Die EU-Kommission hat gestern ihren lang erwarteten Entwurf zu einer dringend erforderlichen Anpassung der Lenk- und Ruhezeiten im Gelegenheitsverkehr veröffentlicht. Damit kommt sie einem der Kernanliegen der Bustouristik nach, für das sich der Bundesverband Deutscher Busunternehmer (bdo) zusammen mit der IRU seit Jahren eingesetzt hat.

EU-Parlament baut Hemmnisse beim Führerscheinerwerb ab

Das Europäische Parlament hat sich in seiner Plenum-Sitzung vom 28.02.2024 zur Novellierung der europäischen Führerscheinrichtlinie für grundlegende Reformen des Führerscheinwesens ausgesprochen. Das Parlament folgt damit den durch den Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) und die IRU eingebrachten Branchenvorschlägen zur Entbürokratisierung und Erleichterung des Berufszugangs.

Das EU-Parlament sprach sich unter anderem für eine Anpassung des Mindestalters von Busfahrern auf 21 Jahre aus, wodurch in Zukunft besser junge Nachwuchskräfte für den Beruf gewonnen werden können. Zudem sollen künftig Qualifikationen von Drittstaatsangehörigen leichter in der Europäischen Union anerkannt werden.

„Die heutige Abstimmung im EU-Parlament ist ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen des bdo, den gravierenden Fahrpersonalmangel im Omnibusgewerbe durch bedarfsgerechte Rahmenbedingungen zu entschärfen. Der Richtlinienentwurf sah zunächst keinerlei Verbesserungen für die Busbranche vor. Der nachfolgende Bericht der zuständigen Berichterstatterin enthielt sogar weitere Hürden für den Erwerb des Busführerscheins. Nach intensiven Gesprächen in Berlin und Brüssel konnte nun eine Umkehr hin zu einer praxisgerechten Regelung erzielt werden.“

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard

Die neue Führerscheinrichtlinie muss nun noch das Trilogverfahren durchlaufen. Auch wenn dieses nach neustem Kenntnisstand erst in der nächsten Legislaturperiode erfolgen soll, sieht der bdo dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens optimistisch entgegen. Christiane Leonard: „Der heutige Beschluss aus Brüssel bestärkt uns weiter in unseren Reformvorschlägen, auch auf nationaler Ebene gegen den Busfahrpersonalmangel. Hier ist noch viel zu tun, so z. B. die notwendige Einführung einer „2 in 1“-Ausbildung. Andernfalls verfallen die angekündigte Verkehrswende und die anstehenden Schienenersatzverkehre zur Utopie.“

Quelle: bdo

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