Urabstimmung bei der Deutschen Bahn

Trotz des maßgeblichen Entgegenkommens der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in den Tarifverhandlungen hat die Deutsche Bahn (DB) völlig inakzeptable Vorbedingungen und Gegenforderungen gestellt. Während die GDL ihre Entgeltforderungen an den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes anpasste, forderte die DB von den Arbeitnehmern einen „Solidarbeitrag“, mit massiven Reallohnverlusten.

Zugrunde gelegt werden sollte dazu der „Notlagen-Tarifvertrag für die Beschäftigten an Flughäfen“. Dass die Flugzeuge im Gegensatz zu den Zügen standen, spielte für die DB wohl keine Rolle. Gleichzeitig sollen die Betriebsrenten gekürzt und die Freizeitplanung beeinträchtigt werden. Auf ein verbessertes Angebot wartet die GDL bis heute vergebens. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Der Arbeitgeber hat bewusst provoziert und null Interesse an einer Einigung. Deshalb ist er auch für die Eskalation und die bevorstehenden Arbeitskampfmaßnahmen verantwortlich.“

Der GDL steht somit eine harte Auseinandersetzung bevor. „Das direkte Personal im systemrelevanten Eisenbahnsystem in Deutschland hat Anerkennung für seine hervorragende Leistung verdient. Es hat selbst in der größten Corona-Pandemie den Verkehr rund um die Uhr sicher und zuverlässig aufrechterhalten, und zwar ohne die Boni, die die Führungskräfte der Teppichetage oder im Homeoffice bekommen haben“, so Weselsky und er verspricht: „Wir werden unsere Eisenbahnerinnen und Eisenbahner nicht mit Minusrunden abspeisen lassen und deshalb greifen wir zum letzten Mittel, dem Arbeitskampf.“

Die GDL wird nicht zu Warnstreiks von einigen Stunden oder einem Tag aufrufen. Sie wird zunächst eine Urabstimmung durchführen. Die Auszählung ist für den 9. August 2021 vorgesehen. Die GDL rechnet mit einer hohen Zustimmung zum Streik. Weselsky: „Wir vertrauen auf unsere starken Mitglieder und auf ihre Solidarität und wir wurden bisher noch nie enttäuscht. Außerdem haben wir viel Erfahrung mit schwierigen Arbeitgebern und komplizierten Tarifkonflikten. Wir sind für den Tarifkonflikt mit der DB bestens gerüstet.“

Quelle: GDL

Alstom digitalisiert Stuttgart 21

Alstom hat einen Vertrag mit der DB Regio AG (DB) zur Ausrüstung von 215 Stuttgarter S-Bahnen mit dem Europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) und dem automatisierten Zugbetrieb (Automatic Train Operation, ATO) unterzeichnet. Als Teil des wegweisenden Bahnprojekts Stuttgart 21 wird Alstom im Rahmen des Vertrags die BR 423 und BR 430 Züge umrüsten, die auf den S-Bahn- und konventionellen Bahnstrecken im Großraum Stuttgart verkehren. Der Auftragswert beträgt rund 130 Millionen Euro.

Die Implementierung von ETCS Level 2 bzw. 3 und ATO im Automatisierungsgrad 2 (GoA 2) sorgen für einen nachhaltigeren Betrieb, kürzere Fahrzeiten und eine dichtere Zugfolge sowie die damit einhergehende Entlastung einzelner Züge. Durch einen insgesamt reibungsloseren Ablauf des Bahnverkehrs können sich die Fahrgäste auf häufigere Verbindungen und schnellere Anschlüsse freuen.

„Durch die Ausrüstung der Fahrzeuge mit der neuesten Signaltechnik und die Innovationspartnerschaft mit der Deutschen Bahn leisten wir gemeinsam einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des Leuchtturmprojekts Stuttgart 21 und der Digitalisierung des deutschen Bahnverkehrs“, so Michael Konias, Leiter Digital & Integrated Systems bei Alstom für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Der Signaltechnikauftrag für die Stuttgarter S-Bahn zeigt einmal mehr, die wertvollen Synergieeffekte, die sich aus Alstoms Übernahme von Bombardier Transportation ergeben haben. Der Vertrag schafft zudem über 150 Arbeitsplätze im Bereich Digitalisierung in Berlin, Braunschweig und Mannheim.“

Alstom wird zunächst zwei BR 423 und vier BR 430 Prototyp-Fahrzeuge mit ETCS Level 2 und 3 und ATO GoA2 bis Ende 2023 nachrüsten und wiederzulassen. Der Vertrag umfasst zudem die Lieferung der Serienausstattung und die Begleitung des Einbaus von weiteren 58 BR 423 und 151 BR 430 Serienfahrzeugen. Bereits ab Januar 2025 werden die umgerüsteten S-Bahn-Fahrzeuge die ersten mit ETCS Level 2 ausgerüsteten Strecken befahren. Ende 2025 wird der ETCS Level 2 Betrieb mit ATO GoA 2 auf der S-Bahn-Stammstrecke aufgenommen. Sobald dies abgeschlossen ist, wird der Takt verdichtet.

Die Triebfahrzeuge mit der neuesten ETCS-Signaltechnik werden ab 2025, pünktlich zum Betriebsstart des Digitalen Knotens Stuttgart, Deutschlands erstem digitalisiertem Bahnknotenpunkt für alle Zuggattungen, den Betrieb aufnehmen. Die zukünftige Hochrüstung auf den nächsten ETCS TSI Standard (Technical Specifications for Interoperability) wurde bereits für 2026/27 vertraglich vereinbart. Zudem kooperieren die Deutsche Bahn und Alstom bei der Entwicklung und Umsetzung weiterer Signaltechnik.

Quelle: Alstom

Bahn und Telekom planen lückenloses Handynetz entlang der Schienen

Die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom verbessern den Handyempfang im Zug radikal: Reisende, die das Mobilfunknetz der Telekom nutzen, sollen künftig auf allen Strecken ohne Unterbrechung telefonieren und surfen können – und das in viel besserer Qualität als heute. Spätestens 2026 soll es entlang der Schienenstrecken im Fern- und im Regionalverkehr keine Versorgungslücken mehr geben.

Beide Unternehmen haben vereinbart, dass die Telekom ihr Mobilfunknetz an den Schienenstrecken der DB schnellstmöglich ausbauen, vorhandene Lücken schließen und die Leistungsfähigkeit des Netzes erheblich steigern will. Gemeinsam investieren beide Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag, um diese Ziele umzusetzen.

Konkret will die Deutsche Telekom das gesamte Streckennetz der DB bis Ende 2026 lückenlos mit ihrem Mobilfunknetz versorgen. Auf vielen Strecken werden die geplanten Investitionen bis 2024 erfolgen, auf allen Strecken spätestens bis Ende 2026. Auf einigen Regionalstrecken werden Fahrgäste anschließend zum ersten Mal überhaupt Empfang haben.

Das Streckennetz der DB umfasst insgesamt 33.400 Kilometer. Davon sind 7.800 Kilometer Hauptverkehrsstrecken, auf denen alle ICE- und die wichtigsten IC-Züge fahren. Diese Strecken will die Telekom bis Ende 2024 mit einer Datenrate von mehr als 200 Mbit/s versorgen. Auf weiteren 13.800 Kilometern fahrgaststarker Strecken, auf denen pro Tag mehr als 2000 Fahrgäste unterwegs sind, will die Telekom bis Ende 2025 ebenfalls eine Datenrate von mehr als 200 Mbit/s anbieten. Das ist in beiden Fällen signifikant mehr als heute.

Alle sonstigen Strecken will die Deutsche Telekom bis Ende 2026 mit einer Datenrate von mehr als 100 Mbit/s versorgen. In den kommenden Jahren soll die Versorgung dann kontinuierlich dem jeweiligen Stand der Technik angepasst werden.

Die Telekom wird in den kommenden Jahren rund 800 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb nehmen sowie die Kapazität an mehreren hundert Standorten erweitern, um das Mobilfunknetz entlang der Bahnstrecken zu verbessern.

Die Deutsche Bahn will in noch stärkerem Maße Flächen und Glasfaserinfrastruktur entlang der Schienen zur Verfügung stellen und Dienstleistungen rund um Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozesse anbieten. Die DB arbeitet außerdem daran, dass Mobilfunksignale besser in den Innenraum der Züge kommen.

Quelle: DB AG

DSW21 zeigt auf, wie die Verkehrswende in Dortmund gelingen kann

„Dortmund.Mobil 2030“ steht auf der Titelseite des Positionspapiers, mit dem sich DSW21 klar und selbstbewusst zu seiner Rolle bekennt. Das Dortmunder Verkehrsunternehmen, das mit Bussen, Stadtbahnen und H-Bahn den ÖPNV für mehr als 600.000 Bürgerinnen und Bürger sicherstellt, will „Motor der Verkehrswende“ und zentraler Akteur in allen Diskussionen rund um die Verkehrs- und Mobilitätswende sein. Der Vorstand stellte die Ergebnisse eines intensiven internen Diskussionsprozesses dem Verkehrsausschuss des Aufsichtsrates vor und positionierte das Papier auch öffentlich. Damit kann – so der Wunsch – eine konstruktive Diskussion mit Bürger*innen, Politik, Verwaltung und Interessengruppen beginnen.

„Dortmund.Mobil 2030“ ist ein 24 Seiten starker Katalog der Möglichkeiten. Mit den darin aufgeführten Projekten – darunter bekannte Zukunftsthemen wie das „StromFahrer“- und das B-Wagen-Projekt, aber auch langfristig ausstrahlende und eher visionäre Ideen – können die Entscheider in Dortmund den Turbo für die Verkehrswende zünden. Das machten Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke und Verkehrsvorstand Hubert Jung deutlich.

Um insbesondere der Stadtverwaltung und der lokalen Politik eine fundierte Entscheidungshilfe zu groß angelegten Zukunftsinvestitionen an die Hand zu geben, entstand auf der Basis einer ganztägigen Strategieklausur mit Vorstand und Führungsverantwortlichen das Positionspapier „Dortmund.Mobil 2030“. Als eine Art „Katalog der Möglichkeiten“ zeigt es Dortmunder Verkehrs- und Infrastrukturprojekte auf, die die Fahrgast-Nachfrage bis zum Jahr 2030 und auch darüber hinaus wirklich spürbar erhöhen können. Der Anteil von Bus und Bahn am lokalen Verkehrsaufkommen („Modal Split“) soll so von 21,7 Prozent in 2019 auf mindestens 25 Prozent bis zum Jahr 2030 erhöht werden. Unter optimalen Rahmenbedingungen, so Guntram Pehlke, seien sogar 30 Prozent möglich.

Das Positionspapier stellt aber nicht nur mögliche Projekte, Konzepte und neue Angebote ins Schaufenster. Es thematisiert auch alternative Antriebsformen und die allgegenwärtige Digitalisierung. „Soweit möglich, haben wir zu jeder Idee einen Zeit- und Kostenrahmen angegeben. Wir bauen keine Wolkenkuckucksheime. Vielmehr ist alles von klugen Köpfen in unserem Haus sorgsam durchdacht worden“, so Jung. Der Verkehrsvorstand und Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke wollen das Papier als „unseren Beitrag zu einer lebhaften Diskussion mit Politik und Bürger*innen“ verstanden wissen.

Quelle: DSW21

Neue Studie zu Elektrobussen

Die vergangenen Jahre zeugten von einer Reifung des europäischen Elektrobusmarkts. Während anfänglich überwiegend kleinere Hersteller wie Solaris aus Polen, VDL aus den Niederlanden oder Bluebus aus Frankreich für den Großteil der Lieferungen verantwortlich waren, sind seit 2018 zunehmend traditionelle Bushersteller in das Elektrobusgeschäft eingestiegen. Volvo begann bereits 2017 mit Serienlieferungen seiner Elektrobusse, Daimler folgte 2018 und MAN und Scania im Jahr 2019 und 2020. Diese Entwicklung spiegelte sich zuletzt auch in den Marktanteilen wider. Darüber hinaus ist auch die Bedeutung von chinesischen Herstellern, insbesondere BYD und Yutong, in Europa gestiegen, die sich auch durch regionale Partnerschaften wie mit Alexander Dennis in Großbritannien ergeben.  

Der chinesische Elektrobusmarkt hat in den vergangenen Jahren wieder einen Anteil von weit über 95% des Gesamtmarktes ausgemacht. Auch in den kommenden fünf Jahren wird der Anteil Chinas sich nur geringfügig ändern, da mittlerweile wieder umfangreiche Subventionen für den Kauf von Wasserstoffbussen gewährt werden, die bis 2025 Hunderttausende ausgemusterte Batteriebusse ersetzen werden. Neben dem nationalen Markt setzen chinesische Unternehmen vermehrt auf die Erschließung ausländischer Märkte und haben zuletzt in allen Weltregionen stark Marktanteile hinzugewonnen. Weitere Expansionsmöglichkeiten ergeben sich in naher Zukunft in Weltregionen wie beispielsweise dem Mittleren Osten.

Die Studie greift auch die dynamische Entwicklung sich neu konstituierender Märkte für Elektrobusse wie in Südamerika oder in den GUS-Staaten auf. Des Weiteren haben sich Nordamerika und Indien in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt.

Das auf Bus- und Bahntechnik spezialisierte Beratungsunternehmen SCI Verkehr GmbH analysierte die aktuelle Größe, Struktur und Player der weltweiten Märkte für Elektrobusse und erarbeitete Prognosen für die kommenden 5 Jahre. Die MultiClient Studie  “Electric Buses – Global Market Trends 2021“ ist ab sofort (in englischer Sprache) bei SCI Verkehr GmbH erhältlich.

Quelle: SCI Verkehr

Wiener Nacht U-Bahn kehrt zurück

467 Tage nach ihrem letzten Einsatz kehrt die Nacht U-Bahn zurück und bringt die Fahrgäste in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen wieder wie gewohnt sicher und bequem im 15-Minuten-Intervall an ihr Ziel. In der Nacht von Freitag, den 25. Juni auf Samstag, den 26. Juni feiert die Nacht U-Bahn damit ihr Comeback nach ihrem letzten Einsatz am 15. März 2020.

Die Öffnungsschritte der Bundesregierung und die Lockerung der Corona-Schutzbestimmungen machen in vielen Bereichen die lang ersehnte Rückkehr zur Normalität möglich. Mit den verlängerten Öffnungszeiten in der Gastronomie und der bevorstehenden Rückkehr der Nachtgastronomie bringt dann die Nacht U-Bahn an Wochenenden und vor Feiertagen die NachtschwärmerInnen wieder gut durch Wien. „Die Nacht U-Bahn war vor dem Auftreten des Coronavirus‘ ein fester und wichtiger Bestandteil des Wiener Nachtlebens. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass die Nacht U-Bahn wieder zurück ist. Pünktlich zur Öffnung der Nachgastronomie sorgt die Nacht U-Bahn wieder dafür, dass alle, die das Wiener Nachtleben auskosten, sicher und wohlbehalten zu Hause ankommen“, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke. 

Während der Arbeiten zum U2 Update sorgt die Zusatzbimlinie U2Z auf der Ringstraße für Verstärkung zwischen Karlsplatz und Schottenring. Mit dem Comeback der Nacht U-Bahn wird der U2Z ebenfalls ab 25. Juni in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen alle 15 Minuten für die Fahrgäste unterwegs sein.

Seit 4. September 2010 ist die Nacht U-Bahn für die Fahrgäste im Einsatz. In den fast zehn Jahren – bis zu ihrer unfreiwilligen Pause – legten die Züge der Nacht U-Bahn rund 670.000 Kilometer zurück. Das entspricht ca. 17 Erdumrundungen. „Rund 58 Millionen Fahrgäste nutzten in den vergangenen Jahren das Angebot und waren damit auch in der Nacht umweltfreundlich und bequem unterwegs“, so Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Bei aller Freude über die zunehmenden Lockerungen bleiben Sicherheit und Gesundheit unserer Fahrgäste und MitarbeiterInnen unsere oberste Priorität. Bis einschließlich 30. Juni gilt die FFP2-Maskenpflicht im gesamten Bereich der Öffis und damit natürlich auch in der Nacht U-Bahn. Ab 1. Juli entfällt zwar die FFP2-Maskenpflicht. In den Stationen sowie im Fahrzeug muss jedoch weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Quelle: Wiener Linien

Kabinett beschließt Klimaschutz Sofortprogramm 2022

Das Bundeskabinett hat heute das Klimaschutz Sofortprogramm 2022 beschlossen. Von den insgesamt über 8 Milliarden Euro sind 1 Milliarde Euro für den  Ausbau der klimafreundlichen Verkehrsinfrastruktur  vorgesehen. Zusätzliche 200 Millionen Euro werden für Schnellladestationen in Wohnquartieren bereitgestellt.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wer die Klimaziele erreichen will, muss auch die Werkzeuge dazu haben. Gerade bei den umweltfreundlichen Verkehrsträgern Wasser, Schiene, Rad und E-Autos können wir mit weiteren Mitteln sehr schnell viel bewirken. Deshalb setzen wir genau an den Programmen an, die heute schon nachgefragt sind, wie unser Sonderprogramm Stadt und Land für den Radverkehr oder unser Schnellläuferprogramm zur Digitalisierung der Schiene. Außerdem wollen wir bestehende Radwege schnell wieder in Top-Qualität bringen. Zusammen mit einem Sonderprogramm für Radparkplätze an Bahnhöfen können wir so noch mehr Menschen Lust machen, aufs Fahrrad zu steigen.”

Folgende Klimamaßnahmen werden konkret mit weiteren Mitteln angegangen:

  1. Ausbau der Radinfrastruktur: Das Sonderprogramm „Stadt und Land“ wird um die Schwerpunkte Ertüchtigung und Sanierung der Radinfrastruktur sowie Fahrrad-/ Pedelecparken (mit Lademöglichkeit) an den Schnittstellen zum ÖPNV erweitert.
    (2022: 301,5 Mio. EUR) 
  2. Innovative Radvorhaben für sichere Fahrradstädte: Mit Modellprojekten soll die Entwicklung des Radverkehrs vorangetrieben werden und insbesondere den Radverkehr in Städten stärken. (2022: 15,5 Mio. EUR;  2023: 25 Mio. EUR; 2024: 6 Mio. EUR; >2025: 4 Mio. EUR)
  3. Stärkung der klimafreundlichen Schifffahrt: U.a. Verlagerung von Großraum- und Schwerlasttransporten von der Straße auf die Wasserwege, Förderungen für Entwicklung und den Betrieb emissionsfreier Schiffe.  (2022: insgesamt 160 Mio. EUR)
  4. Ausbau der Wasserstraßen: Verbesserung der Infrastruktur (wasserwirtschaftlicher Ausbau mit gleichzeitig ökologischer Durchgängigkeit für mehr Gewässerschutz). (2022: 300 Mio. EUR)
  5. Digitalisierung bei der Schiene: Umrüstung des GSM-R-Funksystems (um es störungssicher zu machen), digitales Kapazitätsmanagement, digitale Stellwerke, Modellvorhaben zur ETCS-Ausrüstung von Fahrzeugen im Großraum Stuttgart, Tests für das automatisierte Fahren im Schienengüterverkehr. (2022: 200 Mio. EUR)
  6. Innerstädtische Schnellladehubs: Ausbau der Ladeinfrastruktur, indem (zusätzlich zu den bundesweit geplanten 1.000 Schnellladehubs für den Mittel- und Langstreckenverkehr) gezielt in den Wohnvierteln der Städte weitere Schnelllademöglichkeiten aufgebaut werden. (2022: 200 Mio. EUR aus dem Energie- und Klimafond)

Quelle: BMVI

E-Bus-Konferenz des BMU am 25. Juni

Die Transformation der Busflotten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hin zu elektrischen Antrieben nimmt auch in Deutschland immer mehr Fahrt auf. Sie ist ein wichtiger Hebel, um ein nachhaltiges Verkehrsmittel wie den Bus noch umweltfreundlicher zu machen. Die Umstellung auf Fahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben ist von großer Bedeutung, um die nationalen Klimaziele und die Vorgaben der Clean Vehicles Directive (CVD) zu erfüllen. Mit den „Förderrichtlinien zur Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr“ vom März 2018 unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) diese Entwicklung.

Erste Ergebnisse einer aktuell laufenden Begleituntersuchung zur Förderung der Elektromobilität zeigen: E-Busse werden in Deutschland immer wichtiger und die Dynamik im Markt steigt – nicht zuletzt aufgrund der Förderung. Im Rahmen einer digitalen Konferenz am 25. Juni 2021 ziehen Expertinnen und Experten eine Zwischenbilanz der Elektrobusförderung des BMU. Diskutiert werden darüber hinaus auch der angestrebte Markthochlauf von Elektrobussen in Deutschland sowie die jüngsten politischen Beschlüsse zur Umsetzung der CVD auf nationaler Ebene.

Die von der Journalistin Catherine Vogel moderierte Konferenz findet in der Zeit von 10 bis 12:15 Uhr statt. Zusätzlich zu Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von Berlin, nehmen weitere hochkarätige Vertreter aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und Verkehrsunternehmen an den Diskussionsrunden teil. Die Teilnahme ist kostenlos.

Quelle: BMU

Beratung über Regio­nalisierungsmittel im Bahnverkehr

Der Bundestag stimmt am Donnerstag, 24. Juni 2021 über einen von den Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD vorgelegten Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes ab. Der Verkehrsausschuss hat dazu eine Beschlussempfehlung abgegeben.

Abgestimmt wird darüber hinaus über zwei Anträge der FDP-Fraktion „Für ein modernes und wettbewerbliches Bahnsystem in Europa“ und für bessere „Entschädigungen für Fahrgäste im Eisenbahnverkehr“.

Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) unterstützt, sollen im Jahr 2021 um eine Milliarde Euro erhöht werden. Die Covid-19-Pandemie habe bei den Verkehrsunternehmen im Jahr 2020 zu erheblichen Einnahmenausfällen geführt, „die sich im Jahr 2021 fortsetzen werden“, heißt es in dem Entwurf. Aktuellen Prognosen der Branche zufolge sei für das Jahr 2020 mit Schäden in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro und für das Jahr 2021 in Höhe von rund 3,6 Milliarden Euro zu rechnen.

Der Bund habe den Ländern im Jahr 2020 bereits zusätzliche Regionalisierungsmittel in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt und wolle im Jahr 2021 erneut bei der Finanzierung des ÖPNV unterstützen. Die erneute Bundeshilfe soll in zwei Tranchen ausgezahlt werden. „Damit soll gewährleistet werden, dass die Länder ihre zugesagten Finanzierungsbeiträge zeitgerecht erbringen und der Bund nicht – wie im Jahr 2020 geschehen – in eine Vorfinanzierung tritt“, heißt es in dem Gesetzentwurf.

Die FDP setzt sich dafür ein, die Entschädigungen für Fahrgäste im Eisenbahnverkehr zu verbessern. Die Fraktion hat einen Antrag vorgelegt, wonach der Bundestag die Bundesregierung auffordern soll, einen Bericht zum Stand des Gesetzgebungsverfahrens bezüglich einer Novellierung des Verbraucherrechts im Bereich der Fahrgastbeförderung vorzulegen. Ferner soll sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass Fahrgäste im Eisenbahnverkehr künftig bei Verspätungen am Zielort ab 30 Minuten bis 59 Minuten 25 Prozent, bei Verspätungen zwischen 60 Minuten und 89 Minuten 50 Prozent, bei Verspätungen von 90 Minuten bis zu 119 Minuten 75 Prozent und bei Verspätungen ab 120 Minuten den kompletten Fahrpreis als Entschädigung bekommen. 

Quelle: Deutscher Bundestag

Weg frei für den ITS Weltkongress in Hamburg

Beim ITS Weltkongress vom 11. bis 15. Oktober 2021 wird Hamburg Schaufenster und Teststrecke für intelligente Mobilität, vernetzten Verkehr und smarte Logistik der Zukunft.

Der Kongress wird in Präsenz stattfinden. Das verkündeten Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks, Jacob Bangsgaard, CEO vom Veranstalter ERTICO und Harry Evers, Geschäftsführer der ITS Hamburg 2021 GmbH. Grundlage für die Durchführung ist ein detailliertes Gesundheits- und Hygienekonzept.

„Beim ITS Weltkongress 2021 zeigt Hamburg die Mobilität der Zukunft: Autonomes Fahren, intelligente Verkehrssteuerung und digitale Dienste, die die Mobilität effizienter, klimafreundlicher und komfortabler machen“, sagte Bürgermeister Dr. Tschentscher. „Das weltweite Interesse am ITS- Kongress in Hamburg ist groß. Beim kostenlosen ‚Public Day‘ steht er erstmals allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Die zahlreichen Pilotprojekte im Rahmen des ITS-Weltkongresses sind ein wichtiger Impuls für die Mobilitätswende in Hamburg.“

Mit der 2016 vom Senat beschlossenen ITS-Strategie hat sich Hamburg gut auf den Kongress vorbereitet. Zentrale Handlungsfelder sind: Daten und Information, Intelligente Verkehrssteuerung und -lenkung, Intelligente Infrastruktur, Intelligentes Parken, Mobilität als Service sowie Automatisiertes und vernetztes Fahren. Aus insgesamt rund 200 ITS-Projekten hat die Stadt 42 Ankerprojekte definiert, die für die Zielerreichung besonders wichtig sind. Zu ihnen gehören beispielsweise der autonome Shuttle-Bus HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) und das mit Wärmebildkameras ausgestattete Hamburger Radverkehrszählnetz.

Jacob Bangsgaard und Harry Evers versprechen den Hamburgerinnen und Hamburgern ein Event mit vielen Weltneuheiten. „Hamburg ist mit seiner ausgereiften ITS Strategie und zahlreichen Vorzeigeprojekten der perfekte Ort für den ITS Weltkongress 2021“, betont Bangsgaard. „Ich freue mich daher sehr darauf, mit der Gastgeberstadt Hamburg die Zukunft der Mobilität in Hamburg live erleben zu können.“

Neben dem Kongress für das Fachpublikum im modernisierten Congress Center Hamburg (CCH) findet am Donnerstag, den 14. Oktober der kostenlose Public Day statt. Anmeldungen zum Public Day sind ab Juli möglich unter www.itsweltkongress.hamburg

Ziel des Kongresses ist es auch jüngere Hamburgerinnen und Hamburger einzubinden: Derzeit erarbeiten Jugendliche im Rahmen eines Ideen-Wettbewerbs an Hamburgs Schulen ihre Perspektiven für eine Mobilität von morgen. Ausgewählte Ergebnisse werden auf dem ITS Weltkongress vorgestellt. Zudem berichten Schülerreporter über Themen des Kongresses auf dem Instagram-Account @itsyoungmobility mit dem Hashtag #itsyoungmobility.

Quelle: ITS Hamburg 2021