Regionalverkehre Start Deutschland übernimmt Dieselnetz Niedersachsen-Mitte

Die Rechte und Pflichten für den Betrieb des Dieselnetzes Niedersachsen-Mitte sollen von DB Regio auf die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start) übertragen werden. Dies wurde bei den Aufgabenträgern beantragt. Damit wird das Unternehmen ab Dezember 2021, neben der Strecke Cuxhaven – Hamburg, ein zweites Netz in Norddeutschland betreiben. Das Dieselnetz Niedersachsen-Mitte wird aus zwei bestehenden Netzen zusammengefasst: dem Heidekreuz und der Weser-/Lammetalbahn. So entsteht ein deutlich größeres Verkehrsnetz mit vier Regionalbahn (RB)-Strecken:

  • RB 37 (Bremen – Soltau – Uelzen)
  • RB 38 (Hamburg Harburg – Bucholz i. d. Nordheide – Soltau – Hannover)
  • RB 77 (Bünde/Herford – Löhne – Hameln – Hildesheim)
  • RB 79 (Hildesheim – Bodenburg)

„Die Ausschreibung haben wir in Kooperation mit DB Regio für uns entschieden und der gemeinsame Erfolg zeigt, wie produktiv wir zusammenarbeiten. Mit unserer langjährigen Erfahrung und innovativen Mobilitätsansätzen wollen wir gemeinsam Verkehrsnetze wie das Dieselnetz Niedersachsen-Mitte mit gut 4,6 Millionen gefahrenen Zugkilometern im Jahr weiterentwickeln“, erklärt Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung bei start.

Für die Fahrgäste soll der Übergang auf den Betrieb mit start so reibungslos wie möglich ablaufen. „Die Phase der Inbetriebnahme ist ein komplexer Prozess. Deshalb bereiten wir die Übernahme frühzeitig und im engen Schulterschluss mit dem Aufgabenträger vor“, sagt Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer bei start. Wie bereits beim Verkehrsnetz Unterelbe bietet start den bisherigen Mitarbeitenden die Möglichkeit, im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte zu bleiben, auch um mit ihrer Erfahrung einen kontinuierlichen Service für die Fahrgäste zu sichern. Als Teil des DB-Konzerns gelten auch für start die Tarifvereinbarungen mit GDL und EVG.

Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH wurde 2016 als hundertprozentige Tochter der DB Regio AG gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Das Team aus 30 Experten für die gesamte Wertschöpfungskette im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) entwickelt innovative Lösungsansätze für Aufgabenträger. Das Ziel: gemeinsam mit Ressourcen der Muttergesellschaft Verkehre im SPNV erfolgreich zu gewinnen und für die Kunden optimal zu betreiben. Dabei setzt start auf schlanke, individuell auf den jeweiligen Verkehrsvertrag abgestimmte Geschäftsmodelle und flexible Konzepte für den SPNV der Zukunft.

Quelle: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH

Regio Bus Baden-Württemberg: 1.000 Busse mit Trennscheiben ausgerüstet

DB Regio Bus Baden-Württemberg hat in den letzten Monaten rund 1.000 Busse mit Trennscheiben ausgestattet und somit einen erheblichen Beitrag zum Schutz von Fahrern und Fahrgästen geleistet.

Für den Einbau in den rund 1.000 Bussen hat die DB-Tochter rund eine Million Euro investiert. Die Trennscheiben bestehen aus speziell beschichtetem Polycarbonat oder Sicherheitsglas und haben eine Öffnung zum Durchreichen von Geld und Fahrscheinen. Je nach Fahrzeugtyp dauerte der Einbau einer Scheibe, der größtenteils von den eigenen Werkstätten übernommen wurde, bis zu drei Stunden. Die Scheiben und die Anbringung sind vom TÜV getestet, abgenommen und zertifiziert. Die Trennscheiben sollen dauerhaft in den Bussen bleiben.

„Die Nutzung des ÖPNV ist auch zu Corona-Zeiten sicher, wenn sich alle an die bestehenden Regeln halten“, sagt Christian Hertel, Leiter Produktion bei Regio Bus Baden-Württemberg. „Mit unserer großen Investition in die Schutzscheiben sowie durch Maßnahmen wie das Durchlüften der Busse an jeder Haltestelle sorgen wir dafür, dass unsere Fahrgäste auch im Herbst und Winter mit gutem Gefühl mobil bleiben können.“

Durch den Einbau ist der Ticketverkauf im Bus in allen Fahrzeugen wieder möglich. Auch die bislang abgesperrte erste Reihe sowie die vordere Tür sind in allen Bussen wieder freigegeben. Das Land Baden-Württemberg fördert den Einbau der Schutzscheiben mit einem maßgeschneiderten Förderprogramm.

DB Regio Bus setzt alles daran, dass sich sowohl Fahrgäste als auch Mitarbeitende wohl und sicher fühlen. Das geht nur gemeinsam, wenn alle die gültigen Schutzmaßnahmen wie unter anderem das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung einhalten. Mehr zum Thema sicher Bus fahren während der Corona-Pandemie gibt es unter www.dbregio.de/steigein

Quelle: Deutsche Bahn

Stadt und Stadtwerke Münster erhalten Geld aus Corona-Rettungsschirm für ÖPNV

Im Nahverkehr sind die Fahrgastzahlen mit Beginn der Corona-Pandemie um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Bis heute ist die Nachfrage geringer und angesichts der aktuellen Infektionszahlen wird das wohl auch über den Winter so bleiben. Für die Mobilitätsunternehmen bedeutet das geringere Ticketerlöse bei gleichzeitig höheren Kosten für die ausgeweitete Reinigung, den Einbau von Trennscheiben und weitere Maßnahmen. Daher hat der Bund einen Rettungsschirm aufgelegt, an dem sich auch das Land NRW beteiligt. „Leistungsfähiger Nahverkehr ist ein Treiber der Mobilitätswende, es ist daher ein wichtiges Signal, dass Bund und Land ihre Unterstützung zugesagt haben. Dafür bedanke ich mich im Namen der Stadt Münster und aller Busfahrgäste“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe.

Im Jahr 2020 werden zwischen März und Jahresende die durch Corona ausgelösten Verluste allein im münsterschen Busverkehr über fünf Millionen Euro betragen. Dabei sind Ersparnisse durch den zeitweise reduzierten Fahrplan bereits gegengerechnet. „Über diesen Betrag haben wir daher eine Förderung durch den Rettungsschirm beantragt und nun die Zusage erhalten, dass die Verluste erstattet werden. Für die Bilanz der Stadtwerke und damit auch den Haushalt der Stadt Münster ist das in schwierigen Zeiten eine deutliche Entlastung“, erläutert Stadtkämmerin Christiane Zeller.

Trotz der Erstattung verdienen die Stadtwerke kein Geld mit ihrem Nahverkehrsangebot. Die Stadt Münster nimmt ein jährliches Defizit in Kauf, um den klimafreundlichen Nahverkehr zu stärken. „Die Erstattung aus dem Rettungsschirm sichert unser Angebot ab. Wir müssen keine Sparmaßnahmen treffen, sondern können wie bereits geplant den Ausbau des Nahverkehrs in Münster weiter vorantreiben“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Da die Gelder nicht aus dem normalen Haushalt stammen, reduzieren sie nicht die Investitionen, die Bund und Land bei den Stadtwerken fördern. So erhält das kommunale Unternehmen beispielsweise regelmäßig Unterstützung bei der Umstellung seiner Busflotte auf abgasfreie und leise Elektrobusse.

Quelle: Stadtwerke Münster

Hypermotion 2021 findet parallel zur Automechanika Frankfurt statt

Die Hypermotion findet nächstes Jahr erstmals parallel zur Automechanika Frankfurt, der führenden internationalen Messe für den Automotive Aftermarket, statt. Und zwar an den ersten drei Veranstaltungstagen vom 14. bis 16. September, während die Automechanika vom 14. bis 18. September für Besucher geöffnet ist.

Die Megatrends Digitalisierung, Disruption und Dekarbonisierung, die die Schwerpunktthemen der Hypermotion sind, machen auch vor dem Automotive Aftermarket nicht Halt. Zum anderen wird auch das Thema Intermodalität für die Zulieferer- und Teileindustrie aber auch für den Handel und den Bereich Werkstattservices immer wichtiger.

Dazu erklärt Michael Johannes, Bereichsleiter des Geschäftsbereiches Mobility & Logistics bei der Messe Frankfurt: „Wir möchten die Teilnehmer der beiden Veranstaltungen – sowohl aus den Branchen Automobil, Mobilität und Logistik – die die Mobilität von morgen vorantreiben, zusammenbringen. Unter anderem sehe ich bei den Zukunftsthemen Elektromobilität, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe große Entwicklungspotentiale für unsere Plattform und unsere Kunden.“

Thematische Schnittmengen sieht der Veranstalter insbesondere bei Themen wie Flottenmanagement, Produktentwicklung, Mobilitätsdienstleistungen sowie IT- und Softwarebasierte Services. Auch das Thema Supply Chain Management, das auf der Hypermotion im Rahmen der Konferenz einen Schwerpunkt bildet, bietet vor allem für die Aussteller der Automechanika interessante Schnittstellen und Anknüpfungspunkte.

Die diesjährige Hypermotion hat als digitale Messe am 10. und 11. November 2020 stattgefunden.

Quelle: Messe Frankfurt

67. Kontiki-Konferenz wurde online durchgeführt

Die 67. Konferenz des Netzwerkes Kontiki e. V. war ursprünglich als Hybridveranstaltung aus Präsenz- und Onlinemeeting in Essen geplant. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen wurde sie am 5./6. November 2020 als reine Onlineveranstaltung durchgeführt. Mit 175 Teilnehmern war sie genauso gut besucht wie die Präsenzkonferenzen im letzten Jahr. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Netzwerkes Horst Stammler stellte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst die Digitalisierungsprojekte im ÖPNV seines Landes vor. Gerade in und nach der Pandemie wird die Digitalisierung von Betrieb, Infrastruktur, Fahrgastinformation und Ticketing eine noch größere Bedeutung erhalten, so der Minister.

„Corona“ spielte naturgemäß eine wichtige Rolle auf der Konferenz. Heinz Hauschildt vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Alexander Schwan vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg stellten die Ergebnisse einer gemeinsamen Marktforschungsstudie zum Mobilitätsverhalten während der Pandemie vor. Markus Huber vom Rhein-Main-Verkehrsverbund berichtete über Ansätze zur Auslastungssteuerung im RMV. Ralf Nachbar stellte den Sachstand im bundesweiten Projekt „Mobility inside“ vor und Nils Zeino informierte – wie üblich auf den Kontiki-Konferenzen – über aktuelle Entwicklungen beim eTicket Deutschland.

Großes Interesse fand ein Pitch von vier Start-up-Unternehmen aus NRW. So stellte „XignSys“ eine passwortlose Registrierung vor. Das Unternehmen „So nah“ berichtete über seine Ansätze zur Digitalisierung urbaner Räume mit Sensoren. „LoyJoy“ stellte die Idee vor, die Kundenkommunikation von Unternehmen über Chatfunktionen abzubilden. „Targomo“ beschäftigt sich mit standortbasierten Fragestellungen und Lösungen im Verkehrsbereich.

Am zweiten Tag stellte Alexander Buchashvili von TAF mobile Praxisbeispiele für multimodale Apps vor. Christine Wierach vom RMV und Pascal Himmes von den Kölner Verkehrsbetrieben informierten über die erste IPSI-Verbindung ihrer beiden Ticketsysteme. Georg Bechthold von den Stadtwerken Bonn berichtete über das Projekt „BONNsmart“. Auf einer Linie können die Fahrgäste mit ihrem Zahlungsmedium zahlen und fahren und benötigen kein Ticket mehr.

Die interne Kommunikation wurde in mehreren Chaträumen, dem so genannten „Kaffeeklatsch“ sichergestellt, die rege genutzt wurden.

Die nächste Kontiki-Konferenz soll nach den ursprünglichen Plänen am 4./5. März 2021 in Saarbrücken stattfinden. Aufgrund der Pandemielage ist die Umwandlung in eine Onlinekonferenz wahrscheinlich. Das Netzwerk Kontiki e.V. hofft aber, spätestens die Junikonferenz in Karlsruhe wieder vor Ort durchführen zu können.

Quelle: Kontiki e.V.

Wasserstoff-Roadmap für Nordrhein-Westfalen vorgestellt

Das Land Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen: Bis 2025 sollen erste Großanlagen in Betrieb gehen, die ersten gut 100 Kilometer eines Pipeline-Netzes installiert und 500 Wasserstoff-Busse für den ÖPNV unterwegs sein. Wie diese Ziele erreicht werden können und wie der Markthochlauf gelingen soll, zeigt die neue Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen. Wichtige Weichen hat Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Monaten bereits gestellt und im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht. Nun müsse die Bundesregierung die regulatorischen Voraussetzungen schaffen und durch die zügige Abschaffung der EEG-Umlage stärkere Anreize bieten.
 
Minister Pinkwart: „Das Ziel, die industriellen Prozesse in Nordrhein-Westfalen bis 2050 annähernd klimaneutral zu gestalten, kann nur durch den Einsatz von Wasserstoff erreicht werden. Wasserstoff bietet uns riesige Chancen auf dem Weg zu einer grünen und modernen Industrie: Konsequent eingesetzt, können wir damit in Zukunft ein Viertel unserer heutigen CO2-Emissionen einsparen. Auch wirtschaftlich erwarten wir einen Schub: Bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitsplätze können in Nordrhein-Westfalen entstehen. Dazu müssen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen: Der Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes muss zügig in den Regulierungsbereich des Energiewirtschaftsgesetzes aufgenommen werden. Dazu haben wir am vergangenen Freitag einen Bundesratsbeschluss herbeigeführt, der notwendige gesetzliche Änderungen enthält. Der Bund muss jetzt liefern.“
 
Den Grundstein für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hat Nordrhein-Westfalen mit einer Reihe von Pilotprojekten gelegt. Jetzt müssen die Voraussetzungen für einen breiten Roll-Out geschaffen werden. Laut Forschungszentrum Jülich wird der Wasserstoffbedarf in Nordrhein-Westfalen bis 2050 auf 104 Terawattstunden pro Jahr steigen. 18 Terawattstunden davon können hier erzeugt werden. Die Landesregierung strebt daher zur Deckung des Bedarfs weitere internationale Partnerschaften an.
 
Die Landesregierung hat sich ehrgeizige Ziele für die kommenden zehn Jahre gesetzt. Dies wurde auch im jüngsten Spitzengespräch mit Ministerpräsident Armin Laschet und unternehmer nrw-Präsident Arndt Kirchhoff deutlich. Mit einem Dutzend Projekte und einem dahinterstehenden Projektvolumen von vier Milliarden Euro setzen die nordrhein-westfälischen Unternehmen ganz klar auf Wasserstoff.
 
Die Ziele der Roadmap bis 2025 im Bereich Mobilität:

  • Mehr als 400 Brennstoffzellen-Lkw, mindestens 20 Lkw-Wasserstoff-Tankstellen und 60 Wasserstoff-Tankstellen für Pkw sind geplant
  • 500 Wasserstoff-Busse für den ÖPNV und erste wasserstoffbetriebene Binnenschiffe sollen unterwegs sein 

Langfristige Ziele bis 2030:

  • 11.000 Brennstoffzellen-Lkw über 20 Tonnen, 200 Wasserstoff-Tankstellen für Lkw und Pkw, 1.000 Brennstoffzellen-Abfallsammler und 3.800 Brennstoffzellen-Busse für den ÖPNV 

Quelle: Land Nordrhein-Westfalen

In Zukunft weniger Luftverschmutzung durch Verkehr

Bis zum Jahr 2040 könnten Stickoxide im Straßen- und Schienenverkehr um 80 Prozent reduziert werden – unter anderem durch Fortschritte in der Abgasreinigung und die Einführung neuer Technologien. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt veröffentlicht haben.

Doch wo genau entstehen die meisten Schadstoffemissionen durch PKW, LKW und den Zugverkehr? Und wie wird das in 20 Jahren sein? Diesen Fragen haben sich Wissenschaftler des HZG und DLR gewidmet. Im Projekt „Verkehrsentwicklung und Umwelt“ verknüpften Wissenschaftler um den Atmosphärenphysiker Volker Matthias vom HZG erstmals die dort entwickelten Emissionsmodelle mit den Verkehrs- und Energiemodellen des DLR, die auf Arbeiten der DLR-Institute für Verkehrsforschung sowie für Fahrzeugkonzepte und Technische Thermodynamik basieren.

Drei Szenarien für die Entwicklung des Verkehrs in Deutschland bis 2040 haben die Forschenden durchgerechnet:

  • Szenario 1 „Referenz“: In diesem Szenario wird eine Fortsetzung derzeitiger Politiken angenommen.
  • Szenario 2 „Freies Spiel“ basiert auf einer stark marktwirtschaftlichen Logik.
  • Szenario 3 „Geregelter Ruck“ beinhaltet strengere Umweltvorschriften und Gesetze.

In die Szenarien werden verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung einbezogen: Wie stark wird der Öffentliche Personennahverkehr gefördert? Wie stark nimmt der PKW-Verkehr zu? Welche Fahrzeuge werden mit welchen Energieträgern betrieben? Welche technologischen Entwicklungen zeichnen sich ab? Welche politischen Anreize werden gegeben? Wie entwickeln sich die Abgasnormen? Neben all diesen für die Szenarien wichtigen Aspekten wurden auch die Emissionsfaktoren neu bewertet, zum Beispiel der Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßen, der zur Feinstaubbelastung beiträgt.

„Im Vergleich zu heute sinken die verkehrsbedingten NOx-Emissionen (Stickoxide) in allen berechneten Szenarien um etwa 80 Prozent und auch die Feinstaubbelastung geht zurück“, fasst Volker Matthias zusammen. Stickstoffmonoxid (NO) und gesundheitsbelastendes Stickstoffdioxid (NO2) werden gemeinsam als NOx bezeichnet. Diese entstehen bei Verbrennungsprozessen, besonders in Motoren. Die Emissionen im nachhaltigkeitsorientierten Szenario sind um etwa ein Drittel geringer als in den anderen Verbrennungsmotor-dominierten Szenarien. Insbesondere in den Städten sehen die Wissenschaftler starke Emissionsreduktionen.

Quelle: Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Neue WienMobil-Station im Nordbahnhofviertel

Die Wiener Linien erweitern ihr Angebot im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhofviertel. In der Bruno-Marek-Allee steht den AnwohnerInnen ab sofort eine neue WienMobil-Station mit Carsharing und E-Rädern zur Verfügung. Bereits seit Anfang Oktober fährt die Straßenbahnlinie O ins Nordbahnhofviertel, auf 150 Metern über ein Grüngleis.

“Die WienMobil-Stationen stehen in der Klimamusterstadt für flexible Sharing-Angebote, die es den WienerInnen ermöglichen, umweltfreundlich von Arbeits- oder Wohnort zur nächstgelegenen Öffi-Station zu gelangen. So reduzieren wir den Individualverkehr in der lebenswertesten Stadt der Welt weiter. Öffi-FahrerInnen sparen sich Kosten für ihr eigenes Auto und zugleich pro Jahr 1,5 Tonnen CO2 ein“, so Umwelt- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima.

Der neue WienMobil-Standort im Nordbahnhofviertel wird vom Mobilitätsdienstleister MO.Point betrieben und verfügt über Carsharing-Autos inklusive Kleintransporter sowie E-Fahrräder und E-Lastenräder. Dank der idealen Verknüpfung von Öffi-Angebot und Leihfahrzeugen machen die WienMobil-Stationen privaten Autobesitz überflüssig. WienMobil verfügt nun über sechs Standorte in Simmering, Ottakring, Landstraße, Neubau, Mariahilf und dem Nordbahnhofviertel in der Leopoldstadt. Das Netz soll in den kommenden Jahren in ganz Wien ausgebaut werden. Die Mobilitätsangebote bei den Stationen sind über die jeweiligen Betreiber buchbar.

Die WienMobil-App ist die Mobilitäts-App der Wiener Linien. Sie überträgt das umfassende Mobilitätsangebot der Wiener Linien in den digitalen Raum. Neben allen Öffis sind in WienMobil auch die WienMobil-Stationen und der neue Carsharing-Service WienMobil Auto sichtbar. Mobilitätspartner und Sharingdienste wie Rail&Drive, ShareNow, MO.Point, der City Airport Train, die Westbahn, die Vienna Airport Lines, Funktaxizentralen und WiPark-Garagen sind ebenfalls in WienMobil eingebunden. Über den Menüpunkt “WienMobil Mix” stehen JahreskartenkundInnen in der App spezielle Rabatte und Angebote der Mobilitätspartner zur Verfügung.

In WienMobil sind neben der Fahrplanauskunft und sämtlichen Echtzeitinfos der Wiener Linien sowie dem Angebot der Mobilitätspartner auch die digitalen Öffi-Tickets und die digitale Jahreskarte enthalten. Dank Push-Funktion mit Echtzeit-Meldungen sind WienMobil-UserInnen stets über das aktuelle Verkehrsgeschehen informiert.

Mehr Informationen zu WienMobil finden Sie unter www.wienerlinien.at/wienmobil

Quelle: Wiener Linien

125 MAN-Stadtbusse mit Biogasantrieb für Bergen

Umgeben von Bergen, Fjorden und Wäldern liegt die bunte Hafenstadt Bergen. Seit Kurzem bringen dort 125 mit Biogas betriebene Stadtbusse vom Typ MAN Lion’s City die Fahrgäste an ihr Ziel. Eingesetzt werden die Busse im nördlichen Teil von Bergen, wo Tide Buss im Oktober 2020 den Betrieb der Buslinien in Åsane, Arna und Osterøy übernommen hat. Ausgeschrieben hatte ihn das städtische Nahverkehrsunternehmen Skyss.

Durch den Betrieb der Fahrzeuge mit Biogas setzt Tide Buss ein deutliches Zeichen in punkto Umweltschutz – und das nicht zum ersten Mal: Auch in Trondheim vertraut das Unternehmen auf mit Biogas betriebene Stadtbusse von MAN. Betankt mit aufbereiteten Biogas lassen sich CNG-Busse bilanziell nahezu CO2-neutral betreiben und stellen so eine alternative sowie zukunftsfähige Lösung für den ÖPNV dar.

Der Auftrag für Tide Buss in Bergen umfasst 54 Gelenkbusse MAN Lion’s City G mit einer Länge von 18 Metern, angetrieben vom Gasmotor E2876 LUH. In den geräumigen Fahrzeugen können 49 Fahrgäste komfortabel Platz nehmen. Darüber hinaus hat der Betreiber 50 Lion’s City Solobusse mit einer Länge von 12 Metern und 37 Sitzplätzen sowie 21 Lion’s City L LE geordert. Die 14,7 Meter langen Niederflurfahrzeuge werden von dem 310 PS (228 kW) starken CNG-Motor E2876 LUH angetrieben und verfügen über 49 Sitzplätze. Alle Fahrzeuge erfüllen die Abgasnorm Euro-6d.

Die Fahrzeuge sind nicht die ersten Busse, die Tide Buss AS bei MAN Truck & Bus geordert hat. Die Zusammenarbeit startete 2003 mit der Lieferung von 6 Oberleitungsbussen. Im vergangenen Jahr lieferte MAN 84 Lion’s City an das norwegische Verkehrsunternehmen, die seitdem Einwohner und Besucher Trondheims sicher, komfortabel und umweltschonend von A nach B bringen. Mittlerweile gingen fast 400 Fahrzeuge für den Stadt- und Reiseverkehr an das Unternehmen.

Quelle: MAN Truck & Bus

Busse und Bahnen sind keine Corona-Hotspots

Die SPD-Landtagsfraktion in NRW will im Landtag darüber diskutieren, ob die Corona-Infektionsrisiken im ÖPNV unterschätzt würden. Die Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen zeigen sich darüber sehr irritiert, denn dafür fehlt aus ihrer Sicht jegliche faktische Grundlage. Ulrich Jaeger, Vorsitzender der NRW-Landesgruppe des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen: „Um es klar zu sagen: Bus und Bahn sind keine Corona-Hotspots. Die Ansicht, dass die geringen Fallzahlen im ÖPNV lediglich der schwierigen Nachweisbarkeit geschuldet seien, sind nicht korrekt. Fakt ist das, was diverse nationale und internationale wissenschaftliche Studien sowie Branchen-Umfragen mehrfach bestätigt haben: Durch die Maskenpflicht, den ständigen Luftaustausch über die Klimaanlagen und die automatische Öffnung der Türen sowie durch das verminderte Sprechverhalten der Fahrgäste in den Fahrzeugen, gibt es keine erhöhte Ansteckungsgefahr im ÖPNV.“ Der Branchen- und Fachverband VDV weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es gerade in solchen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten wichtig sei, sich an den objektiven Fakten und nicht an subjektiven Einzelmeinungen zu orientieren.

In Zeiten von Corona gibt es bei der Nutzung von Bus und Bahn objektiv betrachtet wenig Anlass zur Sorge vor einem erhöhten Infektionsrisiko. Die jüngste Studie liefern Wissenschaftler, die die Ansteckungsgefahr in der Londoner U-Bahn überprüften. „Das Ergebnis in allen Studien: Es gibt es keine erhöhte Ansteckungsgefahr in den Fahrzeugen“, so Jaeger weiter.

In Österreich hat die Agentur für Ernährungssicherheit Infektionsketten mithilfe lokaler Behörden rekonstruiert und dabei nicht eine Infektion ermittelt, die auf eine Ansteckung im öffentlichen Verkehr zurückzuführen ist. Eine Forschergruppe an der Universität Tokio konnte bei rund 3.000 untersuchten Fällen ebenfalls keine Infektionsketten mit Hinweis auf Busse und Bahnen finden. Und eine Umfrage der „New York Times“ unter ortsansässigen Verkehrsunternehmen kommt zu dem Schluss, dass es auch in der Metropole New York keine Massenansteckungen im öffentlichen Nahverkehr gegeben hat.

Auch eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands VDV untermauert die wissenschaftlichen Studien. So gibt es unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ÖPNV nur eine sehr geringe Zahl an Corona-Infektionen.

„Wenn man sich an die geltenden Corona-Regeln hält und sich umsichtig verhält, dann ist das Ansteckungsrisiko im ÖPNV sehr gering. Für unsere Fahrgäste nochmal geringer als für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn viele unserer Kundinnen und Kunden halten sich nur relativ kurze Zeit im Fahrzeug auf, und das bei permanentem Luftaustausch durch die Türöffnungen und die Klimaanlagen“, so Jaeger abschließend.

Quelle: VDV