Bild: VCÖ / Christian Gratzer

Österreich: Mehr als 1,5 Millionen haben eine Jahresnetzkarte

Immer mehr Menschen in Österreich haben eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr. In Vorarlberg beispielsweise hat sich die Zahl der Jahreskarten binnen 15 Jahren von rund 36.200 auf mittlerweile 86.000 mehr als verdoppelt. Im Verkehrsverbund Ost-Region ist die Zahl der VOR-Klimatickets allein zwischen Juni 2022 und Juni 2023 um 50 Prozent auf fast 48.000 gestiegen. Insgesamt besitzen bereits mehr als 262.000 Personen ein Klimaticket Österreich, weitere mehr als 430.000 Personen nutzen ein Klimaticket für ein Bundesland. Inklusive der Jahreskarten für Wien haben bereits mehr als 1,5 Millionen eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Dazu kommen noch die Netzkarten für Schüler sowie für Studierende, allein in Wien sind das mehr als 240.000.

Insbesondere Pendler können mit dem Klimaticket viel Geld sparen. „Je nach Strecke sind das bis zu mehrere tausend Euro pro Jahr. Die Ersparnis beim Umstieg vom Pkw auf den Öffentlichen Verkehr entspricht einem 15. oder sogar 16. Monatsgehalt“, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Der VCÖ hat für einige Pendelstrecken die Kosten von Pkw und dem jeweiligen Bundesland Klimaticket verglichen. Beispielsweise sparen Pendler auf der Strecke Güssing – Graz mit dem Klimaticket im Vergleich zu den Spritkosten mehr als 3.200 Euro pro Jahr. Bei der Strecke Wels – Linz beträgt die jährliche Ersparnis mehr als 1.250 Euro pro Jahr. Auf der Strecke Amstetten – Wien beträgt die Ersparnis mit dem Klimaticket Österreich mehr als 5.200 Euro pro Jahr. Bei den Pkw sind hier jeweils nur die Spritkosten berechnet, wird das Kilometergeld zugrunde gelegt, ist die Ersparnis mit dem Klimaticket noch um ein Vielfaches höher.

Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot in der Nähe bringt der Bevölkerung eine große finanzielle Entlastung. „Deshalb ist es wichtig, das öffentliche Verkehrsnetz dort, wo es Lücken gibt, zu verbessern. Auch für die Regionen braucht es ein gutes Mobilitätsangebot. Dass das möglich ist, zeigen bereits einige Regionen in Österreich“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Wichtig ist zudem, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt, da nicht nur viele Teilzeit arbeiten, sondern auch die Arbeitszeiten zunehmend flexibler werden. Betriebe und Unternehmen sind wiederum gefordert, bei der Standortwahl auf eine gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr zu achten, ebenso Gemeinden und Städte bei der Siedlungsentwicklung.

Das Klimaticket ist ein Anreiz, Strecken statt mit dem Auto mit dem Öffentlichen Verkehr zurückzulegen. Beim diesjährigen VCÖ-Bahntest sagten 45 Prozent der 9.650 in den Zügen von zehn Bahnunternehmen befragten Fahrgäste, dass sie einzelne Strecken jetzt mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben. Die Fahrgäste wurden auch nach den Gründen für den Umstieg gefragt, sie konnten mehrere Gründe anführen. Der häufigste Grund war die nutzbare Reisezeit mit 66 Prozent, schon der zweithäufigste Grund für den Umstieg vom Auto auf die Bahn war mit 57 Prozent der Erwerb eines Klimatickets.

Quelle: VCÖ

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