die MetroBus-Linie M1 auf reinen E-Betrieb umgestellt; es folgten die MetroBus-Achsen M2, M3, M5 und zuletzt – wenn auch noch nicht komplett – die M4. Zum 1. März betrug die Gesamtfahrleistung der E-Gelenkbusflotte knapp vier Millionen Kilometer. „Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres haben die nun 62 E-Busse insgesamt mehr als 500.000 E-Kilometer zurückgelegt – geladen mit Grünstrom aus der Region“, erläutert Dr. Stephan Rolfes.

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter unterstreicht daher die Bedeutung des elektrisch betriebenen Nahverkehrs für den Umwelt- und Klimaschutz. „Für jeden E-Bus wurde ein Dieselbus aus dem Verkehr gezogen – ein enormer Effekt für eine bessere Luftqualität in unserer Stadt.“ In 2021 haben die E-Busse insgesamt knapp vier Millionen Kilowattstunden Grünstrom geladen. Dieselbusse hätten umgerechnet mehr als 1,1 Millionen Liter Diesel benötigt. „Schadstoffe wurden und werden daher nicht ausgestoßen – stattdessen fahren saubere und leise E-Busse durch die Straßen unserer Stadt.“

Deutlich spürbar sei dies in der Hasestraße, der neuen „E-Bus-Meile“ Osnabrücks. Seit November fahren mit der M1 und der M5 ausschließlich E-Busse durch die Hasestraße – mit positiven Auswirkungen für die Anlieger und andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer. „Wer als Radfahrer schon mal hinter einem Dieselbus gefahren ist, kann das bestätigen“, ergänzt Dr. Stephan Rolfes. Für Oberbürgermeisterin Katharina Pötter steht fest: „Die E-Busse sind ein bedeutender Baustein für eine moderne, attraktive und nachhaltige Stadt – und somit für die Lebensqualität in Osnabrück.“

Quelle: Stadtwerke Osnabrück