Verkehrsministerium fördert Investitionen in Niedersachsens ÖPNV mit über 105,8 Millionen Euro

Zum Ausbau und zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) beteiligt sich das Land Niedersachsen in diesem Jahr mit rund 105,8 Millionen Euro an insgesamt 205 Projekten. Das hat Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann heute in Hannover anlässlich der Vorstellung des ÖPNV-Förderprogramms 2022 bekanntgegeben: „Die Landesregierung investiert mit dem ÖPNV-Jahresförderprogramm 2022 105,8 Millionen Euro in verschiedene Projekte in ganz Niedersachsen und löst damit Investitionen der Kommunen von rund 268 Millionen Euro aus. Vom Land werden zusätzlich noch einmal etwa 27 Millionen Euro für die Beschaffung von Omnibussen hinzukommen. Damit werden zugleich auch Arbeitsplätze in Niedersachsen gesichert.“

Im Einzelnen umfasst das ÖPNV-Jahresförderprogramm 2022 unter anderem:

  • 41 Projekte im straßengebundenen ÖPNV mit insgesamt 69 Millionen Euro Förderung, darunter Stadtbahn- und Busbetriebshöfe in Hannover, Delmenhorst und Salzgitter Lebenstedt sowie die Einrichtung eines Fahrgastinformationssystems im Gebiet des Verkehrsregion-Nahverkehr Ems-Jade
  • 891 Bushaltestellen werden grunderneuert
  • drei Projekte im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) werden mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert (u. a. die Herstellung der Barrierefreiheit der Bahnsteige auf Borkum), eine Vielzahl von Projekten des SPNV werden neben dem ÖPNV-Jahresförderprogramm auch noch aus anderen Programmen (Niedersachsen ist am Zug – NiaZ –, Zukunftsinvestitionsprogramm – ZIP) gefördert.

Besonders bedeutsame Großprojekte 2022 sind der Neubau des Stadtbahnbetriebshofes Glocksee der ÜSTRA in Hannover (voraussichtlicher Landeszuschuss insgesamt in Höhe von 37,9 Millionen Euro), der Neubau des Busbetriebshofs der KVG Braunschweig in Salzgitter Lebenstedt (voraussichtlicher Landeszuschuss in Höhe von 8,8 Millionen Euro), der Neubau des Busbetriebshofs der DEL-Bus GmbH und Umrüstung für Busse mit alternativen Antrieben (voraussichtlicher Landeszuschuss in Höhe von 7,9 Millionen Euro).

Im ersten Quartal soll zudem die überarbeitete Richtlinie zur Beschaffung von Omnibussen in Kraft treten, mit der vor allem emissionsfreie oder emissionsarme Antriebe wie Erdgas, Diesel-hybrid, Batterie und Wasserstoff noch stärker als bisher berücksichtigt werden. Mit voraussichtlich weiteren 27 Millionen Euro wird das Land so die Beschaffung von 219 Omnibussen fördern.

Althusmann: „Die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in den ÖPNV setzen wir auch in diesem Jahr fort. Die Landesregierung wird auch 2022 120 Millionen Euro für die Fortsetzung des ÖPNV-Rettungsschirms aus dem Landeshaushalt bereitstellen, vorausgesetzt der Landtag stimmt dem zu. Darüber hinaus ist geplant, die Sonderfinanzhilfe für Maßnahmen zum Infektionsschutz z. B. für mehr Schulfahrten zu verlängern. Die Botschaft ist: Die Fahrgäste können sich auf den ÖPNV verlassen!“

Quelle: Land Niedersachsen

NRW-Aufgabenträger danken Eisenbahnern für reibungslosen Betreiberwechsel

Vor gut einer Woche wurden die 14 zuvor von Abellio bedienten SPNV-Linien an die drei Folgeverkehrsunternehmen DB Regio, National Express Rail und VIAS Rail übergeben. Der Übergang in der Nacht vom 31. Januar auf den 01. Februar 2022 hat reibungslos funktioniert und auch die ersten Tage im Februar sind zufriedenstellend verlaufen. Dafür bedanken sich Geschäftsführer und Vorstand der drei nordrhein-westfälischen Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bei allen Mitarbeitenden und an der Übernahme Beteiligten für ihr großes Engagement. Auch NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes hat in einem Schreiben an die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Aufgabenträger ihren Dank übermittelt.

Das von den Aufgabenträgern bei den drei EVU für den Zeitraum von zwei Jahren per Direktvergabe bestellte Leistungsvolumen umfasst zirka 40 Millionen Zugkilometer. Entsprechend groß waren auch die Ressourcen, die im Rahmen des Betriebsübergangs gemanagt werden mussten:

  • 120 Diesel- und Elektrotriebzüge gingen mit dem Betreiberwechsel auf neue Fahrzeughalter über.
  • 97 Prozent der rund 1.100 Abellio-Mitarbeitenden aus allen Berufsgruppen wechselten zu den Neubetreibern DB Regio, National Express und VIAS Rail.
  • Fünf Verkehrsnetze mit einer Ausdehnung vom Rheinland bis Südwestfalen, grenzüberschreitend in die Niederlande und ins benachbarte Hessen sind auf die drei Folgeunternehmen übergegangen.
  • Die Verkehre werden auf 14 Linien mit Regionalbahnen, Regionalexpress- und RRX-Zügen sowie S-Bahnen erbracht, das Volumen beträgt täglich 550 bis 600 Zugfahrten.
  • Zwei Bahnbetriebswerke in Duisburg und Hagen sowie weitere zehn Betriebsstandorte und Serviceeinrichtungen mussten kurzfristig auf die Belange der jetzigen Betreiber umgestellt werden.

Noch bis zum 27. Februar 2022 gilt auf einigen Linien ein Übergangsfahrplan mit vorübergehend eingeschränktem Angebot. Dies hat zwei Gründe: Zum einen müssen die ehemaligen Abellio-Mitarbeitenden in ihre neuen Arbeitsplätze eingearbeitet und geschult werden. Daher stehen diese jeweils zwei bis drei Tage lang nicht für den Betrieb zur Verfügung. Zum anderen werden die bislang bei Abellio eingesetzten Triebzüge auf neue Anforderungen angepasst. Gleiches gilt für den Übergang der Instandhaltungsbetriebe in Duisburg und Hagen, die mit VIAS Rail nun einen neuen Betreiber haben.

Trotz stellenweiser Einschränkungen gegenüber dem Regelbetrieb gewährleistet der Übergangsfahrplan ein stabiles und zuverlässiges Verkehrsangebot. Kurzfristige Fahrplanänderungen und Störungen werden in den elektronischen Fahrplanauskünften angezeigt.

Quelle: VRS

Mit flexibleren Preisen zu mehr öV-Kunden

Die Schweiz hat das Image einer Hochpreisinsel – auch im öffentlichen Verkehr. Doch ein exakter Vergleich mit sechs anderen europäischen Ländern zeigt: Der Schweizer öV liegt insgesamt preislich im europäischen Mittelfeld. Die Studie «Angebot und Preise des öV Schweiz im internationalen Vergleich» bestätigt dies. Maura Killer, Projektleiterin bei Infras, fasste die Studie im Rahmen einer hybriden Medienkonferenz zusammen: «Über die vier Erhebungen seit 2013 haben sich die Preise stabilisiert und das Ticketangebot ist deutlich gewachsen: Ob Sparbillette, Spartageskarten oder vergünstigte Freizeitangebote.»

Ein Viertel weniger Fahrgäste, ein Fünftel weniger General- und Verbundabonnemente, über 60 Prozent der Billette digital, im Herbst 2021 mehr Umsatz mit Einzelbilletten als 2019 – die COVID-19-Pandemie hat einiges durcheinandergewirbelt im öffentlichen Verkehr. «Das veränderte Mobilitätsverhalten fordert uns als Branche», sagte Helmut Eichhorn, Geschäftsführer der Alliance SwissPass, anlässlich der Präsentation der LITRA-Preisvergleichsstudie. Deshalb brauche es nun flexiblere Angebote, die mehr auf Gelegenheitsreisende, Teilzeitpendler und Freizeitmobilität ausgerichtet seien. «Gleichzeitig müssen wir Eintrittshürden in den öffentlichen Verkehr senken.» Sparbillette sind mittlerweile ein erprobtes und beliebtes Mittel. Gerade in urbanen Räumen wird dies jedoch nicht ausreichen. Deshalb finden insbesondere innerhalb von Tarifverbünden derzeit einige Markttests mit neuen Preis- und Abonnementsformen statt.

Einer dieser Markttests ist das «FlexiAbo» der beiden Westschweizer Tarifverbünde Mobilis und Frimobil. Das Angebot bewegt sich zwischen den bekannten Tageskarten und dem Jahresabonnement der Verbünde und ist seit dem 16. August 2021 innerhalb von Mobilis verfügbar. Das Pilotabo erlaubt es den Kunden, während 104 oder 156 Tagen ihrer Wahl zu reisen. «Die ersten Ergebnisse des Tests sind ermutigend: Wir stellen fest, dass das ‘Flexiabo’ Bedürfnisse abdeckt, die die ‘klassischen’ Abonnemente nicht erfüllen, insbesondere für die Personen im Home Office und Teiltzeitangestellte», führt Sylvia Coutaz aus, die das Projekt bei Mobilis verantwortet. «Die Ergebnisse dieses Pilotprojets sollen Hinweise geben, ob ein solches Abonnement für die Branche interessant sein kann und wie es im Vergleich mit anderen Lösungen abschneidet.»

Attraktive preisliche Angebote sind ein Mittel, um mehr Leute auf den öV zu locken. «Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass sich die öV-Branche bewegt und alles daran setzt, auch Gelegenheitsreisende und Freizeitreisende auf den öV zu bringen. Nur so kann es gelingen, langfristig den öV-Anteil zu erhöhen», betonte LITRA-Präsident und Mitte-Nationalrat Martin Candinas an der Medienkonferenz.

Quelle: Alliance Swiss Pass

Praxiseinsatz von Elektrobussen läuft an

Zur Einhaltung der Klimaziele des Landes Steiermark hat das Verkehrsressort des Landes einen Praxistest zur Erprobung von Elektrobussen im Linienverkehr des RegioBus Steiermark gestartet.

In unterschiedlichen steirischen Verkehrsgebieten wird die Eignung von E-Bussen im Echtbetrieb auf Herz und Nieren getestet. Auf etlichen Linien des RegioBus Steiermark wird man in den nächsten zwei Jahren auf Busse treffen, die unter Strom stehen: „Wir setzen ab Februar 2022 im Raum Murau und rund um Weiz jeweils einen elektrischen Midibus und ebenfalls in Weiz und im Vulkanland einen elektrischen 12m‐Großbus ein. Mit diesem E-Bus-Testprogramm wollen wir uns anschauen, wie der Einsatz von unterschiedlichen E-Bussen auf anspruchsvollen Linien unter verschiedensten auch topografischen Verhältnissen funktioniert,” erklärt LH-Stv. Anton Lang das Projekt.

„Mit diesem Praxistest sammeln wir Erfahrungen für die Anforderungen, die bei der künftigen Ausweitung der Elektromobilität beim RegioBus Steiermark zu berücksichtigen sind,” ergänzt Landesrätin Ursula Lackner, die damit einen weiteren Umsetzungsschritt im Sinne des Aktionsplanes 2021-2025 der Landesstrategie Elektromobilität Steiermark 2030 einleitet.

Für die zeitnahe Umsetzung ist aus vergaberechtlichen und organisatorischen Gründen die Steiermarkbahn und Bus GmbH (StB) gewählt worden. „Aufgrund unserer über fast die gesamte Steiermark aufgeteilten Standorte können wir die Praxistauglichkeit der E-Busse unter unterschiedlichsten Verhältnissen testen und so dem Verkehrsressort daraus spezifische Empfehlungen für zukünftige Bündelausschreibungen aufbereiten,” berichtet Gerhard Harer, Geschäftsführer der StB, die über langjährige entsprechende Erfahrung in den Bereichen Busbetrieb und Fahrzeugtechnik verfügt.

Die Lieferung des ersten Busses und somit Testbeginn ist mit Februar 2022 vorgesehen. Gegen Ende des Jahres wird der erste Zwischenbericht konkrete Ergebnisse zum Verhalten im Betrieb, zu technisch‐praktischen Erfahrungen, den Reichweiten und Ladeverhalten aber auch zu den tatsächlichen Kosten liefern.

Unterwegs sein werden Elektrobusse „E‐Solar City III” der burgenländischen Firma K‐Bus sowie E‐Großbusse der Firma IVECO, die alle über die im Regiobus-Verkehr geforderten Ausstattungsmerkmale verfügen (Barrierefreiheit, Klimaanlage, Kundeninfo,…). Finanziert im Projekt, das sich über ein Volumen von rund 1,3 Millionen Euro erstreckt, ist auch die Installation einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur (CCS‐Anschlüsse, mind. 50 kW), die an den StB-Standorten in Murau, Weiz und Feldbach errichtet wird, sowie die entsprechende Zusatzausbildung des Werkstättenpersonals.

Quelle: Land Steiermark

Erfolgreiches Jahr 2021 für ioki

ioki, Marktführer für On-Demand-Plattform-Lösungen in der DACH-Region, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück. Das Mobilitäts-Start-up der Deutschen Bahn verzeichnete im vergangenen Jahr ein starkes Wachstum bei der Anzahl seiner On-Demand-Services und erreichte 2021 die Schwelle von einer Million beförderten Fahrgästen auf der Plattform.

„2021 war ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Wir konnten zusammen mit unseren Partnern 25 neue On-Demand-Services im In- und Ausland auf die Straße schicken und die Anzahl der Passagiere um über 150 Prozent steigern“, resümiert Michael Barillère-Scholz, Mitgründer und Geschäftsführer von ioki.

In den letzten zwölf Monaten konnte das internationale Entwicklerteam zahlreiche neue Features in die Plattform integrieren. Darunter eine Schnittstelle, um die direkte Buchung und das Handling von On-Demand-Fahrten tiefenintegriert über eine MaaS-App darzustellen und eine „+1 Fahrgast“-Buchungsfunktion. Zu den Leuchtturmprojekten gehören neben dem Start des bundesweit größten On-Demand-Angebots mit innovativer Buchungs-App im Rhein-Main-Gebiet auch das Förderprojekt EVA-Shuttle, bei den erstmals autonom und On-Demand kombiniert wurden. Zudem sind neue Services mit ioki-Software in Frankreich und Spanien gestartet.

Im Bereich der Mobilitätsanalysen sorgte vor allem die Studie der Angebotsqualität im ÖPNV für Aufsehen, wonach On-Demand-Services für mehr als 25 Millionen Deutsche ein attraktives und zusätzliches Nahverkehrsangebot schaffen könnten. Insgesamt hat das Mobility Analytics Team von ioki im vergangenen Jahr rund 30 fundierte Analysen der aktuellen Mobilitäts- und Angebotssituation für Städte, Gemeinden und Verkehrsunternehmen erstellt.

Innerhalb der letzten drei Jahre hat die DB mit rund 330 Bedarfsverkehren bundesweit das bestehende Linienbusangebot erweitert und bereits sieben Millionen Fahrgäste befördert.

Meilensteine 2021 in der Jahresübersicht:

  • Februar: Deutsche Bahn-Tochter ioki kooperiert mit der internationalen KI-Plattform Optibus
  • April: Passagierbetrieb für selbstfahrende Shuttles auf Abruf in Karlsruhe gestartet
  • Mai: ioki und Mobimeo kooperieren erstmalig bei Weiterentwicklung der multimodalen KVV.mobil-App
  • Juli: Deutschlandweit größtes On-Demand-Angebot mit innovativer Buchungs-App startet
  • September: Autonomes Fahren im ÖV: ioki steigt in Förderprojekt der EU-Kommission ein
  • Oktober: 1 Million beförderte Passagiere // ioki-Studie zu öffentlicher Mobilität in Deutschland: On-Demand-Angebote stärken Schiene, Mobilitätswende und Klimaschutz
  • November: Innovatives On-Demand-Projekt ioki Hamburg wird verlängert
  • Dezember: Start des ersten On-Demand-Betriebs in Frankreich

Quelle: ioki

Ausstieg aus dem Verbrenner muss forciert werden

Anlässlich der Erstellung der deutschen Position zur Revision der CO2-Grenzwerte für Pkw in der EU durch die Bundesregierung erklärt Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik des BUND:

“Mit immer mehr, immer größeren und oft übermotorisierten Fahrzeugen fährt der Klimaschutz an die Wand. Neben einem Bekenntnis zur Mobilitätswende mit weniger Auto braucht es ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zum Klimaschutz durch Antriebswechsel. Die CO2-Flottengrenzwerte für neue Pkw sind das zentrale Instrument für diesen Antriebswechsel. Es ist vor allem diese Regulierung, die dafür sorgt, dass der Marktanteil von E-Autos stetig steigt. Damit die Bundesregierung ihr Ziel von 15 Millionen vollelektrische Pkw in 2030 erreichen kann, muss sie sich jetzt in Brüssel dafür einsetzen, dass der Vorschlag der EU-Kommission für die CO2-Grenzwerte für Pkw nachgeschärft wird. Das bedeutet neben strengeren Minderungsvorgaben und jährlichen Grenzwertvorgaben ab 2025, vor allem auch ein Vorziehen des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor von 2035 auf 2030. 
Bundesregierung und Autolobby müssen die Verschärfung der CO2-Grenzwerte für Pkw als Chance begreifen. Zahlreiche Staaten und Autohersteller haben bereits den Zeitpunkt für das Ende neuer Verbrennungsmotoren festgelegt. Die Bundesregierung muss sich dieser Realität stellen und auch ein Enddatum für den deutschen Markt festlegen. Jede Verzögerung beim Ausstieg aus dem Verbrenner hat zur Folge, dass die Bundesregierung andere, weitreichende Maßnahmen zur Einhaltung der Klimaziele im Verkehr ergreifen muss. Mehr noch, als auch so schon notwendig sind.” 

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

Bundesrat will Nutzung von Mobilitätsdaten verbessern

Um die Infrastrukturen und Angebote des öffentlichen und privaten Verkehrs optimal nutzen zu können, braucht es einen besseren Informationsfluss zwischen Infrastrukturbetreibern, Verkehrsunternehmen, privaten Anbietern und Verkehrsteilnehmenden. Der Bundesrat schlägt vor, dazu eine staatliche Mobilitätsdateninfrastruktur aufzubauen, über die sich die verschiedenen Akteure einfacher vernetzen sowie Daten bereitstellen und austauschen können. An seiner Sitzung vom 2. Februar 2022 hat der Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung geschickt.

Ein möglichst reibungsloser Informationsfluss zwischen Infrastrukturbetreibern, Verkehrsunternehmen, privaten Anbietern von Mobilitätsdienstleitungen und den Verkehrsteilnehmenden trägt dazu bei, das Verkehrswachstum besser zu bewältigen. Daten spielen in der Mobilität damit eine immer wichtigere Rolle: Sie sind nebst der Straßen- und der Schieneninfrastruktur eine dritte systemrelevante Infrastruktur.

Heute sind die dazu nötigen Informationen allerdings noch nicht ausreichend verfügbar und harmonisiert. Diese Lücke will der Bundesrat beheben und die Nutzung von Mobilitätsdaten verkehrsträgerübergreifend verbessern (Lieferung, Bereitstellung, Austausch, Verknüpfung, Bezug). Er schlägt dazu vor, eine staatliche Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) aufzubauen. Diese soll die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um den Informationsfluss zu allen Aspekten der Mobilität dauerhaft, sicher und frei von kommerziellen Interessen zu gewährleisten. Entscheidend sind dabei folgende Grundsätze: Unabhängigkeit, Verlässlichkeit, Offenheit, Nichtdiskriminierung, Transparenz, Nicht-Gewinnorientierung und Flexibilität. Die Finanzierung dieser neuen Infrastruktur soll während der ersten 10 Jahre durch den Bund sichergestellt werden und danach möglichst über Nutzungsgebühren erfolgen.

Diese nationale Dateninfrastruktur leistet einen Beitrag, um die Verkehrsinfrastrukturen effizienter zu betreiben und zu nutzen, öffentliche und private Mobilitätsangebote gezielter zu planen, besser auszulasten und den Bedürfnissen der Bevölkerung besser Rechnung zu tragen. Sie ermöglicht es dadurch auch, die Mobilität klimafreundlich weiterzuentwickeln. Die Bereitstellung einer Basisinfrastruktur für systemrelevante Daten durch den Bund schafft zudem Rechts- und Investitionssicherheit.

Die neue Dateninfrastruktur besteht aus zwei Hauptelementen: NADIM und Verkehrsnetz CH. NADIM (Nationale Datenvernetzungsinfrastruktur Mobilität) ermöglicht den standardisierten Austausch von Mobilitätsdaten und damit die Vernetzung von öffentlicher Hand, Mobilitätsanbietern, Entwicklern und Betreibern von digitalen Kundenlösungen (z.B. Apps) sowie weiteren Akteuren wie Wissenschaft und Forschung. Das Verkehrsnetz CH ist eine einheitliche, digitale Abbildung des gesamten Verkehrssystems der Schweiz. Hier sollen alle Daten zu den Verkehrsnetzen und der zugehörigen Infrastrukturen der öffentlichen Hand zentral durch den Bund synchronisiert, erweitert und optimiert werden. Damit bildet Verkehrsnetz CH das zentrale räumliche Referenzsystem für die Verknüpfung von Mobilitätsdaten über die NADIM.

Quelle: Bundesamt für Verkehr

260 Millionen für Bahnausbau im Burgenland

Das Paket ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), dem Land Burgenland und der ÖBB-Infrastruktur AG. Gemeinsames Ziel ist es, den Eisenbahnnah- und Regionalverkehr im Burgenland für Bahnkunden noch attraktiver zu machen und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs gesamthaft zu steigern.

Die wesentlichen Eckpunkte des Pakets sind Infrastrukturmaßnahmen auf ÖBB-Strecken, fahrgastgerechte Umgestaltungen von Bahnhöfen, die Errichtung von multimodalen Mobilitätsverknüpfungspunkten im Sinne der burgenländischen Gesamtverkehrsstrategie 2021 sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen. Insgesamt umfasst das Übereinkommen Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 261 Millionen Euro bis 2027, wovon mehr als 29 Millionen Euro durch das Land Burgenland finanziert werden.  

Das Land Burgenland unterstützt beispielsweise die Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn (Jennersdorf – Graz) und der Mattersburger Bahn (Wr. Neustadt – Loipersbach-Schattendorf) und leistet Kostenbeiträge zur Attraktivierung dieser Strecken. Dank der Schleife Ebenfurth wird es im Zusammenspiel mit dem zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie möglich, die Fahrzeit aus dem Nord- und Mittelburgenland in die Bundeshauptstadt zu verkürzen und somit einen Mehrwert für die Pendler der Region zu schaffen. 

Um den Bahnkunden ein ansprechendes und barrierefreies Bahnreiseerlebnis bieten zu können, werden in den kommenden Jahren weitere Bahnhöfe und Haltestellen im Burgenland umgestaltet. Dazu gehören Beispielsweise Mattersburg Nord, Marz-Rohrbach, Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Deutschkreutz und Eisenstadt.

Gemäß der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland (GVS21) sollen im südlichen Burgenland (Raum Friedberg/Aspang), im Raum Eisenstadt und im Bereich Parndorf multimodale Verkehrsdrehscheiben entstehen. So wird das Gesamtsystem des öffentlichen Verkehrs durch die integrierte Planung von Angeboten in den Bereichen Bahn, Bus und bedarfsgesteuerter Mobilitätsformen verbessert und für die Pendler aus dem Burgenland attraktiver gestaltet. Dies schließt auch die Gestaltung der Bahnhofsvorplätze ein. Damit wird der Plan verfolgt, Nutzungsmischungen und Verdichtungen am Bahnhof zu erreichen. Die Attraktivierung und Erweiterung von Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen gemeinsam mit den Standortgemeinden und die Verbesserung der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität gehören ebenfalls dazu.

Im Burgenland gibt es derzeit insgesamt rund 100 niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen mit Landesstraßen. Gemeinsam wollen das Land und die ÖBB Auflassungen und die Herstellung von Ersatzwegen auf Basis einer geteilten Finanzierung weiter vorantreiben, um die Sicherheit aller Verkehrsteilenhmer weiter zu erhöhen.

Quelle: ÖBB

Fünf Mal mit Bus oder Bim fahren und fünf Prozent sparen

Mit nur einem „Wisch“ zur Fahrt mit Bus und Bim: Die innovative Ticketing-App FAIRTIQ ermittelt automatisch für den Fahrgast den optimalen Tagestarif für die gefahrene(n) Strecke(n). Zum Jahresstart gibt es nun eine ganz besondere Aktion für alle fleißigen FAIRTIQ-Nutzer in Linz: Wer an mindestens fünf Tagen innerhalb eines Kalendermonats mit Bus oder Straßenbahn im Verkehrsliniennetz der LINZ AG LINIEN fährt und dabei FAIRTIQ nutzt, erhält eine Gutschrift von fünf Prozent vom Wert der Ticketkosten dieses Monats. Diese wird automatisch im Folgemonat abgezogen. So profitieren die Kunden nicht nur vom günstigsten Tagesticket, sondern können zusätzlich noch sparen. Seit Anfang Jänner und bis Ende März können FAIRTIQ-Nutzer den Vielfahrer-Bonus sammeln.

„Mehr als 11.600 Registrierungen und über 92.300 Fahrten wurden seit der Einführung der FAIRTIQ-App verzeichnet. Jetzt können wir allen fleißigen Nutzern seit Jahresstart einen Bonus geben, damit Danke sagen und einen Anreiz schaffen, mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“

LINZ AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner

FAIRTIQ richtet sich dabei vor allem an Öffi-Fahrgäste, die sporadisch bzw. spontan mit Bus und Bim in Linz unterwegs sind und deshalb mit den Tarifen und dem Ticketsystem nicht im Detail vertraut sind. Das Planen und Überlegen, welches Ticket für die jeweilige Strecke benötigt wird, entfällt, ebenso wie der Kauf am Fahrscheinautomaten. Der Fahrgast muss nur mittels Wischbewegung in der App ein- und auschecken. FAIRTIQ erkennt dann via GPS, an welcher Haltestelle der Fahrgast einsteigt sowie an welcher er wieder aussteigt und berechnet für die gefahrene(n) Strecke(n) den günstigsten Tarif innerhalb von 24 Stunden ab der ersten Fahrt. Das heißt, dass zum Beispiel bei mehreren Fahrten an einem Tag nur bis zum Wert eines 24-Stunden-Fahrscheins/einer Tageskarte verrechnet wird. Eine Start- oder Zielangabe ist nicht nötig. Abgerechnet wird im Nachhinein über das bei der Registrierung hinterlegte Zahlungsmittel. Die App steht in den Stores für iOS und Android kostenlos zur Verfügung.

Im vergangenen Jahr wurde die App im Sinne der Nutzerfreundlichkeit noch weiter optimiert. Seit dem Frühsommer 2021 erkennt die neue „Smart Stop“-Funktion, wenn Nutzer vergessen haben, die Fahrt zu beenden und nimmt ihnen das Auschecken in der App ab. Die „Smart Stop“-Funktion muss vom User einmalig aktiviert werden.

Quelle: LINZ AG

Mit Fett und Schneepflug gegen Eis und Schnee

Von vielen zumeist unbemerkt sind die Winterdienste der Stadtwerke Augsburg (swa) derzeit unterwegs, um den Nahverkehr auch bei Minusgraden oder Schneefall aufrecht zu erhalten. Straßenbahnen sind recht unempfindlich gegen Winterwetter, allerdings gibt es zwei Dinge, die unabdingbar sind: eisfreie Oberleitungen für die Energieversorgung und Weichen, die richtig funktionieren.

Um die Oberleitungen von Eis frei zu halten gibt es spezielle Nachteinsätze. Mitarbeitende des Fahrdienstes fahren mit Combino-Straßenbahnen dann, wenn sonst keine Straßenbahnen unterwegs sind, zwischen 0:00 Uhr und 5:00 Uhr. Sie fahren die Straßenbahnlinien ab, damit sich an den Oberleitungen gar nicht erst Eis bilden kann. Frostige Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Niederschlag machen einen Einsatz nötig.

An wenig befahrenen Stellen und dort, wo das Risiko einer Vereisung besonders groß ist, etwa wo Oberleitungen geneigt sind oder sich kreuzen, fettet ein Team von Monteuren die Leitungen mit biologisch abbaubarem Schmierfett ein. So kann kein Eis direkt am Metall festfrieren und der Stromabnehmer der Straßenbahn kann den Eisklumpen leicht von der Oberleitung abstreifen. Auf den rund 100 Kilometern im Oberleitungsnetz werden etwa 3.000 Meter mit dem Schmierfett behandelt. Und damit auch nur so viel wie nötig aufgetragen wird, geschieht das in Handarbeit. Die Arbeit lohnt sich, denn die Schutzschicht hält einige Tage und dann ist meist die Wetterlage auch wieder freundlicher.

Dafür, dass am Boden freie Strecke herrscht, sorgt der Winterdienst des Gleisbaus. Auch wenn derzeit der Schnee noch auf sich warten lässt, ist alles für den Ernst- bzw. Schneefall bereitet. Dann sind die Mitarbeitenden mit Räumfahrzeugen unterwegs, um die Strecken dort zu räumen, wo der Nahverkehr vom normalen Straßenraum abgetrennt ist und ein eigener Bahnkörper besteht. Der swa-Winterdienst ist vorab eingeteilt, aber für plötzlich eintretende Wetterereignisse gibt es eine Rufbereitschaft. Das Räumen der Haltestellen übernimmt der aws der Stadt im Auftrag der swa.

Damit die Weichen im Winter frei von Eis und Schnee bleiben, sind im Netz der swa etwa 150 Weichenheizungen verbaut. Allerdings können diese bei viel Schnee nicht ausreichen. Auch dann kümmert sich der Winterdienst darum, die Weiche wieder frei zu bekommen. Ein größeres Problem als Schnee stellt allerdings Rollsplitt dar. Wenn zu viel davon in die Weiche gelangt, kann sie nicht mehr richtig abschließen und löst eine Störung aus. Auch dann kümmert sich die Schienenreinigung darum, im Regelfall mit Spezialfahrzeugen, aber manchmal ist auch Handarbeit von Nöten.

Quelle: swa