Rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg soll zum 1. Dezember 2023 ein rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen eingeführt werden. Darauf haben sich das Landesverkehrsministerium, der Landkreistag und der Städtetag verständigt. Das rabattierte Deutschlandticket soll dann das seit März 2023 erhältliche JugendticketBW ablösen und für den Einführungspreis von 365 Euro im Jahr angeboten werden.

„Das neue rabattierte Deutschlandticket für junge Menschen kombiniert den günstigen Preis unseres JugendticketBW mit dem bundesweiten Deutschlandticket! Von Dezember an fahren junge Menschen aus Baden-Württemberg preisgünstig mit dem ÖPNV in ganz Deutschland. Damit setzen wir konsequent unseren Weg fort, die Tarife im Land zu vereinfachen und jungen Menschen den Einstieg in den ÖPNV so leicht wie möglich zu machen.“

Verkehrsminister Winfried Hermann

„Die Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger sehen sich als Partner des Landes bei der Überführung des Jugendtickets in ein rabattiertes Deutschlandticket und leisten dazu auch weiterhin einen maßgeblichen finanziellen Beitrag. Allerdings ist dafür eine verlässliche Finanzierung des Deutschlandtickets auch über das Jahr 2023 hinaus durch Bund und Länder zwingend notwendig. Im Sinne einer langfristigen Planungssicherheit benötigen die ÖPNV-Aufgabenträger schließlich eine landesgesetzliche Absicherung des Deutschlandtickets – auch hier sind wir mit dem Land auf einem guten Weg.“

Prof. Dr. Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags

Die Regelungen in Hinblick auf die Kaufberechtigung und die jährliche Abo-Bindung sollen aus dem JugendticketBW übernommen werden. Kaufen können das Jahresabo demnach alle jungen Menschen aus Baden-Württemberg bis zum 21. Lebensjahr sowie Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende bis zum 27. Lebensjahr, wenn ihr Wohn- bzw. (Hoch-) Schulstandort in Baden-Württemberg liegt. Unter diesen Rahmenbedingungen wird das rabattierte Deutschlandticket in eine neue Förderrichtlinie des Landes überführt werden, die sich erneut an die Land- und Stadtkreise als ÖPNV-Aufgabenträger richtet, die auf dieser Basis Förderanträge stellen können. Für Inhaber des JugendticketBW ist geplant, dass diese Fahrausweise automatisch auf das rabattierte Deutschlandticket umgestellt werden.

Wie schon bislang im JugendticketBW trägt das Land 70 Prozent der Kosten für die Rabattierung, die kommunalen Aufgabenträger tragen 30 Prozent. Land, Aufgabenträger und Verkehrsverbünde werden in den kommenden Monaten die Umsetzung vorantreiben und die Details ausarbeiten. Kunden werden rechtzeitig vor dem Start des Tickets informiert. Um die Kundencenter nicht zu überlasten, werden Kunden gebeten, auf Nachfragen bei den Verbünden zum aktuellen Zeitpunkt zu verzichten.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Heidelberg: Baubeginn in der Dossenheimer Landstraße verschiebt sich

Der ursprünglich für Herbst dieses Jahres geplante Auftakt für die Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße verschiebt sich auf das Frühjahr 2024. Die Projektbeteiligten wollen mit diesem Schritt sicherstellen, dass die Bautätigkeiten und das Verkehrskonzept während der umfangreichen Infrastrukturerneuerung auf einer der Heidelberger Hauptverkehrsadern zuverlässig und ohne Verzögerungen umgesetzt werden können.

In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt: Die Marktlage hinsichtlich der Verfügbarkeit von Baufirmen und Material ist nach wie vor sehr angespannt. Die mit der Gesamtprojektleitung beauftragte Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und die Stadt Heidelberg sehen ein erhebliches Risiko, zum geplanten Baustart nicht alle notwendigen Gewerke in vollem Umfang bereitstehen zu haben. Zudem kann die rnv aufgrund der nach wie vor sehr angespannten Betriebslage aktuell nicht mit der notwendigen Sicherheit garantieren, zu Beginn der Baumaßnahme die Fahrtkapazitäten zwischen Heidelberg und den Gemeinden entlang der Bergstraße zu erhöhen. Diese Erhöhung ist jedoch notwendig, um die Einschränkungen für den Individualverkehr zu kompensieren und den betroffenen Pendlern einen Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen.

Die rnv und die Stadt Heidelberg haben daher entschieden, den Beginn der Baumaßnahme um fünf Monate auf März 2024 zu verschieben.

„Wir sind uns der hohen Sensibilität der Baumaßnahme bewusst. Das Vorhaben ist wie eine Operation an der Hauptschlagader. Das sollte man nur angehen, wenn alles Notwendige bereitsteht, um die Komplikationen so weit wie möglich zu reduzieren.“

Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv

Die Verschiebung soll gewährleisten, dass die Baumaßnahme vom ersten Tag an mit voller Kraft betrieben und die geplante Bauzeit von zweieinhalb Jahren eingehalten werden kann. Insbesondere für die direkt betroffenen Anwohner, Gewerbetreibenden und Fahrgäste soll die bestmögliche Planungssicherheit gewährleistet werden.

Aufgrund des schlechten Zustands der Gleise in der Dossenheimer Landstraße ist eine Erneuerung dringend geboten. Ein Baustart noch in diesem Jahr wäre daher von allen Beteiligten bevorzugt worden. Mit der Verschiebung gehen jedoch auch Vorteile einher. Zum einen wird das Baustellengeschehen in Heidelberg entzerrt. Zum anderen können die Arbeiten durch einen Start im Frühjahr über einen längeren Zeitraum kontinuierlich fortgesetzt werden, bevor Witterungsbedingungen und Weihnachtspause den Bauablauf bremsen. Durch die Verschiebung durchläuft die Baumaßnahme nur zweimal die für Bauarbeiten eher kritischen Wintermonate. Die rnv nutzt nun die zusätzliche Zeit, um mit den zukünftig beauftragten Baufirmen die Durchführung der Maßnahme sehr detailliert zu planen und unter Umständen Verkürzungspotenziale in der Bauzeit zu nutzen.

Quelle: rnv

Großes Engagement bei Wiener Öffi-Denkwerkstatt

Erfreuliche Bilanz der Öffi-Denkwerkstatt: Seit ihrem Auftakt am 1. August 2022 stößt die Plattform auf großes Interesse. Die Anmeldungen und Rückmeldungen wachsen stetig, derzeit sind knapp 1.000 Personen im Kundinnen-Pool registriert. Im vergangenen Jahr gab es zehn Veranstaltungen mit über 400 Teilnehmerinnen, darunter ein Workshop zum Thema „Intervalle“ mit Geschäftsführerin Alexandra Reinagl sowie eine Zukunftswerkstatt für Kinder und Jugendliche. Bei den Workshops steht das aktive Mitwirken im Vordergrund. Viele interessante Aufschlüsse brachte auch der Open-Lab-Workshop zur Kundeninformation. Ziel der Umfrage war es, die Bedürfnisse und Anforderungen an die Fahrgastinformation zu erfahren, um diese weiter optimieren zu können. Es zeigte sich, dass der Fahrgemeinschaft insbesondere Detailinformationen, präzise Darstellungen und eine kanalübergreifende Verfügbarkeit von Informationen am Herzen liegen.

Auch die zweite Hälfte des Jahres wird spannend: Die Teilnehmenden der Öffi-Denkwerkstatt erwarten vielfältige und anregende Events, wie zum Beispiel der Workshop „Ticketg’schichten und Automatensachen“ oder ein Open Lab zum Thema „Fairness in den Öffis“. Wer Interesse hat, kann sich jetzt unter www.wienerlinien.at/oeffi-denkwerkstatt registrieren.

Die Wiener Linien bieten mit der Öffi-Denkwerkstatt eine Plattform zum direkten und offenen Austausch rund um Themen des öffentlichen Verkehrs. Bei Diskussionsrunden, Online-Umfragen und Workshops können Interessierte ihre Meinungen, Ideen und Anregungen zu Mobilitätsthemen einbringen und die Öffi-Zukunft mitgestalten. Das Format ist für jede Altersgruppe geeignet.

Quelle: Stadt Wien

Cornelia Christian startet als neue VVS-Geschäftsführerin

Cornelia Christian hat heute ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart begonnen. Der Aufsichtsrat hatte die 54-jährige Diplom-Ökonomin im Februar mit einstimmigem Beschluss zur Nachfolgerin von Horst Stammler gewählt, der Ende August in Ruhestand geht.

„Als Netzwerkerin und Gestalterin freue ich mich darauf, Impulse für eine nachhaltige Mobilität in der attraktiven Region des VVS geben zu können und an der Umsetzung gemeinsam mit den Partnern und Partnerinnen zu arbeiten. Meine große Erfahrung unter anderem in Tarif, Verkehrsplanung und neue Mobilitätsangebote werde ich dabei gerne einbringen.“

Cornelia Christian

Cornelia Christian führt den VVS künftig gemeinsam mit Thomas Hachenberger. Sie war bisher verantwortlich für das Geschäftsfeld Mobilität im Konzern der Stadtwerke der Stadt Bielefeld und als Prokuristin der moBiel GmbH Geschäftsbereichsleiterin Kundenmanagement. Die gebürtige Marburgerin verfügt über große Erfahrungen im Verbundgeschäft: Nach einer ersten Station beim Rhein-Main-Verkehrsverbund war sie verantwortlich für Einnahmeaufteilung und Wirtschaftsführung beim Verkehrsverbund Berlin Brandenburg. Später wurde sie Geschäftsführerin der OWL Verkehr GmbH sowie des Westfalen Tarifs.

Quelle: VVS

Meilenstein für Elektrifizierung und Schienenausbau im Oberlandnetz

Mit der Unterzeichnung des Vertrags zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung kommen Elektrifizierung und Ausbau der Schienenstrecken in der Region einen großen Schritt voran.

„Viele Menschen fahren gerne ins Oberland, um Ausflüge und Urlaub zu machen oder pendeln zur Arbeit in den Großraum München. Wir brauchen deswegen dringend Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehr: mehr Kapazität in den Zügen, höhere Geschwindigkeiten und modernere Stellwerke. Die Hälfte der Strecke ist schon elektrifiziert. Wir als Freistaat investieren über 20 Millionen Euro in die Planung und treiben damit den weiteren Ausbau maßgeblich voran. Ab heute kann die Deutsche Bahn mit den vertieften Planungen starten!“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

Seit dem Beginn der Vorplanungen im Jahr 2019 haben Deutsche Bahn, Tegernsee-Bahn und Freistaat etliche Grundsatzfragen geklärt. Der neue Vertrag arbeitet nun auf die Planfeststellung hin, also auf die Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes – und bringt weitere Verbesserungen für die Fahrgäste mit sich. In die Planungen ist auch die Tegernsee-Bahn einbezogen, die mit den Strecken der Deutschen Bahn elektrifiziert werden soll.

„Fix eingeplant ist eine Verlängerung der Bahnsteige in Warngau und Schaftlach. Damit können zwischen München und Tegernsee 140 Meter lange Züge fahren, bisher sind die Züge maximal 108 Meter lang. Außerdem brauchen wir neue Stellwerke, mit denen der Zugverkehr effizienter gesteuert werden kann und die auch eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich machen. Gleichzeitig sind die Fahrzeuge auf einer elektrifizierten Strecke deutlich leiser.“

Verkehrsminister Bernreiter

Der heute von Seiten des Ministeriums von Amtschef Dr. Thomas Gruber unterzeichnete Vertrag läuft bis 2029 und hat ein Volumen von 20,7 Millionen Euro. Dieses Geld investiert der Freistaat, um das Projekt zu beschleunigen. Die Deutsche Bahn kann nun die Planungsleistungen ausschreiben und danach zum Beispiel Gutachter für Belange des Umweltschutzes beauftragen. Auch die enge Abstimmung mit Bürgern und den Kommunen wird intensiviert werden. Ziel ist die Inbetriebnahme der Oberleitung Anfang der 2030er Jahre. Zuständig für die Umsetzung ist aber, gemäß Grundgesetz, der Bund. „Das ganze Projekt dauert leider und würde sich auch noch viel länger ziehen, wenn wir als Freistaat nicht in Vorleistung gingen“, so Verkehrsminister Bernreiter. „Ich appelliere an die Bundesregierung, endlich die Verfahren zu beschleunigen und zum Beispiel die Kosten-Nutzen-Untersuchung für Elektrifizierungsprojekte abzuschaffen – wir alle wollen schließlich schnell von den Dieselzügen wegkommen und brauchen keine unnötigen bürokratischen Hürden!“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Knorr-Bremse rüstet Metrozüge für CRRC aus

Das Metronetz im westchinesischen Wirtschaftszentrum Chengdu wird kontinuierlich ausgebaut. CRRC hat Knorr-Bremse nun mit der Lieferung kompletter Bremssysteme für 36 neue Metrozüge mit insgesamt 288 Wagen beauftragt. Der Auftragswert für Knorr-Bremse liegt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

„China ist ein wichtiger Kernmarkt für Knorr-Bremse. Mit unserer starken Präsenz bei Forschung, Entwicklung, Produktion und Kundenservice können wir die hohen Lokalisierungsanforderungen erfüllen, was wir in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen chinesischen Metroprojekten bewiesen haben. Wir freuen uns sehr über die erneute Zusammenarbeit mit CRRC, um einen Beitrag zu sicherer, effizienter und nachhaltiger Mobilität in Chengdu zu leisten. Zudem ist der Auftrag ein Erfolg bei der weiteren Festigung unserer Stellung im hochrelevanten chinesischen Metrosegment.“

Dr. Jürgen Wilder, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge

Bis Mitte 2024 wird Knorr-Bremse die kompletten elektropneumatischen Bremssysteme samt Bremssteuerungen für 36 Züge (288 Wagen) liefern. Chengdu Metro Limited plant, die Fahrzeuge vor allem auf der sich im Bau befindlichen Linie 13 zum 2021 eröffneten Flughafen Tianfu International einzusetzen. Knorr-Bremse wird die Komponenten überwiegend an seinem großen F&E- und Fertigungsstandort in Suzhou produzieren. Parallel stellt Knorr-Bremse größtmögliche Nähe zum Projekt und zum Kunden in Chengdu sicher. Für den Technologieführer ist dies ein besonderer Auftrag im chinesischen Markt: Knorr-Bremse liefert in einem weiteren Projekt Bremstechnologien für Metros, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen.

Mit CRRC verbindet Knorr-Bremse eine lange und erfolgreiche Geschäftspartnerschaft. Bereits in den 1990er Jahren begann das Unternehmen, Bremssysteme für den chinesischen Metromarkt zu liefern. Vor zwei Jahren erhielt Knorr-Bremse seinen bisher größten Auftrag vom Fahrzeughersteller mit der Ausrüstung von 336 Wagen der Metro in Shenzhen. Auch in Chengdu ist die Metro ein Rückgrat des Transportwesens. Derzeit nutzen rund 7 Millionen Fahrgäste täglich 13 Linien im bestehenden Streckennetz von beeindruckenden 520 km. Langfristig ist in Chengdu ein Netz mit 36 Linien und 1.666 km Streckenlänge geplant.

Seit dem Markteinstieg von Knorr-Bremse in China hat sich das Land zu einem zentralen Kernmarkt des Unternehmens entwickelt. Unter anderem im zukunftsträchtigen Metrosegment ist Knorr-Bremse mit hochmodernen Transporttechnologien wie Brems-, Klima- und Einstiegssystemen stark vertreten. Insgesamt will Knorr-Bremse seine Position in China mit Produktexzellenz, Service und technologischem Fortschritt weiter festigen.

Quelle: Knorr-Bremse

Welterschöpfungstag: Energie- und Ressourcenverbrauch des Verkehrs rasch reduzieren

Der Verkehr ist in Österreich der Sektor mit dem höchsten Energieverbrauch, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ vor dem morgigen Welterschöpfungstag aufmerksam. Zudem verbrennt kein anderer Sektor so viel Erdöl wie der Verkehr. Der Energie- und Ressourcenverbrauch des Verkehrs kann deutlich reduziert werden durch einen höheren Anteil von Gehen, Radfahren und Öffentlichem Verkehr an der Mobilität, durch Fahrgemeinschaften und Carsharing sowie durch die verstärkte Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene. Zudem fordert der VCÖ die raschere Umsetzung von Kreislaufwirtschaft im Verkehrsbereich. Am 2. August ist heuer der Welterschöpfungstag. Damit haben wir bereits jetzt weltweit die natürlichen Ressourcen verbraucht, die für das ganze Jahr 2023 zur Verfügung stehen.

“In Österreich haben wir die natürlichen Ressourcen für das Jahr 2023 bereits am 6. April verbraucht. Seither leben wir auf Kosten der zukünftigen Generationen.”

VCÖ-Expertin Lina Mosshammer

Der Energie- und Ressourcenverbrauch ist im Verkehrsbereich besonders hoch. Im Vorjahr hatte in Österreich der Verkehr mit 343 Petajoule den höchsten Energiebedarf. Der produzierende Bereich benötigte 305 Petajoule, die privaten Haushalte für Wohnen und Heizen rund 288 Petajoule, die Dienstleistungen 102 Petajoule und die Landwirtschaft 22 Petajoule. Im Vergleich zum Jahr 1990 benötigte der Verkehr im Vorjahr um über 60 Prozent mehr Energie, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.

“Der Energieverbrauch des Verkehrs ist im Vorjahr um rund zwei Prozent leicht gesunken. Auch im ersten Jahresdrittel wurde ein Rückgang verzeichnet. Aber der Energieverbrauch ist nach wie vor sehr hoch und geht zu langsam zurück”, fordert VCÖ-Expertin Lina Mosshammer verstärkte Maßnahmen, damit Mobilität und Gütertransport energiesparender werden. Der VCÖ sieht die Politik gefordert, mehr energiesparende Mobilitätsangebote zu schaffen. Das Potenzial, den Energieverbrauch des Verkehrs zu reduzieren, ist in Österreich groß: Jede 10. Autofahrt ist in Gehdistanz, vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Mehr Geh -und Radwege ermöglichen sowohl in Ballungsräumen als auch in den Regionen den Umstieg auf bewegungsaktive Mobilität.

Auch die Verlagerung von Autofahrten auf Bahn, Bus und städtische Öffis reduziert den Energieverbrauch, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin. Diesel- oder Benzin-Pkw benötigen pro Personenkilometer im Vergleich zum Bus dreieinhalb Mal so viel Energie und im Vergleich zur Bahn sogar sieben Mal so viel Energie. Auch Fahrgemeinschaften und Carsharing reduzieren den Energie- und Ressourcenverbrauch.

Quelle: VCÖ

Die WESTbahn wird Partner im VOR

Mit Wirkung vom 1. August 2023 tritt die WESTbahn dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) bei. Vor allem Pendler profitieren vom komfortablen Mehrangebot auf der Schiene. Alle gültigen VOR-Tickets können in der WESTbahn genutzt werden. Mit ihrem Beitritt erweitert die WESTbahn das Öffi-Angebot im VOR um rund 21.000 Zugfahrten bzw. 2,5 Mio. Zugkilometer pro Jahr (von aktuell 46,6 Mio. auf 49,1 Mio.). Die WESTbahn startet in Wien Westbahnhof, hält im Verbundgebiet des VOR in St. Pölten und Amstetten und fährt weiter bis Salzburg sowie nach Innsbruck und München.

“Gerade auf der von vielen Passagieren, insbesondere Pendler:innen, genutzten Westbahnstrecke bringt die WESTbahn spürbar mehr Kapazität und damit auch eine deutliche Angebotsverbesserung im VOR. Zudem wird das Gesamtsystem Öffentlicher Verkehr in der Ostregion durchlässiger und das bringt weitere Vorteile für unsere Fahrgäste.”

Karin Zipperer und Wolfgang Schroll, VOR-Geschäftsführer

„Es freut uns, dass wir mit dem Beitritt zum VOR nun auch den Menschen in der Ostregion ein angenehmes Reiseerlebnis in unseren modernen Doppelstockzügen bieten können. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit hoffen wir, dass wir damit auch für alle, die nicht täglich mit dem Zug unterwegs sind, einen Anreiz schaffen, bei möglichst vielen Gelegenheiten vom Auto auf die Schiene umzusteigen.“

Thomas Posch und Florian Kazalek, WESTbahn-Geschäftsführer

Die WESTbahn akzeptierte schon bisher VOR KlimaTickets als Fahrausweise in ihren Zügen. Als “Partner im VOR” fährt die WESTbahn nun von Amstetten bis Wien Westbahnhof im VOR-Tarif. Die Privatbahn bietet vier WESTcafés pro Zug, geschlechtergetrennte WCs, Steckdosen an allen Plätzen und WLAN. Stufenlose Einstiege und breite Einstiegstüren ermöglichen einen schnellen Fahrgastwechsel und damit kurze Aufenthalte in den Stationen, die sich positiv auf die Pünktlichkeit auswirken. Bereits in der “Standard Class”, die Reisende mit VOR-Ticket nutzen können, genießen alle Passagiere den Komfort von Ledersitzen.

Die WESTbahn wurde im Rahmen der Bahn-Liberalisierung in der EU gegründet und fährt seit Dezember 2011 zwischen Wien und Salzburg. Sie ist eines der ältesten privaten Unternehmen im europäischen Schienenpersonenfernverkehr. Eigentümergesellschaft der WESTbahn Management GmH ist die Rail Holding AG, ihre Anteile werden von der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, der Augusta Holding AG und der SNCF Voyage Développement SAS gehalten.

Als größter Verkehrsverbund Österreichs vereint VOR die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. VOR ist in diesen drei Bundesländern mit der Planung, Koordination und Optimierung des öffentlichen Verkehrs für jährlich rund eine Milliarde Fahrgäste betraut.

Quelle: WESTbahn

Brücke gesperrt: Ersatzverkehr zwischen Hanauer Stadtteilen

Wer ein ÖPNV-Ticket hat, fährt ab Sonntag (6. August) mit dem „mainer“ kostenfrei zwischen Klein-Auheim und Großauheim. „Alles, was den Menschen in Großauheim und Klein-Auheim hilft, sich in der Zeit der Brückensperrung zwischen den Stadtteilen einfacher zu bewegen, machen wir möglich. Der Brückenersatzverkehr der Hanauer Straßenbahn GmbH HSB ist ein sehr gutes Angebot“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley.

Bei der alle drei Jahre stattfindenden Prüfung stellten Ingenieure eine markante Verschlechterung des Zustandes der Auheimer Brücke fest. Die 1882 erbaute, denkmalgeschützte Brücke steht dem Fuß- und Radverkehr als Mainquerung zwischen den Hanauer Stadtteilen Klein-Auheim und Großauheim seither nicht mehr zur Verfügung. „Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität, so Stadträtin Isabelle Hemsley, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der städtischen Hanauer Straßenbahn GmbH ist.

Die HSB bietet ab Sonntag, 6. August, einen rabattierten Brückenersatzverkehr an. Bürger aus dem jeweiligen Ortskern können mit dem Rabattcode BR23 zu günstigeren Konditionen den On-Demand-Shuttle „mainer“ der HSB bestellen. Für Fahrten zwischen 52 virtuellen Haltestellen wird nach Nutzung des Codes BR23 ein Rabatt von 1,50 Euro pro Buchung gewährt. Bei einer Einzelbuchung kostet die Fahrt 1,80 Euro, wer bereits ein ÖPNV-Ticket hat bzw. für Kinder ist die Fahrt kostenfrei. Mitfahrende zahlen den ermäßigten Preis von 1,50 Euro. Das ist weniger als eine vergleichbare Busfahrkarte (Einzelfahrt für Erwachsene 2,55 Euro) für einen deutlich höheren Komfort.

Der On-Demand-Shuttle „mainer“ der HSB gehört seit einem Jahr zum Förderprojekt des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). An mehr als 200 virtuellen und echten Haltestellen in Hanau wurden seit Juli 2022 mehr als 8.500 Fahrten angefragt. Kunden mit ÖPNV-Ticket und Kinder (6 bis 14 Jahre) zahlen normalerweise 1,50 Euro, für alle anderen kostet eine Fahrt in einem der drei emissionsfreien Mercedes Vito-Elektrofahrzeuge 3,30 Euro. „Dass wir den Menschen, die von der Brückensperrung betroffen sind, einen Grundtarif anbieten können, der unter dem normalen ÖPNV-Tarif liegt, ist beachtenswert und erfreulich“, so Corinna-Maria Schulte (HSB und HanauLNO).

Als Umleitungen über den Main stehen die Limesbrücke und die Hellentalbrücke zur Verfügung. „Zur Sperrung der 243 Meter langen Brücke gibt es im Moment keine Alternative“, so Stadträtin Hemsley. Zurzeit läuft neben der turnusmäßigen Hauptprüfung auch die direkt nach der Sperrung beauftragte Analyse eines Tragwerkplaners.

Quelle: HSB

Digitale Instandhaltung bringt Züge schneller zurück auf die Strecke

Die Deutsche Bahn (DB) verstärkt in ihren Werken den Einsatz digitaler Tools. Mit KI-gestützten Kameratoren, mobilen Robotern und digitalen Radsatzmessanlagen sorgt der Konzern für eine effizientere Instandhaltung und stellt sicher, dass die Züge schneller wieder für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. Schon heute können so pro S-Bahn-Werk täglich bis zu 20 Stunden an zeitaufwendigen Routinearbeiten entfallen. Das entlastet die Mitarbeitenden und schafft damit mehr Kapazitäten für die gezielte Instandhaltung der wachsenden Fahrzeugflotten.

Das S-Bahn-Werk München-Steinhausen ist Pilotwerk für die digitale Instandhaltung bei DB Regio. Dort präsentierten DB-Technik- und Digitalvorständin Dr. Daniela Gerd tom Markotten und Evelyn Palla, DB-Vorständin für Regionalverkehr, drei der digitalen Tools, die die Kapazitäten in der Instandhaltung auch in Zeiten knapper werdender Fachkräfte sicherstellen. Allein Münchens S-Bahn-Flotte wächst dieses Jahr um 16 auf 289 Fahrzeuge, sie werden zusätzlich im DB-Regio-Werk in Steinhausen gewartet.

„Die Werkstatt in München ist die erste, in der wir die neuen digitalen Tools einsetzen. Wenn auch unsere anderen Metropol-S-Bahnen damit arbeiten, können wir künftig rund 400 S-Bahn-Züge eines einzigen Bautyps schneller warten – das sind mehr Züge, als es ICEs gibt. Davon profitieren dann jeden Tag zukünftig zwei Millionen Fahrgäste.“

Evelyn Palla, DB-Vorständin für Regionalverkehr

Die heute vorgestellten digitalen Tools greifen in drei Bereichen: Eine KI untersucht Bilder, die bei Zugfahrten durch ein Kamerator aufgenommen werden, auf Schäden und Unregelmäßigkeiten am Zug. Die Laser-Anlage misst die Profilwerte der Radsätze und der Roboter inspiziert die Züge von unten. Damit ergibt sich ein detailliertes Gesamtbild des Fahrzeugzustandes und des Instandhaltungsbedarfs. Die Mitarbeitenden im Werk wissen künftig dank der Auswertungen genau, wo sie Hand anlegen müssen und können sich gezielt den notwendigen Arbeiten zuwenden. Zeitfressende Routineaufgaben entfallen, etwa die Inspektion der Zugdächer. Die Sichtprüfung des gesamten Fahrzeugs dauert mit dem menschlichen Auge oft mehrere Stunden pro Zug, mit dem Kamerator ist sie in nur wenigen Minuten möglich.

Im Werk München-Steinhausen werden seit 2019 neue Tools für die Zukunft der Instandhaltung getestet und implementiert. In den nächsten Jahren setzt DB Regio die digitalen Tools an fünf weiteren ihrer größten Standorte ein. Der Standort in Steinhausen wird digitaler Vorreiter bleiben, denn hier und im Münchner Westen entstehen für die S-Bahn bald die modernsten Regio-Werke Deutschlands. Die Erfahrungen mit den digitalen Tools fließen von Anfang an in die Planungen ein. Deutschlandweit digitalisiert die Deutsche Bahn ihre Instandhaltung im großen Stil. Aktuell nutzt der Konzern insgesamt 14 Kameratore an neun Standorten. Bis Ende 2025 werden neun zusätzliche in Betrieb genommen. Außerdem nutzt die Bahn derzeit zehn automatische Radsatz-Messanlagen, bis Mitte 2024 werden es 14 sein.

Quelle: DB