Neue Struktur für den Verkehrsbereich der Salzburg AG beschlossen

Zukunftsorientiert und transparent für Fahrgäste und Mitarbeiter, dies wird die neue Struktur im Verkehrsbereich der Salzburg AG sein, die nun im Aufsichtsrat beschlossen wurde. Damit wurde ein Prozess der mehr als zwei Jahre gedauert hat abgeschlossen und Rechtssicherheit hergestellt. In der Sitzung wurden auch neue Geschäftsführer im Unternehmen bestellt und Vorstandsdirektorin Brigitte Bach offiziell verabschiedet.

„Durch die neue Struktur im Verkehrsbereich mit der eigenen Tochter Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH und dem Beirat kann eine moderne, rechtskonforme Verkehrsstruktur sichergestellt werden. Die bestehenden Verträge sind mehr als 20 Jahre alt und werden den aktuellen rechtlichen Anforderungen nicht gerecht. Mit der angepassten Struktur konnte ein Meilenstein geschaffen werden.“

Landeshauptmann und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Haslauer

„Unser Ziel ist es gemeinsam mit den Entscheidungsträger:innen im neuen Beirat die neue Struktur rasch mit Leben zu erfüllen. Denn wir haben ein gemeinsames Ziel: Das Angebot für unsere Fahrgäste kontinuierlich zu verbessern. Das geht aber nur, wenn wir auch die Rahmenbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen im Verkehrsbereich permanent evaluieren und attraktiv gestalten. Für die Kolleginnen und Kollegen ändert sich jetzt nichts. Sie werden mit allen Rechten und Pflichten übernommen.“

Vorstandssprecher und CEO der Salzburg AG, Michael Baminger

Grundlage der neuen Struktur ist die „Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH“ – eine 100%-Tochter der Salzburg AG. Sie erbringt die Leistungen, die künftig von den Auftraggebern Stadt und Land Salzburg über so genannte Verkehrsdienstverträge bestellt werden. Dafür wird ein Verkehrsbeirat geschaffen, der die grundlegenden strategischen Entscheidungen über das Angebot bei Obus und Lokalbahnen trifft. Der Verkehrsbeirat der neuen Gesellschaft besteht aus sechs Mitgliedern. Diese setzen sich aus Vertretern von Stadt und Land Salzburg zusammen.

Dadurch hat die öffentliche Hand die verkehrsstrategischen Gestaltungsmöglichkeiten, da sie Leistungen für den ÖPNV plant und bestellt. Die Salzburg AG übernimmt die Dienstleistung und Ausführung. Neu ist auch, dass die Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH zukünftig zwei Geschäftsführer hat, wobei jeweils einer von der Salzburg AG selbst sowie von Stadt und Land bestellt wird.

Geplant ist, dass die neue Gesellschaft den Betrieb noch heuer aufnehmen soll. Dafür müssen zuvor alle Mitarbeiter in die Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH überführt und zwei neue Geschäftsführer bestellt werden. Die Entscheidung der personellen Besetzung aller wichtigen Funktionen – Geschäftsführung und Verkehrsbeirat – wird in den nächsten Monaten fallen.

Quelle: Salzburg AG

Al-Wazir: Bund muss Deutschlandticket weiter mitfinanzieren

„Der Erfolg der Tarifrevolution Deutschlandticket darf jetzt nicht verspielt werden. Um das Ticket auch im Jahr 2024 garantiert anbieten zu können, muss der Bund bereit sein, sich an der Finanzierung möglicher Mehrkosten zu beteiligen. Die Länder sind bereit dazu. Ich habe immer gesagt: Wenn das Deutschlandticket zu höheren Kosten führt, dann übernehmen wir als Land Hessen die Hälfte dieser Kosten. Das muss auch der Bund tun. Denn ich bin überzeugt davon, dass Flatratetickets der richtige Weg sind, um mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen zu lassen. Unsere hessischen Flatratetickets haben genau das erreicht.“

Wirtschafts- und Verkehrsminister Al-Wazir im Vorfeld der Sonder-Verkehrsministerkonferenz

Al-Wazir erwartet deshalb von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, das Geld, das 2023 zur Finanzierung des Deutschlandtickets absehbar nicht gebraucht wird, in das Jahr 2024 zu übertragen. Zusätzlich sind nach einer Kalkulation des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bundesweit weitere 400 Mio. Euro notwendig, von denen die Länder bereit sind, die Hälfte zu übernehmen. Der Bund muss nach Auffassung der Länder zu dieser sogenannten Nachschusspflicht auch stehen.

„Das sind keine Unsummen, aber sie sind nötig, um den Erfolg des Deutschlandtickets nicht gleich nach dem Start wieder abzuwürgen“, so Al-Wazir und betonte: „Die Rechnung ist einfach: Je mehr Menschen das Deutschlandticket kaufen, desto geringer fällt der Zuschussbedarf der öffentlichen Hand aus. Wenn also die Blockade des Bundes letztlich dazu führt, dass das Deutschlandticket im kommenden Jahr auf einen Schlag 20 Prozent teurer würde und dann 59 Euro kostet, besteht die Gefahr, dass weniger Menschen das Ticket kaufen. Dann würde Bundesverkehrsminister Wissing nach noch nicht mal einem Jahr die Chance auf Millionen neuer Kundinnen und Kunden und damit Dauerabonnements fürs Deutschlandticket vergeben.“

Ein halbes Jahr nach Einführung des deutschlandweiten Flatratetickets ist es aus Sicht des hessischen Verkehrsministers noch viel zu früh, über Anpassungen, etwa beim Preis, zu diskutieren: „Das attraktive Jobticket hat bisher noch nicht seine volle Wirkung entfalten können, da es später gestartet ist.“ Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, einen Teil der Kosten für das Deutschlandticket zu übernehmen. Wenn sie dies tun, gibt es zusätzlich einen Rabatt. Für die Beschäftigten kostet das Deutschlandticket als Jobticket in diesem Fall rund 34 Euro. „Ich bin mir sicher, dass immer mehr Betriebe diese Möglichkeit nutzen werden“, so Al-Wazir. Auch für Studierende soll es ein einheitliches Angebot geben.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Siemens Mobility absolviert erste Testfahrten mit Wasserstoff-Zug in Bayern

Siemens Mobility hat die ersten Testfahrten mit dem Wasserstoff-Zug Mireo Plus H in Bayern absolviert. Der zweiteilige Triebzug geht Mitte 2024 in den Passagierbetrieb und wird im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) auf den Strecken zwischen Augsburg und Füssen sowie Augsburg und Peißenberg eingesetzt. Der Pilotbetrieb ist auf 30 Monate angelegt. Der Freistaat Bayern unterstützt den Probebetrieb. Eine entsprechende Entwicklungspartnerschaft haben Siemens Mobility und das Land Bayern 2021 vereinbart.

„Mit dem 30-monatigen Fahrgastbetrieb wollen wir den Wasserstoff-Zug unter Alltagsbedingungen testen. Von den Ergebnissen dieses Tests wird es abhängen, ob wir den Einsatz von Wasserstoff-Zügen auf weiteren Strecken in Bayern vorgeben. Bis 2040 wollen wir den Dieselbetrieb im bayerischen Schienenpersonennahverkehr beenden. Neben der Elektrifizierung von Strecken und dem Einsatz von Akku-Zügen kann Wasserstoffantrieb ein wichtiger Baustein dafür sein.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

„Wir können heute den Zug von Siemens Mobility zum ersten Mal live auf freier Strecke erleben und bereiten uns intensiv auf den Fahrgastbetrieb für nächstes Jahr vor. Als zweitgrößtes Eisenbahnverkehrsunternehmen in Bayern freuen wir uns über das Vertrauen von Politik, Bayerischer Eisenbahngesellschaft und Siemens Mobility, uns mit dem Testbetrieb zu beauftragen. Grüner Wasserstoff ist eine klimaschonende Ergänzung im Schienenpersonennahverkehr. Als Teil der Transdev-Gruppe legen wir großen Wert auf Umweltschutz und unterstützen gerne innovative Zukunftsprojekte.“

Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer Bayerische Regiobahn (BRB)

Der Mireo Plus H ist ein hochmoderner Wasserstoffzug, der auf der Regionalzug-Plattform Mireo von Siemens Mobility basiert. Zwei auf dem Dach montierte Brennstoffzellen und eine Lithium-Ionen-Batterie sorgen für eine vollständig CO2-emissionsfreie Mobilität. Das H2-Energieversorgungssystem zeichnet sich in Verbindung mit dem elektrischen Antrieb durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s2 und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt mit einer Tankfüllung zwischen 1000 und 1.200 km. Des Weiteren überzeugen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten im Vergleich zu anderen Brennstoffzellenzügen am Markt und bieten eine Schnellbetankungsfunktion in 15 Minuten. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Quelle: Siemens Mobility

Tag der Schiene ist eröffnet

Das ganze Wochenende über wird in Deutschland mit offenen Werkstätten, Bahnhofsfesten, Konzerten, Lesungen und vielem mehr die Eisenbahn gefeiert. Gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, den Tag der Schiene am Rande des Schienengipfels in Frankfurt am Main am Freitag eröffnet. Besucherinnen und Besucher können noch bis Sonntag aus rund 400 Veranstaltungen im ganzen Land wählen.

„Beim Tag der Schiene wollen wir Menschen für die Eisenbahn begeistern: mit Bahnhofsfesten und ÖPNV-Slams, mit vielen Info-Events für potenzielle Bewerber, mit Graffiti-Workshops, Probeliegen im Nachtzug und Baustellenführungen. Die Veranstaltungen sind dieses Jahr unglaublich vielfältig und wollen alle ansprechen, die sich für die Eisenbahn interessieren, ganz gleich ob sie einfach einen schönen Tag mit der Familie verbringen oder sich über Jobmöglichkeiten rund um die Schiene informieren wollen. Die ganze Branche freut sich darauf, am Wochenende zu zeigen, wie kreativ sie ist und was in ihr steckt.“

Dirk Flege, Geschäftsführer Allianz pro Schiene

Auch auf politischer Ebene ist das Interesse am Tag der Schiene groß: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wird zusammen mit Landesverkehrsminister Christian Bernreiter einen Wasserstoffzug testen, und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wird an einer Diskussionsrunde der EVG am Erfurter Hauptbahnhof teilnehmen. Auch zahlreiche Landesministerinnen und Staatssekretäre haben angekündigt, an Veranstaltungen zum Tag der Schiene in ihrem Bundesland mitzuwirken.

Den Tag der Schiene haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Bahnbranche initiiert. 2022 wurde er zum ersten Mal gefeiert. Koordiniert wird das Fest-Wochenende seitdem von der Allianz pro Schiene. Das Fest ist Teil der „Europäischen Mobilitätswoche“, die vom 16. bis zum 22. September stattfindet. Der Tag der Schiene wird dieses Jahr erstmals auch in den Niederlanden gefeiert.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen bundesweit finden Sie unter www.tag-der-schiene.de.

Quelle: Allianz pro Schiene

Neue O-Busse für Schweden erhalten elektrische Ausrüstung von Škoda

Die Škoda-Gruppe wurde als Lieferant der kompletten elektrischen Ausrüstung für die Oberleitungsbusse des Herstellers Solaris Bus & Coach ausgewählt, die nach Landskrona, Schweden, geliefert werden. Der Auftrag im Wert von bis zu einer Million Euro umfasst die Lieferung der kompletten Traktionsausrüstung und deren Einbau in drei Fahrzeuge. Die Auslieferung der fertigen Trolleybusse ist für Herbst 2024 geplant.

“Wir bieten unseren Kunden moderne, zuverlässige und nachhaltige Lösungen, die sich positiv auf die Umwelt und die Gesellschaft auswirken. Das ist auch bei der elektrischen Ausrüstung der neuen Oberleitungsbusse für einen der größten schwedischen Betreiber, Keolis, nicht anders. Skandinavien war schon immer einen Schritt voraus, wenn es um den Umweltschutz und die Umsetzung nachhaltiger Verkehrslösungen ging. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine Lösung zu liefern, die das Leben der Menschen verbessert und dazu beiträgt, unseren Planeten für die kommenden Generationen zu schützen.”

Petr Novotný, President Components & Bus Mobility der Škoda Gruppe

Der schwedische Betreiber Keolis wird im nächsten Jahr drei 12-Meter-Trolleybusse mit Škoda-Traktionsausrüstung in seine Flotte aufnehmen. Die Fahrzeuge werden auch mit einer großvolumigen Traktionsbatterie ausgestattet, die den Fahrzeugen in Gebieten ohne Oberleitung eine Reichweite von bis zu 20 Kilometern ermöglicht. Dadurch wird die Flexibilität des Betriebs auch auf Strecken ohne Oberleitung sowie bei Störungen oder Umleitungen gewährleistet. Darüber hinaus werden fortschrittliche Diagnosesysteme installiert, die die Fahrzeuge im Betrieb überwachen und analysieren und sofortige Rückmeldung über ihren Zustand geben.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Herstellern knüpft an frühere Lieferungen an die schwedische Stadt an. Der erste Oberleitungsbus mit Škoda-Traktionsausrüstung wurde 2010 nach Landskrona geliefert, zwei weitere Fahrzeuge folgten 2013. Die Trolleybusse der zweiten Charge gehörten sogar zu den ersten, die eine Škoda-Traktionsbatterie für den autonomen Betrieb nutzten.

Quelle: Škoda Transportation

Reaktivierung der Wiehltalbahn nicht förderfähig

Bei der vom Zweckverband go.Rheinland, dem Oberbergischen Kreis sowie den Städten und Gemeinden Morsbach, Waldbröl, Reichshof, Wiehl und Engelskirchen beauftragten Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wiehltalbahn gibt es ein erstes Zwischenergebnis: Laut den Gutachtern wurde bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) das Kriterium der Förderfähigkeit deutlich verfehlt. Für eine Förderung muss der Nutzen-Kosten-Indikator größer als eins sein. Die Gutachter kamen allerdings nur auf einen Indikator von 0,071.

Bei der Untersuchung der betrieblichen Machbarkeit kam das Gutachterbüro zu dem Schluss, dass ein Kreuzungsbahnhof in Wiehl eingerichtet werden müsste. Der Bau eines Kreuzungsbahnhofs in Bielstein wäre zwar aus betrieblicher Sicht besser. Allerdings lässt die bauliche Lage dort mit einem Supermarkt an der Nordseite und dem Straßenraum im Süden dies nicht zu.

Die umfassende Bestandsaufnahme der Strecke durch das Gutachterbüro hat ergeben, dass als wesentlicher Kostenfaktor die Sanierung der Infrastruktur der Bahnanlagen zu sehen ist. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen müssten vor allem der Oberbau, die Bahnübergänge, die Leit- und Sicherungstechnik und einige Brückenbauwerke ertüchtigt werden. Insgesamt wurden von den Gutachtern Grobkosten in Höhe von rund 70 Millionen Euro ermittelt. Die Auftraggeber der Machbarkeitsstudie werden die Zwischenergebnisse nun gemeinsam mit dem Förderverein zur Rettung der Wiehltalbahn und der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH intensiv analysieren und darüber beraten, wie es mit der Studie weitergehen wird.

Quelle: go.Rheinland

Vorstellung der neuen „Tramlink“ Straßenbahn für Augsburg

Von Valencia über Brügge hat die erste der elf neuen Straßenbahnen der Stadtwerke Augsburg (swa) Anfang August Augsburg erreicht. Am Freitag, 22. September haben Interessierte die Möglichkeit, die neue Straßenbahn vom Typ Tramlink von 14 bis 18 Uhr im Straßenbahnbetriebshof der swa zu entdecken. Dann präsentieren die swa den neuesten Zugang zur Flotte zum ersten Mal vor den Testfahrten der Öffentlichkeit. Gleichzeitig feiern die swa zusammen mit den Fahrgästen das Jubiläum 125 Jahre elektrische Straßenbahn und zeigen im Straßenbahnbetriebshof historische Modelle, darunter das älteste Fahrzeug aus dem Anfangsjahr 1898. Für alle Interessierten stehen Informationsmaterialien, swa Mitarbeitende und die Freunde der Augsburger Straßenbahn für Fragen zu den alten und neuen Straßenbahntypen zur Verfügung.

Die Straßenbahnvorstellung findet im Straßenbahnbetriebshof der swa in der Baumgärtnerstraße nahe der Hochschule Augsburg statt. Vor Ort werden Speisen und Getränke zum Kauf angeboten. Für kleine Besucher steht der swa Hüpfbus bereit, der swa Wasserbulli versorgt mit frischem Trinkwasser aus dem Trinkwasserschutzgebiet der swa.

Nach der Anlieferung wurde die neue Straßenbahn von Mitarbeitenden der swa Straßenbahnwerkstatt zusammengebaut, denn für den Transport aus den Fertigungshallen der Firma Stadler musste sie in Einzelteile zerlegt werden. Die 40 Meter lange Bahn hat ein Leergewicht von rund 52 Tonnen und bietet maximal etwa 230 Fahrgästen Platz. Eine zweite Multifunktionsfläche bietet Platz für Rollstuhlfahrende, Rollatoren und Kinderwagen, zudem verfügt die neue Tram über eine Klimaanlage. Die neuen Straßenbahnen sind wie die swa Busse silberfarben, jedoch mit einem grünen und roten Band unterhalb des Daches. Das Design ist als Sieger aus einer öffentlichen Abstimmung hervorgegangen. Im Fahrgastbetrieb wird die erste neue Tramlink nach Testfahrten, Schulungen und Genehmigungen ab Anfang 2024 eingesetzt.

Im Herbst wird dann eine zweite Tramlink in Augsburg eintreffen. Die weiteren Bahnen folgen nach und nach im Lauf des kommenden Jahres. Die insgesamt elf neuen Straßenbahnen ersetzen die fast 30 Jahre alten kürzeren GT6, wodurch vor allem auch die Kapazität und der Komfort für die Fahrgäste erhöht werden. Dann werden mit Combino, Cityflex und Tramlink nur noch lange und moderne Fahrzeuge in Augsburg im Einsatz sein.

Quelle: swa

Wissing: Die Bahn wird zum Konjunkturprogramm

Am 15.09.2023 fand auf Einladung von Bundesminister Dr. Volker Wissing der 5. Schienengipfel 2023 in Frankfurt statt. Unter dem Motto „Bauen, Ausrüsten und Digitalisieren für die leistungsfähige Schiene der Zukunft“ haben Vertreter der Bahn- und Baubranche darüber beraten, wie die vom Bund bereitgestellten Rekordmittel effizient eingesetzt werden können, um möglichst schnell die dringend notwendigen Verbesserungen für Fahrgäste und Güterverkehrsunternehmen zu erreichen.

„Bis 2027 planen wir, trotz angespannter Haushaltslage rund 40 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen – ein Kraftakt und ein klareres Bekenntnis zur Schiene. Die finanziellen Voraussetzungen sind geschaffen, die Prioritäten mit den Hochleistungskorridoren, der Modernisierung von Bahnhöfen, der Digitalisierung sowie dem Neu- und Ausbau der Infrastruktur sind gesetzt. Jetzt erwarte ich von der Bahn, dass sie ihre Zusagen einhält und die Sanierung in der gebotenen Eile umsetzt. Mit der neuen gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft werden wir den Sanierungsprozess transparent machen und genau kontrollieren. Sie wird planmäßig zum 1. Januar 2024 an den Start gehen. Die Bau- und Bahnindustrie rufe ich dazu auf: Nutzen Sie ihre Chance, stellen sie Kapazitäten bereit, machen Sie die Bahn zu einem Konjunkturprogramm.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Das BMDV stellt die für die Investitionen in die Schieneninfrastruktur erforderlichen Mittel bereit. Im Entwurf für den Haushalt 2024 und der Finanzplanung bis 2027 sind im Einzelplan des BMDV zusätzliche 11,5 Milliarden Euro für die Schiene vorgesehen. Möglich wird dies auch dank der Einnahmen aus der erweiterten Lkw-Maut. Aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen weitere Mittel in Höhe von 12,5 Milliarden Euro für die Schiene dazu. Die Deutsche Bahn erbringt darüber hinaus einen Eigenbeitrag von 3 Milliarden Euro. Weitere 12,5 Milliarden Euro sollen über eine weitere Eigenkapitalerhöhung zur Verfügung gestellt werden.

Dieses Paket bringt der Schiene einen immensen Investitionsschub. Damit kann das sehr ambitionierte Sanierungskonzept umgesetzt werden. Gemeinsam mit der Bahn hat das BMDV die zu sanierenden hochbelasteten Strecken identifiziert und bis 2030 priorisiert, damit sie den größten Nutzen entfalten können und schnell zu spürbaren Verbesserungen führen.

Mit der Deutschen Bahn AG sowie der Bauwirtschaft und Bahnindustrie, die diese Mittel kurzfristig verbauen müssen, wurde auf dem Schienengipfel über die Themen Ressourcenaufbau und Innovation und Fachkräfte als Schlüssel für die Umsetzung diskutiert.

Eine Übersicht über die geplanten Hochleistungskorridore, die Panels und Redebeiträge finden Sie hier.

Quelle: BMDV

Härtetest im Zeitraffer: Die Schlechtweg-Erprobung der Setra MultiClass LE

Ein Setra Überlandbus, der innerhalb eines Jahres rund eine Million Kilometer zurücklegt – ein unrealistischer Traum? Hier ist es ein realer Alptraum für den Bus: Bei der gnadenlosen Schlechtweg-Erprobung der neuen Setra MultiClass LE entspricht ein Kilometer auf ausgesuchten Rüttelpisten rund 100 Kilometern in der Praxis. Ergebnis ist ein Omnibusleben im Zeitraffer, rund eine Million Kilometer innerhalb eines Jahres.

Qualität und Langlebigkeit sind ein wesentliches Merkmal aller Setra Omnibusse. Sie bilden die Basis für die Wirtschaftlichkeit und sprichwörtliche Wertstabilität jedes Setra Omnibusses. Jede neue Baureihe muss dies nachweisen, bevor die ersten Exemplare an Kunden ausgeliefert werden. Der Gesetzgeber fordert für die Stabilität von Omnibussen nur eine Berechnung, die Entwickler und Versuchsingenieure von Daimler Buses verlangen mehr. Die Königsdisziplin heißt Schlechtweg-Erprobung. Hinter dem Begriff stehen große Strapazen für den Bus: Die Prüfung auf der Schlechtwegstrecke des Entwicklungs- und Versuchszentrums (EVZ) von Daimler Truck in Wörth bei Karlsruhe.

Die zahlreichen Fahrbahnen im EVZ repräsentieren typische Fahrbahnoberflächen wie Kopfsteinpflaster, Querrillen und Schlaglöcher. Sie malträtieren die Fahrzeugstruktur extrem. Gefahren wird sowohl leer als auch teilbeladen, beladen und sogar überladen. Angeschnallte Wasserfässer auf den Sitzen und Ballastsäcke mit Bleischrot auf dem Boden simulieren die Passagiere. Die Fahrer dagegen sind echt, sie wechseln sich im Stundentakt ab, längere Phasen sind ihnen nicht zuzumuten.

Ein Kilometer der Schlechtweg-Erprobung entspricht 100 Kilometern auf öffentlichen Straßen. Ein Beleg für das Extremprogramm: Obwohl die Stoßdämpfer der MultiClass LE beim Test über eine spezielle Kühlung verfügen, müssen sie während des gesamten Zeitraums zwei Mal getauscht werden. Zur Schlechtweg-Erprobung gehören ebenfalls sogenannte Sondermanöver. Das sind zum Beispiel schnelle Fahrbahnwechsel wie bei einem Ausweichmanöver oder Vollbremsungen.

Der Testbus, eine Setra MultiClass S 518 LE, war lange vor Serienstart unterwegs und daher mit Tarnfolie bis zur Unkennt­lichkeit beklebt. Die XXL-Variante des neuen Low-Entry-Überlandbusses mit drei Achsen, drei Türen und doppeltbreitem Einstieg vorn bedeutet eine besonders hohe Belastung der Fahrzeugstruktur. Das Versuchsfahrzeug fährt ohne Unterboden­schutz, ohne Innenverkleidungen und Isolierung. Das erleichtert die Inspektion einzelner Bauteile.

Die Schlechtweg-Erprobung kann bis zu einem Jahr dauern. Jeweils nach einem und zwei Dritteln der Gesamtstrecke sowie nach Abschluss des Tests wird der Omnibus gründlich unter die Lupe genommen. Zwischen den großen Durchsichten erfolgt zusätzlich jeweils eine kleine Inspektion vor Ort im EVZ. Farbige Markierungen doku­mentieren die Sichtprüfungen. Für die neue Setra MultiClass LE heißt dies: geprüft und Härtetest bestanden.

Quelle: Daimler Truck

Verkehrswende in Hessen braucht mehr Busse

Wenn die Verkehrswende – der Umstieg hin zu klimafreundlicher Mobilität – in Hessen zeitnah gelingen soll, braucht das Bundesland bereits 2024 deutlich mehr Busverkehr. Darauf hat der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO) bei einer Verkehrspolitik-Veranstaltung in Wiesbaden am 13. September im Vorfeld der Landtagswahlen in Hessen am 8. Oktober aufmerksam gemacht.

„Hessen braucht für eine gelingende Verkehrswende mehr Busse – und deshalb auch deutlich mehr Fahrpersonal. Das zeigt sich nicht nur bei der Generalsanierung der Riedbahn, wenn die Nahverkehrszüge zwischen Frankfurt und Mannheim im Jahr 2024 monatelang durch Überland- und Gelenkbusse ersetzt werden – ein Ersatzverkehr für rund 15.000 Reisende pro Tag. Sollen mehr Menschen durch ein attraktiveres Angebot vom klimaschonenden Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) überzeugt werden, braucht die Busbranche in den kommenden Monaten weitsichtige Entscheidungen aus der Verkehrspolitik“

LHO-Vorsitzender Karl Reinhard Wissmüller (Michelstadt)

Die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe stelle die Busunternehmen in Hessen vor enorme Herausforderungen – mit Blick auf die Fahrzeugvorgaben und Ladeinfrastruktur. Wichtig sind nach den Worten Wissmüllers „Rahmenbedingungen, die mittelständischen Unternehmen im europaweiten Wettbewerb die faire Chance auf Teilhabe ermöglichen.“ Hessens Landespolitik müsse aktiv dazu beitragen, „dass auch kleinere ÖPNV-Unternehmen erhalten bleiben und damit eine Marktvielfalt weiterhin gesichert ist.“ Eine wichtige Rolle beim Finanzieren neuer Fahrzeugtypen sowie der Ladeinfrastruktur spielen Förderprogramme vom Land und vom Bund. Wegen der weiter bestehenden Mehrkosten von batterieelektrisch betriebenen Bussen bzw. Wasserstoffbussen seien diese Programme auch in den kommenden Jahren notwendig. Es sollte den Unternehmen überlassen werden, ob sie die Tank- oder Ladeinfrastruktur selbst aufbauen, von dritten Anbietern einrichten lassen oder anmieten.

Durch die in Hessen vorgeschriebene flächendeckende Ausschreibung von ÖPNV-Verkehrsleistungen blicken Busunternehmer vor allem auf die Vorgaben in den Vergabeunterlagen – insbesondere auf jene Ausschreibungen, die erstmals eine Vorgabe zum Umstellen auf alternative Antriebe vorsehen. Bei den Fahrzeugen sollten sich Auftraggeber nicht auf eine Antriebsform festlegen: Vorgegeben werden sollte lediglich nur die Beschaffung „emissionsfreier“ und „sauberer“ Fahrzeuge – so der LHO. Auch kleinere mittelständische Subunternehmermüssen beim Umstellen auf alternative Antriebe berücksichtigt werden und „faire Chancen behalten.

Die Busbranche hat mehrere Kampagnen gestartet, um mehr Fahrpersonal für die Betriebe zu gewinnen. Auch hier erhofft sich das Gewerbe eine stärkere Unterstützung durch die Politik: Etwa durch Abbau von Bürokratie und die einfachere Anerkennung von ausländischen Führerscheinen – z. B. aus der Ukraine, aus Belarus, Bulgarien und Bosnien-Herzegowina. Vor allem bei den anstehenden Bahnstreckensanierungen mit großzügigen Projektetats müsse verhindert werden, dass kurzfristig Fahrpersonal mit Sonderkonditionen abgeworben werde.

Quelle: LHO