Die Mobilitätswende kommt laut einer aktuellen ADAC-Umfrage nur sehr langsam voran. Zwar weist sie auf eine steigende Nutzung von Nahverkehr, Bahn und Fahrrad hin. Doch die Veränderungen gehen langsam voran und das Auto dominiert weiterhin.

Fahrgastzufriedenheit während Corona gestiegen

Kantar hat auch im aktuellen zweiten Jahr der Corona-Pandemie die ÖPNV-Nutzung und die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem öffentlichen Nahverkehr untersucht. Mehr als 20.000 ÖPNV-Nutzer wurden im Frühsommer und Sommer befragt. Die meisten Zufriedenheitswerte mit dem öffentlichen Nahverkehr sind gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber der Zeit vor der Pandemie gestiegen.
Dies ermittelte die Verkehrsforschung von Kantar in ihrem ÖPNV-Kundenbarometer 2021. Insgesamt 37 Nahverkehrsanbieter beteiligten sich an dieser größten Vergleichsstudie für den ÖPNV. Es wurden rund 20.000 Interviews telefonisch und online durchgeführt, um die Qualitätswahrnehmung der Fahrgäste zu ermitteln. 40 Leistungsmerkmale, die alle wichtigen Bereiche der „Customer Experience“ im ÖPNV abdecken, standen im Fokus der Untersuchung. Ein besonderer Aspekt war auch 2021 die Beurteilung des Krisenmanagements der Verkehrsanbieter im Umgang mit der Corona-Pandemie.
Die Verkehrsexperten von Kantar haben gezielt Nutzerinnen und Nutzer in der Studie berücksichtigt, die bereits vor der Pandemie öffentliche Verkehrsmittel genutzt haben. Dadurch können die aktuellen Ergebnisse sehr gut mit den Werten aus der Vergangenheit verglichen werden. Insgesamt müssen die Nahverkehrsanbieter aktuell auf zwischen 11 und 38 Prozent ihrer Fahrgäste verzichten. Deutschlandweit nutzt rund ein Drittel der eigentlichen ÖPNV-Nutzer den Nahverkehr aktuell gar nicht mehr. Ein weiteres Drittel nutzt die öffentlichen Nahverkehrsmittel seltener als vor der Pandemie. Der Grund dafür ist größtenteils der Wegfall von Wegen. Die Angst vor Ansteckung ist als Grund gegenüber der letzten Erhebung im Herbst 2020 deutlich zurückgegangen. Von den Personen, die den ÖPNV aktuell nicht oder seltener nutzen, wollen 70 Prozent Bahnen und Busse nach dem Ende der Pandemie wieder häufiger nutzen. Weitere neun Prozent wissen noch nicht, ob sie wieder zu ihrem altem Nutzungsverhalten zurückkehren. Allerdings geben auch knapp 22 Prozent der Nutzer an, dass sie nicht mehr so häufig den ÖPNV nutzen werden wie vor Corona.
Im Ranking der Verkehrsunternehmen belegen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bei der Globalzufriedenheit mit dem ÖPNV mit einem Wert von 2,24 erneut den Spitzenplatz. Es folgen die Freiburger Verkehrs AG (VAG) mit 2,28 und ebenfalls mit „sehr guten“ Werten von 2,30 bis 2,40 Paderborn (PaderSprinter), Rostock (RSAG), Tübingen (TüBus), Ulm (SWU), Münster (SWMS) sowie Hannover (ÜSTRA). Ein „gutes“ Ergebnis bei der Globalzufriedenheit erzielte mit 2,43 der als Verbund teilnehmende Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), gefolgt vom HVV (Hamburg und Region) mit ebenfalls „guten“ 2,56.

Quelle: Kantar

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