Fahrgäste können sich auch in Krisenzeiten auf ÖV verlassen

Die Partner im Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) blickten am Mittwoch gemeinsam auf ein durch das Coronavirus geprägtes Geschäftsjahr zurück: 2020 wurde ein Rückgang verkaufter Fahrscheine von mehr als einem Drittel erfasst. Im Gegenzug erlangte das digitale Angebot, wie zum Beispiel die Ticketing-App FAIRTIQ, mit 2.313 Fahrten an einem Tag neue Rekorde. Angesichts dessen zeigten sich Mobilitätslandesrat Johannes Rauch, Gemeindeverbands-Präsidentin Andrea Kaufmann und VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand optimistisch: „Der öffentliche Verkehr ist für die Bewältigung der Klimakrise unabdingbar. Wir sind davon überzeugt, dass der Nachfrageeinbruch mittelfristig wieder wettgemacht werden kann.“

70.637 verkaufte Jahreskarten, 22 Millionen Linienkilometer mit knapp 400 Fahrzeugen: So fasst der Verkehrsverbund einige Eckdaten des Geschäftsjahres 2020 in Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr musste ein Rückgang bei den Jahreskarten (minus 6,5 Prozent) verbucht werden. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 und den durch Corona veränderten Arbeitsbedingungen wurden zeitweise Einbrüche bei den Fahrgastzahlen von bis zu 90 Prozent erfasst.

„Für den Verkehrsverbund Vorarlberg stehen Digitalisierung und innovative Mobilitätslösungen ganz oben auf der Agenda“ bekräftigte der VVV-Geschäftsführer Hillbrand. „Daher freuen wir uns, dass FAIRTIQ von den Vorarlbergern so gut angenommen wird.“ Die Ticketing-App, die es bereits seit September 2018 gibt, erfuhr im Pandemie-Jahr 2020 einen deutlichen Aufschwung. Knapp das doppelte an Registrierungen (14.280, im Vergleich zu 7.932 im Vorjahr) wurden 2020 gezählt. Des Weiteren stellt besonders die VMOBIL Card sowie das VMOBIL Kundenportal, die um das Carsharing Modul CARUSO und seit 2020 auch der VMOBIL Radbox erweitert werden kann, ein Beispiel für innovative Mobilitätslösungen dar. Die VMOBIL Radboxen bieten Radfahrern die Möglichkeit, ihre Räder sicher und komfortabel an den Bahnhöfen Lustenau, Hohenems, Lauterach und Rankweil zu lagern. 

Seit Frühjahr 2020 sind auf Linien zwischen Bludenz, Feldkirch bis nach Götzis die vier österreichweit ersten E-Busse im Überlandverkehr unterwegs und genießen bei Fahrgästen große Beliebtheit. Für 2022 ist die Anschaffung weiterer E-Fahrzeuge vorgesehen. Dadurch trägt der öffentliche Verkehr einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, bezeugt Johannes Rauch. „Wir freuen uns sehr, dass Vorarlberg vom Bund künftig jährlich 4,46 Millionen Euro für die weitere Umsetzung des regionalen 1-2-3-Klimatickets erhält. Dieses frische Geld können wir verwenden, um die öffentlichen Verkehrsverbindungen zu verbessern und auszuweiten.“

Quelle: Land Vorarlberg

Regionalbahnen als Rückgrat des klimafreundlichen Verkehrs

Um mehr Passagiere und Güter auf die Schiene zu bringen, setzen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB-Chef Andreas Matthä auch auf die Revitalisierung und Modernisierung der Regionalbahnen. Im ÖBB-Rahmenplan für den Zeitraum 2021 bis 2026 sind Investitionen in Höhe von 17,5 Milliarden Euro vorgesehen, davon 1,9 Milliarden Euro für die Regionalbahnen. Nun soll zusätzlich fast eine halbe Milliarde Euro in die Regionalbahnen fließen, kündigte Gewessler an.

Regionalbahnen seien dabei von besonderer Bedeutung und „das Rückgrat des Verkehrs in unseren Regionen. Deshalb investieren wir in den kommenden fünf Jahren über den ÖBB-Rahmenplan hinaus weitere 40 Millionen Euro in Stadtregionalbahnen und rund eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der Privatregionalbahnen“, kündigte die Ministerin an.

Auch in den Planungen der ÖBB für die Zukunft spielen Regionalbahnen eine wesentliche Rolle. Deshalb werden bei den Bundesbahnen in den kommenden Jahren beträchtliche Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Regionalbahnen sowie deren Infrastruktur fließen, wie ÖBB CEO Andreas Matthä betont: „Regionalbahnen sind ein elementarer Bestandteil des System Bahn in Österreich und wichtiger Zubringer für das gesamte Netz für den Personen- und Güterverkehr.“

Als eindeutiges Bekenntnis zu den Regionalbahnen investieren die ÖBB in den kommenden Jahren rund 1,9 Milliarden Euro, um deren Strecken auszubauen, um die umweltfreundliche Elektrifizierung von Strecken voranzutreiben sowie um Bahnhöfe und Haltestellen zu modernisieren.

Zudem kündigte Matthä an, dass die ÖBB die Kapazität der Bahn bis zum Jahr 2040 gemessen an 2018 verdoppeln wollen. 60 Prozent davon will man durch Infrastrukturmaßnahmen erreichen, 40 Prozent des Zuwachses sollen durch Doppelstockfahrzeuge, längere Züge und schwerere Güterzüge erreicht werden.

Kari Kapsch, Präsident des Verbands der Bahnindustrie, sieht erhebliches Potenzial in den durch die Digitalisierung möglichen neuen Innovationen. „Die Digitalisierung bietet die Grundlage, um die Kapazitäten auf den bestehenden Strecken wesentlich zu steigern. Die Unternehmen der Bahnindustrie arbeiten beispielsweise gemeinsam mit den ÖBB an vielen Pilotprojekten, um dichtere Zugsfolgen, kürzere Taktungen und genaues Tracking von Zügen zu realisieren.“

Quelle: BMK

Deutschlands Eisenbahner mit Herz 2021: Gold-Duo aus Niedersachsen teilt sich ersten Platz

Zwei Zugbegleiterinnen aus Niedersachsen haben beim bundesweiten Wettbewerb “Eisenbahner mit Herz” gewonnen und teilen sich den ersten Platz. metronom-Zugbegleiterin Claudia Menges beeindruckte die Jury mit ihrem Einsatz für einen jugendlichen und einen ausländischen Fahrgast, die sie nach Mitternacht mit ihrem Auto vom Wolfsburger Hauptbahnhof sicher an ihr Ziel brachte. DB-Zugbegleiterin Manuela Burkhardt rettete einer jungen Frau auf deren ersten Bahnfahrt überhaupt den Start in die Mutter-Kind-Kur. Sie brachte die Münchnerin und deren beiden kleinen Kinder mit ihrem privaten Pkw gerade noch rechtzeitig zur Fähre nach Langeoog.

Das Gold-Duo verbindet, dass die beiden 59-Jährigen erst im letzten Drittel ihres Berufslebens zur Schiene stießen. „Die Schienenbranche hat Menschen mit Lebenserfahrung wirklich etwas zu bieten“, sagt metronom-Mitarbeiterin Claudia Menges.

Bronze vergab die Jury an DB-Zugchef Daniel Farny. Der Berliner sorgte mit einer ironisch-freundlichen Ansprache im ICE zum heiklen Thema Maskenverweigerer in den Online-Medien für Begeisterungsstürme. „Auf beeindruckende Art und Weise hat Daniel Farny die ungewöhnlichen Herausforderungen durch Corona gemeistert“, betonte Dirk Flege. Mit dieser Ansage im ICE traf Daniel Farny den richtigen Ton:

„Und zum Schluss noch ein Hinweis an alle Verschwörungstheoretiker bei uns an Bord: Denken Sie bitte daran, dass die Bundesregierung heimlich Speichelproben sammelt, um Klone von Ihnen zu produzieren, die Sie dann ersetzen sollen. Tragen Sie daher dauerhaft Ihre Mund-Nasen-Bedeckung, um zu verhindern, dass die Regierung an Ihre DNS kommt. Vielen Dank auch im Namen aller Mitreisenden!“

Einen Sonderpreis erhält DB-Zugbegleiterin Vanessa Rohs. Gemeinsam mit ihren Kollegen ermöglichte sie eine würdige Beerdigung für ihren langjährigen Stammgast Werner Meyer, der vielen Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern zum Freund geworden war.  „Schließlich haben etwa 600 Kolleginnen und Kollegen und weitere 100 Privatpersonen insgesamt über 7.000 Euro gespendet“, berichtet Vanessa Rohs. Und damit sorgten die Eisenbahner für einen feierlichen Abschied von Karate Werner.    

Der „Eisenbahner mit Herz“ ist ein Wettbewerb, mit dem die Allianz pro Schiene seit 2011 alljährlich besonders kundenfreundliche Beschäftige der Schienenbranche auszeichnet.

Quelle: Allianz pro Schiene

Pendlerpauschale: 88 % der Berufspendlerinnen und -pendler nutzen das Auto

In der Debatte über steigende Benzinpreise und die CO2-Abgabe wird immer wieder auf die Entlastung von Vielfahrenden durch die Pendlerpauschale verwiesen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat auf Basis der Daten aus den Steuererklärungen berechnet, wie viele Pendler für ihren Arbeitsweg zumindest teilweise das Auto nutzen. Demnach gaben im Jahr 2017 rund 18,4 Millionen Pendler an, mindestens einen Teil der Strecke zur Arbeit mit dem Auto zu fahren. Das entsprach einem Anteil von 88 %.

Die Pendlerpauschale wurde im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung zum Jahresbeginn 2021 von 30 Cent auf 35 Cent ab dem 21sten Kilometer angehoben, um gerade Pendler mit langen Arbeitswegen zu entlasten. Sie kann unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel geltend gemacht werden. 2017 hatten 7,5 Millionen Pendler einen Arbeitsweg von mehr als 20 Kilometern. Nach eigenen Angaben legten sie dabei eine Strecke von insgesamt rund 27 Milliarden Kilometern zurück. 13,4 Millionen Pendler hatten den Daten aus den Steuererklärungen zufolge einen Arbeitsweg von höchstens 20 Kilometern zurückzulegen.

Dabei kommt das Auto bei kürzeren Arbeitswegen etwas häufiger zum Einsatz als bei längeren: Pendelnde mit einem Arbeitsweg bis zu 20 Kilometern gaben zu gut 90 % an, teilweise das Auto zu nutzen. Bei Pendelnden mit einem Weg zur Arbeit von mehr als 20 Kilometern waren es 83 %. Allerdings wurden nur die Fälle erfasst, bei denen die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1 000 Euro liegen. Dieser Wert wird bei kurzen Arbeitswegen, die sich leicht zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen lassen, häufig nicht erreicht. Übers ganze Jahr betrachtet, legten die Autopendler im Schnitt eine Strecke von 3 434 Kilometern zurück, das ergab eine Gesamtstrecke von rund 63 Milliarden Kilometern.

Methodischer Hinweis: Für die dargestellten Ergebnisse wurde die Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2017 ausgewertet. Diese Statistik ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Verkehrsministerkonferenz weiter für Maskenpflicht im ÖPNV

Die Mehrheit der Verkehrsministerinnen und -minister der Bundesländer haben sich am 16. Juni 2021 im Rahmen einer Videokonferenz für eine bundesweit einheitliche Regelung zur Maskenpflicht im ÖPNV ausgesprochen. Die Länder sind mit Ausnahme Bayerns der Auffassung, dass für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste und deren Vertrauen in den ÖPNV sowie zum Schutz vor Infektionen weiterhin die Notwendigkeit zum Tragen medizinischer Masken besteht.

Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Dr. Maike Schaefer dazu: „Das verbindliche Tragen einer medizinischen Maske ist ein wesentlicher Grund dafür, den ÖPNV bei Beachtung der Coronaregeln nutzen zu können.“

In Bayern gilt nach wie vor eine FFP2-Maskenpflicht.

Quelle: Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Bremen

Zur tatsächlichen Ansteckungsgefahr im ÖPNV:
Keine erhöhte Infektionsgefahr im ÖPNV

Neue Straßenbahn- und U-Bahnstrecken für Berlin

„Attraktive ÖPNV-Angebote sind ein entscheidender Faktor, um den motorisierten individuellen Autoverkehr reduzieren zu können. Die Erschließung neuer Wohnungsbaustandorte durch den ÖPNV ist dabei besonders wichtig, damit der Mobilitätsbedarf von Anfang an über klimaschonende, umweltfreundliche Verkehrsmittel gedeckt wird. Wir haben in den vergangenen Jahren umfangreiche Straßenbahnplanungen forciert auf den Weg gebracht.“

Senatorin Regine Günther

Die wichtigsten Planungsfortschritte stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

  • Der Senat hat am 13. April 2021 die Fortführung der Planungen für die Tangentialverbindung S+U-Bahnhof Pankow – Heinersdorf – Weißensee beschlossen.
  • Der Senat hat am 17. Dezember 2019 die Fortführung der Planungen für die Straßenbahnstrecke Turmstraße – Jungfernheide beschlossen. Trotz der Pandemiesituation konnte die Vorplanung bereits gestartet werden.
  • Die Grundlagenermittlung zur Strecke S+U-Bahnhof Warschauer Str. – U-Bahnhof Hermannplatz ist abgeschlossen.
  • Für die Verlängerung der Straßenbahnlinie M 2 ab Heinersdorf in Richtung Blankenburger Süden und S-Bahnhof Blankenburg ist die Grundlagenuntersuchung ebenfalls abgeschlossen. Es ist nunmehr nachgewiesen, dass die Straßenbahn das am besten geeignete Verkehrsmittel für die Erschließung des Wohnungsbaustandortes ist.
  • Für die Strecke Alexanderplatz – Potsdamer Platz ist die Vorplanung bereits in der finalen Phase.

Die Inbetriebnahme dieser Strecken ist für 2028 vorgesehen.

Die Ausschreibung und der Start der Untersuchungen für die Straßenbahnneubaustrecke Potsdamer Platz – Rathaus Steglitz ist für Ende 2021 vorgesehen. Der ÖPNV-Bedarfsplan des Berliner Nahverkehrsplans sieht die Inbetriebnahme dieses Streckenabschnitts im Jahr 2030 vor.

Die Umsetzung von Straßenbahninfrastrukturmaßnahmen bedarf einer intensiven Planungsarbeit mit entsprechendem zeitlichen Aufwand. Der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist es besonders wichtig, im gesamten Planungsprozess umfassende Beteiligungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.

Darüber hinaus wurde das weitere Vorgehen für die von der Verkehrsverwaltung angestrebte Verlängerung der U-Bahnlinie 3 vom heutigen Endpunkt Krumme Lanke bis zum Mexikoplatz beschlossen. Das Projekt hat neben der Lückenschluss-Funktion zwischen den ÖPNV-Systemen U- und S-Bahn auch wichtige Vorteile für betriebliche Abläufe bei der Berliner U-Bahn. So könnten dringend benötigte Abstellanlagen für den wachsenden Fuhrpark im Kleinprofil geschaffen werden. Sie würden in die neuen Tunnelanlagen integriert.

Quelle: Senatskanzlei Berlin

Beteiligung zur Binger Straße läuft an

Mitte Juli soll in Mainz die Bürgerbeitilgung zum geplanten Straßenbahnausbau in der Binger Straße starten. Dabei können verschiedene Interessensgruppen und Anwohner ihre Anliegen und Wünsche in die Planung der neuen Trasse einbringen.

Der Mainzer Stadtrat hat im Juni vergangenen Jahres den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes auf den Weg gebracht. Der erste Teilabschnitt betrifft die Binger Straße. Läuft alles wie  vorgesehen, könnte im Jahr 2025 eine neue Straßenbahntrasse eine direkte Verbindung von der Haltestelle Hauptbahnhof West zur Haltestelle Münsterplatz schaffen. Damit wird der Bahnhofsvorplatz entlastet, der heute einen Kapazitätsengpass für den ÖPNV darstellt. Die Fahrzeiten der Straßenbahn können so deutlich verkürzt werden. Auch im Rahmen der City-Bahn-Planungen war dieser Teilabschnitt durch die Binger Straße vorgesehen – jetzt wird die Planung mit neuen Parametern für die Mainzer Straßenbahn allerdings deutlich verändert.

Die genaue Gestaltung der neuen Straßenbahntrasse in der Binger Straße, bei der auch der starke Fahrradverkehr, der Individualverkehr zur Innenstadt sowie Anliegerinteressen berücksichtigt werden müssen, ist dabei noch offen – auch wenn die Möglichkeiten in dem kurzen Abschnitt sicherlich begrenzt sind.

Mit einer Bürgerbeteiligung, die am 14. Juli in einem Online-Format beginnt, sollen alle Interessensgruppen ihre Anliegen und Wünsche in die Planung der neuen Trasse einbringen können. Die Mainzer Mobilität hofft, dass die Bürgerbeteiligung nach der Sommerpause dann in Präsenz weitergeführt werden kann.

Die Beteiligung findet nach dem Vorbild der erfolgreichen Workshops bei der Mainzelbahn statt. Für die Teilnahme werden unmittelbar betroffene Anwohner, Gewerbetreibende und Eigentümer in den nächsten Tagen direkt informiert und eingeladen. Die Auswahl der Interessensgruppen, von Radverkehrsverbänden bis hin zum CityManagement, orientiert sich an dem bereits erfolgten Beteiligungsprozess zur CityBahn aus den Jahren 2018/2019.

Die Direktverbindung für die Straßenbahn vom Aliceplatz zum Münsterplatz stellt einen kleinen, aber wichtigen Meilenstein für den geplanten Straßenbahnausbau in Mainz dar. Als weitere Strecken gemäß Stadtratsbeschluss sollen die Erschließung der Innenstadt und der Neustadt sowie die Anbindung des Neubaugebiets Heiligkreuzviertel mit  Teilen der Oberstadt und von Weisenau ans Straßenbahnnetz geprüft werden.

Quelle: Mainzer Stadtwerke

„Isi“ ist jetzt auch nachts unterwegs

KVB-Kunden können den On-Demand-Service „Isi“ jetzt auch in den Abend- und Nachtstunden nutzen: Vom kommenden Freitag, 11. Juni, an werden die Kleinbusse mit Elektroantrieb als Nacht-Shuttle unterwegs sein. Das heißt, jeweils in den Nächten von Freitag auf Samstag, von Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen können die Fahrzeuge im Zeitraum von 20 Uhr bis 3 Uhr gebucht werden, und zwar über die App KVB-Isi.

Das Nacht-Shuttle-Angebot erstreckt sich über die Kölner Innenstadt und Teilbereiche der angrenzenden Stadtteile. Je nach Nachfrage sollen in diesem Zeitraum bis zu zehn Fahrzeuge eingesetzt werden. Sie holen die Fahrgäste an einer bestehenden oder virtuellen Haltestelle ab und bringen sie zu einer bestehenden oder virtuellen Haltestelle innerhalb des Bediengebiets. Angefahren werden können rund 1400 Haltepunkte. Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der Fahrgäste derzeit auf drei pro Fahrzeug begrenzt.

„Isi“ ist im Dezember 2020 als Pilotprojekt gestartet. Zunächst wurden die Autos, die den Londoner Taxis ähneln, wochentags zur Feinerschließung in den Stadtbezirken Porz und Nippes eingesetzt. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns und Ausgangssperren war der außerdem vorgesehene nächtliche Betrieb bislang nicht aufgenommen worden. Aufgrund der deutlich gesunkenen Inzidenzzahlen und der Öffnungen von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen wird nun auch der Nacht-Shuttle-Service angeboten.

Wer mit einer VRS-Chipkarte unterwegs ist, zahlt für die nächtliche „Isi“-Fahrt einen verringerten Zuschlag von 3,10 Euro. Alle anderen Fahrgäste zahlen neben dem Ticket (2,70 Euro in der App, sonst die Preisstufe 1b) einen Nachtzuschlag von 4,10 Euro. Die Mitnahmeregelung bleibt bei „Isi“ ausgesetzt. Das bedeutet, dass Abonnenten – anders als im sonstigen Bus- und Bahnverkehr – nach 19 Uhr und an Wochenenden keine weiteren Personen kostenlos mitnehmen können.

Quelle: KVB

Senat beschließt gesetzliche Grundlage zur Regulierung gewerblich angebotener Mietfahrzeuge

Auf Vorlage der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, hat der Berliner Senat in zweiter Lesung den Entwurf für eine Novellierung des Berliner Straßengesetzes beschlossen.

Der Gesetzentwurf sieht einen neuen Paragrafen im Berliner Straßengesetz vor: Dieser schafft für die Sondernutzung öffentlicher Straßen den Rechtsrahmen zur Regulierung des gewerblichen Anbietens von Mietfahrzeugen, die selbstständig reserviert und genutzt werden können. Die genaue Ausgestaltung dieser Regulierung wird durch das Gesetz selbst nicht im Einzelnen vorgegeben, sondern erfolgt über die Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen mit Nebenbestimmungen. Um entsprechende Ausführungsvorschriften zu erarbeiten, werden zunächst nähere verkehrsplanerische Untersuchungen durchgeführt, in die auch die gewerblichen Anbieter von Mietfahrzeugflotten eingebunden werden. Die Vorschriften werden sich am Ziel eines stadtverträglichen Verkehrs im Sinne der Mobilitätswende ausrichten und, wie das Gesetz selbst, erst nach einer Übergangsfrist in Kraft treten.

„Wir wollen die Mobilitätswende voranbringen – dafür brauchen wir auch Sharingangebote wie Leihräder oder E-Scooter. Sie sollen aber nicht anderen im Weg stehen, sondern klimaschonende Mobilität für alle ermöglichen. Daher schaffen wir ein wirksames Instrument zur Regulierung und erarbeiten gemeinsam mit den Anbietern ein Konzept, das stadtverträgliche Mikromobilität in Berlin sichert und das Potenzial von Fahrzeugsharing hebt.“

Senatorin Regine Günther

Notwendig wurde die Novelle des Straßengesetzes aufgrund des stark gestiegenen gewerblichen Angebots von Mietfahrzeugflotten in Berlin, seien es Fahrräder, Elektroroller, E-Scooter oder Carsharing-Fahrzeuge. Sharing-Angebote haben anerkanntermaßen das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten: Die neue Rechtsgrundlage will dieses Potenzial integrieren, gleichzeitig sollen Nutzungskonflikte im öffentlichen Straßenraum reduziert werden. Die Bestimmungen zur Ausweisung von Flächen für stationsgebundene Mietfahrzeugangebote knüpfen dabei an die entsprechenden Bestimmungen des (nur für das Carsharing auf Bundesfernstraßen geltenden) Carsharinggesetzes des Bundes an.

Über die Neuregelung des gewerblichen Angebots von Mietfahrzeugen hinaus enthält der Gesetzentwurf weitere, überwiegend redaktionelle und klarstellende Anpassungen der straßenrechtlichen Bestimmungen.

Quelle: Senatskanzlei Berlin

Wiederaufnahme ZVV-Nachtnetz per 2. Juli

Sämtliche Nacht-S-Bahnen und Nachtbusse verkehren ab dem ersten Wochenende im Juli wieder gemäß Fahrplan. Die Fahrgäste profitieren somit wieder vom kompletten Angebot im Personenverkehr, das wegen der Corona-Pandemie reduziert werden musste. Neu können die Nachtschwärmer in der Region Zürich ohne Nachtzuschlag mit dem öffentlichen Verkehr nach Hause fahren.

Im Kanton Zürich ist das Nachtnetz seit Beginn der Pandemie im März 2020 eingestellt. Die Systemführerinnen des öffentlichen Verkehrs, SBB und PostAuto, haben in Abstimmung mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) entschieden, dass das Nachtangebot schweizweit koordiniert am ersten Wochenende im Juli wieder in Betrieb genommen wird. Aufgrund der anspruchsvollen betrieblichen Planung ist ein früherer Start der Nachtnetze nicht möglich. Das ZVV-Nachtnetz folgt diesem Zeitplan und nimmt den Betrieb in der Nacht vom Freitag, 2. Juli, auf den Samstag, 3. Juli, wieder auf. Der Online-Fahrplan ist entsprechend aktualisiert.

Im Gegensatz zu früher müssen Fahrgäste im ZVV-Nachtnetz keinen Nachtzuschlag mehr lösen. Bereits im vergangenen Sommer wurde beschlossen, per Dezember 2020 auf den Nachtzuschlag von 5 Franken zu verzichten. Weil das Nachtnetz aber in jenem Zeitpunkt eingestellt war, kamen die Fahrgäste bisher noch nicht in den Genuss dieser Vergünstigung und Vereinfachung. Künftig reicht für die Benützung des Nachtnetzes in der Grossregion Zürich ein gültiges öV-Ticket.

Das Schutzkonzept für den öffentlichen Verkehr gilt auch im Nachtnetz. Insbesondere gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie an Haltestellen, Bahnhöfen und auf Perrons bis auf Weiteres eine Maskenpflicht. Die Schutzmassnahmen gelten für alle Passagiere im ZVV-Gebiet.

Inhaber eines ZKB young- oder ZKB student-Pakets fahren Freitag- und Samstagnacht ab 19 Uhr gratis im ganzen ZVV-Netz. Gleiches gilt für alle weiteren Nächte, in denen das ZVV-Nachtnetz angeboten wird. Der «ZKB Nachtschwärmer» kann ausschließlich über die App «eBanking Mobile» der Zürcher Kantonalbank gelöst werden. Der gelöste ZKB Nachtschwärmer wird umgehend als E-Ticket in der App angezeigt. Das ZVV-Nachtnetz wird seit Beginn von der Zürcher Kantonalbank als Hauptsponsorin unterstützt.

Quelle: ZVV