BLS nimmt erste MIKA-Züge in Betrieb

Es ist die grösste Zugbeschaffung in der Geschichte der BLS: Das Bahnunternehmen investiert rund 650 Millionen Franken in 58 neue einstöckige Niederflurzüge von Stadler Rail. Der moderne, innovative, kompakte Allroundzug – kurz MIKA – ersetzt bis Ende 2024 schrittweise die in die Jahre gekommenen EW III- und RBDe-Züge.

Ab 10. Mai 2021 nimmt die BLS die ersten neuen Züge in Betrieb. Sie verkehren als InterRegio 66 auf der Strecke Bern–Neuchâtel. Weitere folgen ab 13. Juni als S4 auf der Linie Thun–Bern–Burgdorf–Langnau. Ab Ende 2022 sollen die MIKAs ausserdem auf der Lötschberg-Bergstrecke (Bern–Kandersteg–Brig–Domodossola) und im Simmental (Bern–Spiez–Zweisimmen) fahren.

Bei der Entwicklung wurde viel Wert auf Komfort gelegt: Neben Panoramafenstern, einem hellen Innenraum und breiteren Sitzen punktet der neue RegioExpress-Zug mit einer Bistrozone mit Snack- und Kaffeeautomaten. Praktisch jeder Sitzplatz hat eine eigene Steckdose und der Zug verfügt, dank speziellen Scheiben, über optimierten Handyempfang. In den sogenannten Multifunktionszonen finden neben Gepäck, Kinderwagen und Ski auch Velos Platz. Steckdosen bei den Veloplätzen ermöglichen unterwegs das Aufladen des E-Bikes. Zudem sorgen Notsprechstellen und Videoüberwachung für Sicherheit.

Die BLS bestellt die Züge in zwei unterschiedlichen Ausführungen, damit sie im RegioExpress- und im S-Bahn-Verkehr eingesetzt werden können. Das Modell für die S-Bahn ist aktuell in Entwicklung und soll ab 2023 im Berner S-Bahn-Netz auf der S2, S4, S5, S6 und S51 zum Einsatz kommen. 
Mit dem neuen Zugtyp vereinheitlicht die BLS ihre Flotte, was den Betrieb und den Unterhalt stark vereinfacht. Ausserdem wird mit der Beschaffung der geplante Angebotsausbau der S-Bahn Bern sichergestellt.

Quelle: BLS

VCÖ: Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in Wien längst überfälliger Schritt

Ganz Wien wird eine Parkraumbewirtschaftung bekommen. Das hat Mobilitätsstadträtin Ulli Sima bekannt gegeben. Der VCÖ begrüßt diesen längst überfälligen Schritt. „In jedem Bezirk, in dem die Parkraumbewirtschaftung eingeführt wurde, hat sich die Situation für die Wohnbevölkerung stark verbessert. Es gab wieder freie Parkplätze, der Autoverkehr nahm ab, die Folge waren weniger Lärm, weniger Abgase, mehr Verkehrssicherheit und eine deutlich höhere Lebensqualität“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Damit wird auch ein erster Schritt gesetzt, um das Ziel der Stadtregierung, den Autopendlerverkehr nach Wien bis zum Jahr 2030 zu halbieren, erreichen zu können. Je mehr Gratis-Parkplätze in den Außenbezirken zur Verfügung stehen, umso mehr Beschäftigte pendeln mit dem Auto nach Wien. Der VCÖ weist darauf hin, dass Anrainer entlang der Stadteinfahrten einer gesundheitsgefährdenden Lärm- und Abgasbelastung ausgesetzt sind. Eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist ein wichtiger Anreiz, dass Pendler auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

“Im Vorjahr hat die Wiener Bevölkerung 37 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß zurückgelegt, nur 27 Prozent mit dem Auto. Und auch schon vor Covid-19 sind die Wiener mehr zu Fuß gegangen als mit dem Auto gefahren. Und dennoch wird auf vielen Straßen selbst den parkenden Autos mehr Platz eingeräumt als den Bürgern, die zu Fuß unterwegs sind”, fordert VCÖ-Experte Schwendinger, dass zu schmale Gehsteige rasch die von den offiziellen Planungsrichtlinien vorgeschlagene Mindestbreite von zwei Metern erhalten.

Durch die Parkraumbewirtschaftung nimmt der Parkdruck ab, ebenso das Falschparken. Platz wird frei, was auch in Wien dringend nötig ist. Denn die Bezirke und die Stadt Wien sind gefordert, die Straßen auf die sich verschärfende Klimakrise vorzubereiten. „In vielen Straßen Wiens fehlen schattenspendende Bäume und abkühlendes Grün. Asphaltwüsten heizen sich massiv auf, es entstehen Hitze-Inseln. Es braucht sehr rasch mehr Platz für Grünflächen“, betont VCÖ-Experte Schwendinger. Wien ist von der Erderhitzung besonders betroffen. Die Klimaforschung rechnet, dass es in Wien im Jahr 2050 so heiß sein wird, wie heute in der nordmazedonischen Stadt Skopje.

Quelle: VCÖ

Petersberger Klimadialog: Vorbereitung des Klimagipfels in Glasgow

Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der designierte Präsident der nächsten Weltklimakonferenz, Alok Sharma, laden für den 6. und 7. Mai zum Ministersegment des 12. Petersberger Klimadialogs ein. Die Konferenz findet wie schon im Vorjahr als Videokonferenz statt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die politische Vorbereitung der Weltklimakonferenz (COP 26) im November 2021 im schottischen Glasgow.

Ausgangspunkt der Beratungen bilden unter anderem die bisher angekündigten Klimaziele mehrerer großer Volkswirtschaften. Die Summe aller bislang eingereichten Ziele würde die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 2,4 Grad begrenzen, so eine neue Berechnung des “Climate Action Tracker”, die im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz des Petersberger Klimadialogs heute vorgestellt wurde.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “Noch vor wenigen Jahren war die Welt auf einem Kurs in Richtung 3,5 Grad Erderhitzung – eine unerträgliche Vorstellung. Die neuen Zusagen haben uns auf einen Kurs Richtung 2,4 Grad gebracht und wir sind noch lange nicht am Ende der Entwicklung. Entscheidend für den Erfolg sind die kurzfristigen Fortschritte in den 20er Jahren. Es ist gut, dass die EU und Großbritannien hier mutig vorangegangen sind und die Messlatte gelegt haben. Die USA, Japan und Kanada sind gefolgt, aber viele andere müssen noch folgen.”

Der designierte Präsident der COP 26, Alok Sharma: “Auf dem diesjährigen Petersberger Klimadialog konzentrieren wir uns jetzt – sechs Monate vor Glasgow – darauf, die Verhandlungen auf der COP 26 vorzubereiten, um diese dort erfolgreich abschließen zu können. Es ist mir sehr daran gelegen, die aktuelle Dynamik in der Klimapolitik aufrechtzuerhalten und zu nutzen: zum Beispiel um eine stabile Klimafinanzierung zu erreichen, den Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken und um offene Punkten des Pariser Regelwerks zu lösen.”

Der Dialog hat sich als jährlicher Meilenstein in der internationalen Klimadiplomatie etabliert und wird in diesem Jahr Ministerinnen und Minister aus rund 40 Ländern zusammenbringen. Der Höhepunkt der diesjährigen Sitzung ist das hochrangige Segment unter Teilnahme von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, des britischen Premierministers Boris Johnson und Bundeskanzlerin Angela Merkel am 6. Mai.

Quelle: BMU

Ausbau­s­trategie für S-Bahn Nürnberg

Das Bayerische Verkehrs­mi­nis­terium hat den Auftrag für eine Machbar­keits­studie im Rahmen des „Ausbau­pro­gramms S-Bahn Nürnberg (AuSbauNü)“ erteilt. Ab April 2021 wird sich ein Gutach­ter­kon­sortium die nächsten viereinhalb Jahre im Auftrag des Freistaates Gedanken über die Zukunft der Nürnberger S-Bahn machen. Konkret geht es darum zu prüfen, wie das S-Bahn-Angebot noch attraktiver gestaltet werden kann und welche Infrastruktur dafür notwendig ist.

Die S-Bahn Nürnberg ist wesent­liches Rückgrat des Öffent­lichen Personen­nah­verkehrs im Großraum Nürnberg. Das Netz der Nürnberger S-Bahn hat sich seit 2010 von 67 Kilometer auf 272 Kilometer vergrößert. „Der Ausbau des S-Bahn-Netzes Nürnberg ist nicht nur verkehrs­po­litisch, sondern auch siedlungs- und wirtschafts­po­litisch für die gesamte Region enorm wichtig“, so die bayerische Verkehrs­mi­nisterin Schreyer anlässlich der Beauftragung der Studie.

Erst im Dezember 2020 hat die neue Linie S5 Nürnberg – Allersberg den Betrieb aufgenommen. Im Dezember 2021 folgt die Linie S6 Nürnberg – Neustadt a.d.Aisch. „Um den Umstieg vom Auto auf die öffent­lichen Verkehrs­mittel in Zukunft noch attraktiver zu machen, müssen wir die ökologisch sinnvollen Angebote weiter ausbauen“, so Ministerin Schreyer. Genau hier setzt das AuSbauNü an. In den nächsten Jahren werden im Rahmen einer Machbar­keits­studie eine Vielzahl von gemeinsam mit der Region definierten Maßnahmen, wie neue S-Bahn-Linien, S-Bahn-Verlän­ge­rungen oder neue S-Bahn-Haltepunkte, auf deren verkehrliche Wirkungen, bautech­nische Machbarkeit und wirtschaftliche Darstell­barkeit untersucht. „Mit dem Ausbau­programm S-Bahn–Nürnberg stellen wir die Weichen für die zukünftige Ausgestaltung des Schienen­per­so­nen­nah­verkehrs im Großraum Nürnberg“, zeigt sich Schreyer erfreut.  

Mit der europaweit ausgeschriebenen Machbar­keits­studie wird eine gesamthafte Strategie für die mögliche Weiter­ent­wicklung der S-Bahn im Großraum Nürnberg erarbeitet. Die Untersu­chungen sind auf einen Zeitraum von viereinhalb Jahren angelegt. Aufgrund der sehr komplexen Untersu­chungen sind erste konkrete Ergebnisse im nächsten Jahr zu erwarten.  

Quelle: BEG

Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) – Branchenverband mit über 600 Mitgliedsunternehmen aus dem öffentlichen Personen- und dem Schienengüterverkehr – weist auf die Notwendigkeit der Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms für das Jahr 2021 hin.

„Die Verkehrsunternehmen halten die Mobilität in Abstimmung mit Bund und Ländern in praktisch unverändertem Maße aufrecht. Trotz erheblichem Fahrgastrückgang wird dieser gesellschaftlich notwendige Auftrag erfüllt, damit systemrelevante Arbeitskräfte und alle, die auf die öffentliche Mobilität angewiesen sind, ihre Wege erledigen können. Die entstehenden Einnahmeverluste, die jetzt zunehmend zu Liquiditätsengpässen führen, müssen nun mit der Unterstützung von Bund und Ländern ausgeglichen werden. Der im Jahr 2020 entwickelte Rettungsschirm im Sinne einer Bestellung der Verkehre durch Bund und Länder ist das geeignete Finanzierungsinstrument auch im Jahr 2021.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Nach Berechnungen des Branchenverbands VDV liegen die voraussichtlichen Verluste durch fehlende Fahrgeldeinnahmen in diesem Jahr bei etwa 3,6 Milliarden Euro. In den neun Pandemiemonaten des vergangenen Jahres belief sich der Schaden auf etwa 3,3 Milliarden Euro. Dank des 2020 beschlossenen Rettungsschirms in Höhe von 5 Milliarden von Bund und Ländern konnten die letztjährigen coronabedingten Verluste der Verkehrsunternehmen weitgehend ausgeglichen werden. Nun ist jedoch eine baldige Anschlussregelung für 2021 unumgänglich.

Quelle: VDV

Neubau der Straßenbahnstrecke Rothensee beginnt

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) beginnt in Kürze mit dem hochwassersicheren Neubau der Straßenbahnstrecke der Linie 10 entlang des August-Bebel-Damms im Stadtteil Rothensee. Ursprünglich sollte bereits im November der Baustart vollzogen werden – auf die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen gingen jedoch keine wirtschaftlichen Angebote ein.

In der ersten Ausschreibung 2020 wurden für die Bauleistungen noch um die 30 Millionen Euro aufgerufen. Durch das nun erfolgte Verhandlungsverfahren konnten die Investitionskosten auf 19,6 Millionen Euro gesenkt werden. Das Projekt wird vollständig mit Mitteln des Bundes aus dem Sondervermögen Aufbauhilfe finanziert. Ab 30. Mai beginnen die Bauarbeiten zum Neubau der Strecke unter laufendem Verkehr.

Beim Elbehochwasser 2013 wurde der August-Bebel-Damm überflutet und die Straßenbahnstrecke stark beschädigt. Die Trasse wird daher auf einer Länge von 1,4 Kilometern neu gebaut.

Die Trasse der Straßenbahn wird in Querschwellenbauweise auf Schotterbettung ohne Gleisplattenabdeckung errichtet. Im Vergleich zur heute vorhandenen Gleiskonstruktion kann damit eine höhere Lebensdauer bei gleichzeitig geringerem Unterhaltsaufwand und einer geringen Beschädigungsgefahr bei möglichen erneuten Überschwemmungen erreicht werden. Die Haltestellen „Schule Rothensee“, „Hohenwarther Straße“, „Betriebshof Nord“ und „Rothensee“ erhalten neue Bahnsteige und werden nach dem Magdeburger Standard der Barrierefreiheit ausgebaut, sodass ein bequemes Ein- und Aussteigen für alle Fahrgäste gewährleistet ist. Die Haltestellen erhalten im Zuge des Ausbaus außerdem moderne digitale Fahrgastinformationssysteme.

Neu gebaut werden nicht nur die Gleis- und Haltestellenanlagen, sondern größtenteils auch die Fahrspuren für den Kfz-Verkehr und neue Fuß- und Radwege. In Höhe des Straßenbahnbetriebshofs Nord verschwenken die Gleise, wie heute auch, in die Seitenlage getrennt vom Autoverkehr.

Unter der Maßgabe, dass der Straßenbahnverkehr der Linie 10 immer rollen muss und für den Autoverkehr während der Bauzeit mindestens eine Fahrspur pro Fahrtrichtung angeboten wird, wird die Bauzeit mit drei Jahren veranschlagt und bis ins zweite Halbjahr 2024 andauern. Es wird insgesamt 11 Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen geben.

Während der Bauzeit wird der Straßenbahnverkehr teilweise eingleisig rollen. Für den Ein- und Ausbau von Bauweichen muss tageweise der Straßenbahnverkehr eingestellt werden.

Quelle: MVB

Schiene spart Fläche und lässt Natur ihren Raum

Mit der Förderung des öffentlichen Verkehrs kann die Politik den wachsenden Flächenverbrauch wirksam bekämpfen und wichtige Räume für Natur und Mensch erhalten. Darauf weist das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene angesichts neuer Daten des Statistischen Bundesamtes hin. „Wer der Natur in den ländlichen Regionen und den Menschen in den Städten den dringend benötigten Raum belassen möchte, muss den öffentlichen Verkehr stärken“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Der Individualverkehr mit Auto und Lkw belastet die Umwelt auch durch seinen zu großen Flächenverbrauch. Wir müssen die Zubetonierung der Landschaften stoppen. Dazu kann eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene einen wesentlichen Beitrag leisten.“

„Dieser Vorteil des öffentlichen Verkehrs findet in der politischen Debatte nicht genug Beachtung“, kritisierte Flege. „Bahn und Bus schonen nicht nur das Klima, sondern beanspruchen auch deutlich weniger Raum als andere Verkehrsträger.“ So kommt die Schiene in Städten mit etwa sieben Quadratmetern pro beförderte Person aus. Der motorisierte Individualverkehr benötigt 100 Quadratmeter, also über zwölfmal so viel.

Der Verkehr benötigt nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes weit über ein Drittel der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland. Dabei wächst die Verkehrsfläche immer weiter. Dadurch gehen natürliche Lebensräume gehen verloren, Bodenversiegelung und Landschaftszerschneidung nehmen zu. Die Siedlungsausdehnung führt zu steigendem Verkehrsaufkommen – damit wachsen Energieverbrauch und Kosten für den Infrastrukturausbau. Wie die Allianz pro Schiene in ihrem Bundesländerindex von 2020 gezeigt hat, schneidet unter den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern besonders schlecht ab. Das norddeutsche Land beansprucht pro Einwohner die meiste Verkehrsfläche (438 Quadratmeter) und fällt auch mit dem größten Zuwachs aller Länder negativ auf.  Wie es besser geht, zeigt Rheinland-Pfalz, wo die für den Verkehr beanspruchte Fläche in jüngerer Zeit sogar kleiner geworden ist.

Quelle: Allianz pro Schiene

Am überproportionalen Platzbedarf des Straßenverkehrs ändert sich auch nichts, wenn die Autoindustrie in Zukunft stärker Elektrofahrzeuge anbietet. „Egal ob Diesel oder Elektro-Auto: Die Zersiedelung der Landschaft durch den motorisierten Individualverkehr ist sowohl in den Städten als auch auf dem Land ein zunehmendes Problem“, so Flege weiter. „Auch deswegen brauchen wir die Verkehrswende mit einem deutlich höheren Marktanteil der Schiene. Die Zukunft gehört einer Mobilität, die mit relativ wenig Platz auskommt.  Verkehr ist nur dann nachhaltig, wenn er sparsam mit dem immer knapper werdenden Flächen umgeht“.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Klimaschutz: CarSharing könnte mit Förderung noch mehr leisten

Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Verfassungsbeschwerden zu den fehlenden Klimaschutzzielen ab 2030 im Klimaschutzgesetz stattzugeben. CarSharing kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor leisten. Dafür bedarf es aber einer entsprechenden Förderung.

Der Gesetzgeber hat bis Ende 2022 Zeit, konkrete Klimaschutzziele für die Zeit nach 2030 festzulegen. Der Verkehrssektor bleibt Sorgenkind bei den Treibhausgasemissionen, insbesondere der Straßenverkehr. In ihrem Beschluss fordern die Karlsruher Richterinnen die „Gewährleistung eines freiheitsschonenden Übergangs in die Klimaneutralität“.

„Die Klimaziele im Verkehr sind nur erreichbar, wenn Energie- und Mobilitätswende Hand in Hand gehen. Heutiger Pkw-Verkehr muss in hohem Ausmaß auf die Verkehrsmittel des Umweltverbunds verlagert werden. CarSharing-Kundinnen nutzen schon heute Autos nur noch für die wenigen Wege, auf denen es keine bessere Alternative des Umweltverbunds gibt. CarSharing kann als Auto-Baustein des Umweltverbunds Pkw-Mobilität bezahlbar und klimaverträglich bereitstellen. Die Bundesregierung muss deshalb die deutschen CarSharing-Anbieter endlich dabei unterstützen, das CarSharing-Angebot auszubauen.“

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des bcs

Der bcs hatte bereits 2019 das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung kritisiert und seinerzeit eine wirksame Rahmensetzung für eine Verkehrswende gefordert, die auch einen klimaverträglichen Umbau der Pkw-Mobilität ermöglicht. Diese Fokussierung auf nachhaltige Ansätze ist weiterhin dringend geboten.

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V.

Neue mobile Ticketautomaten für die Magdeburger Verkehrsbetriebe

Die krauth technology GmbH hat im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung von der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) den Zuschlag über die Lieferung und Inbetriebnahme neuer Ticketing-Systeme erhalten.

Die MVB ist Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtgebiet der Landeshauptstadt und betreibt dort etwa neun Straßenbahnen und 14 Buslinien. Nach einem Ausschreibungsverfahren über die Vergabe von neuen Verkaufssystemen inklusive mehrerer Angebotsrunden konnte sich krauth technology am Ende gegen die Wettbewerber durchsetzen. Der Auftrag umfasst 176 neue mobile Fahrkartenautomaten.

Ab 2022 werden die fabrikneuen Systeme in den Bussen und Straßenbahnen der MVB zum Einsatz kommen und mit ihrem kompakten Design sowie mit neuen Funktionalitäten die in die Jahre gekommenen alten Geräte ersetzen. Die zukünftigen Ticketautomaten sind auf dem aktuellsten Stand der Technik und bieten den Fahrgästen eine uneingeschränkte und intuitive Bedienbarkeit.

Der Ticketkauf kann auf klassische Art mit Bargeld oder auch komplett bargeldlos erfolgen. Neben der Möglichkeit zur bargeldlosen Zahlung mittels NFC-Technologie für Chipkarten und Smartphones bieten die neuen Automaten auch ein kontaktbehaftetes Zahlverfahren per EC-Cash und Kreditkarten.

Für die MVB wird Handling und Wartung der Automaten deutlich einfacher werden: Durch das Monitoring haben die Verkehrsbetriebe online und in Echtzeit einen Überblick über den Betriebszustand der Automaten, über einzelne Module bis hin zu Kassenständen und den Status der Papierrollen. Auch ein Abrechnungs- und Registrierungssystem sind ein integrierter Bestandteil des Leistungsumfangs von krauth technology. Alle Gerätedaten werden über das Hintergrundsystem der Automaten eingelesen und dort über die PT-COM Standardschnittstelle an das zentrale Vertriebshintergrundsystem PT-Nova (SAP) übermittelt.

“Wir freuen uns, dass wir die Magdeburger Verkehrsbetriebe mit unseren mobilen Ticketing-Systemen ab 2022 dabei unterstützen dürfen, einen attraktiven und zuverlässigen ÖPNV in der Magdeburger Region gewährleisten zu können”, so Jörg Jacob, Sales Manager bei krauth technology.

Quelle: krauth technology GmbH

EVG setzt bei Transdev 3,2 Prozent Lohnerhöhung durch

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat in schwierigen Tarifverhandlungen bei den Unternehmen der Transdev einen Tarifabschluss durchgesetzt. So werden bei der NordWestBahn, der Württembergischen Eisenbahngesellschaft, der Bayerischen Regiobahn, der Bayerischen Oberlandbahn, der Transdev Hannover, der Transdev Instandhaltung und der Transdev Service GmbH die Löhne bis Ende 2022 um insgesamt 3,2 Prozent angehoben.

Die erste Entgelterhöhung wird mit 1,4 Prozent zum 1. Dezember 2021 erfolgen, die zweite Erhöhung erfolgt mit 1,8 Prozent zum 1. Dezember 2022. Damit konnten eine deutliche Annäherung an das Branchenniveau erzielt werden. Angepasst oder verbessert werden konnten zum 1. Januar 2022 zudem zahlreiche Zulagen. Auch wird es künftig für alle eine Prämie für die Vermittlung von Fachwissen an Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Unternehmens geben.  

Wichtig für die EVG ist, dass auch bei der Transdev der neue „Fonds für Wohnen und Mobilität“ etabliert werden konnte. Dieser wurde im vergangenen Jahr erstmals bei der DB AG vereinbart und soll in der gesamten Branche Anwendung finden. Der Fonds wird Unterstützungsleistungen ausschließlich für EVG-Mitglieder im Bereich Wohnen und Mobilität anbieten. Ab dem 1. Januar 2023 können die Mitglieder der EVG im Hinblick auf die Arbeitszeit unterschiedliche Modelle wählen, zudem ändert sich die Abrechnung von Überstunden. 

„Diese Forderungen waren für unseren Mitgliedern entscheidend, insgesamt konnten wir mit dem Tarifabschluss wichtige Akzente setzen“, erklärte der zuständige EVG-Vorstand Kristian Loroch. Möglich wurde der Abschluss erst, nachdem die EVG zum Arbeitskampf und zahlreichen Aktionen aufgerufen hatte. Bis dahin hatte der Arbeitgeber wenig Verhandlungsbereitschaft gezeigt.

Quelle: EVG