Das zweite Leben für die Batterie des Mercedes-Benz eCitaro

Mit dem vollelektrisch angetriebenen, lokal emissionsfreien und leisen Stadtbus Mercedes-Benz eCitaro werden Städte und Ballungsgebiete lebenswerter. Umweltschonung ist bei Daimler Buses zwingend mit Ressourcenschonung verbunden. Daher ist Daimler Buses assoziierter Partner des Modellprojekts GUW+: In einem neuen Gleichrichter-Unterwerk der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG entsteht ein stationärer Energiespeicher auf Basis von Batteriesystemen, die zuvor in vollelektrisch angetriebenen eCitaro Stadtbussen zur Anwendung kamen. Die Entwicklung und Umsetzung der 2nd-Life-Anwendung übernimmt die Mercedes-Benz Energy GmbH in Kamenz/Sachsen. 

Batterien übernehmen in der Umweltbilanz von E-Fahrzeugen eine Schlüsselrolle. Jeder Nutzer eines Smartphones kennt das Phänomen: Ständiges Laden und Entladen stresst den Akku, früher oder später lässt seine Kapazität spürbar nach. Nicht anders bei vollelektrisch angetriebenen Stadtbussen. So endet die Einsatzzeit der Batterien mit NMC-Technologie im vollelektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eCitaro nach rund fünf bis sechs Jahren bei einer Kapazität von etwa 80 Prozent. Danach ist die notwendige Reichweite der Stadtbusse nicht mehr gewährleistet. 

Der Lebenszyklus einer Batterie endet jedoch nicht zwangsläufig nach dem Betrieb in einem Fahrzeug. Im stationären Betrieb ist sie in der Regel noch voll einsatzfähig – Kapazitätsverluste spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Nach bestimmungsgemäßer Nutzung der Batterien im Fahrzeug ist ein Betrieb im stationären Bereich für mehrere weitere Jahre möglich und erweitert damit deren wirtschaftlichen Nutzen.  

Ab dem 4. Quartal 2021 soll das neue Gleichrichter-Unterwerk in Hannover zur Versorgung der Stadtbahnen und Elektrobusse der ÜSTRA beitragen. Der Energiespeicher dient dabei als Puffer zur effizienten Nutzung der anfallenden Rekuperationsenergie im Rahmen des Stadtbahnbetriebs und ermöglicht dabei den Ausgleich von Lastspitzen, einen Weiterbetrieb bei Netzausfällen sowie die Versorgung der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Der Pilotspeicher verfügt über eine Kapazität von rund 500 kWh und besteht aus rund 20 Batteriesystemen, die zuvor über tausende Kilometer im eCitaro für Erprobungsfahrten eingesetzt wurden. 

Die Erweiterung eines klassischen Gleichrichter-Unterwerks um intelligente Funktionen wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) geförderten Verbundprojekts GUW+ entwickelt und demonstriert. Neben dem Konsortialführer ALSTOM Transport Deutschland GmbH, Salzgitter, gehören dem Konsortium die Firmen Elpro GmbH, Berlin, und Motion Control and Power Electronics GmbH, Dresden, das Fraunhofer IVI in Dresden und die TU Dresden an. Daimler Buses unterstützt das Projekt als assoziierter Partner. Die ÜSTRA AG ist als Demonstrationspartnerin an GUW+ beteiligt. Das 2019 gestartete Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Weitere Informationen zum Projekt GUW+

Quelle: Daimler

Verschärfte Maskenpflicht in Bussen und Bahnen in der Region Braunschweig

Seit dem 24. April gilt für Fahrgäste im ÖPNV: Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Tagen von über 100 gilt entsprechend des Infektionsschutzgesetzes der Bundesregierung die Corona-Notbremse und es muss eine FFP2-Maske (oder vergleichbar) in Bussen und Bahnen sowie an den Stationen und Haltestellen des Verkehrsverbundes Region Braunschweig (VRB) getragen werden. Eine OP-Maske (= medizinische Maske) reicht dann nicht mehr aus.

Sollte die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen (wobei Sonn-/Feiertage nicht zählen) unter 100 sinken, kann entweder eine FFP2-Maske oder eine OP-Maske getragen werden kann.

Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres, sowie Personen, die aufgrund einer Erkrankung nicht zum Tragen einer Maske verpflichtet sind. Letztere müssen gegebenenfalls ein entsprechendes Attest vorzeigen.

Im Gebiet des VRB sind die Inzidenzwerte sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund empfiehlt der VRB allen Fahrgästen, grundsätzlich eine FFP2-Maske zu tragen. Informationen, ob in der Region die Corona-Notbremse Anwendung findet und somit verpflichtend eine FFP2-Maske im ÖPNV zu tragen ist, geben die kreisfreien Städte und Landkreise. Bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen erixx und metronom (enno) gilt eine dauerhafte Tragepflicht von FFP2-Masken.

Quelle: VRB

FAIRTIQ wird 5: Ein Schweizer Start-up revolutioniert den ÖV

Ein Ticket, das einfach, flexibel, fair und für ÖV-Anbieter günstig umzusetzen ist: Mit dieser Idee ging im April 2016 das sechsköpfige Gründerteam in Bern an den Start. Am 28. April 2016 wurde das System in Fribourg/Freiburg der Öffentlichkeit vorstellt. Das Konzept ging auf, denn die Technologie funktionierte: Mit FAIRTIQ entstand eine neuartige Lösung, bei der Kunden nicht vorher über die Strecke und das nötige Ticket nachzudenken brauchen. Stattdessen genügen je ein Wisch auf dem Smartphone beim Ein- und Aussteigen. Die App ermittelt über GPS-Daten, welche Strecke zurückgelegt wurde und rechnet automatisch das preisoptimale Ticket über die hinterlegten Zahlungsdaten ab.

Kurz nach der Gründung überzeugte FAIRTIQ die Schweizer ÖV-Anbieter; bereits Ende Februar 2018 deckte die App verbundübergreifend die gesamte Schweiz ab. Einen wichtigen Meilenstein erreichte das Team, als es die SBB als Partner gewann und Ende September 2018 mit Easy Ride live ging. FAIRTIQ erhielt für seine innovative Technologie zahlreiche Preise, darunter den UITP Award und den Europäischen Start-up-Preis für Mobilität.

Bis heute wurden rund 335 Millionen Kilometer mit FAIRTIQ zurückgelegt. Längst ist die gebührenfreie App auch für den gesamten öffentlichen Verkehr in Liechtenstein sowie in wachsenden Teilen Deutschlands und Österreichs nutzbar. Auch in Großstädten wie Köln, Frankfurt und Wien laufen groß angelegte Pilotbetriebe. Zudem verwenden große Anbieter wie SBB und in Zukunft auch ÖBB die FAIRTIQ-Technologie in ihren eigenen Apps.

Auch die Corona-Pandemie, von der die ÖV-Branche schwer getroffen wurde, stoppte das Wachstum nicht – im Gegenteil. Weil der Ticketkauf mit FAIRTIQ berührungslos funktioniert und viele Menschen digitaler werden, gewann das Start-up gegen den Trend Kunden. So liefen zum Beispiel 2020 über 8% aller ÖV-Tickets in der Schweiz über die FAIRTIQ-Systeme – das sind mehr als am Schalter oder übers Internet abgesetzt werden.

In Kürze lassen sich auch in Frankreich, Belgien und Großbritannien erste öffentliche Verkehrsmitteln mit der App nutzen. Diese wiederum wird, genau wie es sich die Gründer einst gewünscht hatten, immer einfacher: Sollte das Auschecken beim Fahrtende vergessen gehen, so interveniert das System mit der brandneuen Funktion namens Smart Stop. Diese wird demnächst für alle User verfügbar sein.

Vorher aber wird kräftig gefeiert: FAIRTIQ zelebriert seinen 5. Geburtstag mit diversen Aktivitäten zwischen 28. April und 31. Mai. Weitere Infos hier.

Quelle: FAIRTIQ

Jahresbilanz der Bahnindustrie 2020: Resilienz und Umsatzrekord, aber starker Auftragseinbruch im Export

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. zieht eine ambivalente Bilanz für das Geschäftsjahr 2020. Mit 12,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt die Bahnindustrie 2020 einen Höchstwert. „Das Plus von knapp 7 Prozent reflektiert die hohen Auftragseingänge der letzten beiden Jahre und die Resilienz der Bahnindustrie in Deutschland”, sagte VDB-Präsident Andre Rodenbeck. Das Inlandsgeschäft steigt um über 5 Prozent. Der Exportumsatz wächst um knapp 10 Prozent. Am stärksten bleibt das Fahrzeuggeschäft mit 9,2 Milliarden Euro Umsatz und einem Plus von 21 Prozent. Die Beschäftigungszahl bleibt stabil bei 53.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Dem gegenüber stehe aber ein starker, zu großen Teilen Pandemie-bedingter Einbruch der Auftragseingänge aus dem Ausland. Der Gesamtauftragseingang liegt 2020 bei 14 Milliarden Euro. Während die Auftragslage auf dem Heimatmarkt um 23,5 Prozent steigt, bricht sie im Export mit 3,5 Milliarden Euro massiv um 37,5 Prozent ein. Die Aufträge aus dem Ausland im Fahrzeugbereich schrumpfen sogar um 42 Prozent.

„Die Unternehmen der Bahnindustrie in Deutschland wissen um ihre Verantwortung und leisten seit über einem Jahr einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, durch betriebliche Hygienekonzepte, strikte Testangebote und, wo immer möglich, mobiles Arbeiten,“ sagte Rodenbeck.

Investitionen müssten jetzt dynamisch Schub geben für die Mobilitätsrevolution 4.0. Das 70-Prozent-Elektrifizierungsziel bis 2025 könne und müsse Deutschland erreichen. Elektrifizierung durch Oberleitung brauche hinreichende Finanzmittel, weniger komplexe Planungsverfahren und optimierte Prozesse. Technologieoffene Förderanreize müssten darüber hinaus den Markthochlauf für neue Antriebe auf der Schiene aktivieren und bisher nicht geförderte Dual-Mode Lokomotiven einschließen, um eine maximale Klimawirkung zu erzielen.

Für einen Flächenrollout von ETCS sind Schienenfahrzeuge digital nachzurüsten mit sogenannten On-Board-Units (OBUs). ETCS mache streckenseitige Signalmasten künftig überflüssig. Trotz Unterstützung der EU und der Bundesländer fehle in Deutschland bislang eine klare Perspektive zur Förderung der digitalen Fahrzeugumrüstung.

Innovationen „Made in Germany“ würden bei heutigen Ausschreibungsmodellen noch zu oft durch den Rost fallen. Wo Vergaben starr auf den Anschaffungspreis fixiert seien, verlören oft Bestangebote für Kunden und Klimaschutz. Bestehende Ansätze im europäischen und deutschen Recht müssten konsequent angewendet werden, um innovative Technologien und europäische Wertschöpfung in disruptiv neue Mobilität zu übersetzen.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Wystrach liefert 500 bar-Speicher für Infraserv Höchst-Wasserstofftankstelle

Für die Errichtung ihrer Wasserstofftankstelle in Frankfurt setzt Infraserv Höchst auf den Systemlieferanten Wystrach. Das Weezer Familienunternehmen liefert für das Projekt vier 500 bar-WyCarrier-Systeme für die Speicherung des Wasserstoffs. Die Wasserstofftankstelle, die 2022 eröffnet werden soll, wird für die Betankung von Brennstoffzellen-Zügen genutzt werden.

„Das Speichersystem hat bei vier 40 ft-Containern eine Kapazität von insgesamt 4.400 kg Wasserstoff. Als Teil der geplanten Tankstelle kann über das Speichersystem die geplante Flotte bestehend aus 27 Brennstoffzellentriebfahrzeugen vollständig mit Wasserstoff versorgt werden.“, sagt Elmar Horn, Technischer Projektleiter bei Infraserv Höchst.

Entwickelt und gebaut werden die Container bei Wystrach in Weeze. „Das System enthält Typ IV-Behälter für die 500 bar-Speicherung und bietet damit ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis“, so Wolfgang Wolter, Geschäftsführer Vertrieb bei Wystrach. „Das Besondere an unserer Lösung ist, dass der Wasserstoffspeicher grundsätzlich stationär eingesetzt wird, bei Bedarf jedoch auf einem Chassis transportiert werden kann. Die ADR-Zulassung bietet für diesen Anwendungsfall große Flexibilität.“

Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main ist bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten der führende Partner für Chemie- und Pharmaunternehmen. Das Unternehmen betreibt Standorte vor allem der Chemie- und Pharmaindustrie, stellt Services und Produkte für die Unternehmen am Standort bereit. Infraserv bietet Leistungen in den Bereichen Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management an sowie mit den Tochtergesellschaften auch die Leistungsfelder Logistik, Bildung und Prozesstechnik.

Wystrach ist Systemlieferant für die gesamte Wasserstoff-Lieferkette ab der Elektrolyse. Der Hochdruckspezialist plant und baut Systeme für Wasserstoff und andere Gase, z.B. stationäre Bündel, ortsfeste Speichersysteme, aber auch Transportlösungen und Tanksysteme für Züge, Busse und LKW. Das Unternehmen hat zudem flexible Wasserstofftankstellen im Portfolio, die WyRefuele. Neben der hauseigenen Konstruktion und Produktion bietet Wystrach komplette Servicepakete an für Montage, Inbetriebnahme und Wartung und unterstützt außerdem in Zulassungsthemen. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Bereich Hochdruckspeicher hat das Unternehmen einen besonderen Fokus für Qualität und Sicherheit entwickelt. Wystrach ist ein Familienunternehmen mit rund 200 MitarbeiterInnen und Sitz am Niederrhein.

Quelle: Wystrach GmbH

Deutschland wird Wasserstoffland

Brennstoffzellentechnologie in Deutschland zu fördern ist der Antrieb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei der Schaffung eines Innovations- und Technologiezentrums Wasserstofftechnologie (ITZ). Das erste Ergebnis des Standortwettbewerbs für das ITZ steht fest. Das ITZ soll sich auf die Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätsbereich konzentrieren. Gerade kleineren und mittelständischen Unternehmen sowie Start-Ups wird das Zentrum die benötigte Entwicklungsumgebung bieten, um sich auf dem internationalen Markt zu positionieren. Das Zentrum soll Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden.

Zur Projektauswahl des Standortwettbewerbs:

Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) in Chemnitz:
Das HIC bündelt die Expertise von 25 Partnern (Wirtschaft, Forschung, Politik, Verbände und Ausbildung), um den Aufbau von Wertschöpfung auf Basis von Brennstoffzellen für Fahrzeuganwendungen voranzutreiben. Dabei steht nicht nur die Wirtschaftsregion Chemnitz im Fokus. KMUs, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen aus ganz Deutschland haben im HIC die Möglichkeit, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Technologie-Anwenderzentrum Wasserstoff (WTAZ) in Pfeffenhausen:
Die HyPerformer Region HyBayern  setzt mit der Planung des WTAZ auf die Beschleunigung des Technologietransfers von der Forschung in die Industrie und bietet Unternehmen eine durchgängige Unterstützung von der angewandten Forschung über Entwicklung, Testing, Zertifizierung bis zur Standardisierung an. Ein Anwendungsschwerpunkt  liegt auf Flüssigwasserstoff, der bislang einzigartig in Deutschland ist.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Technologie- und Innovationszentrums Wasserstofftechnologien (TIW) in Duisburg:
Das TIW deckt das ganze Spektrum von Innovationsentwicklung,  Wissensvermittlung, Testung und Prüfung brennstoffzellenbasierter Antriebssysteme für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr sowie Aus- und Weiterbildung ab, insbesondere für Startups und KMUs.
Weitere Informationen finden Sie hier

HyExperts ab sofort gesucht
Regionen, die den sauberen Energieträger Wasserstoff in einer regionalen Wasserstoffwirtschaft einsetzen wollen, können sich ab sofort als HyExpert um staatliche Förderung bewerben. Als potenzielle HyExperts gelten Regionen, in denen Akteure bereits Projektansätze haben, die im Zuge der Förderung weiter konkretisiert und in ein gemeinsames regionales Wasserstoff-Konzept integriert werden. Die Bewerbung ist ab sofort bis zum 18. Juni 2021 möglich. Weitere Informationen hier.

Quelle: BMVI

Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2021 stehen fest

Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2021 stehen fest. Die Gewinnerpreise wurden auf dem digitalen Nationalen Radverkehrskongress in Hamburg übergeben.

Den ersten Platz in der Kategorie „Infrastruktur“ belegt das Projekt „Popup-Radwege in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg“. Dort wurden über 25 km neue, geschützte Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen eingerichtet.

Platz zwei geht an das Projekt „Fahrradstraßen 2.0 in Münster“. In 2020 wurden acht Straßen auf einer Länge von gut 5,5 km zu Hauptstraßen für das Fahrrad umgebaut. Deutschlandweit einzigartig sind die einheitlichen Qualitätsstandards.

Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen wurde für „Qualitätsstandards und Musterlösungen für das Radnetz Hessen – Sicher Radfahren für alle“ mit dem dritten Platz prämiert.

In der Kategorie Service wurde die Region Hannover mit dem Projekt „Digitalisierung nutzen: GPS-Radverkehrsdaten für eine ganzheitliche Radverkehrsstrategie“ mit dem ersten Platz gewürdigt. Laudator Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien Hansestadt Hamburg: „Valide Verkehrsdaten können Gemeinden, Städten und Kommunen dabei helfen, ihre Radverkehrsinfrastruktur besser zu planen und im Sinne der Fahrradfahrenden besser zu machen.“

Platz zwei geht an Fahrrad & Familie e.V. mit dem Projekt „Proberadeln für Familien mit kleinen Kindern“. Hierbei können Familien unterschiedliche Fahrradmodule kostenlos testen, z.B. Fahrradanhänger, Lastenrad, Kindersitz, Lauf- und Kinderrad.

Über den dritten Platz darf sich das Projekt „Fahrräder bewegen Bielefeld“ freuen. Hierbei werden alte Fahrräder eingesammelt und zusammen mit Bedürftigen, Geflüchteten und Jugendlichen aufgearbeitet. Zudem werden mit einer gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft und der AWO spezielle Räder betrieben, die auch beeinträchtigte Menschen wieder fahrradmobil machen.

In der Kategorie Kommunikation werden die Kidical Mass Köln mit dem „Aktionswochenende 2020: Platz da für die nächste Generation!“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Dort haben über 22.000 kleine und große Radfahrende in ganz Deutschland für fahrrad- und kinderfreundliche Städte demonstriert.

Das zweitplatzierte Projekt „Rücksicht macht Wege breit!“ vom Landkreis und Landvolk Göttingen schafft anhand von Schildern an Wirtschaftswegen ein gegenseitiges Verständnis von Landwirten und Radfahrenden.

Den dritten Platz belegt „Der Berliner Straßencheck – Studie zur subjektiven Sicherheit im Radverkehr“. FixMyCity und der Tagesspiegel Berlin haben eine Erhebung zur subjektiven Sicherheit von Radinfrastruktur durchgeführt.

Mit dem Deutschen Fahrradpreis werden jährlich die innovativsten Projekte des Landes zur Radverkehrsförderung ausgezeichnet. Die Preisverleihung zum Nachsehen, Bilder von der Preisverleihung sowie alle ausgezeichneten Projekte stehen auf der Internetseite bereit.

Quelle: Deutscher Fahrradpreis

AKASOL erhält weiteren langfristigen Folgeauftrag von einem großen europäischen Bushersteller

Die AKASOL AG, ein führender deutscher Entwickler und Hersteller von Hochleistungs- und Hochenergie-Lithium-Ionen-Batteriesystemen sowie Anbieter von Komplettlösungen, hat von einem großen europäischen Bushersteller einen weiteren Folgeauftrag erhalten. Das Unternehmen wird ab Mitte 2022 bis mindestens 2024 seine Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme für neue Elektrobusse des langjährigen Kunden mit einem Gesamtvolumen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liefern. Sollte die bereits im Vertrag vereinbarte Verlängerungsoption zur Lieferung weiterer Batteriesysteme bis 2027 zum Tragen kommen, steigt das Auftragsvolumen auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

AKASOL wird ab 2022 im Rahmen des nun abgeschlossenen Folgeauftrags Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme mit völlig neuartiger Technologie an den Großkunden liefern, die dank der aktuell höchsten am Markt verfügbaren Energiedichte für Nutzfahrzeuganwendungen in der Serie die Reichweite der nächsten Busgenerationen deutlich steigern wird. Das neue Ultra-Hochenergie-Batteriesystem AKASystem AKM CYC verfügt mit ca. 100 kWh pro Pack die doppelte Energiedichte gegenüber den bisher an den Kunden gelieferten Batteriesystemgenerationen und ermöglicht damit je nach installierter Konfiguration in elektrischen Bussen oder LKWs höchste Reichweitenanforderungen im Realbetrieb.

„Die beauftragten Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme werden in unserer neuen Darmstädter Gigafactory 1 auf vollautomatisierten Fertigungslinien produziert werden. Dort kommen wir trotz der Herausforderungen mit der COVID-19-Pandemie mit den letzten Baumaßnahmen gut voran und werden voraussichtlich ab Mitte dieses Jahres bereits mit der Serienfertigung des neuen Batteriesystems für einen weiteren Kunden beginnen“, schildert Klaus-Dieter Nagel, Senior Vice President Operations der AKASOL AG.

Die neue Gigafactory verfüge über ausreichend Flächen, um die Kapazitäten den Kundennachfragen entsprechend auf bis zu 5 GWh auszubauen. „Mit dem Folgeauftrag werden wir unsere Produktionskapazitäten in der Gigafactory 1 bereits über die kommenden Quartale sukzessive weiter hochfahren“, so Nagel.

Auf den vollautomatisierten Fertigungslinien werden zu Beginn täglich bis zu 70 Ultra-Hochenergie-Batteriesysteme mit jeweils ca. 100 kWh Speicherkapazität produziert werden. Die vollautomatisierten Arbeitsschritte sind dabei auf der insgesamt 100 Meter langen Produktionslinie mit Industrie 4.0-tauglichen Mensch-Maschine-Handarbeitsplätzen verknüpft. Der Folgeauftrag unterstreicht zudem die Wachstumsperspektiven, die sich für AKASOL am Horizont abzeichnen.

Quelle: AKASOL

IVU.rail erfolgreich bei NETINERA eingeführt

Als eines der größten privaten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland betreibt NETINERA mit seinen Konzerntöchtern auch Schienenpersonennahverkehr. Um eine einheitliche Planung und Disposition des Verkehrs bei den Konzerntöchtern metronom, erixx, Länderbahn und vlexx zu ermöglichen, setzt NETINERA auf IVU.rail. Inzwischen planen und disponieren die Tochterunternehmen zusammen ca. 300 Fahrzeuge und mehr als 1.300 Beschäftigte mit der Lösung von IVU Traffic Technologies.

IVU.rail ermöglicht einen vollständig digitalen Workflow von der Planung bis zur Disposition: Das Standardsystem der IVU unterstützt die einzelnen Gesellschaften dabei, ihre Fahr-, Umlauf- und Dienstpläne in einem integrierten System zu erstellen. Leistungsfähige Optimierungskomponenten, für die IVU mit den Mathematikern von LBW Optimization zusammenarbeitet, sorgen für einen effizienten Einsatz aller Ressourcen. Ein flexibles Regelwerk berücksichtigt dabei auch komplexe tarifliche und betriebliche Vorgaben in den jeweiligen Tochterunternehmen. Die Automatische Personaldisposition (APD) ermöglicht es den Unternehmen, die gesamte dienstliche Jahresplanung für Ruhetage, Urlaube oder Schichten zu automatisieren. Zusätzlich bindet ein mobiles Mitarbeiterportal das Fahrpersonal in die Dispositionsprozesse mit ein.

Der erste Livegang bei NETINERA erfolgte bereits im Frühjahr 2019 und damit nur wenige Monate nach der Vertragsunterzeichnung. Seit kurzem setzen nun fast alle NETINERA-Unternehmen IVU.rail produktiv ein. „Wir sind mit der Software-Einführung bisher auf einem guten Weg und freuen uns künftige Herausforderungen gemeinsam mit IVU.rail anzugehen“, sagt Thomas Schare, Head of Operations bei NETINERA. Künftig verarbeitet das System zudem auch Dienstvorgaben und Lohnregeln für die tschechischen Netze der NETINERA-Tochter Die Länderbahn.

„Wir freuen uns sehr, NETINERA mit unserem System dabei zu unterstützen, einen effizienten und attraktiven Schienenpersonennahverkehr zu ermöglichen“, sagt Oliver Grzegorski, Geschäftsbereichsleiter Rail bei der IVU. „Die Zusammenarbeit hat von Beginn an sehr gut funktioniert. Das hat dabei geholfen, IVU.rail bei den verschiedenen Unternehmen schnell und unkompliziert einzuführen.“

Quelle: IVU

Mit der Verkehrswende zur Klimawende

Greenpeace, der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und die Allianz pro Schiene haben sich fünf Monate vor der Bundestagswahl für einen grundlegenden Umbau der Mobilität in Deutschland ausgesprochen. „Nur wenn die nächste Bundesregierung eine Wende in der Verkehrspolitik wagt, kann Deutschland beim Klimaschutz vorankommen“, sagte Greenpeace-Geschäftsführung Roland Hipp am Dienstag bei der gemeinsamen Pressekonferenz der drei Verbände. „Unverzichtbar dafür ist der konsequente Abbau aller umweltschädlichen Subventionen etwa für Dienstwagen oder Diesel zugunsten klimaverträglicher Mobilitätsformen“, so Hipp. Zugleich forderte der Greenpeace-Geschäftsführer, von 2025 an den Verkauf von Neuwagen mit Diesel- oder Benzinmotor zu untersagen.

„Wir brauchen endlich einen konsequenten Neuanfang in der Verkehrspolitik, damit alle Menschen gut und sicher mobil sein können. Das geht nur mit deutlich weniger Autos auf unseren Straßen und einer konsequenten Förderung von nachhaltiger Mobilität – also Fahrrad, Fußverkehr, Bus und Bahn. Nur so können wir unser Klima schützen und Mobilität als zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe auch in Zukunft sicherstellen“, betont DNR-Präsidiumsmitglied Kerstin Haarmann. Sie spricht sich dafür aus, alle noch nicht begonnenen Neu- und Ausbauvorhaben bei Autobahnen und Bundesstraßen zu stoppen und nach dem jahrzehntelangen Schrumpfen wieder in ein Wachstum des Schienennetzes zu investieren.

Eine klare Priorität für klimaschonende Verkehrsträger verlangt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „In der Verkehrspolitik muss Schluss sein mit der Beliebigkeit“, so Flege. „Bislang hat der Bund alle Verkehrsarten gefördert, egal ob umweltfreundlich oder nicht. Montags gab es freundliche Worte und mehr Geld für die Straße, dienstags für die Luftfahrt, mittwochs für die Schiene und donnerstags und freitags war erneut die Straße dran. Die nächste Bundesregierung muss der klimaschonenden Schiene Vorfahrt vor anderen Verkehrsträgern geben.“ Flege setzt sich dafür ein, bundesweit den Anschluss aller neuen Industrie- und Logistikstandorte an die Schiene vorzuschreiben. Helfen beim Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel könne auch eine deutschlandweite Mobilitätsgarantie mit verpflichtenden Mindeststandards im Öffentlichen Personennahverkehr.  

Quelle: Allianz pro Schiene