Personelle Veränderung an der Spitze von ATRON in der Schweiz

Der studierte Wirtschaftsinformatiker Siegmar Deuring (58) kehrt nach rund sechs Jahren zu ATRON zurück und übernimmt per 1. Juli 2021 die Stelle als Geschäftsführer der ATRON Systems AG in Bronschhofen. Das im Jahre 2004 gegründete Schweizer Unternehmen ist Teil der Internationalen ATRON Gruppe.

Neben der Geschäftsführung der ATRON Systems AG Schweiz ist Siegmar Deuring auch Mitglied der Geschäftsleitung der ATRON Gruppe. Er unterstützt in dieser Funktion die bisherige Gruppen-Geschäftsleitung um den Inhaber und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Anton Tomov , die Geschäftsführerin Dipl.-Math. [FH] Barbara Brunner und den Prokuristen Dipl.-Ing. Christian Fuchs hauptsächlich im Bereich Vertrieb und Marketing.

Siegmar Deuring verfügt über jahrelange Branchenerfahrung im öffentlichen Personenverkehr sowie über ein sehr fundiertes Verständnis für Entwicklung und Vertrieb komplexer Software- und Hardware-Lösungen. Nach 5 Jahren als Geschäftsführer der ATRON Systems AG Schweiz wechselte er 2016 zur Trapeze Switzerland, zuerst als Director für den deutschsprachigen Markt, später verantwortete er als CEO sämtliche Tätigkeiten rund um Betriebsleit- und Ticketing-Systeme für den zentraleuropäischen Markt.

„Wir freuen uns, mit Siegmar Deuring einen kompetenten und dynamischen Mann für diese anspruchsvolle Rolle gewonnen zu haben. Wir sind überzeugt, dass er einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von ATRON und unseres Geschäfts leisten wird“, so Dipl.-Ing. Anton Tomov, Inhaber und Verwaltungsrat der ATRON Systems AG. Die ATRON Gruppe ist europaweit mit Standorten in Deutschland (Markt Schwaben bei München, Berlin, Leipzig, Dortmund), Kroatien (Zagreb), der Schweiz (Bronschhofen) und Schweden (Linköping) vertreten.

Quelle: ATRON

Greener Linien präsentieren Sommer-Hit

Die Sommer werden immer heißer, der Klimawandel ist längst in unseren Städten angekommen. Als öffentlicher Verkehrsdienstleister spielen die Wiener Linien eine Schlüsselrolle bei der Mobilitätswende in Richtung nachhaltige Zukunft. Und jeder Einzelne kann dazu beitragen: “Wir sind Wiens größte Fahrgemeinschaft, mit jeder Öffifahrt wird CO2 gespart. Jahreskartenbesitzer verbrauchen rund 1.500 Kilogramm CO2 weniger im Jahr als Autofahrer. Damit ist jeder Öffi-Fahrgast auch ein ‘Climate Fighter‘.  Darauf können wir stolz sein,” betont Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.

Öffi-Stadtrat Peter Hanke: “Die ambitionierten Klimaziele rücken nur dann in Reichweite, wenn der Anteil der Öffis weiter zunimmt. Wer in Wien lebt, hat für 1 Euro pro Tag Zugriff auf 164 verschiedene Bim-, Bus-, und U-Bahn-Linien. Ein eigenes Auto wird damit überflüssig. Das schont nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Umwelt.” 

Mit ihrem Imagevideo greifen die Wiener Linien den legendären Song “Kung Fu Fighting” aus den 1970er Jahren auf und setzen ihn im aktuellen Kontext in Szene: “Everybody is climate fighting, while riding fast as lightning ” tönt es aus den Kopfhörern, während ein kämpferisches Trio von Klimaschützern durch die Wiener U-Bahn tanzt. Mit einem Augenzwinkern erinnert der Öffi-Betreiber so daran, dass jede und jeder ganz einfach einen aktiven Beitrag für eine grüne Zukunft unserer Stadt leisten kann. 

Schon seit Jahren besitzen in Wien mehr Menschen eine Öffi-Jahreskarte als einen PKW – das gilt auch für das Covid-Jahr 2020. Dass das Wiener Öffi-Angebot sehr gerne angenommen wird, zeigt auch eine aktuelle VCÖ-Studie: Gab es 2010 in Wien 345.000 Haushalte ohne Auto, so ist dieser Wert inzwischen bereits auf 430.000 geklettert. Für Wiener ist eben klar: Weniger Autos bedeuten mehr Platz für schattige Parks und Grünoasen, und mit den Öffis sind wir alle auf dem richtigen Weg in eine nachhaltige Zukunft. 

Der Climate Fighting Song ist ab sofort am youtube-Kanal der Wiener Linien abrufbar.

Quelle: Wiener Linien

Radwegebau in Hessen nimmt noch mehr Fahrt auf

Rekordmittel, die erfolgreiche Kooperation mit Städten und Gemeinden und ein Personalaufbau bei Hessen Mobil haben in Hessen den Radwegebau weiter vorangebracht. Rund 82 Mio. Euro sind seit 2014 in den Neu- und Ausbau und in die Sanierung von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen geflossen. Insgesamt konnten damit 116 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert werden. Allein 2021 sind Investitionen von weiteren 21 Mio. Euro geplant, mit denen nochmal 20 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert werden.  

„Kein Radweg in Hessen scheitert an Geld: Noch nie wurden so viele Mittel aus dem Landeshaushalt in den Ausbau der Radwegeinfrastruktur investiert“, sagte Verkehrsminister Al-Wazir. „Das allein aber reicht nicht: Jeder Radweg muss nicht nur finanziert, sondern erst einmal geplant und gebaut werden.“ Um hier mehr Tempo hineinzubringen, hat das Land im vergangenen Jahr Städten und Gemeinden angeboten, die Planung von Radwegen, die an Landesstraßen verlaufen und relativ zügig geplant und umgesetzt werden können, zu übernehmen. Die Kosten trägt selbstverständlich das Land. Insgesamt wurde eine solche Kooperation bei 53 Radwegeprojekten an Landesstraßen den Kommunen vorgeschlagen. 

„Das Angebot wurde sehr gut angenommen, viele Projekte konnten damit schon 2020 planerisch angepackt werden“, sagte Al-Wazir. Insgesamt wurden 41 Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, 22 Projekte wurden begonnen, ein Radweg ist bereits fertig, ein anderer bereits in Bau, bei etlichen anderen hat die Planung begonnen. „Wir hoffen natürlich, dass die Kommunen, die noch keine Entscheidung getroffen haben, ebenfalls zustimmen.“ Drei Kommunen haben das Kooperationsangebot abgelehnt. 

Parallel wurde bei der Straßenbauverwaltung Hessen Mobil eine 18-köpfige Task Force Radwege eingerichtet, die sich ausschließlich um die Planung von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen kümmert. Um Radwegeplanung und -bau in Hessen voranzubringen, hat Hessen Mobil im Rahmen seiner Neuorganisation Anfang 2021 zusätzlich die Abteilung „Mobilität und Radverkehr“ ins Leben gerufen. Hier werden unter anderem vernetzte Verkehrskonzepte ausgearbeitet sowie Strategien für Rad- und Fußverkehr entwickelt und bewertet.  

„Die Neuorganisation von Hessen Mobil ist ein weiterer Schritt hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise von Mobilität und agilem, kooperativem Arbeiten.“ erläutert Heiko Durth, Präsident von Hessen Mobil. „Unser Ziel ist es, eine ausgezeichnete Straßen- und Wegeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen – und darüber hinaus als verlässlicher, umsetzungsstarker Partner für lokale Nahmobilitätsberatung wahrgenommen zu werden.“  

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Abellio Deutschland beantragt Schutzschirmverfahren

Abellio, eine der führenden Wettbewerbsbahnen in Deutschland, hat die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg folgte heute diesem Antrag und ermöglicht somit die Sanierung des aufgrund struktureller Probleme im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unter wirtschaftlichen Druck geratenen Unternehmens.

Das Schutzschirmverfahren gibt Abellio Deutschland die Möglichkeit, die aufgrund externer Kostensteigerungen notwendig gewordenen Restrukturierungsmaßnahmen eigenverantwortlich anzugehen. Wie andere Eisenbahnverkehrsunternehmen auch, leidet Abellio unter massiven Kostenentwicklungen, die nicht ausreichend von den einzelnen Verkehrsverträgen gedeckt sind. Als eines der größten EVU in Deutschland bekommt Abellio die Auswirkungen der extern verursachten Kostensteigerungen besonders deutlich zu spüren. 

Es handelt sich dabei um Kosten für höhere Personalbedarfe als Ergebnis neuer Tarifvereinbarungen sowie gestiegene Rekrutierungs- und Ausbildungskosten angesichts zusätzlichen Bedarfs an Zugpersonal. Hinzukommen erhebliche Baustellenfolgekosten durch umfangreiche Investitionen in das Schienennetz (z.B. zusätzliche Schienenersatzverkehre und Strafzahlungen aufgrund nicht erzielter Pünktlichkeitswerte bzw. Zugausfälle) sowie geltende Pönaleregelungen. Diese Mehrkosten waren weder bei Angebotsabgabe noch bei Unterzeichnung der einzelnen Verkehrsverträge vorhersehbar – für keine der Vertragsparteien.

Eine dauerhafte Kompensation der Defizite in den langjährig laufenden Verkehrsverträgen durch den Abellio-Mutterkonzern ist nicht tragbar. Um verlässliche Mechanismen zur Kompensation der unvorhersehbaren Kostenfaktoren zu fixieren, hat Abellio frühzeitig Gespräche mit den regionalen Aufgabenträgern aufgenommen. Nach mehr als anderthalb Jahren intensiver, vertrauensvoll geführter Gespräche muss nun konstatiert werden, dass eine Einigung – auch aufgrund vertrags-, vergabe-, beihilfe- und haushaltsrechtlicher Hürden – nicht erzielt werden konnte.

Parallel zu den Gesprächen mit den Aufgabenträgern hat Abellio auch interne Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen. Diese können allerdings die externen Kostensteigerungen allein nicht austarieren.

Die rund 3.100 Beschäftigten von Abellio in Deutschland wurden heute über die Einleitung von Schutzschirmverfahren für die jeweiligen Gesellschaften unterrichtet. „Die laufenden Löhne und Gehälter sind gesichert und werden in den kommenden drei Monaten von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Danach wird Abellio diese wieder selbst zahlen“, unterstrich CEO Michiel Noy.

In dem Schutzschirmverfahren wird Abellio von erfahrenen Sanierungs- und Restrukturierungs-Experten der Kanzlei Flöther & Wissing unterstützt. Innerhalb der kommenden Wochen wird das Restrukturierungsteam in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss einen Plan erarbeiten, wie das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Rund ein dreiviertel Jahr soll die Phase der Neuausrichtung dauern.

Quelle: Abellio

Verkehrsministerkonferenz fordert mehr Geld für Nahverkehr

Die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer (VMK) hat am 29. Juni 2021 einstimmig den Bund aufgefordert, die sogenannten Regionalisierungsmittel deutlich anzuheben. Die Mittel für Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sollen jährlich um 1,5 Milliarden Euro jeweils zum vorhergehenden Jahr von 2022 bis 2030 steigen. Damit ergibt sich für das Jahr 2030 ein Zusatzbeitrag von 13,5 Milliarden Euro. Insgesamt lägen die Regionalisierungsmittel im Jahr 2030 dann bei 24,55 Milliarden Euro.

Die aktuelle Forderung zur Anhebung der Regionalisierungsmittel geht auf einen Beschluss der VMK am 9. und 10. Oktober 2019 zurück. Darin wurde bereits das Ziel der Verdopplung der Fahrgäste und die Forderung nach Erhöhung der Finanzmittel für den ÖPNV festgelegt. Ein aktuelles unabhängiges Gutachten im Auftrag des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestätigt, dass die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr bis 2030 deutlich erhöht werden müssen, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Dr. Maike Schaefer, Bremer Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sowie VMK-Vorsitzende betonte: „Die VDV-Studie zeigt deutlich, dass Bund, Länder und Gemeinden mehr in den Schienenpersonenverkehr und den gesamten ÖPNV investieren müssen. Für den SPNV benötigen die Bundesländer die Unterstützung des Bundes, um den Nahverkehr zur Erreichung der Klimaziele des Bundes auszubauen. Nur wenn wir ein attraktives und vor allem auch gut ausgebautes Angebot machen können, werden wir die dringend benötigte Verkehrswende schaffen.“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sagte: „Wir wollen alle einen attraktiven und starken ÖPNV. Ich habe deshalb in dieser Legislatur für eine massive Aufstockung der Bundesmittel gekämpft und das war erfolgreich. Im Rahmen des Klimapakets haben wir allein 5,2 Milliarden Euro zusätzlich bis 2031 bereitgestellt. Mit unserem Corona-Hilfspaket kamen noch weitere 3,5 Milliarden Euro hinzu. Der Bund hat geliefert, und zwar schnell und substantiell. Die weitergehenden Forderungen der Länder müssen jetzt vertieft diskutiert werden. Massive Schulden zu Lasten allein des Bundes wären unverantwortlich.“

Zu dem VDV-Gutachten sagte deren Präsident Ingo Wortmann: „Das unabhängige Leistungskostengutachten zeigt, dass mit einer bundesweiten Angebotsoffensive und einem Ausbau des ÖPNV die Klimaschutzziele im Verkehr bis 2030 erreicht werden können. Dafür muss das Bus- und Bahn-Angebot massiv wachsen. Für die Finanzierung braucht es daher eine Finanzierungskulisse, in der Bund, Länder und Kommunen verantwortlich sind. Die Branche gibt Ihrerseits das Leistungsversprechen, auf Basis des vorliegenden Gutachtens die notwendigen Erweiterungen beim Angebot bis 2030 umzusetzen.“

Quelle: Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Bremen

Verkehrsministerium fördert neue E-Busse und Ladeinfrastruktur

Verkehrsminister Hendrik Wüst hat zwei Förderbescheide über insgesamt mehr als 2,4 Millionen Euro an die Stadtwerke Münster GmbH und die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR) überreicht. Die Stadtwerke Münster erweitern ihre Ladeinfrastruktur für Elektrobusse und die HCR schafft vier neue Elektrobusse sowie Ladeinfrastruktur an.

Die Stadtwerke Münster erhalten für die vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bewilligte Maßnahme 1.386.400 Euro Landesförderung für die Errichtung von zwölf Ladeplätzen sowie einen Schnellladepunkt zur Elektrifizierung weiterer ÖPNV-Linien in Münster.

Frank Gäfgen, Geschäftsführer für Mobilität der Stadtwerke Münster: „Ladeinfrastruktur ist nicht so fotogen wie ein neuer Elektrobus – aber sie ist Voraussetzung dafür, dass inzwischen über 20 E-Busse leise und klimaschonend durch Münster fahren. Daher ist die Förderung dafür so wichtig. Mit der neuen Schnellladestation können wir noch in diesem Jahr die dritte Linie in Münster elektrifizieren, die Ladeplätze auf dem Betriebshof versorgen die Busse vor allem nachts mit Ökostrom.“

Die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR) erhält für die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bewilligte Maßnahme 1.080.200 Euro Landesförderung. Mit dem Geld werden vier neue Elektro-Solobusse und Ladeinfrastruktur für zwei bereits vorhandene E-Busse angeschafft. Die Busse sollen auf dem Betriebshof geladen werden und nach einer Einführungsphase ältere Busse mit Verbrennungsmotor ersetzen.

Bereits seit Anfang 2017 fördert das Verkehrsministerium die Anschaffung von batterie-elektrisch- und wasserstoffbetriebenen Linienbussen des ÖPNV, die dafür notwendige Ladeinfrastruktur sowie die Werkstatteinrichtungen. Die Anschaffung von E-Bussen wird mit 60 Prozent der Kosten, die den Preis eines regulären Dieselbusses übersteigen, gefördert. Die Infrastrukturkosten werden sogar mit 90 Prozent gefördert. Mit dieser Förderung soll der Markthochlauf dieser Fahrzeuge unterstützt werden.

Das Land hat 2019 zusätzliche Fördermöglichkeiten für den Einsatz emissionsarmer Busse im Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.

  • Kofinanzierung von Dieselnachrüstungen bei Bussen des ÖPNV
    Der Bund fördert bereits die Nachrüstung von Dieselbussen mit moderner Filtertechnologie zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen mit 80 Prozent der Kosten. Diese Förderung kann durch das Land um 15 Prozent auf 95 Prozent aufgestockt werden.
  • Anschaffung neuer gasbetriebener Busse des ÖPNV
    Das Land unterstützt die Verkehrsunternehmen beim Kauf von Gasbussen. Förderfähig sind die Mehrkosten von neuen gasbetriebenen Bussen gegenüber vergleichbaren Dieselbussen. Das Land übernimmt hiervon 40 Prozent – bis zu 12.000 Euro pro Bus.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Noch weiter Weg bis zum autonomen Fahren im ÖPNV

Unter der Gesamtleitung der Wiener Linien wurden seit April 2018 zwei autonome E-Busse auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Erst ohne Fahrgäste in der Busgarage Leopoldau, um am 6. Juni 2019 zum ersten Mal österreichweit den innerstädtischen Fahrgasttestbetrieb in der Seestadt aufzunehmen. Mehr als 12.000 Kilometer wurden seitdem abgespult und mehr als 8.000 Fahrgäste aus allen Teilen Österreichs sowie dem benachbarten Ausland haben sich selbst vor Ort ein Bild über den aktuellen Stand der Forschung gemacht.

„Das Projekt ,auto.Bus – Seestadt‘ unter der Gesamtleitung der Wiener Linien beweist eindrucksvoll, dass sich die Stadt Wien wichtigen Zukunftsthemen ernsthaft annimmt. Dabei ist es besonders wichtig, gemeinsam so viele unterschiedliche Aspekte wie möglich auf Herz und Nieren zu erforschen. Das breit aufgestellte Projektteam von, auto.Bus – Seestadt‘ hat eindrucksvoll bewiesen, auf wie vielen Ebenen ein Thema wie autonomes Fahren von Linienbussen auch weiterhin bearbeitet werden muss. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Projektpartnern für ihren Einsatz bedanken“, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Mit dem Ziel, den aktuellen Stand der Technik von autonomen E-Bussen im Fahrgastbetrieb zu erproben, fällt das Ergebnis durchwachsen aus: Sowohl im Sommer als auch im Winter gibt es nach wie vor wetterbedingte Probleme. Starker Wind sorgt ebenso wie leichter Schneefall, Starkregen oder Nebel dafür, dass die E-Busse manuell gesteuert werden müssen. Für einen linienmäßigen Dauereinsatz der Fahrzeuge muss der Markt noch zahlreiche Aufgaben bewältigen.

Mit dem offiziellen Ende des Forschungsprojekts auto.Bus – Seestadt am 30. Juni 2021 ist die Zeit der autonomen Busse bei den Wiener Linien nun vorerst einmal vorbei. Aktuell ist kein weiteres Projekt geplant, eine ständige Marktbeobachtung findet aber natürlich weiterhin statt. „Der interdisziplinäre Blickwinkel durch die unterschiedlichen Projektpartner haben dazu beigetragen, den Weg zum autonomen Fahren im Personennahverkehr für Österreich ein Stück weit weiter zu ebnen. Den gewonnenen Erfahrungsschatz werden die ExpertInnen im Rahmen verschiedener nationaler und internationaler Projekte einbringen“, sind sich die Vertreter des Projektkonsortiums sicher.

„auto.Bus – Seestadt“ war ein vom bmvit im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ gefördertes Projekt.

Quelle: Wiener Linien

Corona hat den Arbeitsrhythmus verändert

Rund ein Viertel aller Arbeitnehmer werden zukünftig voraussichtlich an einigen Tagen in der Woche von Zuhause arbeiten. Vor der Pandemie war es nur jeder zehnte Beschäftigte. So lautet das zentrale Ergebnis einer Untersuchung, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern an Rhein und Ruhr Anfang April gestartet hat, um frühzeitig Rückschlüsse auf ein geändertes Mobilitätsverhalten der Menschen zu ziehen.

Fast 600 Unternehmen und Organisationen aus den wichtigsten Wirtschaftsbereichen in der Region, in denen rund 7,5% aller Arbeitnehmer im VRR-Gebiet beschäftigt sind, haben an der Online-Befragung teilgenommen. Besonders beliebt für das Arbeiten von Zuhause sind demnach Montag, Donnerstag und Freitag.

Mit der Implementierung neuer Arbeitsmodelle veränderten sich nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse der Berufspendler – auch die Häufgkeit von Dienst- und Geschäftsreisen nehme ab, mit Auswirkungen auch auf die Nachfrage in den öffentlichen Verkehrsmitteln, so Ronald R.F. Lünser, VRR-Vorstandssprecher. „Wenn dauerhaft mehr Menschen häufiger von Zuhause aus tätig sind, entlastet dies den ÖPNV in Spitzenzeiten“, sieht der VRR-Chef auch Chancen durch ein verändertes Nutzerverhalten. 

Gemeinsames Ziel des VRR und der IHKn sei es, mit einem attraktiven Verkehrs- und auf die veränderten Mobilitätsbedürfnisse angepassten Tarifangeboten an die positive Fahrgastentwicklung vor Corona anzuknüpfen und auch neue Kunden für Busse und Bahnen zu gewinnen. Das Potenzial hierfür sei groß, so Joachim Brendel für die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet, denn mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller Wege in der Region würden aus beruflichen Gründen zurückgelegt.

Es sei zu befürchten, dass diejenigen, die jetzt mehr mit dem Auto unterwegs sind, dem ÖPNV dauerhaft den Rücken zukehren. Zudem führe die häufigere Arbeit im Homeoffice unter Umständen auch dazu, dass klassische ÖPNV-Abonnements für manche Kunden nicht mehr die passenden Tickets seien, bilanziert VRR-Vorstand José Luis Castrillo. Mit mehr Flexibilität bei den Abonnements soll es gelingen, den ÖPNV in vielen Fällen auch zur wirtschaftlich günstigeren Alternative zum eigenen Auto zu machen. Der VRR verweist in diesem Zusammenhang auf das in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn AG entwickelte Tarifmodell, welches zunächst Firmenkunden für eine begrenzte Zeit offeriert wird.

Eine zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre ist es, die über die Corona Zeit verlorenen Fahrgäste zurückzugewinnen und zusätzlich neue Kunden von Bus und Bahn zu überzeugen. Der Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr braucht einen leistungsfähigen, attraktiven und zukunftsfähigen Nahverkehr.

Quelle: VRR

Neue Fahrscheindrucker für den Hohenlohekreis

Die krauth technology GmbH hat im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des Nahverkehrs Hohenlohekreis (NVH) den Zuschlag über die Lieferung und Inbetriebnahme neuer elektronischer Fahrscheindrucker erhalten.

Der Nahverkehr Hohenlohekreis (NVH) hat seinen Sitz in Künzelsau und ist ein Eigenbetrieb des Hohenlohekreises. Das Management des Hohenloher ÖPNV liegt in den Händen des NVH. Im Auftrag des NVH sind pro Tag ca. 120 moderne Linienbusse im Einsatz, die jährlich rund 9 Millionen Fahrgäste befördern. Mit seinen rund 70 Buslinien, die teilweise auch in die benachbarten Verkehrsgebiete reichen, bedient der NVH 1.300 Haltepunkte auf einer Streckenlänge von 2.750 km.

Nach einem Ausschreibungsverfahren über die Vergabe neuer elektronischer Fahrscheindrucker inklusive mehrerer Angebotsrunden konnte sich krauth technology am Ende gegen die Wettbewerber durchsetzen. Der Auftrag umfasst 135 elektronische Fahrscheindrucker, zwei Vorverkaufssysteme und 140 Einstiegskontrollsysteme.

Ab 2022 werden die fabrikneuen Systeme in den Bussen des NVH zum Einsatz kommen und mit ihrem revolutionären System und der einfachen Bedienung den Fahrscheinverkauf und die Fahrkartenkontrolle perfekt abdecken. Mit integriertem Bordrechner, Barcodeleser und Terminal für bequemes, bargeldloses Bezahlen sind die Systeme optimal für die Zukunft gerüstet. Zudem ist ein kontaktloses Chipkartensystem für e-Ticketing integriert.

Das elektronische Einstiegskontrollsystem ermöglicht Fahrgästen durch das integrierte Check-in/Check-out System eine bequeme Nutzung des ÖPNV im Hohenlohekreis. Es ist lediglich ein An- und Abmeldeverfahren über ein Nutzermedium notwendig.

Quelle: krauth technology

ESWE Verkehr disponiert Batteriebusflotte mit der IVU.suite

Digitaler Workflow von der Umlaufplanung bis zum Betriebshof- und Lademanagement – um ihre Elektrobusflotte in Wiesbaden zu disponieren, setzt die ESWE Verkehrsgesellschaft auf die Lösungen der IVU.suite von IVU Traffic Technologies. Damit verfügt ESWE Verkehr künftig über ein integriertes Gesamtsystem für die gesamte Fahrzeugplanung und -disposition.

Die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH befördert in Wiesbaden jährlich über 61 Millionen Fahrgäste mit ihrer umweltfreundlichen Busflotte, die bereits ab 2023 komplett aus batteriebetriebenen Elektrobussen bestehen soll. Damit ist ESWE Verkehr einer der Vorreiter für nachhaltigen Verkehr in Deutschland und eines der ersten Unternehmen, das seine gesamte Flotte elektrifiziert. Künftig plant und disponiert der Mobilitätsdienstleister 120 neue eCitaro von EvoBus mit den integrierten Elektrobus-Lösungen der IVU.suite. Schon jetzt sind 37 eCitaro auf Wiesbadens Straßen unterwegs.

Die IVU.suite erfasst und überwacht während der Fahrt kontinuierlich Ladezustand und Restreichweite und ermittelt auf Basis einer fahrtspezifischen Energiebedarfsprognose den optimalen Stellplatz für die einzelnen Elektrobusse. Das System erhält hierfür in Echtzeit Daten vom Fahrzeug wie den State of Charge oder die Restreichweite über die digitale EvoBus Fahrzeugdatenschnittstelle. Bei der Einfahrt auf den Betriebshof weist die IVU.suite automatisch einen passenden Stellplatz sowie Folgeumlauf zu. Ein automatisierter Ladeplan unterstützt zudem dabei, die Fahrzeuge im Betriebshof rechtzeitig für den Folgeumlauf zu laden und vorzukonditionieren. Gleichzeitig steuert und organisiert das Lademanagementsystem die Ladegeräte und überwacht den Ladefortschritt. Bei Bedarf priorisiert das System dabei Ladungen je nach Abfahrtszeitpunkt und sorgt für ein korrektes Load-Shifting.

„Die integrierten und speziell auf Batteriebusse zugeschnittenen Lösungen der IVU.suite ersparen uns zahlreiche individuelle Arbeitsschritte in der Disposition. In Zukunft profitieren wir von einem vollständig digitalen Workflow von der Einsatzplanung bis zum Lademanagement“, sagt Dietmar Schneider, Geschäftsbereichsleiter des Technischen Betriebes bei ESWE Verkehr. „Zusätzlich entlastet die automatische Lade- und Fehlerüberwachung unsere Disponenten immens.“

Quelle: IVU