RMV weitet Angebot auf mehreren Linien aus

Um möglichst viel Platz in den Fahrzeugen zu bieten, verstärkt der RMV ab Samstag, 1. Mai, die Kapazitäten auf mehreren Linien, die üblicherweise in den Sommermonaten besonders stark nachgefragt werden. Auf der Lahntal-, Vogelsberg-, Rhön- und der Niddertalbahn stehen mehr Sitzplätze und Stellflächen für Fahrräder zur Verfügung. Auch auf der Rheingau-Linie wird das Platzangebot ausgeweitet.

„Wir alle hoffen, dass mit wachsendem Impffortschritt die Corona-Zahlen sinken und bald wieder mehr Freizeitaktivitäten möglich werden. Bis die Pandemie endgültig vorbei ist, wird es aber noch dauern – deshalb gehen wir davon aus, dass die Menschen im RMV-Gebiet auch in diesem Sommer bei geringeren Inzidenzen vermehrt Tagesausflüge unternehmen werden, statt länger zu verreisen. Darauf bereiten wir uns mit längeren Zügen und zusätzlichen Verbindungen vor, um allen Fahrgästen auch bei höherer Nachfrage so viel Platz wie möglich zu bieten“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Damit sich die Fahrgäste optimal verteilen, empfiehlt der RMV klassische An- und Abreisezeiten an den Wochenenden zu meiden und so früh wie möglich oder erst am späteren Vormittag loszufahren. Wie stark eine Fahrt voraussichtlich nachgefragt sein wird, können Fahrgäste vorab in der RMV-App nachschauen. Die dort integrierte Auslastungsprognose zeigt das erwartete Fahrgastaufkommen der gewünschten Verbindung an und empfiehlt bei erwarteter hoher Nachfrage alternative Verbindungen.

Die Mitnahme von Fahrrädern ist im Rahmen der zur Verfügung stehenden Kapazitäten in allen Zügen kostenlos. Da an besonders schönen Tagen gerade morgens und nachmittags mitunter sehr viele Fahrgäste mit Rad unterwegs sind, werden diese gebeten, ausreichend Zeit für die An- und Abreise einzuplanen, falls bei einer Fahrt einmal alle Radstellplätze belegt sein sollten.

Davon unabhängig weist der RMV seine Fahrgäste darauf hin, die jeweils aktuell geltenden Corona-Regelungen zu berücksichtigen und sich vor Fahrtantritt über möglicherweise geänderte Öffnungszeiten bei beliebten Freizeitzielen zu informieren.

Alle zusätzlich angebotenen Fahrten sind in der Fahrplanauskunft auf www.rmv.de enthalten.

Quelle: RMV

Verlässlich wie die Eisenbahn: Österreich weiter Bahnfahrland Nr. 1

„Es ist erfreulich zu sehen, dass Österreich auch im Jahr 2019 Bahnland Nummer Eins unter den EU-Mitgliedsstaaten bleibt. Der neunte IRG-Rail Marktbericht bestätigt diesen mittlerweile langjährigen Trend und zeigt die Dynamik des Eisenbahnmarktes.“, so Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control GmbH (SCG), anlässlich der Veröffentlichung des neunten Marktberichts von IRG-Rail.

Maria-Theresia Röhsler hat mit 1. Jänner 2021 den Vorsitz der Independent Regulators’ Group-Rail (IRG-Rail) übernommen. IRG-Rail wurde 2011 in Den Haag von 15 europäischen Eisenbahn-Regulierungsbehörden gegründet. Damit fällt sowohl das zehnjährige Jubiläum des Regulatoren-Dachverbandes als auch das Europäische Jahr der Schiene in die Periode des Vorsitzes der Schienen-Control. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl des Netzwerks auf 31 Regulierungsbehörden angestiegen. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Kooperation zwischen den Regulierungsbehörden weiter zu stärken und die Schaffung eines einheitlichen, wettbewerbsfähigen, effizienten und nachhaltigen Eisenbahnmarktes in Europa voranzutreiben.

Der jährlich erscheinende Marktbericht bietet einen Überblick über die Entwicklungen sowie die wirtschaftlichen Bedingungen im Eisenbahnsektor. Er ermöglicht somit die kontinuierliche Beobachtung des Eisenbahnmarktes und liefert auch Hinweise auf dessen Wettbewerbsfähigkeit.

Seit dem Jahr 2011 verzeichnet Österreich einen kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlich pro Jahr und Einwohner zurückgelegten Bahnkilometer. Dies setzt sich gemäß aktuellem Bericht fort: 2019 legte statistisch betrachtet jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher 1.507 Kilometer (2018: 1.502 Kilometer) mit der Bahn zurück. Damit bleibt Österreich unverändert Bahnfahrland Nummer Eins unter den EU-Mitgliedstaaten. Dahinter liegen Frankreich mit 1.442 Kilometern (2018: 1.373 Kilometer) und Schweden mit 1.415 Kilometern (2018: 1.324 Kilometer), gefolgt von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Hintergrund dieser erfreulichen Entwicklung ist die in Österreich im Jahr 2019 neuerlich erreichte Rekordzahl an Passagieren (316,4 Millionen) und ein damit einhergehendes (gegenüber 2018 jedoch abgeschwächtes) Wachstum der Personenkilometer von 0,8 Prozent. Diese Zuwächse sind überwiegend auf die massive Ausweitung des Angebots im Nahverkehr (insbesondere in der Ostregion) zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr 2020 kam es im Personenverkehr vorwiegend aufgrund vorübergehender Mobilitätseinschränkungen zu signifikanten Einbußen bei den zurückgelegten Personenkilometern (minus 75 Prozent). Das ist neben den um rund ein Viertel reduzierten Zugfahrten vor allem auf die massiven Fahrgastrückgänge zurückzuführen.

Quelle: Schienen-Control GmbH

Wiener Linien suchen Bim-Doktorinnen

Die Wiener Linien mit ihren 8.700 Mitarbeitern bleiben in der Krise eine verlässliche Arbeitgeberin und sorgen dafür, dass Wien mobil bleibt. Auch in dieser herausfordernden Zeit suchen die Wiener Linien neue Öffi-Mitarbeiter in unterschiedlichsten Bereichen. Besonders gefragt sind derzeit Werkstättenmitarbeiter, Werkmeister und IT-Experten.

„Jobs schaffen ist ein wichtiger Schritt, um die Krise zu überwinden, das ist mir als Wirtschafts- und Öffi-Stadtrat ein sehr großes Anliegen. Ich bin immer wieder begeistert wie viele tolle Aufgaben die Wiener Linien leisten. Mit ihren vielfältigen Jobbildern sind sie fast wie eine eigene Stadt in der Stadt”, so Peter Hanke.

“Wien wächst, wir bauen laufend das Öffinetz aus. Dafür brauchen wir mehr Facharbeiter, die U-Bahn, Bims und Busse warten und reparieren”, erklärt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. “Im vergangenen Jahr haben wir mehr Leute als je zuvor aufgenommen. Dabei gibt es einige ganz spannende Geschichten: Piloten, die Bimfahrer werden oder Gastro-Mitarbeiter, die zum Sicherheitsdienst der Wiener Linien gewechselt haben. Während in einigen Bereichen eine Fachausbildung notwendig ist, bieten wir auch Jobs an, wo wir die Ausbildung inhouse übernehmen.”

Besonders stolz ist man, dass im vergangenen Jahr in allen Bereichen mehr Frauen aufnehmen konnte. „In der Hauptabteilung Bau- und Anlagenmanagement konnten wir mit 1.272 Mitarbeitern den Anteil der weiblichen Führungskräfte auf 37,5% steigern. Wir sind bemüht, die Frauenquote auf jeder Ebene zu heben – egal ob bei Lehrlingen, Facharbeitern oder Führungskräften. Schritt für Schritt bewegen wir uns so in die richtige Richtung!“, so Reinagl.

Ausgeschrieben sind derzeit unterschiedlichste Jobprofile – von IT-Security-Officer über Tischler bis hin zu Werkmeistern, die Baustellen wie jene der U5 am Frankhplatz koordinieren. Besonders gefragt sind derzeit Werkstättenmitarbeiter und Facharbeiter mit abgeschlossener Lehre in den Bereichen KFZ-Technik, Mechatronik oder Elektrotechnik, die den Öffi-Fuhrpark in Schuss halten.

Mitarbeiter bei den Wiener Linien profitieren von einer 37,5-Stunden-Woche, einem unbefristeten Arbeitsvertrag, gratis Öffi-Ticket, einem breiten Angebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements und vielfältigen Aufstiegschancen.

Quelle: Wiener Linien

München setzt auf Shared Mobility-Lösung von Hexagon

Hexagons Geschäftsbereich Geospatial wurde vom Mobilitäts-Ressort der Stadt München für die Implementierung eines intelligenten Systems ausgewählt. Damit werden die Auswirkungen von Shared Mobility-Diensten in der bayerischen Landeshauptstadt besser zu steuern und zu verstehen sein. 

In Zusammenarbeit mit Fujitsu stellt Hexagon der Stadt eine SaaS-Lösung für das Tracking, die Visualisierung und die Analyse von Fahrzeugdaten verschiedener Mobilitätsanbieter zur Verfügung. Die Lösung beinhaltet Mietfahrzeuge wie E-Scooter, Fahrräder und PKW und wird die erste ihrer Art in Deutschland sein.

Die Lösung kann mit dem dynamischen digitalen Zwilling der Stadt verbunden werden, der es den Nutzern ermöglicht, die reale und die digitale Welt zu verschmelzen und auf sich ständig verändernde Situationen zu reagieren. Zusammen mit der M.App Enterprise-Software von Hexagon wird Fujitsu die notwendige Infrastruktur für das Projekt bereitstellen und durch individuelle Anpassungen kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Anwender reagieren.

Hexagon wurde aufgrund der technischen Vollständigkeit seines Angebots sowie der fundierten Fachkenntnisse im Transportbereich unter 14 Mitbewerbern ausgewählt. Mit dieser intelligenten Lösung können Städte künftige Mobilitätskonzepte auf Basis von aktuellen und historischen Daten kontinuierlich überwachen, planen und steuern.

„Gemeinsam genutzte Mobilitätsträger sind ein großes Thema auf der ganzen Welt, und die Stadt München ist führend bei der Nutzung von Technologien zum Managen und Planen“, sagte Maximilian Weber, Senior Vice President EMEA von Hexagons Safety & Infrastructure Division. „Wir freuen uns, ein System bereitstellen zu können, dass Städten dabei helfen wird Verkehrsmuster besser zu identifizieren und zu verstehen, um die Mobilität in der Stadt künftig nachhaltig zu verbessern.“

Quelle: Hexagon

Vossloh mit sehr gutem Start in das Geschäftsjahr 2021

Vossloh ist überaus erfolgreich in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg der Konzernumsatz trotz andauernder Herausforderungen durch Covid-19 um 13,2 % auf 207,1 Mio.€ (Vorjahr: 182,9 Mio.€). Ausschlaggebend dafür waren vor allem höhere Umsatzbeiträge im Geschäft mit Schienenbefestigungssystemen in China, die in weiten Teilen auf pandemiebedingte Verschiebungen von Auslieferungen in das Jahr 2021 zurückzuführen waren. Der Auftragseingang entwickelte sich in den ersten drei Monaten 2021 wie im Vorjahr positiv und lag bei 260,0 Mio.€ (Vorjahr: 291,9 Mio.€). Das Verhältnis neuer Aufträge zum Umsatz (Book-to-Bill) lag dementsprechend mit einem Wert von 1,26 erneut auf erfreulich hohem Niveau. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 12,1 Mio.€, nach vergleichbaren 0,9 Mio.€ im ersten Quartal 2020. Das berichtete EBIT des Vorjahres betrug 16,5 Mio.€, war allerdings durch einen positiven Bucheffekt in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der Übergangskonsolidierung eines chinesischen Joint Ventures geprägt. Die operative EBIT-Marge stieg von 0,5 % im Vorjahr auf 5,8 % im ersten Quartal 2021. Entsprechend verbesserte sich im Jahresvergleich auch das operative EBITDA deutlich von 13,2 Mio.€ auf 25,6 Mio.€ und die operative EBITDA-Marge von 7,2 % auf 12,4 %.

In Bezug auf die Vermögens- und Finanzlage konnten ebenfalls signifikante Verbesserungen erzielt werden. Die Eigenkapitalquote stieg auf 43,9 % (Vorjahr: 28,6 %). Die Nettofinanzschuld (ohne Leasingverbindlichkeiten) sank deutlich auf 202,1 Mio.€ (31. März 2020: 386,4 Mio.€). Maßgeblich hierfür war neben dem positiven Free Cashflow im Kerngeschäft in den letzten zwölf Monaten die erfolgreiche Platzierung der Hybridanleihe in Höhe von rund 150 Mio.€ im Februar, die gemäß IFRS-Rechnungslegungsstandards dem Eigenkapital zugerechnet wird.

„Wir sind äußerst erfolgreich in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. Nach Jahren der Neuausrichtung und Restrukturierung wird das Ertragspotenzial von Vossloh mit Blick auf unser bestes operatives Ergebnis in einem ersten Quartal seit zehn Jahren deutlich sichtbar“, erläutert Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG. „Wir sind bestens aufgestellt und auf einem sehr guten Weg, unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Mit unserem integrierten Produkt- und Serviceportfolio sowie unserer finanziellen Flexibilität sind die Weichen für nachhaltiges profitables Wachstum gestellt.“

Quelle: Vossloh

Deutschland wird Fahrradland

Am 27. und 28. April 2021 wurde Hamburg zum Zentrum für den Radverkehr. Mehr als 2.700 Teilnehmer – und damit mehr als je zuvor – diskutierten online mit 120 Experten aus aller Welt auf dem 7. Nationalen Radverkehrskongress (NRVK), wie Deutschland zum Fahrradland wird. Bundesminister Andreas Scheuer stellte der Fahrradcommunity den neuen Nationalen Radverkehrsplan 3.0 vor – die Radverkehrsstrategie des Bundes bis 2030.

“Das Rad boomt und Geld dafür ist da: Bis 2023 fördert allein das Verkehrsministerium bessere und sichere Radinfrastruktur mit der Rekordsumme von 1,46 Milliarden Euro. Jetzt müssen diese Mittel abgerufen und vor Ort eingesetzt werden. Beim Nationalen Radverkehrskongress zeigen wir, welche Möglichkeiten, Angebote und gute Vorbilder es dafür gibt – national und international. Wir zeigen zudem, wie wir uns die Zukunft des Radverkehrs in Deutschland vorstellen – mit unserem Nationalen Radverkehrsplan 3.0. Erstmals haben wir dafür auch die Bürgerinnen und Bürger befragt. So eine umfassende Strategie für ein sicheres und gutes Miteinander gab es noch nie. Ich fordere alle auf, den NRVP 3.0 mit Leben zu füllen und die Maßnahmen umzusetzen. Ich freue mich, wenn der NRVK genutzt wird, um voneinander zu lernen, sich auszutauschen, Ideen mit nach Hause zu nehmen und sie dort schnell auch anzupacken.”

Bundesminister Andreas Scheuer

“Über Jahrzehnte war die Verkehrspolitik in Großstädten auf das Auto ausgerichtet. 2011 haben wir in Hamburg eine neue, systematische Radverkehrspolitik begonnen, mit der wir den Radverkehr bis heute mehr als verdoppelt haben. Das Fahrrad ist ein fester Bestandteil der modernen urbanen Mobilität und zusammen mit dem Öffentlichen Nahverkehr der Schlüssel für die Mobilitätswende und die Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor. Radfahren ist auf den neuen Hamburger Radwegen, Fahrradstraßen und Velorouten schnell, komfortabel und sicher möglich. Der Nationale Radverkehrskongress in Hamburg verzeichnet einen Teilnehmerrekord, das zeigt die große Bedeutung des Radverkehrs für die zukünftige Entwicklung der Mobilität in Deutschland.”

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg

Der NRVK ist der wichtigste und größte Fachkongress zum Radverkehr in Deutschland. Der Kongress wurde vom Bundesverkehrsministerium im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Er findet alle zwei Jahre an wechselnden Standorten statt.

Quelle: BMVI

Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz teilweise erfolgreich

Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden, dass die Regelungen des Klimaschutzgesetzes vom 12. Dezember 2019 (Klimaschutzgesetz <KSG>) über die nationalen Klimaschutzziele und die bis zum Jahr 2030 zulässigen Jahresemissionsmengen insofern mit Grundrechten unvereinbar sind, als hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahr 2031 fehlen. Im Übrigen wurden die Verfassungsbeschwerden zurückgewiesen.

Das Klimaschutzgesetz verpflichtet dazu, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu mindern und legt durch sektorenbezogene Jahresemissionsmengen die bis dahin geltenden Reduktionspfade fest (§ 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 Satz 3 KSG in Verbindung mit Anlage 2). Zwar kann nicht festgestellt werden, dass der Gesetzgeber mit diesen Bestimmungen gegen seine grundrechtlichen Schutzpflichten, die Beschwerdeführenden vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen, oder gegen das Klimaschutzgebot des Art. 20a GG verstoßen hat. Die zum Teil noch sehr jungen Beschwerdeführenden sind durch die angegriffenen Bestimmungen aber in ihren Freiheitsrechten verletzt. Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030.

Dass Treibhausgasemissionen gemindert werden müssen, folgt auch aus dem Grundgesetz. Das verfassungsrechtliche Klimaschutzziel des Art. 20a GG ist dahingehend konkretisiert, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur dem sogenannten „Paris-Ziel“ entsprechend auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um das zu erreichen, müssen die nach 2030 noch erforderlichen Minderungen dann immer dringender und kurzfristiger erbracht werden.

Von diesen künftigen Emissionsminderungspflichten ist praktisch jegliche Freiheit potenziell betroffen, weil noch nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und damit nach 2030 von drastischen Einschränkungen bedroht sind. Der Gesetzgeber hätte daher zur Wahrung grundrechtlich gesicherter Freiheit Vorkehrungen treffen müssen, um diese hohen Lasten abzumildern. Zu dem danach gebotenen rechtzeitigen Übergang zu Klimaneutralität reichen die gesetzlichen Maßgaben für die Fortschreibung des Reduktionspfads der Treibhausgasemissionen ab dem Jahr 2031 nicht aus.

Der Gesetzgeber ist verpflichtet, die Fortschreibung der Minderungsziele der Treibhausgasemissionen für Zeiträume nach 2030 bis zum 31. Dezember 2022 näher zu regeln.

Quelle: Bundesverfassungsgericht 

Solaris unter potenziellen Lieferanten von bis zu 550 Überlandbussen für Italien

Solaris hat es auf die Shortlist potenzieller Lieferanten von bis zu 550 Überlandbussen für Italien geschafft. Mitte April unterzeichnete der Busbauer einen Rahmenvertrag mit der Aktiengesellschaft Consip, die sich im Eigentum des italienischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen (MEF) befindet. Aufgrund des Vertrags werden italienische ÖPNV-Betreiber (TPL, Trasporti Pubblici Locali) Fahrzeuge direkt bestellen oder Ausschreibungen unter Beteiligung ausgewählter Lieferanten durchführen können. Die von Solaris unterschriebenen Rahmenverträge sehen eine Lieferung von bis zu 300 Solaris InterUrbino 12 und von bis zu 250 Solaris Urbino 12 LE an verschiedene Regionen in Italien vor. Die Fahrzeuge werden durch die TPL im Wege von Ausschreibungen im beschleunigten und verkürzten Verfahren im Laufe der nächsten zwei Jahre angeschafft.

Beide Solaris-Modelle werden von Dieselmotoren angetrieben, die die strenge Euro-6-Norm erfüllen. Sowohl die Urbino 12 LE als auch die InterUrbino sind für die Beförderung von Fahrgästen auf Strecken auch außerhalb der Stadt bestimmt.

Die Low-Entry-Busse Urbino 12 sind Nahverkehrsbusse, die sich durch einen höchst komfortabel eingerichteten und ergonomisch gestalteten Innenraum kennzeichnen. Eine innovative Konstruktion sorgt für die Leichtigkeit der Fahrzeuge und bietet zugleich einen größeren Raum, breitere und höhere Türen und einen bequemen Durchgang vom niederflurigen zum hinteren Teil des Urbino-Busses. Im hinteren, geräumigen Teil des Fahrzeugs befinden sich sechs Reihen bequemer Sitze, die insbesondere für längere Strecken geeignet sind. 

Die InterUrbino sind wiederum hochmoderne Überlandbusse, die auf eine sichere und bequeme Beförderung von Passagieren auf Langstrecken ausgelegt sind. In den 12 Meter langen Bussen gibt es Gepäckablagen für Handgepäck im Fahrzeuginnenraum (über den Sitzen), wie auch Gepäckräume für Reisegepäck (Unterflur-Kofferraum).

Auf italienischen Straßen sind fast 350 Urbino-Busse bereits im Einsatz. Der Solaris InterUrbino erfreut sich hingegen auf diesem Markt einer besonderen Beliebtheit. Bisher lieferte der Busbauer nach Italien über 600 Fahrzeuge dieses Typs aus. Insgesamt sind in Italien über 1300 Solaris-Fahrzeuge, darunter auch E- und O-Busse, unterwegs.

Quelle: Solaris

e-troFit und Paul Nutzfahrzeuge schließen Kooperationsvereinbarung

Die e-troFit GmbH und die Paul Nutzfahrzeuge GmbH haben sich zu einer sogenannten Preferred Partnerschaft zusammengeschlossen. Der Kooperationsvertrag wurde im April 2021 von den beiden Geschäftsführern Andreas Hager, e-troFit GmbH, und Walter Pötzinger, Paul Nutzfahrzeuge GmbH, unterschrieben.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, im Bereich der Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen verstärkt Synergien zu nutzen und von den Wertschöpfungsketten des Partners zu profitieren – ob bei der Umrüstung von Fahrzeugen oder bei der Fertigung von Neufahrzeugen. Für noch effizientere Prozesse verzahnen sich die beiden Unternehmen für die Zukunft enger bei Entwicklung, Produktion und dem anschließenden Vertrieb ihrer Lösungen und Produkte im DACH-Raum.

Als Pionier und Trendsetter bei der Umrüstung von Nutzfahrzeugen verfügt e-troFit über umfassende Erfahrung im Bereich Technologieentwicklung und der kontinuierlichen Optimierung emissionsfreier elektrischer Antriebssysteme. Innovatives Herzstück und Alleinstellungsmerkmal der Entwicklung des Fahrzeugherstellers ist die Vehicle Control Unit (VCU), eine komplexe Software zur Steuerung des gesamten Fahrzeugsystems unter Gewährleistung der funktionalen Sicherheit nach dem höchsten Standard der Automobilindustrie ISO 26262. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Green Mobility as a Service Lösungen an. Diese erstrecken sich über die Finanzierung bis hin zur Projektierung und Implementierung von Lade- und H2-Tankinfrastrukturlösungen für Fuhrparkbetreiber.

Als erfahrener Fahrzeugbauer übernimmt Paul Nutzfahrzeuge die Produktion bzw. Umrüstung der Fahrzeuge und die damit verbundene Integration und Konstruktion der Antriebssysteme. Das Unternehmen zählt zu den europäischen Marktführern im Bereich Sonderfahrzeugbau und führt pro Jahr Chassisumbauten, Achsmodifikationen, Rahmenverlängerungen sowie Spezialkonfigurationen an bis zu 1.000 Nutzfahrzeugen durch.

Bereits zwei Stadtbusse der e-troFit GmbH wurden durch Paul Nutzfahrzeuge produziert und als Vorführfahrzeuge eingesetzt. Zwei weitere Fahrzeuge befinden sich derzeit in der Fertigung. Bis Ende des Jahres 2021 sollen gemeinsam bis zu 50 Nutzfahrzeuge elektrifiziert werden, sowohl Stadtbusse als auch LKW (bis 23t).

Für das Jahr 2022 ist für die Kooperation eine Elektrifizierung von bis zu 300 Nutzfahrzeugen geplant. Außerdem haben die Partner die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Neufahrzeugen sowie Umrüstungslösungen auf Brennstoffzellenantrieb vereinbart. Bis 2030 sollen deutlich mehr als 5.000 Stadtbusse und LKW gemeinsam elektrifiziert und in den Markt gebracht werden.

Quelle: e-troFit

Mehr Platz für Carsharing

Carsharingstationen sollen nicht nur auf privat angemieteten Flächen, sondern auch im öffentlichen Straßenraum eingerichtet werden können. Ein entsprechender Gesetzentwurf zur Änderung des hessischen Straßengesetzes um eine Sondernutzungsregelung für stationsbasiertes Carsharing ist in den Landtag eingebracht worden, wie Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch mitteilte.

„Carsharing ist ein weiterer Baustein der Verkehrswende, um das Verkehrsaufkommen in den Städten und Gemeinden und die damit einhergehenden Emissionen zu verringern“, sagte der hessische Verkehrsminister. „Carsharing bietet einen Anreiz, auf das eigene Auto zu verzichten und dadurch zwar Autos nutzen zu können, aber vor jedem Nutzen wirklich zu prüfen, ob eine Autonutzung wirklich nötig ist. Das verbessert die Mobilität auch ohne eigenes Auto und leistet gleichzeitig einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz. Da Carsharing auch ein Anreiz zum Verzicht auf das eigene Auto ist, kann es auch ein Beitrag dazu sein, in den Gemeinden unter dem Strich weniger Parkraum zur Verfügung stellen zu müssen“, so der Minister.  

Die neue Vorschrift ermöglicht den Gemeinden, einem Carsharinganbieter durch die Erteilung einer Sondernutzungserlaubnis Flächen in Ortsdurchfahrten einer Landes- oder Kreisstraße sowie Flächen einer Gemeindestraße als Stellflächen für stationsbasierte Carsharingfahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Dabei bleibt die Ausgestaltung des Inhalts der Sondernutzungserlaubnis, insbesondere die Dauer der Befristung und die Entscheidung, ob und in welchem Umfang inhaltliche Anforderungen an das Angebot des Carsharing-Anbieters gestellt werden, in der Gestaltungskompetenz der Gemeinden.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen