WSW-Wasserstoffbusse erreichen Kostenparität mit Dieselbussen

Ein Jahr nach Aufnahme des Regelbetriebs ziehen die Wuppertaler Stadtwerke WSW eine durchweg positive Bilanz. „Im Betrieb kosten die Wasserstoffbusse schon jetzt nicht mehr als Dieselbusse“, so Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach, „und haben auch bei Tiefsttemperaturen im vergangenen Winter ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt.“

Vor diesem Hintergrund bauen die WSW ihre Wasserstoffinfrastruktur aus. Im Betriebshof Varresbeck im Wuppertaler Westen ist eine eigene Wasserstofftankstelle in Planung. Auf die europaweite Ausschreibung haben sich namhafte nationale und internationale Unternehmen beworben. „Die zweite Tankstelle macht unsere wachsende Wasserstoffflotte im Einsatz flexibler“, erläutert WSW mobil Geschäftsführer Ulrich Jaeger.

Das Wasserstoffprojekt der WSW mobil GmbH startete im Juni 2020. Die Fahrzeuge werden mit Wasserstoff betankt, der aus dem Müll der Wuppertaler Bürger gewonnen wird. Der Wasserstoff wird in einem Elektrolyseur der WSW-Konzerntochter AWG produziert, der mit Strom aus dem Müllheizkraftwerk Korzert betrieben wird. Aktuell sind zehn Busse des belgischen Herstellers Van Hool im Einsatz. Sie fahren je nach Linie Umlauflängen von bis zu 280 Kilometern täglich.

Wichtig für die langfristige wirtschaftliche Betrachtung der Flotte ist neben der Wartungsintensität der Kraftstoffverbrauch.  Während in den Sommermonaten nur rund 8 Kilogramm pro 100 Kilometern verbraucht wurden, stieg die Zahl am kältesten Wintertag bei -16 Grad Celsius auf über 10 kg. Im Jahresdurchschnitt verbrauchten die Busse 8,7 Kg/100km. „Durch die CO2-Abgabe erreichen wir damit schon in diesem Jahr bei den Tankkosten Dieselniveau“, so Jaeger. Auch die technische Verfügbarkeit ist auf dem Niveau modernster Dieselbusse.

Mit ihrer Reichweite von 400 Kilometern und dem zügigen Auftanken sind die Wasserstoffbusse batteriebetriebenen Elektrobussen deutlich überlegen. Für eine Marktdurchdringung hofft Hilkenbach auf eine deutliche Preisdegression bei der Fahrzeugbeschaffung: „Innerhalb der vergangenen 12 Monate sind die Preise um rund 10 Prozent gesunken, bei steigenden Stückzahlen aber erwarten wir einen noch deutlich höheren Rückgang.“ Bis Ende des Jahres verdoppeln die WSW ihre Wasserstoffbusflotte mit zehn weiteren Null-Emissions-Fahrzeugen des polnischen Hersteller Solaris.

Das Wasserstoff-Projekt „H2W“ von WSW und AWG wird durch die EU-Förderprogramme JIVE, MEHRLIN und JIVE2, das Förderprogramm des Bundes NIP2 sowie durch das Land NRW mit VRR-Mitteln unterstützt.

Quelle: Wuppertaler Stadtwerke

Reaktivierung von Bahnstrecken gut für ländliche Räume

Die Deutsche Bahn hat heute gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Allianz pro Schiene Bahnstrecken in Deutschland vorgestellt, die insbesondere für den Nahverkehr reaktiviert werden könnten. Dazu hatte sie Vorschläge aus Politik, Ländern und Verbänden untersucht und einer ersten Bewertung unterzogen.

Die Bundesminister Andreas Scheuer und Horst Seehofer begrüßen die Ergebnisse. Ziel der Bundesregierung ist, bis 2030 die Zahl der Fahrgäste auf der Schiene zu verdoppeln und den Marktanteil im Schienengüterverkehr deutlich zu erhöhen. Zugleich sollen gleichwertige Lebensverhältnisse im urbanen und ländlichen Raum in ganz Deutschland geschaffen werden.

Durch die Reaktivierung von Bahnstrecken können Impulse für den ländlichen Raum gesetzt und Stadt-Umland-Gebiete besser erschlossen werden. Der Bund hat daher für die Reaktivierung von Bahnstrecken in dieser Legislaturperiode wichtige finanzielle und rechtliche Voraussetzungen geschaffen.

Zur Reaktivierung müssen die Länder prüfen, ob es vor Ort Bedarf für neue Verkehrsangebote gibt und wie die zu reaktivierende Strecke in ein vorhandenes Mobilitätskonzept integriert werden kann.

Mit der Finanzierung von Investitionen in das Bestandsnetz (Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung; LuFV III) stellt der Bund auch Mittel zur Verbesserung des Nahverkehrs auf der Schiene bereit. Diese Mittel wurden zuletzt für den Zeitraum 2020 bis 2029 auf 2,8 Milliarden Euro erhöht.

Durch eine Novellierung des Gesetzes in dieser Legislaturperiode wurden die Fördermöglichkeiten erweitert und die Reaktivierung von Nahverkehrsstrecken ausdrücklich ergänzt. Die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) werden insgesamt versechsfacht: Von ursprünglich jährlich rund 330 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro im Jahr 2025.

Das BMVI überarbeitet zudem derzeit das Bewertungsverfahren für GVFG-Projekte: Künftig sollen Umwelt- und Klimawirkungen sowie übergeordnete politische Zielsetzungen (Klimaschutz, CO2-Reduktion, Daseinsvorsorge‚ Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse) bei der Nutzen-Kosten-Bewertung stärker berücksichtigt werden.

Mit den Regionalisierungsmitteln des Bundes können die Länder den Nahverkehr finanzieren. Diese Mittel betragen im Jahr 2021 bereits rund 9,3 Milliarden Euro und werden bis 2031 jährlich mit 1,8 Prozent dynamisiert.

Reaktivierungen von Bahnstrecken sind komplex und brauchen neben einer langfristigen Wirtschaftlichkeit vor allem eine breite Akzeptanz vor Ort. Wichtig ist, frühzeitig alle Argumente öffentlich auszutauschen und zu diskutieren. Dies wird in zwei aktuellen Forschungsprojekten untersucht.

Quelle: BMVI

Gold für die MAN Unternehmenswebseite

Digitales Storytelling, das begeistert und in Erinnerung bleibt: Beim größten europäischen Wettbewerb für Unternehmenskommunikation, dem Best of Content Marketing Award (BCM), hat MAN mit seiner strategischen, inhaltsgetriebenen Kommunikation die Jury überzeugt. Sie verlieh der Unternehmenswebseite mantruckandbus.com darum in der Kategorie „Content Plattformen Automobil“ die begehrte Goldmedaille.

Weniger Produktfokus und eine stärkere Positionierung als Innovations- und Technologietreiber – so lautete das strategische Ziel der neuen MAN-Unternehmenswebseite, die seit 2019 Branchenkenner, Journalisten und sonstige Interessierte zu den aktuellen Themen der Nutzfahrzeugbranche informiert. Die Seite bietet dabei spannenden inhaltsgetriebenen Content über Menschen und Mobilität, Technik und Innovation und ist eng mit anderen Marketing-, Vertrieb- und Service-Websiten von MAN verzahnt.

„Mit klarer Content-Strategie zum Erfolg! Die Website präsentiert sich als informativer, unterhaltender Content Hub mit klar definierten Themen und einem stringenten Content Tagging“, lautet die Begründung der Jury zum Sieg von MAN.

„Die Auszeichnung ist eine starke Bestätigung unserer strategischen Neuausrichtung“, sagt Pietro Zollino, Leiter Unternehmenskommunikation und Public Affairs bei MAN Truck & Bus. „Ein großes Dankeschön geht dabei an das gesamte Kommunikationsteam, das die spannenden Stories rund um MAN Tag für Tag kreativ in Szene setzt.“

Die emotionalen, sogenannten Content Heroes wie Reportagen, Interviews oder Features sind dabei die Highlights der Seite: Durch die Kombination aus außergewöhnlichem Storytelling und starker Fotografie schafft die MAN-Unternehmenswebseite emotionale Erlebnisse, anstatt einfach nur Fakten zu kommunizieren. Umgesetzt hat MAN die Webseite in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur muehlhausmoers corporate communications.

„In kurzer Zeit ist unsere Website so zu einem zentralen Baustein unserer gesamten Kommunikation geworden“, sagt Michael Werner, Team Lead Channel Management bei MAN. „Mit unseren außergewöhnlichen Geschichten und innovativen Technik- und Unternehmensinformationen holen wir alle Interessierten ab.“

Die gute Resonanz auf die Seite zeigt sich auch in einem wahren Award-Regen: Seit dem Start hat mantruckandbus.com bereits zehn Preise eingeheimst. Neben dem BCM-Gold stehen auch Gold-, Silber- oder Honour-Auszeichnungen der FOX-, intermedia-globe-, ICMA- oder Mercury-Awards im Trophäenschrank.

Und die Reise geht weiter: Die Macher hinter der Webseite werden weiterhin Premium-Content mit echtem Nutzwert kreieren, hochwertige Geschichten aus aller Welt produzieren und die Sichtbarkeit der Webseite kontinuierlich steigern.

Quelle: MAN

Volocopter fliegt über Paris

Der Pionier der Urban Air Mobility (UAM), Volocopter, flog heute am Flughafen Le Bourget im Rahmen des Paris Air Forums seinen Volocopter 2X, ein elektrisch angetriebenes, senkrechtstartendes (eVTOL) Fluggerät. Mit dem Flug und einem ausgestellten VoloCity-Modell vor Ort demonstrierte Volocopter die Fortschritte in der Entwicklung und Einführung von Flugtaxis als Ergänzung zum bestehenden Mobilitätsangebot in der Region Paris. 

Der 3-minütige, ferngesteuerte Flug war der erste öffentliche Flug eines elektrischen Flugtaxis in Frankreich. Dies vermittelte den Besuchern ein realistisches Bild davon, wie ein Flugtaxi fliegt, aussieht und klingt. Der Volocopter 2X flog eine 500 m lange Strecke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h und einer Höhe von 30 m entlang des Flugplatzes Le Bourget. Dieser Flug markiert den Beginn eines mehrstufigen Test- und Marktentwicklungsprogramms in Zusammenarbeit mit der französischen Zivilluftfahrtbehörde (DGAC – Direction générale de l’aviation civile), mit dem Ziel elektrische Flugtaxis sicher in der Region Île-de-France einzuführen. Gäste konnten im VoloCity-Modell sitzen und eine ausführliche Erklärung zum Nutzen elektrischer Flugtaxidienste erhalten. 

„Der heutige Flug hier in Paris ist Beweis für unser Engagement, Flugtaxi-Dienste nach Paris zu bringen, und zwar noch vor den Olympischen Spielen 2024“, sagt Florian Reuter, CEO von Volocopter. „Die Kooperation zwischen der Region Paris, Groupe ADP und RATP Group mit dem Ziel, UAM-Dienste nach Frankreich zu bringen, ist beispielhaft für die notwendige Zusammenarbeit, um diese neue Art der Mobilität in Städten weltweit zu etablieren.“

Marie-Claude Dupuis, Direktorin für Strategie, Innovation und Entwicklung der RATP-Gruppe, sagt: „Nachdem Volocopter dem Aufruf für Partnerbewerbungen als erster Akteur im Bereich der Urban Air Mobility gefolgt ist, freuen wir uns sehr, dass Volocopter seine Entwicklung und seine Niederlassung in Frankreich bestätigt hat. Für die RATP-Gruppe zielt diese neue Mobilität darauf ab, unsere heutigen Transportmittel zu ergänzen.“

Volocopter ist im Zertifizierungsprozess mit der Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) für die kommerzielle Einführung weit fortgeschritten. Als erstes und einziges eVTOL-Unternehmen, das von der EASA als Entwicklungsbetrieb anerkannt ist, bereitet Volocopter die Einführung nachhaltiger UAM-Lösungen in Städten weltweit vor.

Quelle: Volocopter

Stadtwerke Münster gestalten Zukunft

Mit dem Ziel mehr Menschen für klimafreundlichen ÖPNV zu begeistern ins Jahr 2020 gestartet, wurde der Nahverkehrsbereich schon im März von der Coronapandemie ausgebremst. Stattdessen ging es darum, während der Lockdowns durchgehend ein zuverlässiges Mobilitätsangebot aufrechterhalten und gleichzeitig Fahrpersonal und Fahrgäste vor Infektion zu schützen. „Für die Beschäftigten im Mobilitätsbereich war 2020 ein extrem herausforderndes Jahr– egal, ob am Steuer eines Busses, im Depot und Werkstatt oder der Planung“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität.

Nur rund 30,9 Millionen Fahrgäste beförderten die Stadtwerke in 2020, ein Rückgang von 37 Prozent zum Vorjahr. Die Verluste durch den pandemiebedingten Fahrgastrückgang konnten die Stadtwerke mit einer Ausgleichszahlung in Höhe von 5,8 Millionen Euro aus ÖPNV-Rettungsschirm von Bund und dem Land NRW ausgleichen.

Den Wandel vom Bus-Betreiber hin zum Anbieter von nachhaltigen Mobilitätslösungen trieben die Stadtwerke in 2020 trotz Pandemie weiter voran: Die ersten vier elektrischen Gelenkbusse sind seit Sommer 2020 im Linieneinsatz und ein Bus mit Wasserstoffantrieb fährt testweise durch Münster. Zwei Buslinien fahren inzwischen vollständig emissionsfrei mit Ökostrom durch Münster. Fördergelder von Land, Bund und EU unterstützen die weitere Flottenelektrifizierung: „2021 werden wir unsere Flotte fast verdoppeln. Insgesamt 15 neue Elektrobusse kommen zu den 17 vorhandenen hinzu“, so Gäfgen. Bis 2029 wird die gesamte Busflotte mit Strom oder Wasserstoff angetrieben.

Ein bundesweit beachtetes Beispiel für neue Mobilitätslösungen ist das im Herbst 2020 gestartete Nahverkehrsprojekt LOOPmünster, das vom Land NRW und der Stadt Münster für drei Jahre gefördert wird. Kleinbusse ohne feste Linienwege werden per App bestellt, die die Fahrtwünsche der Nutzenden bündelt. Mehr als 120.000 Personen nutzten das neue Angebot seit September 2020.

Mit dem Einstieg beim Carsharing-Anbieter Stadtteilauto im Frühjahr 2020 will das Unternehmen sein Busangebot ebenfalls enger mit alternativen Verkehrsträgern verzahnen: „Unser Ziel sind einfache Mobilitätsangebote, die digital wie analog nahtlos ineinandergreifen. Es ist ein großer Gewinn für die Klima- und Verkehrswende, wenn ein eigenes Auto dadurch perspektivisch überflüssig wird“, betont Gäfgen.

Quelle: Stadtwerke Münster

Wie sieht unser Leben morgen aus?

Wie wollen wir in Zukunft in der Stadt, in der Kleinstadt oder auf dem Dorf leben? Welche Rolle könnte die Bioökonomie in diesem Zusammenhang spielen? Diese Fragen stehen im Zentrum der großangelegten Umfrage Stadt.Land.Chancen, die heute startet.

Unter www.stadtlandchancen.de können sich alle Menschen in Deutschland daran beteiligen. Die Umfrage wird dabei im »Scrollytelling«-Format präsentiert: Per Scrolling werden die Teilnehmenden durch verschiedene animierte und grafisch ausgearbeitete Zukunftsbilder geführt, wobei sie zwischendurch immer wieder Fragen beantworten.

Die Zukunftsbilder basieren auf einer wissenschaftlichen Analyse von rund 80 Studien und zeigen mögliche Entwicklungen in den Themenfeldern »Wohnen und Bauen«, »Pendeln und Arbeiten« sowie »Versorgen und Zusammenhalten«. Sie veranschaulichen nicht nur, welche Technologien zukünftig möglicherweise unseren Alltag prägen, sondern auch, wie sich unser Zusammenleben und alltägliches Miteinander in der Stadt und auf dem Land im Allgemeinen verändern könnten.

Im Anschluss an die Befragung übernehmen Wissenschaftler des Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO die Auswertung der Antworten. Auf Basis der Daten entwickeln sie ein Gesamtbild der Wünsche, aber auch der Befürchtungen der Menschen in Bezug auf das zukünftige Leben in der Stadt und auf dem Land. Die Studienergebnisse werden in der ARD-Themenwoche »Stadt.Land.Wandel« im November 2021 veröffentlicht und erscheinen zudem zeitgleich in Form einer wissenschaftlichen Publikation.

»Die Zukunftsbilder beschreiben szenenhaft Themen, die unser Leben in wenigen Jahren beeinflussen werden. Anhand dieser Bilder können sich die Umfrageteilnehmenden in die Zukunft eindenken – und sich durch Berufswahl, Konsumverhalten oder neue Geschäftsideen auf zukünftige Entwicklungen einstellen«, erklärt Martina Schraudner, wissenschaftliche Leitung des CeRRI und acatech Vorstandsmitglied.

Unter ihrer Leitung wird acatech im Anschluss an die Umfrage Stadt.Land.Chancen das Dialogprojekt »Bayern denkt Zukunft« starten: acatech und CeRRI fragen im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die bayerischen Bürgerinnen und Bürger nach ihren Vorstellungen zur Zukunft ihrer Region und nach Ideen, wo sie durch neue Technologien Chancen für sich und ihre Region sehen. Die Antworten auf diese Fragen fließen in die bayernspezifischen Version der wissenschaftlichen Publikation zu Stadt.Land.Chancen ein. Zudem bilden sie den Ausgangspunkt für einen Diskussionsprozess, der die bayerische Gesellschaft als Ganzes in einen Dialog bringen, Brücken zwischen Stadt und Land schlagen und Entwicklungsmöglichkeiten für Bayern aufzeigen soll. Ziel ist es, die regionale Innovationskultur und damit starke Regionen zu fördern.

Quelle: Fraunhofer IAO

Zaragoza und Avanza setzen auf Elektrobusse von Irizar e-mobility

Der 68 Fahrzeuge starke Auftrag umfasst 51 Busse von 12 Meter Länge und 17 Gelenkbusse. Die Stadtbusse werden ab dem zweiten Halbjahr 2022 nach und nach den Dienst aufnehmen. Betreiber ist Avanza. Es handelt sich um das bisher größte Elektrobusprojekt von Irizar e-mobility.

Die Stadtverwaltung von Zaragoza hat am vergangenen Freitag, 18. Juni, das neue Elektrobusmodell für die Erneuerung der Flotte ab Ende nächsten Jahres vorgestellt. Es handelt sich um den ie tram von Irizar e-mobility, einen 100 % elektrischen Bus mit futuristischem Design. Zaragoza ersetzt einen Teil seiner Einheiten also durch eine emissionsfreie Technologie, die auch ein Plus bei der Ästhetik bringt. Dieses Fahrzeug wird nun in der Stadt drei Wochen lang getestet und auf verschiedenen Linien eingesetzt, die für Gelenkbusse dieser Größe geeignet sind, z. B. auf der Route 23.

Die Stadtregierung von Zaragoza hat kürzlich entschieden, dass alle Neuanschaffungen von Stadtbussen ab sofort nur noch elektrisch betrieben werden sollen. Zaragoza bekräftigt so das Ziel, zu einer klimaneutralen Stadt zu werden. Die Stadt hat aktuell vier emissionsfreie Stadtbusse und 111 Hybridbusse im Einsatz. Der Rest der insgesamt 352 Fahrzeuge fährt mit Diesel.

Der Umstieg auf eine elektrische Flotte steht in Einklang mit dem Plan „Rückgewinnung, Wandel und Resilienz“, den die Stadt im Rahmen des EU-Förderprogramms Plan Next Generation verfolgt. Zaragoza ist nun gut positioniert, um bei der nächsten Vergabe dieser EU-Fördermittel berücksichtigt zu werden. Diese werden nämlich gerade auch an Städte vergeben, die bei der Umsetzung ihrer Vorhaben europäische Unternehmen beauftragen. Auch dies hat bei der Entscheidung für den ie tram von Irizar in der Stadtverwaltung von Zaragoza eine Rolle gespielt.

Der Irizar ie tram ist ein 100 % elektrischer, emissionsfreier Stadtbus im Straßenbahn-Design. Das Modell ist ab 12 Meter Länge erhältlich. Der Gelenkbus von 18 Meter Länge hat ein Fassungsvermögen von 145 Personen. Die Lithium-Ionen-Batterien sind von Irizar entwickelt und produziert.

Quelle: Irizar

Happy birthday, Lebensretter!

Die Defibrillatoren in den Münchner U-Bahnhöfen haben seit 2001 bereits rund 30 Menschen das Leben gerettet. Diese positive Bilanz zieht die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zum 20-jährigen Jubiläum der Einführung dieser Geräte im U-Bahn-Netz. Der erste sogenannte „Automatisierte Defibrillator“ (AED) war im Frühsommer 2001 am U-Bahnhof Marienplatz installiert worden. Mittlerweile gibt es in allen U-Bahnhöfen mindestens einen solchen Lebensretter.

Die Defibrillatoren unterbrechen mit einem Elektroschock das lebensgefährliche Kammerflimmern des Herzens, das bei etwa 90 Prozent aller Menschen mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand auftritt. Bei einer Behandlung des Opfers innerhalb der ersten Minute besteht eine Überlebenschance von über 90 Prozent. Sie sinkt danach um etwa 10 Prozent pro Minute. 

Durch das Netz an Defibrillatoren liegt die Überlebenschance bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand in der U-Bahn rechnerisch bei über 70 Prozent. In der Regel liegt dieser Wert im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Insgesamt wurden die Defibrillatoren seit 2001 mehr als 80 Mal genutzt. In rund der Hälfte der Fälle lag tatsächlich ein entsprechender medizinischer Notfall vor – nur in einem solchen Fall gibt das Gerät den Elektroschock frei.

Die Bedienung der Defibrillatoren ist selbst für Laien denkbar einfach: Vor der Entnahme des Geräts aus der Notfallsäule löst der Retter einen Notruf an die U-Bahn-Betriebszentrale aus, die Notarzt und U-Bahnwache alarmiert. Anschließend muss der Helfer lediglich den Oberkörper des Patienten freimachen, die Schutzfolien der Elektroden abziehen und die Elektroden auf die Haut kleben. Anschließend führt das Gerät selbständig eine Diagnose durch, ob ein Elektroschock notwendig ist. 

Seit 2014 ist in jedem U-Bahnhof mindestens ein solcher Lebensretter installiert – an Knotenpunkten wie Hauptbahnhof, Marienplatz oder Münchner Freiheit gibt es teilweise bis zu vier Geräte. München ist die erste Stadt in Deutschland, die ihr gesamtes U-Bahn-Netz mit Defibrillatoren ausgestattet hat. 

Die Ausstattung der Münchner U-Bahnhöfe mit Defibrillatoren ist ein gemeinsames Projekt der Berufsfeuerwehr München, der Stadtwerke München, der Stadt Garching und der MVG in Zusammenarbeit mit dem Verein „München gegen den plötzlichen Herztod“. Weitere Informationen sind unter mvg.de/defi abrufbar.

Quelle: MVG

Sinkende Qualität der Bahnhöfe und Haltepunkte im Rheinland

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat im vergangenen Jahr trotz der Corona-Pandemie wieder einen kritischen Blick auf die Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundgebiet geworfen. Herausgekommen ist der neue Stationsbericht für das Jahr 2020, bei dem zum achten Mal in Folge Merkmale wie die Sauberkeit, der Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder das Vorhandensein eines Wetterschutzes untersucht und bewertet wurden. Bei der Untersuchung werden die Stationen in drei Kategorien eingeteilt: mindestens akzeptabel (grün), noch akzeptabel (gelb) und nicht akzeptabel (rot).

Beim Gesamtergebnis gab es große Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr: In der besten Kategorie (akzeptabel) landeten 2020 nur noch 126 Stationen, dies entspricht einem Anteil von 63 Prozent. 2019 gab es im grünen Bereich noch 153 Stationen (80 Prozent). Auf dem Gebiet des NVR sind neben der DB Station&Service AG noch die Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) und die Rurtalbahn GmbH (RTB) für den Betrieb der Stationen verantwortlich.

Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen Mängeln ist stark gestiegen: Sie stieg von vier Prozent (acht Stationen) in 2019 auf zehn Prozent (21 Stationen) in 2020. Die Anzahl der als noch akzeptabel eingestuften Stationen ist erneut angestiegen, von 19 Prozent (38 Stationen) in 2019 auf 27 Prozent (53 Stationen) in 2020.

Insbesondere das Thema Sauberkeit hat zu negativen Bewertungen geführt. Vor allem wurden großflächige Graffiti in den Zugangsbereichen festgestellt. In den letzten Jahren ist es zu einer erheblichen Zunahme von Graffitis an Stationen gekommen. Für NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober ist der große Anstieg der Stationen im roten und gelben Bereich ein alarmierendes Zeichen: „Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass durch die starke Abnahme an Fahrgästen durch die Corona-Pandemie auch die soziale Kontrolle an den Stationen nicht mehr wie gewohnt gegeben war. Dies werden wir jedoch so nicht hinnehmen. Wir versuchen, die Stationsbetreiber im Kampf gegen die Verwüstungen und Schmierereien zu unterstützen. Aus diesem Grund hat der NVR hier seine finanzielle Förderung in diesem Jahr bereits erhöht.“

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass sich diesmal die Funktionalität der Fahrtreppen (Durchschnitt 93,4 Prozent, plus 5,5 Prozent) und die Sauberkeit der Grünanlagen (90,7 Prozent, plus 1,8 Prozent) stark verbessert haben. Demgegenüber haben sich das Erscheinungsbild der Aufzüge (65,3 Prozent, minus 11,6 Prozent) und das Erscheinungsbild des Wetterschutzes (72,5 Prozent, minus 11,8 Prozent) besonders verschlechtert.

Im Dialog mit den Stationsbetreibern konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität umgesetzt werden. Sicherheitsgefährdende Mängel wurden sofort gemeldet und unmittelbar beseitigt. An vielen Stationen sind größere Umbaumaßnahmen geplant, sodass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes ausgegangen werden kann.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Alexandra Reinagl zu UITP-Vize-Präsidentin ernannt

Mit mehr als 1.800 Mitgliedern weltweit, bestehend aus Verkehrsunternehmen und -verbünden, Forschungsinstituten sowie Herstellern und Dienstleistern aus der Industrie, ist der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP – Union Internationale des Transports Publics) der wichtigste Vertreter für den öffentlichen Personennahverkehr überhaupt.

Die Wiener Linien sind Gründungsmitglied der UITP-Vorgängerorganisation „Internationaler Straßenbahn- und Kleinbahnverein“, die 1885 ins Leben gerufen wurde, und wirken seitdem in zahlreichen Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Kommissionen mit. Die Wiener Linien sind damit seit Beginn an Teil einer weltweit agierenden Gemeinschaft, die sich aktiv für einen noch moderneren, noch effizienteren und noch nachhaltigeren öffentlichen Verkehr einsetzt – und natürlich auch umsetzt. 2009 war Wien Austragsort des alle zwei Jahre stattfindenden UITP-Weltkongresses.

Mit Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin für den kaufmännischen Bereich der Wiener Linien, übernimmt am 19. Juni zum ersten Mal überhaupt eine Frau den Posten „Chair of the UITP Europe Division“ und damit als zweite Österreicherin die Vize-Präsidentschaft der UITP für die kommenden zwei Jahre. „Ich bin sehr stolz darauf, dass mir diese verantwortungsvolle Aufgabe von den UITP-Mitgliedern übertragen wurde. Wir alle dürfen trotz Corona-Müdigkeit den wichtigen Kampf gegen die Klimakrise nicht aus den Augen verlieren. Denn der öffentliche Verkehr rund um den Globus spielt dabei die wohl wichtigste Rolle. Das Angebot von smarter Multimodalität wie Car- und Bike-sharing sowie maßgeschneiderte Angebote für die erste und letzte Meile für den Weg von der Öffi-Haltestelle bis zur Haustür wird für die Menschen immer wichtiger. Aus ,Greener Linien‘ muss ,Greener World‘ werden. Ich freue mich darauf, mich als UITP-Vize-Präsidentin mit voller Leidenschaft bei Entscheidungsträgerinnen und -trägern dafür einzusetzen“, so Reinagl.

Quelle: Wiener Linien