Der Fachbeirat der NahverkehrsPraxis kam am 11. November beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Gelsenkirchen zusammen, um aktuelle Struktur- und Zukunftsfragen des öffentlichen Personennahverkehrs zu diskutieren.
VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke eröffnete das Treffen mit spannenden Einblicken in die Reformen des Verkehrsverbunds. Die Branche stehe vor großen Veränderungen, betonte Wittke, und müsse diese aktiv selbst gestalten: “Wir müssen den Verbundgedanken neu denken!“
Im Mittelpunkt des Fachbeiratstreffens standen zentrale Themen, die den ÖPNV derzeit bewegen:
- Struktur- und Tarifreform: Von 650 Tarifoptionen auf 150 – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Einfachheit und Kundennähe. Das Deutschlandticket sei, so Wittke, „eine Wette auf die Zukunft, die wir gewonnen haben“.
- Digitalisierung und Standardisierung: Einheitliche Ticketing-Systeme, kompatible Datenstandards und digitale Prozesse gelten als Schlüssel für mehr Effizienz.
- Nachhaltigkeit und Industriepolitik: Diskutiert wurde, wie nachhaltige Beschaffung, faire Wettbewerbsbedingungen und verlängerte Lebenszyklen für Fahrzeuge in Einklang gebracht werden können.
- Verkehrswende und Stadtentwicklung: Integrierte Konzepte von Wohnen, Arbeiten und Mobilität – vom Quartier bis zur Region – gewinnen zunehmend an Bedeutung.
- Blick ins Ausland: Beispiele aus Madrid und Shanghai verdeutlichten, wie internationale Best Practices Impulse für integrierte Verkehrsplanung liefern können.
- Deutschlandticket: Trotz gewonnener Planungssicherheit besteht weiterhin großes Potenzial, insbesondere beim Jobticket und in der Zusammenarbeit mit Arbeitgebern.
Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildete die Vorstellung des Zukunftsnetz Mobilität NRW durch Michael Zyweck und Ulrich Hornig, das Kommunen bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätskonzepte unterstützt. Robert Nieberg zeigte in seinem Beitrag, wie der Verbundgedanke im polyzentrischen Raum des VRR neu interpretiert werden kann.
Die NahverkehrsPraxis bedankt sich herzlich bei allen Fachbeiratsmitgliedern für den intensiven Austausch sowie beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für die Gastfreundschaft. Die zahlreichen Impulse aus dem Treffen fließen in die redaktionellen Schwerpunkte für das Jahr 2026 ein.









