Bild: Daimler Truck

Dresdner Verkehrsbetriebe stellen Buslinie 68 auf Elektrobetrieb um

Ab Dienstag, dem 9. August 2022, betreiben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) Ihre Buslinie 68 zwischen Goppeln und Niederwartha mit Elektrobussen. Auf der Buslinie 81, die zwischen Wilschdorf und Bahnhof Neustadt gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) betrieben wird, kommen zwei weitere Elektrobusse zum Einsatz. Die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge reduzieren die Emissionen jährlich um rund 875 Tonnen Kohlendioxid.

Mit der 22,3 Kilometer langen Buslinie 68 wurde für die Umstellung auf den rein elektrischen Betrieb eine Strecke ausgewählt, die mitten durch das Dresdner Stadtzentrum führt. Dazu bietet die Linie mit nennenswerten Steigungen eine interessante Topographie für den E-Bus-Einsatz.

Seit Mitte Juni 2022 wurden die ersten E-Busse im DVB-Linienverkehr getestet und haben dabei schon 20.000 Kilometer störungsfrei zurückgelegt. Für den Linieneinsatz wurden 20 Elektrobusse bestellt, 18 Gelenkfahrzeuge mit einer Länge von 18 Metern und zwei Standardbusse, die 12 Meter lang sind.

Die Wagen wiegen 20,6 beziehungsweise 13,8 Tonnen und haben eine Motorantriebsleistung von dauerhaft 285 kW und bis zu 500 kW als Spitzenwert. Zur Heizung und Kühlung im Fahrgastraum dient eine elektrische Wärmepumpe. Bei extrem niedrigen Temperaturen mit zweistelligen Minusgraden sinkt der Wirkungsgrad von Wärmepumpen. Dann springt eine kleine Zusatzheizung an, die mit Heizöl oder synthetischen Kraftstoffen betrieben wird.

Die Speicher des Gelenk-E-Busses bestehen aus insgesamt zehn Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Batterien (NMC), beim Standardbus sind es acht. Sie befinden sich im Fahrzeugheck und auf dem Dach. Der nutzbare Energiegehalt beträgt rund 255 kWh beim Gelenkfahrzeug und 204 kWh beim Standardbus. Dieser Batterietyp gilt als brandsicher.

Die Elektrobusse erhalten nachts im Betriebshof über Ladehauben unter der Hallendecke ihre Grundladung. Laut Hersteller habe sie schon damit eine Reichweite von mindestens 120 Kilometern. Weil die Wagen täglich aber zwischen 200 und 500 Kilometern fahren, wird an ausgewählten Endpunkten nachgeladen. Der Pantograph wird elektrisch ausgeklappt und verbindet sich mit einer vor Ort installierten Ladehaube.

In die 20 E-Busse investieren die DVB 17,4 Millionen Euro. Weitere 5,7 Millionen Euro sind Aufwendungen für die Ladeinfrastruktur im Betriebshof und an den Endpunkten. Für die Busse erhalten die DVB 4,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem europäischen Fond zur regionalen Entwicklung (EFRE), vom sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) kommen weitere 2,8 Millionen Euro für die Infrastruktur und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Mehrkosten des Elektroantriebs gegenüber herkömmlichen Dieselmotoren mit weiteren 9,6 Millionen Euro. Die DVB bringen 5,9 Millionen Euro Eigenmittel ein.

Quelle: DVB

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