Bild: SBB

Bodycams: Positives Fazit der SBB

Seit September 2024 setzt die Transportpolizei schweizweit Bodycams ein. Nach rund einem Jahr zieht die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) ein positives Fazit: Die Bodycams haben sich als sinnvolles Einsatzmittel zur Deeskalation von Konflikten und zur Beweissicherung bewährt.

Sicherheit hat für die SBB höchste Priorität: Reisende und Mitarbeitende sollen sich am Bahnhof, im Zug und bei der Arbeit jederzeit sicher fühlen. Und genau dafür engagiert sich die SBB tagtäglich mit großem Einsatz. Dabei setzt sie auf ein Zusammenspiel aus Prävention, Präsenz, Deeskalation und Technologie.

Um die Sicherheit im öffentlichen Verkehr weiter zu erhöhen, hat die Transportpolizei (TPO) im September 2024 Bodycams für Polizisten eingeführt. Jede Patrouille wurde mit mindestens einer Bodycam ausgestattet.

Nach einem Jahr zieht die TPO eine positive Bilanz: Die Bodycams haben sich als wertvolles Einsatzmittel zur Deeskalation von Konflikten und zur Beweissicherung bewährt.

  • Die Anzahl Tätlichkeiten gegenüber Polizisten ist im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich um 11 Prozent zurückgegangen. Das ist ein Erfolg, auch wenn der Rückgang weniger stark ausfällt als im ersten Halbjahr. Denn im gleichen Zeitraum sind Belästigungen und Drohungen gegenüber der Transportpolizei gestiegen, mutmaßlich aufgrund der zahlreichen Events im Sommer.
  • 687 Mal wurde eine Bodycam aktiviert.
  • In 202 Fällen dienten die Aufnahmen als Beweismittel. Davon wurden 32 den Strafuntersuchungsbehörden übergeben.
  • 485 Mal wurden Aufnahmen frühzeitig gestoppt, weil sich die Situation in vielen Fällen nach Auslösung der Bodycam beruhigte.
  • Bei fast der Hälfte der angehaltenen Personen konnte durch das Ankündigen einer Aufnahme eine Deeskalation des Konflikts erreicht werden.
  • Rund 90 Prozent der Polizisten bewerten die Bodycam aufgrund der gemachten Erfahrung als sinnvolles Einsatzmittel.

SBB möchte Einsatz von Bodycams bei Kundenbegleitung testen

Vor diesem Hintergrund möchte die SBB den Einsatz von Bodycams auf freiwilliger Basis auch bei Kundenbegleitern testen. Ziel eines Pilot-Einsatzes wäre es, Erfahrungen zu sammeln, wie Bodycams die Sicherheit des Zugpersonals unterstützen können. Bevor dieses Vorhaben konkretisiert werden kann, sind noch rechtliche und datenschutzrechtliche Fragen zu klären.

Neben Bodycams für die Transportpolizei hat die SBB weitere Maßnahmen zu Erhöhung der Sicherheit für Kundschaft und Mitarbeitende ergriffen:

  • Die Transportpolizei und Transsicura begleiten verstärkt Züge, insbesondere nach 22 Uhr oder auf Verbindungen mit erhöhtem Risiko.
  • Nach 22 Uhr sowie auf bestimmten Zügen ist im Fernverkehr immer eine Zweierbegleitung vorgesehen.
  • Mitarbeitende mit Kundenkontakt werden im Bereich Deeskalation umfassend geschult.
  • Die Videoüberwachung in Zügen und Bahnhöfen wird erhöht.

Der Bundesrat hat am 29. Oktober 2025 beschlossen, die Sicherheit in Zügen mit einem Maßnahmenplan zu unterstützen. Die SBB begrüßt, dass die Landesregierung auch dank Gesetzesänderungen zur Erhöhung der Sicherheit beitragen will.

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.