Saarbahn stellt Weichen zur Umrüstung auf Wasserstoffinfrastruktur

Die Saarbahn als traditionsreiches Verkehrsunternehmen in Saarbrücken setzt auf emissionsfreie Antriebe und plant, ihre Fahrzeugflotte mit Brennstoffzügen und -bussen auszubauen. Neben den Anschaffungs- und Betriebskosten ist das Sicherstellen einer zuverlässigen und wirtschaftlich tragbaren Wasserstoffinfrastruktur eine besondere Herausforderung. Mit einer durch das Saarländische Verkehrsministerium geförderten Machbarkeitsstudie sollen nun die Anforderungen zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur aufgezeigt und Umsetzungswege beleuchtet werden.

„Mit den aus der Studie gewonnen Erkenntnissen können die Weichen zur Umrüstung auf eine Wasserstoffinfrastruktur gestellt werden. Das gilt für andere saarländische Verkehrsunternehmen und damit für den gesamten saarländischen ÖPNV. Die Saarbahn GmbH leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Weiterentwicklung alternativer Antriebe im Saarland“, erklärt Verkehrsministerin Anke Rehlinger das Leuchtturmprojekt.

„Wenn unsere Fahrzeuge grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien nutzen, leisten wir einen sehr wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und der Verkehrswende. Wir freuen uns, dass sich der Windpark Saar an der Studie beteiligt“, so Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn. Den Gesamtauftrag für die Machbarkeitsstudie erhielt das Fraunhofer Institut IZFP in Saarbrücken.

Rund neun Millionen Kilometer legt die Saarbahn mit ihren 28 Bahnen und 138 eigenen Bussen im Jahr zurück. Die Saarbahn ist mit ihren rund 600 Mitarbeitern das größte Verkehrsunternehmen im Saarland und betreibt eine moderne Betriebssteuerzentrale, Bahn- und Buswerkstatt, Fahrschule und ein Kundenzentrum. Jährlich befördert das traditionsreiche Verkehrsunternehmen 42 Millionen Menschen. Die Saarbahn war 1997 die erste grenzüberschreitende elektrische Stadtbahn Europas.

Quelle: Saarbahn

Firmen können sich „eigene“ Frelo-Stationen sichern

Neue Möglichkeiten bietet das Fahrradverleihsystem Frelo für Unternehmen und Institutionen. Diese können Ihren Kunden, aber auch den Mitarbeitenden, eine Frelo-Station bei ihrem Standort anbieten. Erste Firma, die von diesem Angebot der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und nextbike Gebrauch macht, ist das Einrichtungshaus IKEA. Das schwedische Unternehmen finanziert zunächst probeweise für zwei Monate eine provisorische Station im nördlichen Außenbereich des Hauptgebäudes. Dies bietet umweltbewussten Kunden beispielsweise die Möglichkeit mit der Stadtbahnlinie 4 bis zur Endhaltestelle „Messe“ zu fahren und von dort „die letzte Meile“ nicht nur mit dem Bus, sondern nun auch per Frelo zurückzulegen.

Gegen Ende des Probezeitraums bekommt IKEA dann eine Auswertung der Nutzung der Station und kann daraufhin entscheiden, ob sie die Station als dauerhaftes Angebot weiterführen möchten.

VAG Vorstand Oliver Benz begrüßt die erneute Zusammenarbeit zwischen IKEA und der VAG: „Nach der Kooperation „schlauer Kombi“ oder dem Abfahrtsmonitor für die Haltestelle „IKEA“ der Buslinie 22, können wir erneut zusammen ein nachhaltiges Mobilitätsprojekt anstoßen. Nach den bisherigen sehr positiven Erfahrungen mit Frelo bin ich mir sicher, dass die neue Station gut angenommen werden wird.“

VAG Vorstand Stephan Bartosch berichtet, dass es schon weitere Interessenten für eine „eigene“ Station gibt: „Für Mitarbeitende und Kunden ergibt sich somit eine direkte Anbindung an das gesamte Mobilitäts-Netz direkt vor der Eingangstür des Unternehmens. Wir freuen uns, dass wir bereits weitere Anfragen von interessierten Firmen erhalten haben, die sich über die Möglichkeiten und Konditionen für die eigene Frelo-Station informieren möchten.“

„Wir freuen uns neben dem „Schlauen Kombi“ und dem „flotten 3 Rad“ in Kooperation mit der VAG Freiburg ein weiteres klimaneutrales Mobilitäts-Angebot für unsere Besuchenden bereit zu stellen. Sofern dieses gut angenommen wird, werden wir im Zuge unserer Parkplatzneugestaltung einen finalen Standort auf unserem IKEA Gelände schaffen.“, so Anne Lehmeier, Market-Managerin von IKEA Freiburg.

Quelle: VAG

Stadtwerke Weilheim i.OB erwerben fünf Elektro-Midibusse Atak Electric

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll in Weilheim moderner, umweltfreundlicher und nutzerfreundlicher werden. Die Stadtwerke Weilheim hatten ihr Konzept „Stadtbus 2022“ vorgestellt, der Stadtrat hatte dann am 19.11.2020 den Grundsatzbeschluss gefasst: ab 1. Januar 2022 betreiben die Stadtwerke Weilheim den Stadtbus federführend.

„Unsere Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren“, sagt Stadtwerke Chef Peter Müller: „Ein wichtiger Punkt unseres Konzepts ‚Stadtbus 2022‘ ist, dass wir den ÖPNV in Weilheim umweltfreundlicher betreiben wollen. Nicht nur ein theoretisches, sondern mal ein ganz praktisches Beispiel für mehr Klimaschutz“.

Gemäß dem Konzept werden die jetzigen Dieselbusse durch batterieelektrische Midi-Busse ersetzt. Für die Beschaffung der fünf neuen Busse wurde Ende Februar 2021 eine europaweite Ausschreibung gestartet: „Nach Angebotsende und Klärung etlicher Detailfragen erhielt der Bestbieter, die Firma Quantron AG in Augsburg/Gersthofen, Ende April den Zuschlag zur Lieferung von fünf Bussen Atak Electric“, informiert Stadtwerke Chef Peter Müller. Den zugehörigen Vertrag hat er gemeinsam mit Andreas Haller, Vorstand der Quantron AG, am 11.05.2021 am neuen Geschäftssitz des Anbieters für moderne elektrische Nutzfahrzeuge in Augsburg/Gersthofen unterzeichnet.

„Weilheim nimmt hinsichtlich praktizierten Umweltschutzes eine Führungsrolle ein. Es freut uns daher, dass die Busse der Quantron AG dank ihrer hohen Umweltfreundlichkeit, hervorragenden Reichweite und beeindruckenden Benutzerfreundlichkeit den Zuschlag der Stadtwerke Weilheim erhalten haben“, so Haller.

In der Ausschreibung waren u. a. vorgegeben: der batterieelektrische Antrieb, die Speicher- und Ladelogistik, die eine tägliche Reichweite von mindestens 250 km je Bus gewährleisten muss, mindestens je 38 Steh- und Sitzplätze je Bus, moderne Fahrzeugtechnik, bequem und pflegeleicht, Platz in der Mitte für Kinderwagen oder Rollstuhl, bequemes Ein- und Aussteigen für Personen auch mit Rollator über Kneeling und Rampe.

„Die Batterien der Midi-Busse werden standardmäßig über Nacht bei uns in der Stadtwerkestraße 1 aufgeladen, die entsprechenden Ladevorrichtungen sind mit ausgeschrieben“, informiert der Stadtwerke Chef. Die neuen Midi-Busse fahren nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch nahezu geräuschlos.

Quelle: Quantron AG

Bundestag beschließt Gesetz zum Autonomen Fahren

Der VDV, Branchenverband für über 600 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, begrüßt das gestern im Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zum autonomen Fahren:

„Der neue Rechtsrahmen ist ein Meilenstein für die Branche, die das Thema in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben hat. Im autonomen Fahren liegen große Chancen in Ergänzung zum klassischen Linienverkehr, gerade in Stadtrand- oder ländlichen Lagen und wird uns bei der Mobilitätswende helfen. Damit herrscht nun Rechtssicherheit für Hersteller und Verkehrsunternehmen, um einen innovativen Zukunftsmarkt in Deutschland mit Exportperspektive zu schaffen“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Der VDV hatte das Gesetzgebungsverfahren mit zahlreichen Stellungnahmen, Positionspapieren und Rechtsgutachten eng begleitet.
Der VDV sieht mit dem neuen Rechtsrahmen rechtzeitig zum Ende der laufenden Legislatur die ersten Voraussetzungen erfüllt: „Das Gesetz ist nun da, jetzt brauchen wir von den Herstellern die Fahrzeuge, um diese zügig in den Regelbetrieb zu bringen.“ Begrüßenswert sei insbesondere die Aufnahme von Übergangsregelungen für die bestehenden Pilotversuche und Genehmigungsverfahren, die der Branchenverband bereits im Rahmen der Sachverständigenanhörungen im Verkehrsausschuss adressiert hatte.
Für die konkrete Umsetzung des Gesetzes sei es jedoch notwendig, die Durchführungsverordnung noch in dieser Legislatur zu finalisieren und zu verabschieden. „Das Gesetz allein wird noch zu keinem flächendeckenden Regelbetrieb führen. Erst mit der Verordnung und den darin genannten Verfahrensvorschriften und Anforderungen können Hersteller und Verkehrsunternehmen gemeinsam mit dem Kraftfahrtbundesamt und den beteiligten Stellen auf Landesebene in Genehmigungsverfahren einsteigen und Musterlösungen entwickeln“, so Wortmann.

Auch auf dem 5. VDV-Kongress Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr am 18./19. Mai ist deutlich geworden, dass Politik und die Verkehrsunternehmen nun die Hersteller von Fahrzeugen und von Selbstfahrsystemen in der Pflicht sehen, die Chancen des Gesetzes zu nutzen um sichere Shuttle-Lösungen für den öffentlichen Verkehr zu entwickeln. Mehrere Hersteller haben angekündigt, in den nächsten Jahren fahrerlose Anwendungen im städtischen Verkehr zu ermöglichen. Die Kongressteilnehmer stellten heraus, dass man nun rasch in den Regelbetrieb kommen müsse: „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende – und es ist klar, dass es für den Betrieb der Flotten einen hohen finanziellen Mehrbedarf geben wird, dem aber auch ein hoher volkswirtschaftlicher und klimapolitischer Nutzen gegenübersteht – hier sind bei der finanziellen Unterstützung von weiteren Projekten zum autonomen Fahren im ÖPNV neben den Ländern auch der Bund gefordert.“ Dies sei die Voraussetzung für die Kundenakzeptanz und die wirtschaftliche betriebliche und verkehrliche Einbindung“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Tramlink nimmt Fahrt in Erfurt auf

Nach vier Wochen intensiver Tests und Probefahrten im Liniennetz der EVAG ist es so weit: Die erste neue Straßenbahn von Stadler und Kiepe Electric nimmt ihren Betrieb auf. Am 20. Mai 2021 drehte der Wagen 801 die erste Runde mit geladenen Fahrgästen durch die Stadt. Es ist die erste von insgesamt 14 Bahnen, die künftig in der Landeshauptstadt Erfurt fahren. Ab Anfang Juni ist sie auf der BUGA-Linie unterwegs und verbindet die beiden BUGA-Standorte egapark und Petersberg miteinander.

Ohne die Unterstützung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen hätte die EVAG als Tochterunternehmen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH dieses große Vorhaben nicht stemmen können. Die Förderung beträgt knapp 47 Prozent. Weitere 10 Bahnen von Stadler sind zur Erneuerung der Fahrzeugflotte der EVAG als Option vereinbart, deren Finanzierung ist aber noch nicht gesichert.

Der Tramlink wird die Erfurter noch komfortabler von A nach B bringen und mit 42 Metern Länge auch deutlich mehr Platz bieten. Bis zu 248 Fahrgäste finden im großzügig gestalteten Innenraum der Fahrzeuge Platz, 102 davon auf Sitzplätzen. Neu ist zudem die Türtechnik. Über grün oder rot blinkende LED-Leuchtleisten zeigt sie dem Fahrgast, ob ein gefahrloses Ein- oder Aussteigen möglich ist.

Die Leistungen von Kiepe Electric beinhalten unter anderem Antriebssystem, Bordnetzversorgung, Fahrzeugsteuerung und Klimatechnik. Die EVAG hat den Anspruch eines sehr energieeffizienten Betriebs, hierzu tragen die hochmodernen Klimaanlagen für Fahrerstand und Fahrgastraum bei. So lässt sich der Fahrgastraum über einen Rückkühler mit der Abwärme der wassergekühlten Motoren heizen. Zudem arbeitet das Klimasystem mit einem bedarfsgerechten Umluftbetrieb. Dazu misst ein CO2-Sensor beständig die Luftqualität und das Klimasystem heizt oder kühlt genau das Frischluft-Volumen, wie es die Passagieranzahl erfordert.

Die technische, wirtschaftliche und betriebliche Unterstützung des europaweiten Vergabeverfahrens für die neuen Bahnen übernahm der TÜV Rheinland. Dessen Experten begleiten auch die Fertigung der Fahrzeuge in Valencia sowie den Prozess zur Zulassung der Fahrzeuge für den Einsatz in Erfurt intensiv.

Ab Juni werden jeden Monat zwei Bahnen geliefert, sodass im November mit der Bahn 814 der letzte der bestellten 14 Tramlinks in Erfurt eintrifft.

Quelle: Stadtwerke Erfurt

HESS erhält Zuschlag für Elektrobusse aus Basel

Nach den erfolgreichen Auftragszuschlägen aus Brisbane, Winterthur und Zürich gewinnt der Schweizer Busbauer HESS auch einen Teil der internationalen Ausschreibung für Elektrobusse der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB).

Die Buslinie 50 in Basel (Bahnhof SBB nach EuroAirport) weist ein stetig steigendes Fahrgastaufkommen auf und ist in den letzten Jahren deutlich an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Auf die gestiegene Nachfrage wurde mit Taktverdichtungen reagiert. Mittlerweile sind weitere Taktverdichtungen aber nicht mehr möglich, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich die Busse wechselseitig behindern. Die gefundene Lösung stammt aus der Elektrobusfamilie von HESS: lighTram®. Dieser Elektrobustyp ist mit seinen 25 Metern circa sechs Meter länger als die bisher eingesetzten Dieselbusse und bieten dementsprechend Platz für mehr Fahrgäste, mehr Platz für Gepäck sowie großzügige Aufenthaltsflächen für Kinderwagen oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Die Flotte von acht bestellten Fahrzeugen für die Flughafenlinie, kann später für den Einsatz auf anderen nachfragestarken BVB-Linien noch wachsen.

Mit attraktivem Design, geräumigen Stehflächen bei allen Türen und ergonomischen Fahrerarbeitsplätzen bringt die Elektrobusfamilie lighTram® von HESS neue Dimensionen im Bereich des reifenbasierten Personentransports. Entsprechend können mehr Passagiere befördert werden als mit herkömmlichen Elektrobussen. Bei Bedarf können die Fahrzeuge an der Endhaltestelle nach dem Prinzip OPP (Opportunity charging) nachgeladen werden.

Was bei HESS 1940 mit dem Bau der ersten elektrisch angetriebenen Busse begann, entwickelte sich zu einem weltweit führenden Unternehmen bei Elektrobussen von 10,7m bis 24.7m. Heute werden täglich hunderttausende von Fahrgästen in HESS-Elektrobussen transportiert.

Technische Daten:

  • Typ: lighTram® 25 OPP
  • Maximales Gesamtgewicht: 39’282 kg
  • Anzahl Fahrgäste 44 Sitzplätze, 162 Stehplätze, 2 Rollstuhlplätze
  • Anzahl Batterien: 2 Module mit einer Kapazität von 132 kWh (Aktuell wird eine Erweiterung der Batteriekapazität auf 466 kWh geprüft)
  • Ladesystem: Die Ladung erfolgt über einen Pantographen auf dem Dach an einer Ladestation mit einer Ladeleistung von 450 kW.
  • Batteriereichweite: 25 – 45 km mit der Batteriekapazität 132 kWh (erweiterbar auf 85 – 160 km mit der Batteriekapazität 466 kWh), abhängig von klimatischen Bedingungen, Topografie und Anzahl Fahrgäste
  • Kosten pro Bus: ca. 1.630.000 CHF (Grundpreis ohne Ausstattungsoptionen)

Quelle: HESS/BVB

Neun E-Gelenkbusse für Frankfurt

In Frankfurt am Main sind erstmals E-Gelenkbusse im Linienbetrieb unterwegs. Die Fahrzeuge des spanischen Herstellers Irizar e-mobility (vertreten durch die Ferrostaal Equipment Solutions GmbH aus Hamburg) sind 18 Meter lang und bieten 89 Fahrgästen Platz.

Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling verweist darauf, dass traditionell ein Großteil des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt am Main schon elektrisch abgewickelt wird, nämlich mit S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn. „Schritt für Schritt,“ so Oesterling, „wird jetzt der Busverkehr elektrifiziert.“ Nachdem 2018 die Linie 75 als erste hessische Buslinie komplett auf E-Busse umgestellt wurde, folgte Anfang 2020 die Metrobuslinie M60 mit 13 Bussen und jetzt die Linie 37 mit neun E-Gelenkbussen. Die beiden nächsten emissionsfreien Buslinien sind bereits geplant: Auf der Linie 33, die ebenfalls durch das Gutleutviertel führt, wird die ICB in den kommenden Wochen zwei weitere E-Busse einsetzen. Die Linie 52 im Gallus folgt mit zwölf Bussen zum Ende des Jahres.

„Die Busse von Irizar haben in der umfangreichen Testphase überzeugt. Unsere Fahrer sind auf die neuen Fahrzeuge geschult, denn nur bei einer energiesparenden Fahrweise sind die Vorteile dieser Technologie voll auszuschöpfen“, erklärt ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer.

Die neuen Gelenkbusse erzielen mit einer Batteriekapazität von 560 kWh eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern, so die Erfahrungen aus der Testphase. Zum Vergleich: Bei den Solobussen, die seit 2018 eingesetzt werden, liegt die Reichweite bei etwa 170 Kilometern. Christian Schaefer dazu: „Für unsere längsten Strecken mit bis zu 450 Kilometer werden wir zukünftig auf Wasserstoffbusse setzen, deren Reichweite zwar auch noch begrenzt ist, die aber sehr schnell betankt werden können“, erklärt Christian Schaefer.

Die Irizars sind mit drei Türen, 46 Sitzen und zwei Plätzen für Rollstühle oder Kinderwagen ausgestattet. Zudem finden 43 Fahrgäste Stehplätze. Es handelt sich um so genannte „Nachtlader“. Sie werden über Nacht über neun interoperable Ladegeräte mit CCS Combo 2-Adaptern aufgeladen. Die Busse sind niederflurig; an der zweiten Tür befindet sich eine Klapprampe, über die in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen die großzügige Sondernutzungsfläche mit dem Rollstuhlstellplatz erreichen. Die gesamte kundenfreundliche Ausstattung entspricht dem hohen Frankfurter Standard.

Derzeit wird die Integration eines zweiten alternativen Antriebs in den ICB Fuhrpark vorbereitet: Kürzlich wurde der Auftrag für 13 Wasserstoffbusse an den Hersteller Solaris erteilt.

Quelle: In-der-City-Bus GmbH

Deutschland will beim autonomen Fahren an die Spitze

Der Deutsche Bundestag beschließt heute das Gesetz zum autonomen Fahren und macht damit den Weg frei für den Einsatz der Technologie auch außerhalb von Pilotprojekten und Testfeldern. „Damit das autonome Fahren seinen Durchbruch erleben kann, braucht es neben technologischen Innovationen auch einen flankierenden rechtlichen Rahmen. Deutschland unterstreicht mit dem weltweit ersten Gesetz zum autonomen Fahren seinen Anspruch auf eine internationale Spitzenposition bei Forschung und Entwicklung autonomer Fahrzeuge“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Von der nun geschaffenen Rechtssicherheit profitieren zum einen die Anbieter und Nutzer autonomer Mobilitätslösungen. Zum anderen ist sie aber auch ein wichtiges Signal für die Hersteller und den Mobilitäts-Standort Deutschland insgesamt. Mit diesem Gesetz kann das autonome Fahren einen entscheidenden Schub erhalten.“

So könnten durch das Gesetz zunächst vor allem autonome Fahrzeuge im ÖPNV eingesetzt werden, etwa selbstfahrende Kleinbusse, sogenannte People Mover. „Autonomes Fahren ermöglicht gerade im ländlichen Raum neue, wirtschaftlich tragfähige Mobilitätsangebote jenseits des Individualverkehrs“, betont Berg. Wichtig sei dabei, dass die Genehmigungs- und Zulassungsverfahren für Fahrzeuge und Betriebsbereiche durch die 16 Landesbehörden einheitlichen Standards folgen. Andernfalls bestehe die Gefahr einer Fragmentierung des Marktes und unnötiger Nachteile für Anbieter und Fahrgäste.

Bevor in Deutschland zudem auch die Nutzung von autonom fahrenden Privat-Pkw tatsächlich breit möglich wird, sind allerdings nach Ansicht des Bitkom noch einige Fragen zu klären. So ist zum Beispiel beim Thema Datenschutz noch offen, welche konkreten Pflichten Privathalter als Verantwortliche im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllen müssen. Weit über das Ziel hinausgeschossen ist das Gesetz nach Ansicht des Bitkom bei der Verpflichtung, dass Fahrzeuge die autonome Fahrfunktion im Fall eines Abbruchs der Funkverbindung abschalten und sich selbst in einen sogenannten risikominimalen Zustand versetzen müssen. „Ein autonomes Auto muss selbstverständlich auch ohne Funkverbindung sicher fahren können – und tut dies auch. Es würde zusätzliche Gefahren provozieren, wenn Autos per Gesetz stehenbleiben, nur weil auf einem kurzen Streckenabschnitt oder bei der Einfahrt in die Tiefgarage die Mobilfunkverbindung abreißt“, so Berg. „Eine Funkverbindung sollte keine gesetzliche Voraussetzung für das autonome Fahren sein“, sagt Berg.

Quelle: Bitkom

St. Gallen und Vorarlberg verstärken Zusammenarbeit beim öffentlichen Verkehr

Der Kanton St. Gallen und das Land Vorarlberg haben gemeinsam eine Absichtserklärung erarbeitet. Diese soll in den kommenden Jahren als Grundlage bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs dienen. „Das betrifft insbesondere die Themenfelder Tarife, Angebotsdichte und Schieneninfrastruktur“, sagten die ressortzuständigen Regierungsmitglieder, Landesrat Johannes Rauch und Regierungsrat Beat Tinner bei einem Pressegespräch am Bahnhof Lustenau.

„Während im Binnenverkehr der Regionen jeweils attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr vorhanden sind und intensiv genutzt werden, besteht angebots- wie auch nachfrageseitig grenzüberschreitend im Öffentlichen Verkehr erheblicher Nachholbedarf“, sagte Landesrat Rauch: „Es gilt über den nationalen Tellerrand zu blicken und als eine gemeinsame Region zu denken sowie die nachbarschaftliche Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.“ Auch Regierungsrat Tinner betonte die enge gesellschaftliche und wirtschaftliche Verbundenheit der beiden Regionen: „Im grenzüberschreitenden, öffentlichen Verkehr besteht noch Nachholbedarf. Tarifstrukturen müssen vereinfacht und das Angebot attraktiver werden.“

Im Zentrum der gemeinsamen Anstrengungen stehen folgende Handlungsfelder:

  • Tarifstrukturen und Kundenservice: Vor allem die unterschiedlichen Tarifniveaus stellen derzeit ein erhebliches Hindernis für die Nutzung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs dar. Das Abkommen sieht die Schaffung attraktiver Tickets für die öffentliche Mobilität in der Grenzregion vor. Künftig soll es günstige grenzüberschreitende Jahresnetzkarten geben, auch eine gegenseitige Tarifanerkennung auf grenznahen Linienabschnitten ist geplant. 
  • Angebotsdichte und -vertaktung: Derzeit entsprechen Angebotsqualität und -umfang im grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr nicht den jeweiligen nationalen Niveaus. St.Gallen und Vorarlberg fordern als eine wichtige Maßnahme die Einrichtung eines Fernverkehrs Zürich–St. Gallen–Bregenz–München im Stundentakt, ganztägig Halbstundentakte im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den bestehenden grenzüberschreitenden Linien St.Margrethen – Bregenz und Feldkirch – Buchs, umsteigefreie SPNV-Verbindungen und den Ausbau der grenzüberschreitenden Busverbindungen. 
  • Schieneninfrastruktur: Die Verbesserung der Angebotskonzepte im Schienenverkehr erfordert weitere Schieneninfrastruktur. Beide Seiten werden sich bei den zuständigen nationalen Behörden für einen bedarfsorientierten Ausbau der Eisenbahninfrastruktur einsetzen, insbesondere bei der Achse Buchs – Feldkirch. 

Quelle: Land Vorarlberg

Sechs neue Elektrobusse für die Stadtwerke Münster

Die ersten beiden von sechs neuen Elektrobussen treten in diesen Tagen ihre Jungfernfahrt auf Münsters Straßen an. Die weiteren werden derzeit in der Werkstatt der Stadtwerke ausgerüstet, damit sie auch bald von den Fahrgästen genutzt werden können. Unterwegs sind die neue E-Busse überwiegend auf der Linie 11. „Damit ist unser im letzten Jahr begonnenes Vorhaben, die Linie 11 rein elektrisch zu betreiben, abgeschlossen“, freut sich Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Seit Sommer 2020 fahren bereits vier E-Busse zusammen mit Dieselbussen auf der Linie 11, dank der neuen Fahrzeuge können die Stadtwerke diese Dieselbusse nun im Regelfall im Depot lassen. Ökostrom tanken die Busse an der im letzten Jahr eingeweihten Schnellladestation in Gievenbeck.

Die neuen Gelenkbusse sind – wie schon die bisherigen – vom Typ VDL Citea electric, sie haben eine Reichweite von rund 250 Kilometern. Insgesamt wächst der E-Bus-Bestand der Stadtwerke damit von bisher 17 auf nun 23 Fahrzeuge. „Die sechs Busse sind nur die erste Lieferung, die wir in diesem Jahr erwarten. In den nächsten Monaten werden wir unsere Flotte fast verdoppeln: In insgesamt 15 neue Busse investieren wir bis Anfang 2022 – das ist ein entscheidender Schritt vorwärts in Sachen Klimaschutz“, so Frank Gäfgen. Die Strategie der Stadtwerke sieht vor, den eigenen Fuhrpark mit über 100 Bussen bis 2029 vollständig auf Elektrobusse umzustellen.

Neben der Linie 11 fahren E-Busse auch auf der Linie 14 sowie immer wieder auf weiteren Linien. Auf der Linie 2 erproben die Stadtwerke einen Wasserstoffbus. „Wir haben schon viel erreicht und halten nicht inne: Unser nächstes Ziel ist es, die Linie 8 umzustellen. Noch in diesem Jahr fahren dann auch zwischen Wolbeck und Coerde elektrische Busse mit Ökostrom“, sagt Eckhard Schläfke, Betriebsleiter des Stadtwerke-Verkehrsbetriebs.

Gefördert wird die Investition in die sechs Elektrobusse mit 1,3 Millionen vom Nahverkehr Westfalen-Lippe und dem NRW-Verkehrsministerium. Da Elektrobusse noch deutlich teurer sind als solche mit herkömmlichem Antrieb, ist eine Förderung der Mehrkosten für alle Verkehrsunternehmen Voraussetzung für die Umstellung. Gerade die vorbildliche Förderkulisse in NRW und durch den Bund hat es den Stadtwerken erlaubt, ihre Flotte in den letzten Jahren deutlich auszubauen.

Quelle: Stadtwerke Münster