InnoTrans startet gut gebucht ins neue Jahr

Zuversichtlich startet die Bahnbranche in das InnoTrans Jahr. Auch 2022 prägen die Weltleitmesse eine große Nachfrage, hohe Internationalität sowie erweiterte digitale Services. Motto des diesjährigen Branchentreffs ist „The Future of Mobility in times of climate change“. Bereits zum Start des InnoTrans Jahres sind 98 Prozent der Ausstellungsfläche ausgebucht.

Die 13. Ausgabe der Weltleitmesse für Verkehrstechnik und Mobilität findet vom 20. bis 23. September 2022 auf dem Berliner Messegelände statt. Die Aussteller zeigen ihre Innovationen in allen 42 Hallen des Messegeländes auf einer Fläche von 108.000 Quadratmetern in den Segmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Neu ist der Ausstellungsbereich Mobility+ innerhalb des Segmentes Public Transport. Damit wendet sich die InnoTrans speziell an Anbieter von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen. 18 Aussteller sind momentan in dem Sonderbereich angemeldet, darunter Firmen wie ioki, Mobimeo, Optibus, Door2Door, Better Mobility, CleverShuttle.

Die Internationalität der Aussteller ist mit 64 Prozent aus 57 Ländern genauso hoch wie bei der Vorveranstaltung 2018. Verbände aus dem In- und Ausland präsentieren die Wirtschaftskraft ihrer Branche aus ihrem Land. Außerdem präsentiert ein Gemeinschaftsstand (Zeleros Hyperloop und Hardt Hyperloop) den neuesten Stand zu den Entwicklungen des Hyperloops, ein ultraschnelles bodengebundenes Transportsystem für Passagiere und Fracht.

Auf den Messebesuch können sich Besucher mit der neuen, digitalen Branchenplattform InnoTrans PLUS vorbereiten. Hier präsentieren sich Aussteller 365 Tage im Jahr. Die Plattform bietet erweiterte Services wie z. B. Chats, Matchmaking, Streaming Live und On Demand, Webinare und Terminbuchung. Eine thematische Einstimmung bietet auch der InnoTrans Podcast mit internationalen Gästen, bei dem sich alles um die Zukunft der Mobilität dreht. Die neue Podcast-Folge erscheint immer jeden 2. Dienstag im Monat.

Wie immer wird die InnoTrans mit einer Podiumsdiskussion zwischen hochkarätigen Politikern und Wirtschaftsvertretern eröffnet. Die Auftaktveranstaltung am 20.09.2022 steht unter dem Motto „The Future of Mobility in times of climate change“. Seitens der Industrie haben bis jetzt zugesagt: Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG; Peter Spuhler, CEO Stadler Rail; Henri Poupart-Lafarge, Präsident Alstom Transport S.A. sowie Michael Peter, CEO Siemens Mobility GmbH.

Der Ticketshop für Tages-/Dauer- und Studentenkarten steht ab März 2022 zur Verfügung.

Quelle: Messe Berlin

Corona-Beschränkungen: Verkehrswende angeschoben, Mobilität ausgebremst

Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Verkehrsnachfrage in Deutschland deutlich einbrechen lassen. Das haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums festgestellt. Darin untersuchten sie die Auswirkungen der unterschiedlichen Phasen des Pandemiegeschehens auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Demnach war die Verkehrsleistung im Herbst 2020 um fast ein Fünftel geringer als im Vorjahr.

„Infolge der pandemiebedingten Einschränkungen lag die Verkehrsleistung, also die von Menschen insgesamt zurückgelegten Distanzen, im Oktober 2020 ganze 18 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Im Winter 2020/2021, während des Lockdowns, sogar 54 Prozent niedriger“, sagt Dr. Bastian Chlond vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT.

Auch bei der Verkehrsmittelnutzung gab es Bewegung: Zwar legten die Menschen im Winter 2020/21 anteilig mit 51 Prozent kaum weniger Wege mit dem Auto zurück als zuvor (2019: 54 Prozent), jedoch bei insgesamt deutlich weniger Verkehr: „Gleichzeitig spielte im Herbst 2020 das Fahrrad eine relativ große Rolle, vor allem im Freizeitverkehr“, sagt Chlond. „Im Winter verlagerte sich die Verkehrsmittelnutzung wohl auch wegen des Wetters dann hin zu einem verstärkten Zufußgehen.“

Deutlich verloren hat hingegen der Öffentliche Verkehr. „Die Virtualisierung unterschiedlicher Aktivitäten, etwa das Homeschooling infolge von Schulschließungen oder das Homeoffice, haben hier zu erheblichen Rückgängen geführt“, sagt Lisa Ecke vom IfV. Während 2019 immerhin elf Prozent aller Wege mit den typischen zum Pendeln genutzten Verkehrsmitteln Bus, Straßenbahn oder Zug zurückgelegt wurden, waren es im Winter 2020/21 nur noch sechs Prozent und im Herbst 2020 acht Prozent. „Gerade die Arbeitsplätze von Büroangestellten, deren Tätigkeiten sich umstandslos von zu Hause erledigen lassen, liegen vorwiegend in den Innenstädten und sind mit dem Öffentlichen Verkehr gut zu erreichen. Folglich haben insbesondere Bus und Bahn durch das Homeoffice verloren.“

Generell verlagern sich Alltagsaktivitäten zunehmend in digitale Welten. Auch das beeinflusst das Verkehrsgeschehen: 2020 haben lediglich 45 Prozent der Erwerbstätigen angegeben, keine Möglichkeit zu haben, von Zuhause aus zu arbeiten, 2019 waren es noch 67 Prozent gewesen.

Positive Aspekte könnten diese Entwicklungen zukünftig für den Klimaschutz haben, glauben die Forschenden: „Mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende besteht die Hoffnung, den physischen Verkehr langfristig zu reduzieren, auch mithilfe virtueller Werkzeuge und Formate.

Quelle: KIT

Van Hool baut 21 batterieelektrische Trambusse für Malmö

Van Hool hat einen Vertrag mit Nobina, der größten Personenverkehrsgesellschaft Skandinaviens, über die Lieferung von 21 batterieelektrischen Doppelgelenk-Trambussen vom Typ Exqui.City in der 24-m-Version geschlossen. Die sogenannten Trambusse werden ab Mitte 2022 im öffentlichen Personennahverkehr von Malmö (Schweden) zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um Plug-in-Fahrzeuge, die im Nobina-Depot in Malmö geladen werden.

Filip Van Hool, CEO Van Hool: „Diese Bestellung untermauert das Vertrauen, das Nobina in Van Hool hat. Nobina ist eine neue und wichtige Referenz für Van Hool und ein klarer Beweis für die technologische Vorrangstellung des Unternehmens aus Koningshooikt. Van Hool setzt voll und ganz auf 100-prozentig emissionsfreie Anwendungen in ihren Bus-Baureihen. Wir sind überzeugt, dass die verschiedenen emissionsfreien Antriebslösungen, die wir anbieten, nämlich Batterie, Oberleitung und Wasserstoff, je nach örtlicher Anwendung ein trefflicher Ansatz zur Ökologisierung der Busflotten ist, an der die öffentlichen Verkehrsgesellschaften in aller Welt derzeit arbeiten.“

Bild: Van Hool

Der Exqui.City kombiniert die Flexibilität eines Busses mit der Effizienz einer S-Bahn. Die Trambusse haben ein ausgeprägtes futuristisches Design und hohen Komfort mit Klimaanlage, beeindruckender Laufruhe und sanfter Beleuchtung. Die Niederflurbusse erleichtern den Einstieg und bieten mit vier Doppeltüren schnellen Zugang. Dieser Fahrzeugtyp basiert auf einer mehrfachen Antriebsplattform, die jetzt zu 100 % emissionsfrei ist: Batterie-, Oberleitungs- und Wasserstoffantrieb. Diese Plattform macht den Exqui.City sowohl in der 18- als auch in der 24-m-Version zur perfekten Aufnahmebasis für die verschiedenen Öko-Antriebssysteme. Mittlerweile verkehren bereits über 300 Trambusse in 17 Städten, hauptsächlich in Europa, doch auch im französischen Übersee-Département Martinique.

Van Hool ist ein unabhängiger belgischer Hersteller von Stadtbussen, Reisebussen und Nutzfahrzeugen. Das im Jahr 1947 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im belgischen Koningshooikt. Der überwiegende Teil der Produktion ist für Europa und Amerika bestimmt. Van Hool beschäftigt weltweit mehr als 3.300 Mitarbeiter, die meisten davon an den Produktionsstandorten in Koningshooikt (Belgien) und Skopje (Nordmazedonien).

Quelle: Van Hool

Veränderungen in der Abellio-Geschäftsführung

Die Geschäftsführung von Abellio in Deutschland stellt sich neu auf, um sich für die Zeit nach Abschluss der regionalen Sanierungsverfahren zu rüsten.

Barbara Schneider verantwortet ab 1. April 2022 den Geschäftsführungsbereich Finanzen von Abellio in Deutschland. Sie übernimmt die Finanzgeschäftsführung zusätzlich zu dem von ihr bereits geleiteten Geschäftsführungsbereich IT & Innovationen. Die 41-Jährige kam im Januar 2020 als Chief Information Officer (CIO) zum Eisenbahnbahnverkehrsunternehmen Abellio und vertritt seit Juli 2020 auf Geschäftsführungsebene alle Themen rund um die As­pekte IT und Innovationen.

In ihrer Funktion als Abellio-Finanzgeschäftsführerin folgt Barbara Schneider auf Dirk Snel, der das Unternehmen nach acht Jahren als Chief Financial Officer (CFO) verlässt und neue Aufgaben bei Nederlandse Spoorwegen (NS) in den Niederlanden wahrnehmen wird. Der gebürtige Holländer Dirk Snel (54) kam im Mai 2014 zu Abellio und war bereits vor seinem Engagement in Deutschland 13 Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen beim Abel­lio-Mutterkonzern tätig.

Rainer Blüm, seit Juni 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail GmbH in Nordrhein-Westfalen, will der Bitte des Sachwalters nachkommen, nach einem bestmöglichen Übergang der Verkehre an neue Betreiber auch die Abwicklung der NRW-Gesellschaft, die im Februar 2022 in ein Regelinsolvenzverfahren übergehen wird, zu unterstützen. Um sich vollumfänglich den Herausforderungen der ABR-Liquidierung im Auftrag der Insolvenzverwaltung widmen zu können, wird Blüm (52), der anschließend neue beruflichen Herausforderungen wahrnehmen will, seine Aufgaben als Geschäftsführer Produktion / Chief Operation Officer (COO) von Abellio Deutschland sowie die Geschäftsführung in Mitteldeutschland an interne Nachfolger übergeben.

Der Bereich Produktion wird ab 1. April 2022 von Sven Jamelle als Chief Operation Officer (COO) deutschlandweit geführt. Auf Geschäftsführungsebene ist er künftig für Fahrbetrieb, Produktionsentwicklung & Planung sowie Flotte & Instandhaltung verantwortlich.

Den Vorsitz der Geschäftsführung der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH mit Sitz in Halle (Saale) übernimmt ab 1. April 2022 Rolf Schafferath (57), der bereits als Vorsitzender die WestfalenBahn GmbH führt und deutschlandweit als Geschäftsführer Vertrieb (CCO) verantwortlich zeichnet.

Quelle: Abellio

Infrastrukturmaßnahmen 2022 der HOCHBAHN

Für das Jahr 2022 hat die HOCHBAHN große Infrastrukturmaßnahmen sowohl im Hamburger U-Bahn- als auch Busbereich geplant. Dazu gehört der barrierefreie Ausbau der nächsten U-Bahn-Haltestellen ebenso wie Neu- und Umbaumaßnahmen für die Elektrifizierung des Busbetriebs sowie notwendige Sanierungsmaßnahmen im U-Bahn-Netz.

Die HOCHBAHN wird in Kürze ein Großprojekt in Hamburgs Innenstadt erfolgreich abschließen: Die Arbeiten für den barrierefreien Ausbau sowie Kernsanierungen auf dem historischen Streckenabschnitt der U3 zwischen Hauptbahnhof und Baumwall befinden sich vor dem Abschluss und liegen weiterhin im Zeit- und Kostenplan.

Der barrierefreie Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes wird die HOCHBAHN aber auch in diesem Jahr beschäftigen. Im April starten die Arbeiten an den U1-Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße. Die täglich rund 14.000 Fahrgäste an der Haltestelle Alsterdorf profitieren künftig von einem Aufzug sowie einer kompletten Bahnsteigerneuerung. Für die täglich rund 11.000 Fahrgäste an der Haltestelle Hudtwalckerstraße wird neben der Bahnsteigsanierung ein zweiter Zugang inklusive Aufzug und Treppe geschaffen.

Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN: „Die HOCHBAHN befindet sich beim barrierefreien Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes auf der Zielgeraden. Bereits heute sind mehr als 90 Prozent aller Haltestellen barrierefrei ausgebaut.“

Ebenso wie im Rahmen des Großprojekts U3 Innenstadt wird auch der barrierefreie Ausbau der beiden U1-Haltestellen mit weiteren Maßnahmen auf dem dazwischen liegenden Streckenabschnitt gebündelt. Dazu gehört die Erneuerung der U-Bahn-Brücke an der Carl-Cohn-Straße. An zwei weiteren Brückenbauwerken an den Haltestellen Alsterdorf und Lattenkamp werden zudem Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden.

Die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest ist das aktuell umfangreichste Infrastrukturprojekt der HOCHBAHN. Das Projekt befindet sich im Zeit- und Kostenplan. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2026 vorgesehen. Rund 13.000 Horner erhalten damit erstmals einen direkten Zugang zum Hamburger U-Bahn-Netz.

Neben dem barrierefreien Ausbau ist die Elektrifizierung des Busbetriebs ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen der diesjährigen Infrastrukturmaßnahmen. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit derzeit knapp 1.100 Fahrzeugen emissionsfrei fahren. Derzeit starten emissionsfreie Busse bereits von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. In diesem Jahr beginnen die Arbeiten zur vollständigen Elektrifizierung des Busbetriebshofs Langenfelde an der Kieler Straße, und der Bau des ersten reinen E-Bus-Betriebshofs in Deutschland startet in Meiendorf. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2024 / Anfang 2025 vorgesehen.

Quelle: HOCHBAHN

Vossloh erhält Auftrag aus China für Hochgeschwindigkeits-Schleifzüge

Vossloh, ein traditionsreicher und weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Bahninfrastruktur, hat Anfang dieses Jahres einen richtungsweisenden Auftrag über die Lieferung von drei Hochgeschwindigkeitsschleifzügen (HSG-city) für den Einsatz im U-Bahn-Netz der südchinesischen Metropole Shenzhen erhalten. Durch Kopplung an das elektrische Triebfahrzeug bezieht der neu entwickelte Schleifzug den Strom aus der Stromschiene und kann somit vollständig emissionsfrei betrieben werden.

„Mit unserem Angebot an innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um den Fahrweg Schiene tragen wir als Unternehmen weltweit maßgeblich zu nachhaltiger Mobilität bei. Getreu unserem Leitmotiv ,enabling green mobility‘ ist die Entwicklung eines emissionsfreien HSG-city ein weiterer konsequenter Schritt auf unserem grünen Weg. Wir möchten damit dazu beitragen, nachfolgenden Generationen ein möglichst intaktes Ökosystem zu hinterlassen“, erläutert Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG.

Die HSG-(High-Speed-Grinding-)Technologie dient der präventiven Instandhaltung des Schienennetzes. Basierend auf einem weltweit einzigartigen Schleifverfahren können Vossloh-Instandhaltungsmaschinen bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf Vollbahnen bzw. bis zu 60 km/h auf Nahverkehrsstrecken eingesetzt werden. Damit kann die Instandhaltungsmaßnahme im laufenden Betrieb durchgeführt werden, ohne dass Fahrplananpassungen oder gar Streckensperrungen erforderlich wären. Die regelmäßige Anwendung der HSG-Maschinen beugt Schienenfehlern effektiv vor, erhöht signifikant die Schienenlebensdauer und reduziert deutlich den Schienenlärm.

Gerade in den schnell wachsenden Mega-Metropolen Chinas schreitet der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit großer Geschwindigkeit voran. Streckennetze werden erweitert, die Verkehrsdichte nimmt zu. Entsprechend steigt der Bedarf an hocheffizienter Instandhaltungstechnologie von Vossloh. In der Metropole Shenzhen leben derzeit mehr als 17 Millionen Menschen, die Metro verzeichnet täglich bis zu 7 Millionen Fahrgäste. Das Schienennetz vor Ort umfasst mehr als 400 km und soll langfristig auf über 1.000 km ausgebaut werden.

„China ist und bleibt, auch im Servicegeschäft, ein besonders bedeutsamer Markt für uns. In den letzten 12 Monaten haben wir inklusive der drei HSG-city’s für die Metro Shenzhen insgesamt Aufträge über die Lieferung von acht HSG-city’s sowie einer Fräsmaschine des Typs VTM compact aus China erhalten. Ich freue mich sehr über diesen großen Erfolg und das Vertrauen unserer Kunden, das ein eindrucksvoller Beleg für unsere Technologieführerschaft ist“, sagt Jan Furnivall, Vorstandsmitglied von Vossloh.

Quelle: Vossloh

Planung, Betrieb, Vertrieb: alles muss digitaler werden

Nur noch acht Jahre bis Deutschland auch im Verkehrssektor die europäischen Klimaschutzziele erreicht haben muss. Um dies zu schaffen, ist eine umfangreiche Transformation der Mobilität auf allen Ebenen unausweichlich. Für den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband des öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs, ist die konsequente Digitalisierung aller Prozesse dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Dies wird im Rahmen des 2. VDV-Digitalgipfels, der heute als reine Onlineveranstaltung mit über 160 Teilnehmenden stattfindet, deutlich.

Die Branchenvertreter sehen dabei Digitalisierungspotenzial in allen Bereichen: von der Planung bei Bauvorhaben über die Optimierung betrieblicher Prozesse bis hin zu digitalen Angeboten für Fahrgäste. „Die digitale Transformation des öffentlichen Verkehrs erhöht den Komfort und den Nutzen für jede Kundin und jeden Kunden durch individuellere Angebote, einfacheren Ticketerwerb und eine passgerechtere Fahrgastinformation. Auch in den betrieblichen Abläufen, der Wartung und Instandsetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur oder bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen steckt noch viel Digitalisierungspotenzial für die Branche“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Daniela Kluckert, neue Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, macht deutlich, wo aus ihrer Sicht das größte Digitalisierungspotenzial des öffentlichen Verkehrs liegt: “Wir werden in dieser Legislaturperiode einen Fokus auf alles legen, was mit Daten zu tun hat: Vernetzte und nahtlose Mobilität, digitale Ausweise und Tickets und natürlich das autonome Fahren. Das alles sind Herausforderungen, aber noch größere Chancen.”

Im Rahmen der Veranstaltung werden unterschiedlichste Themen der Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs beleuchtet. Ein Aspekt wird jedoch von fast allen Teilnehmenden als besonders wichtig herausgestellt: die Datensouveränität. Für die VDV-Mitglieder ist ein Wettbewerb um Fahrgäste und Kunden nur gewährleistet, wenn die Verfügbarkeit und Weitergabe von Daten nicht einseitig zu Lasten der öffentlichen Anbieter erfolgt: „Die Verkehrsunternehmen wollen ihren Kunden durchgängige Buchungen ermöglichen und Echtzeitinformationen auch über Fahrzeugauslastungen zur Verfügung stellen. Dies geht aber nur, wenn sie souverän über die Daten entscheiden dürfen und nicht gesetzlich gezwungen werden ihre Daten anderen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen, die dies im Gegenzug aber nicht tun müssen. Wir benötigen auf allen Ebenen faire Wettbewerbsbedingungen“, so Wortmann.

Als sehr positiv und hilfreich bewertet die Branche die Ziele, die sich die neue Bundesregierung in Sachen Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung im Koalitionsvertrag gesetzt hat. Bei der geplanten Vereinfachung und Verkürzung von Planungsverfahren bei öffentlichen Bauvorhaben, zu denen auch die zahlreichen Projekte im ÖPNV und bei der Schieneninfrastruktur zählen, spielt die Digitalisierung ebenfalls eine zentrale Rolle.

Quelle: VDV

Versuch mit bidirektional ladenden Elektroautos

Um Elektroautos für die Stabilisierung der Stromnetze zu nutzen, gehen sieben Unternehmen mit «V2X Suisse» innovative Wege. Mobility-Elektroautos sollen in Zukunft bidirektional laden können – also Energie ins Stromnetz zurückspeisen, wenn sie nicht gefahren werden. Dies ist der erste großflächige Test seiner Art und wird daher die Zukunft dieser Technologie in der Schweiz und darüber hinaus mitbestimmen.

Bis spätestens 2030 werden alle 3.000 Mobility-Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Was gut für die Umwelt ist, kann Herausforderungen im Stromverbrauch und in der Netzstabilität mit sich bringen. Das neu lancierte Projekt «V2X Suisse» will hierfür mit vereinten Kräften Lösungen finden. Mobilitätsanbieter (Mobility), Automobilhersteller (Honda R&D Europe und Honda Motor Europe), Software-Entwickler (sun2wheel), Ladestationen-Entwickler (EVTEC), Aggregatoren (tiko), Flexibilitätsabnehmer und Wissenschaft (novatlantis, in Zusammenarbeit mit der ETH) arbeiten Hand in Hand.

«Gemeinsam werden wir bidirektional ladende Autos rasch auf die Straße bringen und so dringend benötigte Erfahrungen sammeln können», erklärt Marco Piffaretti, Projektleiter von «V2X Suisse» und Elektromobilitätsexperte bei Mobility. Denn noch gäbe es hierzulande kaum Praxiswissen, was die technischen, regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen von bidirektionalem Laden betreffe. Das Projekt wird durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt.

Bis September 2022 laufen die gemeinsamen Vorbereitungen, ab dann sind während eines Jahres 50 «Honda e» an rund 40 Mobility-Standorten in der ganzen Schweiz im Einsatz. Dies wird das erste Mal sein, dass bidirektional ladende Serien-Elektroautos flächendeckend im Mobilitätsalltag der Menschen in Einsatz stehen werden – und dass man sie unter unterschiedlichen Bedingungen, von ländlich bis urban, testen kann. Wird ein bidirektionales Mobility-Elektroauto nicht gefahren, kann es bis zu 20 Kilowatt Leistung zurück ins Stromnetz speisen. Das würde auf die gesamte Carsharing-Flotte gerechnet 60 Megawatt ausmachen – eine größere Leistung, als sie beispielsweise das Tessiner Pumpspeicherkraftwerk Peccia bereitstellen kann. Diese elektrische Regelleistung wird helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, Engpässe im Verteilnetz zu minimieren und teure Netzausbauten im Verteilnetz zu verhindern, zu verringern oder zu verzögern.

«V2X Suisse» setzt sich bis zum Projektabschluss Ende 2023 eine hohe Messlatte: Erstens soll ausgelotet werden, wie diese Technologie das Stromnetz stabilisieren kann und wie Standorte mit Photovoltaik-Anlagen ihren Eigenverbrauch optimieren können. Zweitens will man das betriebswirtschaftliche Potenzial von bidirektionalen Fahrzeugen in der Schweiz untersuchen. Und drittens soll der Wettbewerb zwischen den potentiellen Flexibilitätsabnehmenden (Swissgrid, Verteilnetzbetreiber und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) getestet werden.

Quelle: Mobility Genossenschaft

Neue Führung für das Mobility Institute Berlin

Mit Dr. Jörn Richert steht ab Januar 2022 ein erfahrener Strategieberater als Geschäftsführer neben Gründer Torben Greve an der Spitze des Mobility Institute Berlin (mib). Kommunikationsexpertin und Head of Partnerships Pelin Wolk wird darüber hinaus als COO Teil der erweiterten Geschäftsführung.

Das neue Geschäftsführerduo will seinen Kunden beim ambitionierten Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote als Partner zur Seite stehen. Mobilitäts-Unternehmer und Verkehrsexperte Torben Greve treibt seit über 20 Jahren Innovationen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr voran. Der promovierte Politikwissenschaftler Jörn Richert bringt langjährige Erfahrung in der Strategieberatung und im Bereich Strategic Foresight mit. Zuletzt beriet er bei der Boston Consulting Group (BCG) namhafte private und öffentliche Unternehmen. Im Januar 2020 wechselte er als Head of Consulting zum mib und hat das Beratungsteam erfolgreich aufgebaut und geleitet.

Das Führungsteam will auf die Erfolge des letzten Jahres aufbauen. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Bereiche kundenzentrierte Angebotsplanung, sinnvolle Integration neuer Mobilitätsformen sowie Analyse und systematische Nutzung von Mobilitätsdaten. Im vergangenen Jahr konnte das mib unter anderem die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und die Landeshauptstadt München auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und attraktiven ÖPNV unterstützen. Das Unternehmen veröffentlicht darüber hinaus regelmäßig eigene Studien zu aktuellen Mobilitätsthemen. Seit seiner Gründung 2018 ist das mib auf ein 20-köpfiges Team angewachsen und hat neben Berlin einen weiteren Standort in Madrid eröffnet.

Die anstehenden Umbrüche in der Branche sieht Jörn Richert als Chance: „Es gibt ein enormes Potenzial, nachhaltige Mobilität in Städten für Menschen attraktiver zu gestalten, um den dringend notwendigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Städte und Nahverkehrsunternehmen müssen diese Herausforderung jetzt angehen und sich strategisch für die Zukunft aufstellen.“

mib-Gründer Torben Greve erklärt: „Als Beratungsunternehmen sehen wir es als unsere Aufgabe an, Kommunen und Nahverkehrsunternehmen als Partner bei der Entwicklung überzeugender Mobilitätsangebote zu unterstützen. Jörn Richert hat in den letzten zwei Jahren bei uns das richtige Gespür für die Herausforderungen der Branche und überzeugende Lösungen bewiesen. Ich freue mich darauf, das mib gemeinsam mit Pelin Wolk und Jörn Richert zur ersten Beratung für die Mobilitätswende zu machen.“

Quelle: Mobility Institute Berlin

MVV-Gesellschafter kritisieren Deutsche Bahn

Regelmäßige Störungen und Beeinträchtigungen bei der Infrastruktur und im Betrieb der S-Bahn München führen immer wieder und gerade auch derzeit zu einem sehr großen Akzeptanzproblem. Fast täglich gibt es Meldungen der Deutschen Bahn über Weichen-, Stellwerk-, Signal-, Fahrzeug- und Türstörungen, durchtrennte Kabel bei Bauarbeiten, Ausfälle des Stellwerks München Ost bis hin zu Stammstreckensperrung und Personalengpässen bei DB Netz. Die Gesellschafter des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV), bestehend aus dem Bayerischen Verkehrsministerium, der Landeshauptstadt München und den MVV-Verbundlandkreisen, haben sich daher in einem Brandbrief an die Bahnvorstandsmitglieder Dr. Richard Lutz und Ronald Pofalla gewandt.

Bayerns Verkehrsministerin Schreyer erklärt: „In letzter Zeit erreichen uns leider vermehrt Fahrgastbeschwerden, dass die S-Bahnen ständig zu spät seien. Auch, dass Fahrgäste bei Regen und Schnee an zugigen Haltestellen warten müssen, ist nicht hinnehmbar. Gerade jetzt geht es darum, das coronabedingt beeinträchtigte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den öffentlichen Verkehr zurückzugewinnen.“ Die darauf abzielenden großen Anstrengungen des Freistaats, der Landeshautstadt, der Landkreise und Gemeinden werden durch die aktuelle Situation bei der S-Bahn München torpediert.

„Die Fahrgäste sind die zahlreichen Verspätungen und Ausfälle leid und wenden sich von der S-Bahn ab. Dies ist besonders auch deshalb fatal, weil es unsere Bemühungen zur Stärkung des Umweltverbundes und zur Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße konterkariert.“, so Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München.

Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg und Sprecher der MVV-Verbundlandkreise unterstreicht: „Will man die Dinge beim Namen nennen, muss man leider sagen, dass die Bahninfrastruktur im Großraum München mit der Fahrgastentwicklung überhaupt nicht Schritt gehalten hat und der notwendige Ausbau in den letzten Jahrzehnten verschlafen wurde.“

Nach den Erkenntnissen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) lag die Pünktlichkeit der S-Bahn München im Oktober vergangenen Jahres nur bei 90 Prozent – mit weiter fallender Tendenz. So erreichte die Pünktlichkeit im darauffolgenden Monat November ihren schlechtesten Wert seit mindestens zehn Jahren. Dabei scheinen im Wesentlichen die Leit- und Sicherungstechnik – von coronabedingten Personalengpässen abgesehen – ursächlich für die aktuelle Lage zu sein. Störungen im Bauablauf und Baustellenmanagement verschärfen zusätzlich die Situation.

Die Unterzeichner des Briefes haben die Bahnvorstände zu einem Lösungsgespräch nach München eingeladen.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr