Vier verkehrspolitische Prioritäten für den Bundeshaushalt

Das Präsidium des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) appelliert an die Fraktionen im Deutschen Bundestag, bis zur Auflösung des Deutschen Bundestags aufgrund von Neuwahlen einen Nachtragshaushalt für 2024 und einen Bundeshaushalt für 2025 zu beschließen. Dies umfasst aus VDV-Sicht vor allem einen verlässlichen Haushalt für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und einen beschlossenen Wirtschaftsplan für den Klima- und Transformationsfonds.

„Wir brauchen Klarheit und Planungssicherheit für die Branche und für unsere Kundinnen und Kunden. Ziel muss es sein, dass die Fraktionen nun die wichtigsten, bereits begonnenen Gesetzgebungsvorhaben im Verkehrsbereich noch innerhalb der laufenden Legislaturperiode beschließen.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Das Präsidium des VDV sieht dabei vor allem vier Gesetzesvorhaben, die nun prioritär umgesetzt werden müssen:

(1) Der Gesetzentwurf zur 10. Änderung des Regionalisierungsgesetzes, mit dem die Überjährigkeit der Mittel für das Deutschland-Ticket von 2023 bis 2025 hergestellt werden soll. Für die abschließenden Beratungen des Gesetzentwurfs fordert der VDV folgende wesentliche Anpassungen:

  • Streichung des Enddatums 31. Dezember 2025. Damit wird sichergestellt, dass es das Deutschland-Ticket und die Bundesmittel in Höhe von 1,5 Mrd. Euro pro Jahr über das Jahr 2025 hinaus gibt.
  • Streichung der haushaltskonsolidierenden Maßnahme zur Verschiebung der Auszahlung von 350 Mio. Euro an Regionalisierungsmitteln für das Jahr 2025 auf 2026.

(2) Schieneninfrastruktur/Trassenpreisförderung: Das im Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 angelegte Mittelvolumen für die Bundesschienenwege ist durch einen Haushaltsbeschluss oder im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung abzusichern. Durch Umschichtung oder zusätzliche Mittel müssen dabei die Mittel für die Trassenpreisförderung für den Schienengüterverkehr und für den Schienenpersonenfernverkehr erhöht werden sowie die Finanzierung des Bestandserhalts (Instandhaltung/Ersatzinvestition) gestärkt werden.

(3) Regionalisierungsgesetz: Umsetzung der Ergebnisse des Gutachtens der Firma Rambøll im Auftrag des BMDV zur Sicherung der Bestandsverkehre im SPNV: Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 3 Mrd. Euro pro Jahr ab 2026 mit jährlich anwachsenden Beträgen.

(4) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz: Streichen der Nachrangigkeit sowie des Enddatums 2030 für die Förderung von Grunderneuerung im GVFG; Erhöhung der GVFG-Mittel auf 3 Mrd. Euro pro Jahr ab 2025; Schaffen eines neuen Fördertatbestands im GVFG für die Umstellung der Busflotten auf emissionsfreie Antriebe inkl. zugehöriger Infrastrukturen; für den neuen Fördertatbestand sind durch den Bund ab 2025 zusätzliche GVFG-Mittel in Höhe von 1 Mrd. Euro pro Jahr und von 2027 bis 2035 von 1,5 Mrd. Euro pro Jahr bereitzustellen.

„Vor dem Hintergrund des Zeitpunkts der Wahl, die danach zu führenden Koalitionsverhandlungen, den Abschluss eines Koalitionsvertrags und der Konstituierung einer neuen Bundesregierung würde es einen erheblichen Zeitverlust bedeuten, notwendige Maßnahmen erst dann umzusetzen. Die Wirtschaft und auch die Bürgerinnen und Bürger können mit Blick auf reibungslose Mobilität und Warenströme nicht so lange warten“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Achim Puchert wird neuer CEO von Mercedes-Benz Trucks

Der Aufsichtsrat der Daimler Truck Holding AG („Daimler Truck“) hat Achim Puchert zum neuen Vorstandsmitglied bis zum 30. November 2027 bestellt. Achim Puchert (45), derzeit CEO und Präsident Mercedes-Benz do Brasil und Lateinamerika, wird Karin Rådström ab dem 1. Dezember 2024 als CEO Mercedes-Benz Trucks nachfolgen, verantwortlich für die Regionen Europa und Lateinamerika.

Achim Puchert begann seine Karriere im damaligen Daimler-Konzern 2002 und war bis 2010 in internationalen Positionen im Key Account Management, als Management Associate sowie im Marktmanagement und Sales Controlling tätig. Danach wurde er Executive Assistant des Leiters Vertrieb, Marketing und Customer Service Mercedes-Benz Trucks, bevor er die Position des Senior Manager Alliance Office für die damalige Lkw-Kooperation von Daimler in Russland besetzte. 2015 übernahm Achim Puchert als Director International Operations die Leitung von Kooperationen und internationalen Industrialisierungsprojekten von Mercedes-Benz Trucks. In dieser Funktion verantwortete er auch die weltweiten CKD-Standorte (CKD = Completely Knocked Down, Produktion von Lkw-Kits für den Versand an weltweite Montagewerke) und das strategische Network Management von Mercedes-Benz Trucks. 2019 wurde er zum Senior Vice President Sales, Marketing und Customer Service Daimler Truck Asia ernannt und übernahm ein Jahr später auch die Position des Senior Vice President Daimler Truck Overseas. Seit 2022 leitet Achim Puchert als CEO und Präsident Mercedes-Benz do Brasil und Lateinamerika das Lkw- und Busgeschäft in Südamerika.

Achim Puchert hält einen Master of Science in Economics and Business Administration for International Business sowie einen Master in International Management. Die Nachfolge von Achim Puchert in seiner derzeitigen Funktion wird zu gegebener Zeit entschieden und kommuniziert. Die Entscheidungen des Aufsichtsrats zur Bestellung von Achim Puchert betreffen in gleichem Umfang die Daimler Truck AG.

Quelle: Daimler Truck

Gold-Zertifizierung für Modell-Campus Halle 2 von „ringberlin“

Die denkmalgeschützte Halle 2 auf dem Modell-Campus ringberlin ist mit dem Vorzertifikat Good Mobility ausgezeichnet worden. Das „Pre-Certified Good Mobility Gold” bestätigt, dass die geplanten Mobilitätsangebote allen künftigen Nutzergruppen attraktive und effiziente Lösungen bieten. Der Innovations-Campus setzt damit ein starkes Zeichen für die Berliner Mobilitätswende.

Eine wichtige Rolle für das nachhaltige Mobilitätskonzept für Halle 2 spielt die verkehrliche Verbindung zu den Angeboten im Umfeld, insbesondere die Erschließung zum weniger als zwei Kilometer entfernten S-Bahnhof Attilastraße und dem in Vorbereitung befindlichen S-Bahnhof Kamenzer Damm. Wichtiges Transportmittel ist in diesem Kontext das Fahrrad. Neben der Bereitstellung von Stellplätzen sieht die Planung auch die Einrichtung von Duschen und Schließfächern auf den jeweiligen Etagen vor. Ein Reparaturservice ist ebenfalls Teil des Konzepts wie auch Lademöglichkeiten für E-Bikes. Erweitert werden soll das Angebot um eine Jelbi-Station an der Ringstraße mit Sharing-Möglichkeiten von Fahrrädern, E-Rollern und E-Autos. Darüber hinaus wird den Anforderungen der Barrierefreiheit Rechnung getragen. Dafür sind mechanisch unterstützte Türöffnungen, rollstuhlgerechte Zugänge und kontrastreiche Farben in den Zugangsbereichen vorgesehen.

Der Modell-Campus ringberlin an der Ringstraße in Berlin-Mariendorf steht im Eigentum der deutschen Schindler-Gruppe, als Teil des weltweit agierenden Aufzugs- und Fahrtreppenkonzerns Schindler. Das in der ehemaligen Fertigungshalle (Halle 2) des Campus-Geländes entstehende Gründerzentrum wird durch die ringberlin Halle 2 Projektgesellschaft mbH im Mehrheitsbesitz der gemeinnützigen Bildung und Kultur Mariendorf gGmbH vermietet. Auf den rund 17.000 m² der Halle 2 als Makerspace sollen künftig Werkstätten mit Maschineninfrastruktur, Coworking- und Bürobereiche, Maker Garagen und Testflächen für innovative Unternehmen, Start-ups, und KMU entstehen. Die Fertigstellung des aus GRW-Mittel geförderten Zentrums ist Ende 2026 geplant.

Die Partnerschaft zwischen ringberlin und dem Good Mobility Council geht nach der Vor-Zertifizierung weiter. Ziel ist es, die Planung und Umsetzung bis zur Voll-Zertifizierung nach der Eröffnung weiter zu verbessern und ein starkes Zeichen für die Berliner Mobilitätswende zu setzen.

Certified Good Mobility ist das Green Building Zertifikat für die Mobilitätswende. Der Good Mobility Council zertifiziert, wie gut Mobilität bei Planungen von Neubauten oder Sanierung von Bestandsgebäuden berücksichtigt wird. Die von Good Mobility zertifizierten Gebäude tragen zu lokalen Mobilitätswendezielen bei und übersetzen diese in eine gute User Experience.

Quelle: Good Mobility Council

Projekt ALIKE verkündet Betriebsgebiet

Hamburg steht vor einem bedeutenden Schritt in der Mobilitätswende: Ab Mitte 2025 startet das Projekt ALIKE schrittweise den Testbetrieb für autonomes On-Demand-Ridepooling in der Freien und Hansestadt Hamburg. Ziel ist es, autonome Mobilität erlebbar zu machen und eine neue Angebotsform zu erproben – mit dem langfristigen Ziel, das ÖPNV-Angebot in Hamburg nachhaltig mit einem innovativen Angebot zu erweitern. Das geplante Betriebsgebiet, in dem die autonomen Shuttles fahren werden, erstreckt sich vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek.

Der geplante Testbetrieb wird in einem rund 37 km² großen Gebiet im Zentrum Hamburgs durchgeführt, um eine Vielzahl an Erfahrungen im realen Stadtverkehr zu sammeln. Dieses Gebiet bietet die ideale Voraussetzung, um autonomes Fahren unter anspruchsvollen Bedingungen zu testen und gleichzeitig eine hohe Sichtbarkeit bei der breiten Öffentlichkeit zu erreichen.

Im Rahmen von ALIKE werden im nächsten Jahr zwei vollelektrische, autonom fahrende Fahrzeugmodelle den Testbetrieb starten. Mitte 2025 wird MOIA im Rahmen des Projekts den Volkswagen ID.Buzz AD in Betrieb nehmen. Das kompakte und wendige Fahrzeug für bis zu vier Personen ist speziell für den Einsatz in städtischen Gebieten ausgelegt. Während der Straßentests sind die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsfahrer an Bord. Die HOLON Fahrzeuge werden Mitte 2025 erste Testfahrten in Hamburg durchführen, zunächst mit einem Sicherheitsfahrer. Die voll barrierefreien Fahrzeuge bieten Platz für bis zu 15 Fahrgäste. Insgesamt sollen im Projektzeitraum bis zu 20 autonome Fahrzeuge von beiden Betreibern unterwegs sein und über die Apps hvv switch und MOIA digital buchbar sein.

Neben der technischen Umsetzung zielt das Projekt auch darauf ab, die gesellschaftliche Akzeptanz des autonomen Fahrens zu untersuchen. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet ALIKE wissenschaftlich und startet am 11. November 2024 die erste Phase der Begleitforschung.

Das Projekt ALIKE wird von einem Konsortium aus sechs Partnern getragen: Die HOCHBAHN übernimmt die Leitung, unterstützt durch den On-Demand-Dienst MOIA, die Fahrzeughersteller HOLON und Volkswagen Nutzfahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Forschungspartner sowie die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Die Partner vereinen ihre Expertise aus Wirtschaft und Forschung, um eine zukunftsorientierte Mobilitätslösung zu entwickeln. Das Projekt, das über einen Zeitraum von drei Jahren läuft, erhält eine Förderung von 26 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Neue Betriebsleitstelle für die Rheinbahn

20 Quadratmeter Videowand, modernste Technik und mehr Arbeitsplätze – das alles bietet die neue Betriebsleitstelle der Rheinbahn. Nach fast 40 Jahren ist die Leitstelle vom alten Standort in neue Räume umgezogen.

„Die Leitstelle ist das Herzstück der Rheinbahn – über sie erfolgt die Überwachung und Koordinierung des laufenden Betriebs sowie die Fahrgastinformation. Ich freue mich sehr, dass wir in den neuen Räumlichkeiten Arbeitsplätze mit einem guten Arbeitsumfeld und modernster Technik umsetzen konnten. Dies unterstützt unsere Mitarbeitenden, die täglich rund um die Uhr die unterschiedlichsten und herausforderndsten Situationen managen müssen und unsere Fahrgäste darüber informieren.“

Rheinbahn-Vorstand Michael Richarz

Modern, hell, übersichtlich und größer – die neue Leitstelle ist ein komfortabler Arbeitsort. Mit insgesamt 16 Arbeitsplätzen bietet sie deutlich mehr Platz – das ist beispielsweise für das Managen von Großveranstaltungen oder Krisensituationen wichtig. Die technisch hochwertige Ausstattung erleichtert und beschleunigt Arbeitsabläufe. Das ist besonders in Situationen wichtig, in denen der Betrieb aufgrund von Unfällen, Streckensperrungen durch Polizei- oder Feuerwehreinsätze oder ähnliche Störungen nicht mehr wie geplant laufen kann. Dann übernimmt die Leitstelle die Koordinierung und Umplanung. Dies muss sehr zügig geschehen, um Busse und Bahnen schnellstmöglich wieder ins Rollen zu bekommen und die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.

Großer Wert wurde auf die Beleuchtung, die Belüftung, die Akustik und die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung gelegt. Einfache und schnelle Bedienung in einem akustisch optimierten Arbeitsumfeld helfen den Mitarbeitenden bei ihren wichtigen Aufgaben. Highlight des Raumes ist die Videowand: 24 Monitore geben auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern Tag und Nacht einen Überblick über das Geschehen im Netz der Rheinbahn. Durch die Anordnung der Arbeitsplätze auf verschiedenen Ebenen haben alle eine gute Sicht auf die dort gezeigten Bilder.

Die Bauzeit für die neue Betriebsleitstelle betrug rund 21 Monate. Sie hatte schon am 7. Oktober die Arbeit aufgenommen – allerdings aus Sicherheitsgründen erst einmal im Parallelbetrieb mit der alten Leitstelle. So hat die Rheinbahn die durchgehende Einsatzfähigkeit der Leitstelle sichergestellt und die neue Technik unter Realbedingungen ausführlich geprüft.

Quelle: Rheinbahn

Lyft und Mobileye arbeiten gemeinsam an autonomer Mobilität

Lyft, Inc. (Nasdaq: LYFT), eines der größten Transportnetzwerke in Nordamerika, und Mobileye (Nasdaq: MBLY), ein führender Anbieter von Lösungen für autonomes Fahren und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS), gaben ihre Pläne für eine Zusammenarbeit bekannt. Diese zielt darauf ab, autonome Fahrzeugdienste in großem Maßstab durch branchenführende Flottenbetreiber kommerziell verfügbar zu machen. 

Durch die Nutzung von Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz für autonomes Fahren stellt Mobileye seine Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge (AVs) einem Ökosystem von Herstellern bereit, die Fahrzeuge speziell für den Einsatz im autonomen Betrieb konzipieren. Diese Fahrzeuge stehen Flottenbetreibern und Transportdienstleistern zum Kauf zur Verfügung. Die Zusammenarbeit von Lyft und Mobileye zielt darauf ab, das Netzwerk von Lyft mit 40 Millionen Fahrgästen pro Jahr und den hervorragenden Ruf des Unternehmens als führendes Transportnetzwerk in Nordamerika zu nutzen, um die Nachfrage nach Mobileye Drive™ basierten AV-Flotten auf der Plattform nahtlos bedienen zu können.

Zukünftige AV-Betreiber, die große Flotten in verschiedenen Metropolregionen Nordamerikas bereitstellen und verwalten möchten, sollen durch den Erwerb von „Lyft-ready“ Fahrzeugen mit Mobileye Drive den Zugang zu Lyfts Fahrgastnachfrage erhalten. Dadurch können die Auslastung und die Rentabilität ihrer Flotten optimiert werden. Beide Unternehmen planen zudem, Mobileyes neue cloudbasierte Technologie für die Nachfrageermittlung für autonome Fahrzeuge zu nutzen, welche Fahrzeuge mit Mobileye Drive und AV-Flottenbetreiber miteinander verbindet.

„Die Full-Stack-Technologie von Mobileye ist ein wichtiger Baustein, um autonome Flotten ‚Lyft-ready‘ zu machen. Indem wir unseren jährlich 40 Millionen Fahrgästen mehr autonome Fahrzeuge zur Verfügung stellen, liegt unser Fokus darauf, eine Plattform zu entwickeln, auf der Flottenbesitzer gerne ihre Fahrzeuge einsetzen möchten. Wir freuen uns, mit Mobileye einen wichtigen strategischen Partner an der Seite zu haben, um den Weg der autonomen Zukunft mitzugehen.“

David Risher, CEO von Lyft

Die geplante Zusammenarbeit ist ein weiterer Meilenstein in Mobileyes Zielsetzung, autonome Mobilität für Fahrgäste auf der ganzen Welt bereitzustellen. Gemeinsam mit Anbietern von Transportnetzwerken sowie Fahrzeugbetreibern und -herstellern hat Mobileye seine AV-Technologie bereits für verschiedene Mobility-as-a-Service-Projekte in Europa und Nordamerika zur Verfügung gestellt. Fahrzeuge, die mit Mobileye Drive ausgestattet sind, werden derzeit in Pilotprojekten mit verschiedenen Mobilitätsdienstleistern in Deutschland, Norwegen, Kroatien und den USA eingesetzt.

Quelle: Mobileye

AFRY plant Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn

Die Potsdamer Stammbahn, einst die erste Eisenbahnstrecke in Preußen, erlebt eine Renaissance. Als Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030 hat das Projekt einen entscheidenden Anteil am Schienenausbau für den Fern- und Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg. Für das Großprojekt kooperiert AFRY mit den Ländern Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn AG und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). AFRY wird dabei als Generalplaner ab den frühen Leistungsphasen alle Teilabschnitte in den Gewerken Konstruktiver Ingenieurbau, Verkehrsanlagen Bahn und Straße, Bahntechnische Ausrüstung, Vermessung und Geotechnik voranbringen.

Die geplante Strecke zwischen dem Bahnhof Potsdamer Platz und dem Bahnhof Griebnitzsee verbindet wichtige Verkehrsknotenpunkte und wird die regionale Mobilität für Anwohner und Pendler erheblich verbessern. Für die Metropolregion Berlin-Brandenburg ist das Projekt ein weiterer Schritt in Richtung einer intelligenten, vernetzten Verkehrsinfrastruktur, die den Mobilitätsanforderungen einer wachsenden Bevölkerung gerecht wird.

Ein erfahrenes und interdisziplinäres Team wird unter Einsatz modernster Planungsmethoden, etwa Building Information Modelling (BIM), das Großprojekt bearbeiten. Das Leistungsspektrum umfasst die vertraglich vereinbarte,  länderfinanzierte Grundlagenermittlung und Vorplanung. Nach erfolgter Finanzierung durch den Bund können die bisher vertraglich optional vereinbarten Leistungen Erstellen der Entwurfsplanung, die Begleitung des Genehmigungsprozesses und die Erstellung der Ausführungsplanung beauftragt werden. Das Projekt ist in drei Abschnitte und Lose aufgeteilt:

  • Die Stammbahn Süd verläuft ausgehend von der zentralen Verkehrsstation Berlin-Schöneberg in südwestlicher Richtung parallel zur S-Bahn bis zum Bahnhof Potsdam-Griebnitzsee.
  • Los 2 umfasst den nördlichen Abschnitt der Potsdamer Stammbahn zwischen Berlin Potsdamer Platz und Berlin-Schöneberg. Besonders herausfordernd ist die Planung der Stammbahn-Ausbindung aus dem bestehenden Fernbahntunnel nahe Potsdamer Platz mit Unterquerung des Landwehrkanals sowie der angrenzenden U-Bahn-Viadukte.
  • Für den südlichen Berliner Innenring (SBIR) ist als „Stammbahn Plus“ die Elektrifizierung zwischen Berlin Ostkreuz und Berlin Schöneberg und der durchgehend zweigleisige Ausbau Gegenstand der beauftragten Planung.

„Die Wiederherstellung der Potsdamer Stammbahn ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftliches Projekt. Sie verbindet auf exemplarische Weise die Anfänge der Eisenbahn in Deutschland mit der Zukunftsvision einer effizienten und nachhaltigen Schieneninfrastruktur im urbanen Raum.“

Michael Backes, Geschäftsbereichsleiter Verkehr bei AFRY

Eckdaten zum Projekt:

  • Geschwindigkeit bis 160 km/h
  • Streckenführung jeweils zweigleisig mit mehreren Verbindungskurven
  • Länge Potsdamer Stammbahn: ca. 21 km
  • Länge Südlicher Berliner Innenring: ca. 11 km
  • Neubau von acht Regionalbahnhöfen
  • Ausbau Bahnhöfe Berlin Südkreuz und Berlin Ostkreuz

Details zum Projekt erfahren Sie auch unter https://www.i2030.de/suedwest/

Quelle: AFRY

Moderate Tarifanpassung im hvv

Der Hamburger Verkehrsverbund hat einen Tarifantrag gestellt, mit dem sich der Hamburger Senat am 05. November 2024 befasste. Die zum 01. Januar 2025 beantragte Tarifanpassung ist notwendig, weil insbesondere die Personalkosten der Verkehrsunternehmen erneut stark gestiegen sind. Diese Kostensteigerungen werden mit der geplanten Tarifanpassung nur zu einem kleinen Teil an die Fahrgäste weitergegeben.

Die Preise für die besonders häufig genutzten Fahrkarten sollen nur moderat steigen: Die Tickets für die Kurzstrecke / den Stadtverkehr und für Hamburg AB/ 2 Ringe kosten mit 2,10 Euro und 3,90 Euro jeweils nur 10 Cent mehr als bisher. Ganztageskarten werden sogar günstiger: So kostet das Ticket für Hamburg AB / 2 Ringe zukünftig nur noch 7,80 Euro (statt bisher 8,80 Euro). Gleichzeitig wird auf die 9-Uhr-Tageskarten mit Sperrzeit verzichtet, ein weiterer konsequenter Schritt auf dem Weg zu einem einfacheren, kundenfreundlichen Tarifsystem. Im gesamten hvv gibt es zukünftig keine Fahrkarten mit Sperrzeit mehr. Für alle online gekauften Einzel- und Tageskarten gibt es weiterhin 7 Prozent Rabatt.

Mehr als 80 Prozent der Wege im hvv werden mit dem Deutschlandticket zurückgelegt. Mehr als eine Million Menschen besitzen ein hvv Deutschlandticket, darunter auch fast 200.000 Schüler mit Wohnort Hamburg, für die dieses bundesweit gültige Ticket seit dem 1. September kostenlos ist und auch kostenlos bleibt. Auch viele andere Besitzer von hvv Deutschlandtickets sind besonders preiswert unterwegs: Studierende, Auszubildende und Jobticket-Nutzer profitieren von zusätzlichen Vergünstigungen.

Die Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg, Steinburg und Stormarn sowie die Landkreise Harburg und Cuxhaven erhöhen ihren Zuschuss zum hvv Deutschlandticket für Azubis um 3,20 Euro auf zukünftig 23,20 Euro. In den schleswig-holsteinischen Kreisen gibt es außerdem bereits jetzt ein Deutschland-Schulticket mit 20 Euro Rabatt.

Die Stadt Hamburg wird für Sozialrabatt-Berechtigte wie Menschen in Grundrente, im Asylbewerberleistungsgesetz oder im Leistungsbezug ihren Zuschuss zum Deutschlandticket deutlich erhöhen, so dass die Steigerung durch die Preisanpassung des Deutschlandtickets abgefedert wird. Der städtische Zuschuss für die oben genannten Personengruppen steigt von derzeit 30 Euro bei einem Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro auf 35,50 Euro nach der Preisanpassung des Deutschlandtickets auf 58 Euro.

Das bundesweit gültige hvv Deutschlandticket bleibt auch weiterhin ein sehr attraktives Angebot. Vor seiner Einführung im Mai 2023 kostete eine Monatskarte für den Bereich Hamburg AB 118,20 Euro, im Abo 96,90 Euro.

Quelle: hvv

VOR und ÖBB präsentieren den Cityjet-Doppelstock

Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland erweitern gemeinsam mit der ÖBB die Nah- und Regionalverkehrsflotte um 109 moderne Cityjet-Doppelstockzüge der Firma Stadler, darunter 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren. Diese neue Generation von Zügen sorgt ab Dezember 2025 für dichtere Intervalle, kürzere Fahrzeiten und eine deutliche Kapazitätssteigerung auf den Hauptverkehrsachsen der Ostregion.

Mit den neuen Zügen und dem Ausbau der Infrastruktur, etwa auf der Wiener Stammstrecke in Kombination mit verlängerten Bahnsteigen, tragen die Länder, der VOR und die ÖBB den wachsenden Mobilitätsbedürfnissen der Ost-Region gezielt Rechnung. Die neuen Doppelstockzüge ersetzen die bisherigen Wiesel-Garnituren und sind optimal für die rasche Abfertigung von Fahrgästen ausgelegt.

Die Anschaffung der neuen Cityjet-Doppelstockflotte durch die ÖBB-Personenverkehr AG erfolgt auf Basis einer gemeinsamen Finanzierung von Bund und Ländern und wird in enger Kooperation mit dem VOR realisiert. Dieses Großprojekt ist Teil eines umfassenden verkehrspolitischen Konzepts, das den Ausbau der Streckeninfrastruktur, die Angebotsverdichtung sowie die Anschaffung neuer Fahrzeuge umfasst. Die damit verbundene erhebliche Leistungsausweitung ist bereits im Verkehrsdienstevertrag 2024 bis 2033 mit den ÖBB fest verankert.

„Mit der Beschaffung neuer Doppelstocktriebzüge investieren wir massiv in das Angebot im Nahverkehr. Mehr Sitzplätze, mehr Sicherheit durch Videoüberwachung und kostenloses Internet bringen einen ordentlichen Qualitätsschub. Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit sind das oberste Gebot, damit Pendler und Schulkinder auch ans Ziel kommen und vor allem Planungssicherheit haben,“ sagt der niederösterreichische Verkehrslandesrat Udo Landbauer.

Vorteile der neuen Cityjet-Doppelstockzüge

  • Höhere Kapazität: Die neuen Doppelstockzüge bieten eine deutlich höhere Kapazität und zusätzliche Sitzplätze
  • Dichtere Taktung dank des neuen Zugsteuerungssystem ETCS
  • Erhöhte Geschwindigkeit für kürzere Fahrzeiten: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h verkürzen die neuen Cityjet-Doppelstockzüge die Fahrzeit im Vergleich zu den bisherigen Doppelstockzügen (140 km/h).
  • Modernes Fahrgastinformationssystem
  • Flexible Zuglängen für bedarfsgerechte Einsätze: Künftig können die Züge flexibel durch die Kombination von vier- und sechsteiligen Garnituren an den jeweiligen Bedarf angepasst werden.
  • Effiziente Fahrgastabfertigung: Großzügige Einstiegsbereiche für schnelles Ein- und Aussteigen
  • Komfort und Konnektivität: Die Züge bieten modernes Innendesign, Klimaanlage, verbesserten Mobilfunkempfang, WLAN, Steckdosen und vollständige Barrierefreiheit.

Ab Dezember 2025 verkehren die neuen Cityjet-Doppelstockzüge auf der Stammstrecke in Wien, der Südachse Richtung Wiener Neustadt, Wien Floridsdorf und entlang der Nord- und Nordwestbahn.

Quelle: VOR

Mobilitätsapps werden Standard

Wann fährt der nächste Bus, was kostet ein Tagesticket und wo steht das nächste Sharing-Bike? Mit dem Smartphone sind viele Mobilitätsangebote nur einen Klick entfernt. Die große Mehrheit setzt dabei auf entsprechende Apps: 70 Prozent der Smartphone-Nutzer haben Mobilitätsapps z.B. zur Fahrplanauskunft, Buchung von Tickets oder Sharing-Angeboten auf ihrem Handy installiert. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

Während insgesamt 29 Prozent nur eine einzige App einsetzen, nutzt die Mehrheit hingegen mehrere: Zwei Mobilitätsapps nutzen 32 Prozent, drei Apps 19 Prozent und 15 Prozent haben vier oder mehr Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert.

„Das Smartphone hat sich längst als Dreh- und Angelpunkt der Mobilität etabliert. Als ständiger Begleiter mit Standortbestimmung, Zahlungsfunktion und Methoden zur sicheren Authentifizierung ist es für Routenplanung, Preisvergleich oder Buchung optimal geeignet.“.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder

Bei der Auswahl der eingesetzten Apps hat leichte Handhabbarkeit herausragende Bedeutung: 99 Prozent der Nutzer sagen, bei Mobilitätsapps ist ihnen eine einfache Bedienbarkeit wichtig. Preisvergleiche für verschiedene Routen spielen für 89 Prozent eine wichtige Rolle, für 85 Prozent die Buchbarkeit möglichst vieler Anbieter und Verkehrsmittel. Jeweils 83 Prozent möchten den CO2-Ausstoß für unterschiedliche Mobilitätsoptionen vergleichen beziehungsweise möglichst viele verschiedene Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl haben. Drei Viertel (74 Prozent) legen Wert darauf, möglichst alle Tickets beziehungsweise Verkehrsmittel für eine Route in einem Schritt buchen zu können. Die Einbindung von Treuekarten und Bonusprogrammen sind immerhin noch 63 Prozent wichtig.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 915 Nutzer von Smartphones. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Haben Sie Mobilitätsapps, z.B. zur Auskunft über Fahrzeiten, Buchung von Tickets für den öffentlichen Verkehr oder zur Nutzung von Sharing-Angeboten, auf Ihrem Smartphone installiert?“, „Wie viele Mobilitätsapps haben Sie auf Ihrem Smartphone installiert?“ und „Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Faktoren bei der Nutzung von Mobilitätsapps?“.

Quelle: Bitkom