Zertifizierung für die Ruhrbahn-Fahrschulen

Die Ruhrbahn hat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Qualität und Zukunftssicherheit getan: Ihre Fahrschulen – für Bus (KOM) und Straßenbahn (STRAB) – wurden Ende Oktober 2025 offiziell nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung zertifiziert. Damit ist die Ruhrbahn nun ein zugelassener Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung – und gehört zu den wenigen Verkehrsunternehmen in Deutschland, deren Fahrschulen für Bus und Straßenbahn diesen Standard erfüllen.

„Die Zertifizierung unserer Fahrschulen ist ein starkes Signal für Qualität, Verantwortung und Zukunftsorientierung. Wir haben einen hohen Aus- und Weiterbildungsbedarf – und die Agentur für Arbeit unterstützt genau diesen Bereich, indem sie Mittel für die Gewinnung und Ausbildung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitstellt. Mit der Zertifizierung können wir diese Fördermöglichkeiten jetzt direkt nutzen und unsere Qualifizierung in die eigene Hand nehmen.“

Ahmet Avsar, Ruhrbahn-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor

Vorreiter im Bereich Schiene

Torben Skuballa, Leiter Farbetrieb, erklärt: „Wir sind stolz darauf, als wahrscheinlich eines der ersten Verkehrsunternehmen in Deutschland auch unsere Straßenbahnausbildung zertifizieren zu lassen – und damit den Prüfstein für Qualität und Zukunftssicherheit in der betrieblichen Ausbildung zu legen. Die Zertifizierung zeigt, dass wir im Fahrbetrieb in den Fahrschulen nicht nur in der Weiterbildung sondern auch in der Ausbildung hervorragend aufgestellt sind und unseren aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden eine Ausbildung bieten, die höchsten Ansprüchen genügt.“

Dr. Markus Hein, Abteilungsleiter Personalentwicklung, ergänzt: „Wir haben den Prozess seit Februar 2025 auch mit externer Unterstützung vorbereitet, Strukturen überprüft, Abläufe optimiert und Nachweise sorgfältig dokumentiert. Im Oktober fand dann das Audit statt – vier Tage lang wurde alles genau geprüft. Am Ende stand die offizielle Zertifizierung. Für die Schiene ist das etwas ganz Besonderes, im kommunalen Verkehrssektor sogar außergewöhnlich. Hier sind wir echte Vorreiter.“

Im nächsten Schritt folgt nun die Maßnahmenzertifizierung, die Voraussetzung ist, um Fördermittel nutzen zu können. Mit der Zertifizierung kann die Ruhrbahn nun nicht nur die eigene Ausbildung weiter professionalisieren, sondern auch Fördermittel für den Quereinstieg nutzen; so etwa im Rahmen des Projekts „Führerschein und Deutschkurs“, das bereits erfolgreich angelaufen ist. Ziel ist es, neue Mitarbeiter zu gewinnen, praxisnah auszubilden und langfristig zu binden. Die erfolgreiche Zertifizierung der Fahrschulen schafft damit die Grundlage für eine moderne, zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung – und stärkt die Ruhrbahn in ihrer Rolle als leistungsfähiger Mobilitätsdienstleister und attraktiver Arbeitgeber.

Hochschule Biberach bietet Studiengang für Schieneninfrastrukturen

Mit dem berufsbegleitenden Studiengang Master of Rail Track Engineering (M.Eng.) startet an der Hochschule Biberach (HBC) und ihrer Akademie ein neues Weiterbildungsangebot für Ingenieure, die sich gezielt für verantwortungsvolle Aufgaben im Bereich der modernen Schieneninfrastrukturen qualifizieren möchten – ein Zukunftsfeld, das in Zeiten der Verkehrswende und des Infrastrukturwachstums stark an Bedeutung gewinnt.

Das Master-Programm wurde von der Hochschule Biberach und ihrer Akademie gemeinsam entwickelt. Ziel ist es, Fach- und Führungskräfte mit fundiertem technischem Wissen und Managementkompetenzen auszubilden. Der Abschluss qualifiziert für leitende Positionen in Planung, Bau, Betrieb und Beratung. Damit reagiert die Hochschule auf den wachsenden Bedarf an qualifizierten Experten in der Bahnbranche.

„Durch den hohen Investitionsdruck in Ausbau, Modernisierung und Instandhaltung des Schienennetzes stehen Unternehmen, Ingenieurbüros und öffentliche Auftraggeber zunehmend vor der Herausforderung, erfahrene Fachkräfte mit interdisziplinärem Know-how zu gewinnen und weiterzuentwickeln.“

Prof. Dr. Jörg Hauptmann

Der neue Master of Rail Track Engineering schaffe mit seinem berufsbegleitenden Angebot gezielt Abhilfe – und „bietet eine praxisnahe akademische Weiterbildung, die die Kompetenzen stärkt, die in der Branche heute besonders gefragt sind“, so Hauptmann, der an der HBC in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement Verkehrswesen und Schienenverkehr lehrt, und gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Florian Schäfer die Studiengangsleitung übernommen hat.

Flexibles, praxisnahes Studium

Das Studium ist modular aufgebaut und lässt sich ideal mit dem Beruf vereinbaren. Die Lehrveranstaltungen finden als kompakte Blockkurse an der Hochschule Biberach statt. So können die Teilnehmer das Studium individuell gestalten: Ein Abschluss ist in rund 18 Monaten möglich, wer sich mehr Zeit nehmen möchte, kann das Studium auf bis zu fünf Jahre strecken. Der Einstieg ist jederzeit möglich, Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Bachelor-Studium in einem überwiegend ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Die Teilnehmenden schließen mit dem akademischen Grad Master of Engineering (M.Eng.) ab, vergeben durch die Hochschule Biberach. 

Studieninhalte und Aufbau

Das Studium kombiniert bereits etablierte Seminare der Akademie mit neuen Modulen und deckt so alle wesentlichen Aspekte des Gleis- und Schienenbaus ab. Die Inhalte reichen vom Gleisbau – etwa im Rahmen des Kompaktkurses Gleisbau – über den städtischen Schienenverkehr und das Schnittstellenmanagement bis hin zum Baupraktikum. Ergänzend vertiefen die Studierenden Themen wie Projektmanagement und Digitalisierung im Infrastrukturbau sowie Führung, Kommunikation und Gesundheit im Beruf. Den Abschluss bildet die Masterthesis mit Kolloquium, in der ein praxisnahes Thema wissenschaftlich bearbeitet wird.

Mit diesem Mix aus Themen und Formaten verbindet der Studiengang technisches Fachwissen mit persönlicher Kompetenzentwicklung und praxisorientiertem Management-Know-how, so die Studiengangsleitung. Zudem erhalten die Master-Studierenden ein umfassendes Verständnis des Systems Bahn – von der umweltgerechten Trassenplanung über technische Kompetenzen in Ober- und Unterbau, Lärmschutz und Sicherungstechnik bis hin zu Themen wie Projektmanagement, Umweltrecht und Führungskompetenz.

Weitere Informationen und Bewerbung: www.rail-master.de 

Fünfte BUS2BUS im April 2026 mit mehr Fläche

Die BUS2BUS geht in ihre fünfte Ausgabe und kann schon jetzt einen großen Ausstellerzuspruch vermelden. Zahlreiche nationale und internationale Branchenführer haben ihre Teilnahme für den 15. und 16. April 2026 zugesagt. Führende Hersteller wie Daimler Buses, MAN, OTOKAR, Anadolu Isuzu, Iveco Magirus, Karsan, MCV, Arthur Bus, Tremonia, Jebsen & Jessen, ALTAS gehören ebenso zu den Ausstellern wie namhafte Zulieferer wie ZF Friedrichshafen, Fogmaker, Fogtec Brandschutz, IVU Traffic Technologies, GEFA Bank, Spheros und viele weitere wichtige Player aus Fahrzeugtechnik, Komponentenfertigung, Zulieferindustrie und Digitalisierung.

„Der aktuelle Zuspruch aus der Branche ist ein starkes Signal. Die BUS2BUS 2026 wird größer, innovativer und internationaler als je zuvor. Die Vielfalt der Aussteller – von globalen Marktführern bis hin zu inspirierenden Startups – zeigt, dass wir mit unserem Konzept den Nerv der Zeit treffen. Uns verbindet das gemeinsame Ziel, die Busmobilität der Zukunft aktiv zu gestalten und diverse Akteure zusammenzubringen. Ich freue mich sehr auf diese besondere Ausgabe, die auch unser 5. Jubiläum ist.“

Kerstin Kube-Erkens, Direktorin der BUS2BUS

Neuanmeldungen für 2026

Besonders dynamisch zeigt sich der Bereich der Neuaussteller, der mit frischen Technologien, digitalen Lösungen und innovativen Ansätzen die BUS2BUS weiter bereichert. Zu den Neuausstellern 2026 zählen unter anderem:

  • Andorea / Fleequid (Italien)
  • BYD Europe (China/Niederlande)
  • Driventic (Deutschland)
  • TO-ZERO electric vehicles (Deutschland)
  • Yutong Bus (China)
  • Zenobē Energy (UK)

Darüber hinaus erweitern neue Anbieter wie Simdle Mobility, OPES Solar Mobility und die Your Mellon Group sowie zahlreiche Startups das Innovationsspektrum und setzen Impulse in den Bereichen Digitalisierung, Energiespeicherung, alternative Antriebstechnologien und Softwarelösungen. Eine aktuelle Ausstellerliste ist auf der Website der BUS2BUS zu finden. Offizieller Anmeldeschluss für Aussteller ist der 15. Dezember 2025.

Erweiterte Ausstellungsfläche mit zusätzlicher Halle

Die starke Nachfrage der Industrie führt 2026 zur Erweiterung des Messekonzepts. Eine zusätzliche Halle bietet mehr Raum für Fahrzeugpräsentationen, technologische Demonstrationen und Networking zwischen Herstellern, Dienstleistern und Entscheidern.

Mehr als 50 Busse aller Größenklassen werden auf dem Messegelände ausgestellt. Fachbesucher können Fahrzeuge nicht nur besichtigen, sondern auch bei Mitfahrten oder eigenen Testdrives im erweiterten Außenbereich erleben. Drei Bühnen und über 120 internationale Speaker aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Produktentwicklung vermitteln Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Branche. Auf dem Programm stehen Themen wie alternative Antriebe, autonome Technologien, digitale Services, bedarfsgerechte Mobilität, nachhaltige Geschäftsmodelle und die Mobilitätskultur der kommenden Generationen. Startups erhalten zudem eine zentrale Plattform für Präsentationen und Live-Pitches.

Die Future Night bildet erneut den gesellschaftlichen Höhepunkt der BUS2BUS. Sie bringt Entscheider, Innovatoren und Branchenexperten in inspirierender Atmosphäre zusammen und fördert den Austausch zu strategischen Fragen der Mobilität.

Ticket-Aktion: 50 Prozent auf Dauerkarten

Mit dem Ticketcode HOLIDAY50 erhalten Fachbesucher im Ticketshop der BUS2BUS bis zum 6. Januar 2026 einen Rabatt von 50 Prozent auf Dauerkarten.

Unternehmen fordern „Hessen-Bus“: Standardisierung kann Kosten senken

Vor einem weiteren Aufschieben von Reformen hat der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO) gewarnt: „Auch in der Verkehrspolitik fehlt es nicht an klugen Konzepten: Deutschland braucht endlich Entscheidungen – zum Beispiel für den Abbau unnötiger Bürokratie“, erklärte der LHO-Vorsitzende Karl Reinhard Wissmüller (Michelstadt) am 16. November 2025 bei einer Veranstaltung seines Verbandes. Sonst bleibe der von der Bundesregierung versprochene „Herbst der Reformen“ bis zu den nächsten Wahlen im selbst verursachten Bürokratie-Stau stecken.

Bus hat in Hessen wachsende Rolle für eine klimafreundliche Mobilität

Die Unternehmen durch zusätzliche, komplizierte und überzogene Verwaltungsverfahren weiter auszubremsen, ist nach den Worten Wissmüllers „kein Weg aus der Sackgasse“. „Es kann nicht darum gehen, die Produktion von überflüssigen Aktenordnern weiter zu steigern. Ziel muss nun sein, Rahmenbedingungen in der Verkehrspolitik so umzugestalten, dass der Busverkehr seine wichtiger werdende Rolle für eine klimafreundliche Mobilität tatsächlich übernehmen kann“, fordert der Verbandsvorsitzende – auch mit Blick auf die Situation im Bundesland Hessen: „Der Busverkehr verbindet Hessens Städte und ländliche Räume, entlastet Straßen und Umwelt, ist flexibel und kosteneffizient. Als umweltfreundliches Verkehrsmittel könnten Busse in Zukunft viel stärker zum Einsatz kommen, wenn es endlich gelingt, strukturelle Hürden abzubauen.“

Als Beispiel verweist Wissmüller auf das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) mit komplexen Nachweis- und Berichtspflichten – „für mittelständische Unternehmen eine unzumutbare Belastung“. So seien Firmen mit einem durchschnittlichen Gesamtenergieverbrauch von mehr als 7,5 Gigawatt-Stunden (GWh) pro Jahr verpflichtet, ein Energie- oder Umweltmanagementsystem einzurichten. Dies betrifft Busunternehmen ab etwa 35 Fahrzeugen – „also einen größeren Teil der Mittelständler“.

Dies verursacht nach LHO-Angaben enorme Zusatz-Kosten von mehreren zehntausend Euro. Hinzu komme, dass Deutschland hier wieder strenger sei als die EU: „Während die EU-Richtlinie eine Einführung von Energie- bzw. Umweltmanagementsystemen erst ab einem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 23 Gigawatt-Stunden vorsieht, zieht das deutsche Gesetz die Schwelle auf 7,5 Gigawatt-Stunden herunter“. Der Unternehmerverband sieht darin ein Beispiel für so genanntes „Vergolden“ („Gold Plating“) beim Umsetzen von EU-Recht. Dieses Vergolden, das „Draufsatteln“ auf EU-Richtlinien kritisiert auch der Normenkontrollrat (NKR), der sich für weniger Bürokratie und bessere Gesetze einsetzt. Dieses „Draufsatteln“ verursache zusätzliche Kosten, vermehrte Berichtspflichten und unnötige Bürokratie. 

Kosten senken und effizienter werden: „Hessen-Bus“

Um Kosten zu senken und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) effizienter zu gestalten, könnten Auftraggeber auch in Hessen mehr auf Standardisierung zu setzen – so der LHO. Etwa bei der Busausstattung. „Mit der Sonderausstattung von Fahrzeugen steigen auch die Beschaffungskosten – zugleich sinkt die Zahl der Hersteller, die diese Individualisierung anbieten. Zudem sind die Folgekosten höher – bei Unfällen und Schäden.“ Der Verband der Busunternehmer setzt sich deshalb für einen „Hessen-Bus“ ein, der mit den wichtigsten Standards ausgestattet ist (und auch aufgabenträgerübergreifend eingesetzt werden kann).

Sinnvolle Vorschläge, wie in Hessen und darüber hinaus Bürokratie abgebaut werden kann, hat die Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände der Landesregierung überreicht. Dazu gehört zum Beispiel das Senken der Zahl der Pflichtfahrstunden für den Bus-Führerschein. Die bisherigen Reform-Entwürfe zur Führerscheinausbildung und zur Berufskraftfahrerqualifikation sind nach Auffassung des LHO „völlig unzureichend, um den bestehenden und künftigen Mangel an Fahrpersonal zu lindern“ – zudem seien die Kosten unnötig hoch.

Rheinbahn schafft Grundlage für bundesweiten Standard eines digitalen Ticketsystems

Mit CALO entsteht in Düsseldorf die technische und organisatorische Grundlage für einen bundesweiten Standard im digitalen Ticketing. Das von der Rheinbahn entwickelte System nutzt den international bewährten EMV-Standard, der sich im Bankensektor und im internationalen ÖPNV seit Jahren erfolgreich etabliert hat. Fahrgäste können künftig einfach mit ihrer Bankkarte, der virtuellen Bankkarte im Smartphone oder einer übertragbaren Guthabenkarte ein Ticket direkt im Fahrzeug kaufen – ganz ohne App, Bargeld oder weitreichende Tarifkenntnisse.

„Mit CALO schaffen wir mehr als ein neues Ticketsystem – wir schaffen die Grundlage für einen digitalen Standard, der Mobilität in Deutschland einfacher, vernetzter und barrierefreier macht. Die interoperable System-Architektur ist dabei das Herzstück: Sie verbindet Verkehrsunternehmen über Stadt- und Verbundgrenzen hinweg und ermöglicht zukünftig, dass eine Bankkarte ausreicht, um ÖPNV zu fahren.“

Annette Grabbe, Vorständin der Rheinbahn

„Es freut mich sehr, dass bei uns in Düsseldorf ein neuer, attraktiver Baustein für bargeldloses Bezahlen in Bussen und Bahnen entstanden und durch die Rheinbahn umgesetzt worden ist. Das neue Ticketsystem CALO ist offen für Deutschland und wird sicherlich von anderen Verkehrsunternehmen dankbar angenommen werden.“

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

Interoperable System-Architektur verbindet Verkehrsunternehmen

Die Architektur sorgt dafür, dass alle beteiligten Verkehrsunternehmen technische und organisatorische Schnittstellen teilen können. So werden Fahrberechtigungen, Kontrollen und Zahlungen einheitlich, sicher und diskriminierungsfrei verarbeitet – unabhängig vom Lieferanten des Systems oder der Region. Damit schafft CALO eine überregionale, standardisierte Datenschnittstelle, die auch anderen Verkehrsunternehmen in Deutschland offensteht. Künftig soll jede Bankkarte oder digitale Bankkarte im Smartphone deutschlandweit als Ticket genutzt werden können – interoperabel, datenschutzkonform und papierfrei.

Bundesweiter Meilenstein

Die technische Grundlage für diesen neuen Standard stammt von der Rheinbahn. Das Verkehrsunternehmen hat die interoperable Architekturanforderung am Markt platziert, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fördert das Projekt. Der dafür notwendige nationale
Ticketspeicher, der die Systeme vernetzt, wird in enger Abstimmung mit der VDV eTicket Service GmbH (VDV-ETS) weiterentwickelt, damit er zukünftig als Branchenstandard für ganz Deutschland genutzt werden kann. „Unser Ziel ist, dass Fahrgäste überall in Deutschland dieselbe Einfachheit erleben: einsteigen, Karte oder Handy vorhalten, fahren. CALO ist der digitale Schlüssel dafür“, so Annette Grabbe.

„Mit CALO geht die Rheinbahn einen entscheidenden Schritt in Richtung moderner und kundenorientierter Mobilität. Bargeldloses Bezahlen im ÖPNV ist nicht nur ein Komfortgewinn für unsere Fahrgäste, sondern auch ein klares Signal für die digitale Transformation des Nahverkehrs. Der VRR fördert und unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich, weil es den Zugang zum ÖPNV einfacher und flexibler macht. Das ist ein wichtiger Beitrag, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu gestalten und neue Nutzergruppen zu gewinnen. Darüber hinaus stärkt CALO die Innovationskraft unserer Region. Digitale Lösungen wie diese sind ein zentraler Baustein für die Mobilität der Zukunft.“

Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR

krauth technology als Umsetzungspartner

Für die technische Umsetzung von CALO arbeitet die Rheinbahn mit krauth technology zusammen. Das Unternehmen versteht sich als Partner für Mobilitätslösungen und bietet innovative Systemlösungen in den Produktbereichen Ticketing und RadParken. Außerdem bringt es umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung und Integration innovativer Vertriebslösungen für den öffentlichen Nahverkehr mit.
Annette Grabbe: „Wir freuen uns, dass sich mit krauth technology Deutschlands führender Anbieter von IDBT-Systemen in unserer Ausschreibung erfolgreich durchgesetzt hat.“

Einfach, sicher und barrierefrei

Die Rheinbahn startet 2026 mit der Einführung von CALO zunächst in ihren Bussen. Die Bahnen folgen schrittweise im Jahr 2027. Fahrgäste kaufen dann ihr Ticket direkt im Fahrzeug – kontaktlos, papierfrei und intuitiv. Validatoren an den Türen ermöglichen den Kauf mit Karte oder Smartphone. Ganz wichtig: Die kostenlose Guthabenkarte bietet zudem eine anonyme, barrierearme Alternative für alle, die keine Bankkarte nutzen. In der Übergangszeit können Fahrgäste zudem ihr Ticket weiterhin auch beim Busfahrer kaufen. Mit dieser Kombination aus Einfachheit, Datenschutz und Interoperabilität legt CALO den Grundstein für eine neue Ära digitaler Mobilität – made in Düsseldorf, offen für Deutschland.

UITP begrüßt Gautier Brodeo als Präsidenten und Lilli Matson als Vizepräsidentin

Die UITP freut sich, Gautier Brodeo als neuen Präsidenten zu begrüßen, der sein neues Mandat am Freitag, den 21. November 2025, antrat. Als Direktor der Entwicklungsagentur für Betrieb und Instandhaltung der RATP-Gruppe verfügt Gautier über mehr als 25 Jahre Erfahrung im öffentlichen Verkehr. Erfahren im Teambuilding, in Verhandlungen und im Change-Management, wird Gautier diese Fähigkeiten in die UITP-Präsidentschaft einbringen.

Anfang dieses Monats kündigte die UITP die Pläne von Präsidentin Renée Amilcar an, von ihrem Amt zurückzutreten. Aufgrund notwendiger Verpflichtungen in ihrer neuen Rolle als Chief Executive Officer und Präsidentin von Mobilité Infra Québec muss sich Renée Amilcar auf ihre Position in Québec konzentrieren, was zu einem vorzeitigen Ende ihres aktuellen zweijährigen Mandats führte.

„Ich fühle mich wirklich geehrt, der neue Präsident der UITP zu werden. Der Verband ist reich an Aktivitäten und Ergebnissen, und ich verpflichte mich, die wichtige Umsetzung des Strategieplans fortzuführen – mit den Menschen im Mittelpunkt dieser Ausrichtung. Ich bin auch sehr dankbar für die inspirierende Führung von Renée Amilcar und freue mich darauf, meine eigene Erfahrung in die Zukunft der UITP einzubringen.“

Gautier Brodeo, UITP-Präsident

Parallel zur Bekanntgabe von Gautier als Präsident freut sich die UITP, Lilli Matson als neue Vizepräsidentin des Verbands vorzustellen. Lilli ist derzeit Chief Safety, Health and Environment Officer bei Transport for London (TfL), wo sie die Bereiche Sicherheit, Nachhaltigkeit und den Übergang von TfL zu Netto-Null verantwortet. Sie hat maßgeblich an der Entwicklung der 20-Jahres-Strategie Londons für Verkehr, Sicherheit und Umwelt mitgewirkt und dafür gesorgt, dass TfL klare Ziele hat, um London zu einer gesünderen, sichereren und grüneren Stadt zu machen.

Die Amtszeit des neuen Präsidenten und der neuen Vizepräsidentin läuft bis zur nächsten UITP-Generalversammlung im Juni 2026.

MiD 2023: Carsharing-Haushalte seit 2017 fast verdoppelt

Im Rahmen der Studie Mobilität in Deutschland werden seit 2002 bundesweite Befragungen von Haushalten zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten durchgeführt. Zuletzt wurde die Studie 2017 durchgeführt. Am 21. November 2025 hat das BMV den Abschlussbericht der MiD 2023 veröffentlicht.

Anstieg der Carsharing-Mitgliedschaften in deutschen Haushalten

Der Anteil an Haushalten mit einer Carsharing-Mitgliedschaft liegt im Jahr 2023 bei 9 Prozent. Das entspricht rund 3,7 Millionen Haushalten. Im Vergleich zu 2017 ist das fast eine Verdopplung (+ 1,7 Millionen Haushalte). Am weitesten verbreitet sind Carsharing-Mitgliedschaften in Metropolen und Großstädten. In Berlin und Hamburg ist rund jeder dritte Haushalt zum Carsharing angemeldet. Aber auch in Mittelstädten nutzen mittlerweile 6 Prozent der Haushalte Carsharing.

Geringer Anteil des Carsharing auf Wegeebene

Der Anteil des Carsharing an allen in Deutschland zurückgelegten Wegen ist mit weniger als 0,1 Prozent gering. Das ist eine gute Nachricht, denn es zeigt: Menschen, die Carsharing nutzen, haben zwar Zugang zu einem Pkw, aber sie nutzen ihn deutlich seltener als die übrige Bevölkerung. Stattdessen fahren sie häufiger mit dem Fahrrad und dem ÖPNV.

Carsharing-Haushalte besitzen seltener einen privaten Pkw

In Deutschland verfügen 71 Prozent der Haushalte über mindestens einen privaten Pkw. Bei den Carsharing-Kunden ist der Autobesitz je nach genutzter Carsharing-Variante unterschiedlich: 52 Prozent der Haushalte, die stationsbasiertes Carsharing nutzen, besitzen keinen privaten Pkw. Von den Haushalten, die free-floating Carsharing nutzen, besitzen 35 Prozent kein eigenes Auto.

Nutzer des stationsbasierten Carsharing sind besonders umweltfreundlich mobil

Nutzer des stationsbasierten Carsharing sind besonders häufig mit dem Fahrrad und dem ÖPNV unterwegs. In einem Pkw sitzen sie seltener als die Vergleichsbevölkerung. In einer durchschnittlichen Woche nutzen nur 27 Prozent einen Pkw, während es in der Gesamtbevölkerung 56 Prozent sind. In der Gruppe der free-floating Nutzer ist der Unterschied zur Vergleichsbevölkerung weniger ausgeprägt, in einer normalen Woche fahren 48 Prozent mit dem Auto.

Auszeichnungen für nachhaltige betriebliche Mobilität vergeben

Das Mobilsiegel wird seit 2021 an Unternehmen vergeben, die erfolgreich Maßnahmen für eine nachhaltige betriebliche Mobilität umsetzen. In diesem Jahr wurden insgesamt 22 Unternehmen ausgezeichnet, darunter 10 Firmen, die das Siegel erstmals erhalten sowie 12 Firmen, die erfolgreich rezertifiziert wurden.

Die Vergabefeier des Siegels fand am 20. November 2025 statt. Anwesend waren unter anderem Oberbürgermeister Martin Horn, Landrat Dr. Christian Ante (Breisgau-Hochschwarzwald) sowie der Erste Landesbeamte des Landkreises Emmendingen Hinrich Ohlenroth.

Bereits vor der eigentlichen Verleihung bot ein Vernetzungsteil den Unternehmen Gelegenheit, über bewährte Maßnahmen und neue Ideen im Bereich nachhaltiger Mobilität ins Gespräch zu kommen. Die rege Beteiligung wertete VAG-Vorstand Oliver Benz als klares Signal: „Die aktive Teilnahme am Austausch zeigt, dass betriebliche Mobilität für Unternehmen ein zentrales Thema ist. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels werden attraktive und multimodale Mobilitätsangebote, die die Erreichbarkeit eines Unternehmensstandortes verbessern, zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil.“

Auch Landrat Dr. Christian Ante hob die Vielfalt der Ansätze hervor: „Die ausgezeichneten Unternehmen zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich nachhaltige Mobilität gestaltet werden kann. Je nach Standort, Größe und Struktur setzen sie auf ganz verschiedene Maßnahmen, von betrieblichem Einsatz von Carsharing über JobTickets bis hin zu E-Mobilität oder Radförderung. Diese Bandbreite macht deutlich, dass es für jedes Unternehmen passende Lösungen gibt.“

Oberbürgermeister Martin Horn unterstrich ebenfalls den Pioniercharakter: „Die prämierten Unternehmen zeigen, wie klimafreundliches Pendeln und attraktive Arbeitsbedingungen Hand in Hand gehen können. Gut durchdachte und flexible Mobilitätsangebote sind heute nicht nur ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern auch ein Faktor, um sich als moderner und attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.“

Hinrich Ohlenroth hob die Bedeutung der Rezertifizierungen hervor: „Dass sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Firmen haben rezertifizieren lassen, ist ein starkes Zeichen. Es zeigt, dass nachhaltige betriebliche Mobilität in unserer Region zunehmend verankert ist. Die Unternehmen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung verkehrsbedingter Emissionen.“ Ein besonderes Symbol für Transformation und Innovation stellten erneut die Mobilsiegel-Trophäen dar: Sie wurden wie in den Vorjahren von Auszubildenden der Freiburger Verkehrs AG aus Reststücken alter Schienen gefertigt.

Hintergrund: Was ist das „Mobilsiegel“?

Das Mobilsiegel wird von der Freiburger Verkehrs AG im Auftrag der Stadt Freiburg und in Kooperation mit den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald vergeben. Die Auszeichnung würdigt Unternehmen, die sich durch vorbildliche Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität hervorheben, wie der Umbau der Flotte auf nicht-fossile Treibstoffe, die Unterstützung der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für den Dienst- und Arbeitsweg oder eine attraktive Infrastruktur für die Nutzung von Fahrrädern durch Mitarbeitende. Eine Rezertifizierung ist nach drei Jahren möglich.

BMV stellt Studie zur Alltagsmobilität in Deutschland vor

Der Bundesminister für Verkehr Patrick Schnieder hat am 21. November 2025 in Berlin den Ergebnisbericht der Studie Mobilität in Deutschland 2023 (MiD) gemeinsam mit Studienautor Robert Follmer von infas vorgestellt. Die Ergebnisse bilden sowohl national als auch regional eine zentrale Grundlage für die Verkehrsplanung vor Ort. Die Erhebung soll u.a. Politik und Verwaltung bei verkehrspolitischen Entscheidungen unterstützen. Sie gibt Einblicke in die Alltagsmobilität unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der Stadt und auf dem Land.

„Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung vorgenommen, Mobilität nach den Bedürfnissen der Menschen zu ermöglichen. Um das zu tun, müssen wir vor allem eins: die Bedürfnisse kennen und verstehen. Genau dafür ist die Erhebung „Mobilität in Deutschland“ ein unverzichtbarer Baustein. Sie zeigt uns, wie Menschen sich in unserem Land von A nach B bewegen. Damit ist sie eine wichtige Entscheidungsgrundlage auf dem Weg in eine attraktive Mobilität der Zukunft. Die MiD zeigt Chancen auf: Die Elektromobilität ist beispielsweise mitten im Alltag angekommen. Die Nutzungsmuster der Elektroautos unterscheiden sich heute kaum mehr von den Verbrennern. Auch die Reichweite der Pedelecs macht weiter entfernte Ziele mit dem Rad erreichbar. Die Elektromobilität passt sich den Bedürfnissen der Menschen mehr und mehr an, was uns immer näher zum Ziel einer klimafreundlichen Mobilität bringt.“

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder

Zentrale Ergebnisse

Elektroautos unterscheiden sich in ihren Einsatzmustern, den Jahresfahr-leistungen und den einzelnen Streckenlängen pro Fahrt kaum noch von Verbrenner-Fahrzeugen. Die Daten der MiD zeigen: 2017 wurden Elektro-autos überwiegend für kurze Strecken genutzt. Heute liegt der Anteil für längere Strecken ab 30 Kilometer mit 13 Prozent annähernd gleich auf mit den Weglängen, die mit Verbrennerfahrzeugen zurückgelegt werden.  Die Jahresfahrleistung von E-Autos beträgt im Durchschnitt 14.600 Kilometer, während die Jahresfahrleistung aller Pkw bei 13.700 Kilometer und die der Vergleichsgruppe junger Verbrennerfahrzeuge ab einem Zulassungsjahr 2020 bei 16.800 Kilometer liegt. Der Bestand an Pedelecs hat sich außerdem von zirka 50 Pedelecs pro 1.000 Personen im Jahr 2017 auf etwas mehr als 140 Pedelecs pro 1.000 Personen fast verdreifacht. Mit Pedelecs werden täglich im Durchschnitt 14 Kilometer geradelt, was die Reichweite von diesen gegenüber normalen Fahrrädern um etwa die Hälfte erweitert.

Weiteres zentrales Ergebnis ist: Das Auto bleibt weiterhin das wichtigste Verkehrsmittel. Auch wenn im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2017 zum ersten Mal etwas weniger mit dem Auto gefahren wird, bleibt es ein unverzichtbarer Bestandteil der Mobilität vieler Menschen. 53 Prozent aller Wege und 73 Prozent aller Kilometer werden als Fahrer oder Mitfahrer zurückgelegt.  Beim Rückgang gibt es zudem deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land. Nach wie vor sind die Menschen auf dem Land auf ihr Auto angewiesen.

Außerdem zeigt die MiD, dass sich der öffentliche Verkehr dank des Deutschland-Tickets vom Corona-Tief erholt hat. Bei 16 Prozent der befragten Personen ist es bereits das übliche Ticket. In Metropolen liegt der Anteil sogar bei 33 Prozent. Das Deutschland-Ticket wird auch nicht nur für den Weg zur Arbeit genutzt. 32 Prozent der Fahrten mit dem Deutschland-Ticket sind Freizeitwege.

Darüber hinaus zeigt die MiD, dass der Fußverkehr deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Der Anteil der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, ist von 22 Prozent auf 26 Prozent angestiegen. Zu Fuß werden täglich 113 Millionen Personenkilometer zurückgelegt. Der Fußverkehr schließt damit zum Fahrrad auf. Mit dem Fahrrad werden 11 Prozent der Wege und 4 Prozent aller Kilometer zurückgelegt. Pro Tag werden 117 Millionen Kilometer geradelt, was ein leichter Anstieg im Vergleich zur MiD 2017 ist. Die gestiegene Fahrleistung ist vor allem auf die wachsende Flotte an E-Bikes zurückzuführen.

Zur Studie und den Ergebnissen

Die Studie „Mobilität in Deutschland (MiD)“ basiert auf einer bundesweiten Befragung von Haushalten in mehr als 1.000 Städten und Gemeinden zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV). Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 421.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Sie wurde bereits in den Jahren 2002, 2008 und 2017 erhoben. Mehr als 60 regionale Partner haben sich beteiligt. Die vom BMV initiierte Studie unterliegt den strengen Datenschutzbestimmungen für Umfrageforschung. Die Teilnahme war freiwillig und die An-gaben der Befragten werden ausschließlich anonymisiert genutzt.

Die unterschiedlichen Berichte und weiteren Ergebnisprodukte stehen unter www.mobilitaet-in-deutschland.de zur Verfügung. Das neue Daten-portal „MobilityData-Campus“ der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen bietet insbesondere für Nutzende mit weitergehenden Analysewünschen weitreichende Datenangebote für die Verkehrsplanung und -forschung. Für fachlich Interessierte ohne vertiefte Statistikkenntnisse bietet das internetbasierte Auswerteprogramm „Mobilität in Tabellen“ weitergehende Analysemöglichkeiten

Projektpartner

Das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft führt die Studie wie bereits 2017 gemeinsam mit weiteren Partnern durch. Dies sind das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V, die IVT Research GmbH und infas 360 GmbH.

Download Ergebnisbericht (PDF)

euregiobahn fährt ab Dezember wieder durchgehend zwischen Stolberg und Eschweiler

Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat auch die Bahnverbindung zwischen Stolberg und Eschweiler schwer getroffen. Besonders im Bereich des Bahnhofs Eschweiler-Aue waren die Schäden gravierend: Ein Teil der Gleisanlage hing frei in der Luft, und eine Stützwand musste aufwendig saniert werden. Die Arbeiten verzögerten sich zusätzlich durch ein unerwartet auftretendes großes Loch, das durch die Unterspülung der angrenzenden Phönixstraße entstanden war. Ursache war ein defektes Rohr des Fuchsbachs, das zunächst freigelegt und erneuert werden musste. Erst danach konnten die eigentlichen Wiederaufbauarbeiten an Gleis und Stützwand erfolgreich abgeschlossen werden.

Ab der 48. Kalenderwoche 2025 startet nun eine Testphase: Züge aus Richtung Eschweiler fahren wieder bis in den Bereich des Bahnhofs Eschweiler-Aue, um dort zu wenden. Bisher war dies nur provisorisch im Bereich der Odilienstraße möglich. Mit der Wiederinbetriebnahme kann der Ablauf nun betrieblich geordnet und stabil im Bahnhofsbereich erfolgen und zugleich wird die Strecke in dieser Phase erprobt.

Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 wird dann auch der reguläre Personennahverkehr wieder aufgenommen: Ab diesem Zeitpunkt können Reisende erneut von Stolberg über Eschweiler bis nach Langerwehe und Düren fahren.

Im Rahmen eines gemeinsamen Pressetermins vor Ort informierten Vertreter von go.Rheinland, der StädteRegion Aachen, der EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH sowie die Bürgermeister der Städte Stolberg und Eschweiler am 20. November 2025 über die Wiederinbetriebnahme und die vorgeschaltete Testphase.

„Die schreckliche Flut, die mehr als 100 Menschenleben gefordert hat, hat uns über Jahre hinweg vor enorme Herausforderungen gestellt. Mit großem Einsatz und langem Atem haben die EVS und ihre Partner den Wiederaufbau der Strecke vorangetrieben. Als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr freuen wir uns über die erzielten Fortschritte – vor allem für die Fahrgäste. Dass der Schienenersatzverkehr zwischen Stolberg und Eschweiler nun entfallen kann, ist eine spürbare Erleichterung für alle, die regelmäßig unterwegs sind. Mein Dank gilt allen, die an der Wiederinbetriebnahme so tatkräftig mitgewirkt haben.“

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer go.Rheinland

„Die Wiederinstandsetzung der Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und hat uns lange beschäftigt. Wir sind stolz, dass wir die Strecke nun wieder zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig blicken wir nach vorn: In den kommenden Jahren planen wir in Eschweiler-Aue einen neuen Haltepunkt, um das Angebot für die Fahrgäste noch weiter zu verbessern.“

Thomas Fürpeil, Geschäftsführer EVS