Alstom arbeitet an der Konstruktion des neuen Doppelstocktriebzuges für das Expresskreuz Bremen-Niedersachsen (EBN), der ab Dezember 2024 rollen soll.

Neuer Doppelstockzug für Expresskreuz Bremen-Niedersachsen

Alstom arbeitet an der Konstruktion des neuen Doppelstocktriebzuges für das Expresskreuz Bremen-Niedersachsen (EBN), der ab Dezember 2024 rollen soll. „Es wird ein schöner Zug aus einem Guss, der die Qualität des Nahverkehrs auf der Schiene erheblich verbessern wird. Das Design ist zeitlos, hat aber Gesicht und ist mit der blau-weiß-gelben Farbgebung unverkennbar ein neuer Bestandteil des LNVG-Fahrzeugpools“, sagt Susanne Haack, Geschäftsführerin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG).
Zunächst sind 34 Züge vom Typ Coradia Stream High Capacity bestellt, die mit 420 Millionen Euro aus Fördermitteln des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) finanziert werden. Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung betont: „Gerade mit Blick auf die Mobilitätswende müssen wir noch mehr in den Schienenverkehr investieren. Mit der Beschaffung der neuen Züge setzen wir ein klares Zeichen in Richtung Klimaschutz sowie nachhaltige und moderne Mobilität. Die neuen Regionalzüge vereinen Innovation, Nachhaltigkeit und Komfort. Unsere Investition, für Niedersachsen die bisher größte im Schienenverkehr, ist eine gute Nachricht für Umwelt und Fahrgäste.“
Ab Anfang 2024 werden erste Fahrzeuge ausgeliefert. Vorher durchlaufen sie intensive Tests und einen aufwendigen Zulassungsprozess bei der Europäischen Eisenbahnagentur und dem Eisenbahnbundesamt. LNVG-Geschäftsführerin Haack betont, das Design und die Ausstattung der Züge seien besonders auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtet: „Erstmals in Niedersachsen und Bremen werden Doppelstocktriebzüge stufenfreie Einstiege haben und barrierefrei zu betreten sein. Das gilt insbesondere für Rollstuhlfahrende, die in den einstöckigen Wagen nicht einmal Rampen überwinden müssen.“ Haack konnte sich jetzt bei Alstom in Hennigsdorf im doppelten Sinne ein Bild von den neuen Fahrzeugen machen – sie sind bereits weitgehend im 3-D-Modell virtuell durchkonstruiert. „Es ist wirklich begeisternd, die Züge jetzt schon so im Detail sehen zu können.“
Die LNVG hat Alstom hohe Standards vorgegeben. Dazu gehören unter anderem komfortable Sitzabstände, großzügige Mehrzweckbereiche und Fahrradbereiche, die je nach Jahreszeit vergrößert oder verkleinert werden können sowie hohe Kapazitäten für Gepäck. Auch ein Bereich der 1. Klasse sowie ein Mehrgenerationenbereich ist vorgesehen. Als erste Fahrzeuge in Deutschland werden die Züge nach den neuen europäischen Vorschriften für Außenmaße gebaut. Haack: „Im Oberstock entsteht mehr nutzbarer Platz für unsere Fahrgäste, sie bekommen mehr Kopf- und Schulterfreiheit.“
Vom Hersteller der Triebzüge bekommt die LNVG ein Komplettpaket: Alstom baut die Züge und ist gleichzeitig 30 Jahre für deren Instandhaltung verantwortlich. Ebenso wird Alstom über 30 Jahre für Ersatzteile sorgen, selbst, wenn dafür Teile nachgefertigt werden müssen. Die Züge sollen im EBN-ServiceCenter in Bremen instandgehalten, gewaschen und gepflegt werden. Die Gestaltung der neuen Anlage nimmt besonders auf Anlieger Rücksicht. Arbeiten, bei denen Geräusche entstehen, dürfen nur in der Halle oder hinter einer Abschirmung durchgeführt werden.
Die 34 neuartigen Doppelstockzüge bestehen aus drei, fünf und sechs Wageneinheiten. Das sind jeweils zwei doppelstöckige Steuerwagen, ergänzt um ein oder zwei angetriebene, einstöckige Mittelwagen und doppelstöckige Mittelwagen. Insgesamt werden 156 Fahrzeugeinheiten beschafft.

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)

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