800 Millionen Förderprogramm für Kommunen und ÖPNV

Mit einem millionenschweren Rettungsschirm werden Bund und Land die Verluste aus dem Ticket-Verkauf während der Corona-Krise auffangengen. 500 Millionen trägt der Bund, 200 Millionen in einer ersten Tranche das Land Nordrhein-Westfalen. Im Herbst werde entschieden, ob in einer zweiten Tranche weitere Landesmittel fließen.

Zusätzlich investiert die Landesregierung 100 Millionen Euro in bessere, intelligente Mobilität der Zukunft. Je 50 Millionen Euro fließen in zwei Sonderprogramme für den ÖPNV und die Erhaltung kommunaler Straßen und Radwege. Gefördert werden zum Beispiel …

  • Modernisierung und barrierefreier Umbau von Haltestellen
  • Beschleunigung des ÖPNV
  • Schnell umsetzbare Sanierung von Straßen und Radwegen.

Der Fördersatz für alle Projekt liegt bei bis zu 90 Prozent. „Das ist eine enorme Entlastung für unsere Kommunen“, sagt Verkehrsminister Wüst. „Wir versprechen uns von dem Konjunkturprogramm einen zügigen Impuls – insbesondere für Baugewerbe und Handwerk. Das Investment in moderne und vielfältige Mobilität ist eine Investition in unsere Zukunftsfähigkeit.“

Quelle: Ministerium für Verkehr NRW

NVR setzt Profitester zur Überprüfung der SPNV-Qualität ein

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) arbeitet ab dem 1. Juli 2020 erstmals mit Profitestern. Diese werden nach einer vorausgegangenen umfassenden Schulung jetzt eingesetzt, um die Qualitätsdaten des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in den Zügen und an den Stationen zu erfassen. Zukünftig wird die Qualität in den Zügen pro Linie bis zu 140 Mal im Jahr erhoben. Bei der Bewertung der Bahnhöfe und Haltepunkte wird es ab 2021 zwei Mal im Jahr Überprüfungen aller derzeit 201 Stationen durch die Profitester geben. Bislang erfolgte die Erhebung einmal im Jahr im Herbst.

Ein weiteres Aufgabenfeld der Profitester wird die Überprüfung der Vertriebsinfrastruktur und des personenbedienten Verkaufs sein. Zudem können die Profitester für themenbezogene Umfragen oder Zählungen sowie zur Überprüfung von Infrastrukturumsetzungen im Rahmen der Förderung eingesetzt werden.

Mit den Erhebungen durch Profitester hat der NVR die Target Group GmbH aus Dormitz (Bayern) beauftragt. Dieser Auftrag ist zunächst bis zum 31.12.2024 befristet.

Quelle: NVR

Verband der Wettbewerbsbahnen stellt Broschüre zum Jubiläum vor

Heute ist die Broschüre zum 15-jährigen Bestehen von mofair, dem Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr, erschienen. Sie bietet einen Überblick über Geschichte und Entwicklung des Verbandes, zeichnet ein aktuelles Bild des Marktes im Schienenpersonenverkehr und beschreibt die wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre. Interviews und Interventionen wichtiger Partner und Begleiter des Verbandes runden das Bild ab. Sie ist unter www.mofair.de abrufbar.

„Gerade die Debatte um Corona-Hilfen für ‚die Bahn‘ zeigt, wie wichtig die Arbeit von mofair ist und bleiben wird,“ betont mofair-Präsident Christian Schreyer. Er fährt fort: „Wir wollen eine diskriminierungsfreie Unterstützung nach klaren Kriterien für alle Marktteilnehmer. Eine einseitige Unterstützung per Eigenkapitalerhöhung exklusiv für die Deutsche Bahn AG gefährdet den Wettbewerb massiv.“

mofair wurde vor nunmehr 15 Jahren gegründet. Der Verband ist das Bündnis der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr. Er wirbt für faire Wettbewerbsbedingungen für die Schiene – intermodal gegenüber Straße und Luftverkehr, aber vor allem auch auf der Schiene.

Quelle: mofair

Wiener Linien: Aus ASTAX wird Rufbus

Eine Änderung im Gelegenheitsverkehrsgesetz macht auch Änderungen beim ASTAX-Angebot (Anruf-Sammeltaxi) der Wiener Linien notwendig. In der Nacht von Samstag, 4. Juli auf Sonntag, 5. Juli ist das Service, das jährlich rund 120.000 Fahrgäste nutzen, unter dem neuen Namen „Rufbus“ unterwegs. Der Rufbus ist wie ein klassischer Linienbus unterwegs mit einem wesentlichen Unterschied: Der Rufbus muss wie bisher auch beim ASTAX mindestens 15 Minuten vor der eigentlichen Abfahrt telefonisch zur jeweiligen Haltestelle bestellt werden. Der Bus fährt dann wie auch im herkömmlichen Linienbetrieb zu den Abfahrtszeiten laut Fahrplan entlang der fixen Route und bringt die Fahrgäste bis zur gewünschten Ausstiegstelle.

Wie auch schon beim ASTAX kann jeder Fahrgast, der bereits mit einem gültigen Ticket (egal ob Tages-, Monats-, oder Jahreskarte) unterwegs ist, auch das Rufbus-Service nutzen. Entwertete Einzelfahrscheine gelten nur, wenn die Fahrt nicht unterbrochen wird (also z.B. direkt von der Nightline in den Rufbus). Im Bus selbst kann kein Ticket gekauft werden.

Quelle: Wiener Linien

Dankeaktion für alle Kunden im MDV

Um sich bei den mehr als 130.000 Abonnenten zu bedanken, die auch während der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit ihren Abonnements dem Öffentlichen Nahverkehr die Treue hielten,  haben die Verkehrsunternehmen im MDV eine besondere Aktion aus der Taufe gehoben. „Alle Abonnenten und Job-Ticketinhaber erhalten im Rahmen einer Dankeschön-Aktion attraktive Vergünstigungen für die Sommerferienzeit. So sind beispielsweise das ABO Light und das ABO Basis am Wochenende dann inklusive einer weiteren Person verbundweit gültig, einschließlich der Mitnahme von bis zu drei Kindern (6-14 Jahren). Das bedeutet 6 Wochenenden “freie Fahrt” zu den Ausflugszielen im großen MDV-Gebiet“ betont Steffen Palm von den LVB. HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz ergänzt: „ABO Premium- Kunden können ganztägig und 6 Wochen lang eine weitere Person (ohne Altersbeschränkung) für Freizeitfahrten und Arbeitswege auf ihren gewählten Relationen mitnehmen.“ 

Und auch Inhaber sogenannenter Netzkarten werden für ihre Treue belohnt. Frank Bretzger, DB Regio, erläutert: „Zusätzlich wird ein Gutschein für ein Länderticket für zwei Personen für Fahrgäste mit einem ABO Senior, ABO Senior Partner oder Fahrgäste, die ein ABO Light, ABO Basis, ABO Premium in den Preisstufen 6 und 7 besitzen, ausgegeben. Damit können diese Kunden in Richtung Dresden, Magdeburg, Erfurt und allen anderen Städten und Regionen der drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen reisen, um Ausflugsziele in Mitteldeutschland zu erkunden.“

Geplant sind zudem Folgeaktionen für weitere Kundengruppen, wie beispielsweise die Gelegenheitsfahrer.

Im Rahmen einer außerordentlichen MDV-Gesellschafterversammlung wurde das Aussetzen der ursprünglich zum 01. August 2020 geplanten Fahrpreisanpassung kurzfristig beschlossen. Bis einschließlich Dezember dieses Jahres bleiben die Preise von der Kurzstrecke, über den Einzelfahrschein und Wochenkarte bis hin zu den Abonnements und Job-Tickets konstant. Die Leipziger Verkehrsbetriebe und andere in Leipzig fahrenden Unternehmen beabsichtigen die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung mittels verschiedener Marketingmaßnahmen an ihre Kunden weiterzugeben.

Quelle: MDV

Schutzmaßnahmen zeigen Wirkung

Nach einem allgemeinen Fahrgastrückgang um bis zu 90 Prozent in der Hochphase der Pandemie liegt das Fahrgastaufkommen aktuell wieder bei 50 bis 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Eine intensivierte Fahrzeughygiene, ein Abstands- und Mund- / Nasenschutzgebot sowie isolierte Fahrerkabinen oder der Einbau von Hygieneschutzscheiben haben sich als wirkungsvolle Schutzmaßnahmen erwiesen. Bei den 30 Verkehrsunternehmen des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) ist bis heute kein Fall bekannt, bei dem sich Fahrgäste oder das Fahrpersonal in Bus, Zug oder Straßenbahn mit COVID-19 infiziert haben.

Um das Vertrauen in den ÖPNV weiter zu stärken, hat der VBN heute die Kampagne #IchbinVBN gestartet. In den nächsten zwei Wochen stellen sich nach und nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Videos vor, die auf den digitalen Kanälen des Verbundes veröffentlicht werden. So kommen zum Beispiel Kundenbetreuerinnen im Zug oder Mitarbeiter in der telefonischen Serviceauskunft des VBN zu Wort. Rainer Counen (53), Geschäftsführer des VBN, macht den Anfang. Er richtet sich vor allem an die Fahrgäste, die jetzt und in den letzten Wochen dem ÖPNV in seiner schwierigsten Situation vertraut haben.

Quelle: VBN

München: 125 Jahre Elektromobilität

Seit 125 Jahren nutzen die Münchnerinnen und Münchner Elektromobilität: Am 27. Juni 1895 wurde die erste Tramstrecke komplett auf elektrischen Betrieb umgestellt, nachdem am 23. Juni bereits eine Teilumstellung erfolgt war. In den 1970er-Jahren kam die U-Bahn dazu. Über dieses Jubiläum freut sich die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gemeinsam mit dem Fahrgastverband PRO BAHN, dem Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum sowie dem Omnibusclub München (OCM) und den Freunden des Münchner Trambahnmuseums (FMTM).

„Die Trambahn ist Vorreiterin in Sachen Elektromobilität. Und Sharing liegt ebenfalls in ihrer Natur, auch wenn das vor 125 Jahren noch kein Mensch so genannt hat“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Die MVG betreibt heute Münchens größte E-Flotte. 80 Prozent unserer Verkehrsleistung erbringen wir mit Tram und U-Bahn – emissionsfrei dank Ökostrom. Nach und nach elektrifizieren wir außerdem unseren Busbetrieb. Der ÖPNV in München ist gelebte Elektromobilität.“

Quelle: SWM – Stadtwerke München

Busflotte im Stadtverkehr Hürth komplett mit Wasserstoffantrieb

Die Stadtwerke Hürth, die Stadt Hürth, die Regionalverkehr Köln GmbH und HyCologne e. V. haben schon früh den Wert des alternativen Wasserstoffantriebs gesehen und erprobt. Hürth als zentraler Standort der chemischen Industrie war daher der ideale Ausgangspunkt für den Testbetrieb der ersten beiden Brennstoffzellen-Hybridbusse des Prototyps „Phileas“ in 2011. Nach drei Jahren kamen weitere Brennstoffzellen-Hybridbusse des belgischen Herstellers van Hool dazu, Vorserienfahrzeuge. Der überwiegend störungsfreie Einsatz und die Tauglichkeit des Antriebs für eine umweltorientierte Mobilität überzeugten und führen zur kompletten Umstellung der Busflotte im Stadtverkehr von Hürth.

Aktuell setzt die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) – der operative Partner  der Stadt und Stadtwerke – fünf der neuen Brennstoffzellen-Hybridbusse des Typs A330 FC und ein Vorserienfahrzeug von van Hool in Hürth ein. Weitere fünf Busse werden voraussichtlich im Juli ausgeliefert und ebenfalls in den Stadtverkehr von Hürth integriert. Die neuen Busse werden dann auf allen Hürther Linien unterwegs sein. Betankt werden die Brennstoffzellen-Hybridbusse ebenfalls an der Wasserstoff-Tankstelle im Chemiepark Hürth-Knapsack. Bis zu 12 Busse können hier inzwischen täglich betankt werden, nachdem die Tankstelle in 2019 aufgerüstet wurde. Um die komplette Fuhrparkumstellung realisieren zu können, ist derzeit eine zweite Tankstelle in Planung.

Quelle: Regionalverkehr Köln

Deutsche Umwelthilfe gewinnt vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig zur Sauberen Luft in Kiel

Im Verfahren der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen das Land Schleswig-Holstein für die Saubere Luft in Kiel hat das Oberverwaltungsgericht Schleswig der Klage der DUH stattgegeben. In der Landeshauptstadt Kiel wird der Grenzwert für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m3 im Jahresmittel am Theodor-Heuss-Ring seit Jahren deutlich überschritten. Das Land Schleswig-Holstein hatte daher nach Klageeinreichung der DUH den für Kiel geltenden Luftreinhalteplan im Januar 2020 fortgeschrieben. Es hat darin vorgesehen, im Oktober 2020 kettenartig sechs riesige Luftfilteranlagen auf dem dortigen Radweg aufzustellen. Der Radweg würde dadurch an dieser Stelle unbenutzbar. Angeblich sollen diese bisher nirgendwo erprobten Filter in der Lage sein, die Luftbelastung an jedem Punkt der betroffenen Häuserzeile um mindestens 20 % zu reduzieren. Die DUH hat im Verfahren detailliert vorgetragen, warum diese Annahmen nicht plausibel sind. Für den Fall, dass die Luftfilter nicht die versprochene Wirkung haben, sieht der Luftreinhalteplan die unverzügliche Einführung eines Dieselfahrverbots vor. Die Landesregierung sieht Diesel-Fahrverbote für Fahrzeuge bis einschließlich der Abgasstufe Euro 5/V als geeignet an, die NO2-Grenzwerte einzuhalten.

In seinem Urteil teilt das Gericht die Kritik der DUH und sieht es ausweislich des zu prüfenden Luftreinhalteplans als nicht erwiesen an, dass die Luftfilteranlagen die benötigte und versprochene Reinigungswirkung beim Dieselabgasgift NO2 haben. Die der Behörde seinerzeit vorliegenden Gutachten haben vielmehr festgestellt, dass die Wirkung nicht erreicht wird.

Quelle: DUH

Jetzt noch mit Innovationen aus NRW für den Deutschen Mobilitätspreis 2020 bewerben

Unter dem Motto „Intelligent unterwegs: Gemeinsam. Vernetzt. Mobil.“ suchen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) noch bis zum 7. Juli innovative Leuchtturmprojekte und kreative Ideen aus Nordhrein-Westfalen, die das Potenzial digitaler Vernetzung für die Mobilität der Zukunft nutzen – gerade auch unter veränderten Rahmenbedingungen wie der aktuellen Corona-Pandemie. Ob künstliche Intelligenz zur Optimierung von Logistikketten, Algorithmen zur Anpassung des öffentlichen Personenverkehrs an neue Abstandsregeln oder vernetzte Plattformen für intermodale Mobilitätsdienste: Bewerbungen können online unter www.deutscher-mobilitaetspreis.de eingereicht werden.

Der Wettbewerb richtet sich erstmals parallel an zwei Zielgruppen: Am Best-Practice-Wettbewerb können Unternehmen, Start-ups, Städte und Gemeinden, Universitäten oder Forschungsinstitutionen mit Sitz in Deutschland mit ihren bereits erfolgreich umgesetzten Leuchtturmprojekten teilnehmen. Zeitgleich kann sich beim Ideenwettbewerb des Deutschen Mobilitätspreises jede/r beteiligen: Unter dem Motto „Krise als Chance“ sind kreative Konzeptskizzen und innovative Denkanstöße gesucht, die in Krisenzeiten entstanden sind und zeigen, wie Vernetzung dabei hilft, Mobilität in Zukunft noch besser zu gestalten. Eine Expertenjury wählt die zehn innovativsten Best-Practice-Leuchtturmprojekte und die drei kreativsten Ideen aus der Bevölkerung aus.

Quelle: Land der Ideen