S-Bahn Berlin führt neues Abfertigungssystem ein

Ausrüstung aller Ringbahnstationen mit ZAT-FM bis Anfang 2015 – S-Bahn Berlin verspricht sich mehr Pünktlichkeit und wirtschaftlich höhere Effizienz

Im April beginnt die S-Bahn Berlin mit der Umstellung ihres Abfertigungsverfahrens für die rot-gelben Züge. Auf der Hälfte der 166 S-Bahn-Stationen wird künftig der Lokführer mit Hilfe der von den Bahnsteigkameras auf einen Führerstandsmonitor übertragenen Bildern den Fahrgastwechsel beobachten und den Zug für die sichere Abfahrt vorbereiten. Die Umsetzung des Projektes dauert bis Ende 2015 und kostet etwa 40 Millionen Euro.

Die S-Bahn Berlin passt sich damit den bundesweit üblichen Standards an. Das technisch neue Abfertigungsverfahren ZAT-FM (Zug-Abfertigung durch den Triebfahrzeugführer – mit Führerstands-Monitor) ist an fünf Pilotstationen der Ringbahn umfassend erprobt worden und nach Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt nunmehr serienreif. Seit Aufnahme des Probebetriebs konnten weit über eine Million Abfertigungsvorgänge zuverlässig durchgeführt werden. Die Fahrzeugflotte der S-Bahn Berlin ist bereits komplett umgerüstet.

Die Inbetriebnahme der technischen Anlagen auf den Stationen erfolgt von April 2014 bis Dezember 2015. Bereits im ersten Quartal nächsten Jahres wird die Umstellung auf der Ringbahn abgeschlossen sein. ZAT-FM löst das bisherige Abfertigungsverfahren durch eine örtliche Aufsicht ab, das zuletzt nur noch bei der Berliner S-Bahn an zahlreichen Bahnhöfen Anwendung fand. Auf dem Ring werden alle Stationen mit der neuen Technik ausgestattet. Im übrigen Netz bleibt es auf S-Bahnhöfen, an denen die Zugabfertigung durch den Lokführer aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auch ohne technische Unterstützung möglich ist, beim bisherigen Verfahren. Dort tritt der Triebfahrzeugführer auf den Bahnsteig, um den Türschließvorgang zu beobachten. Das Abfertigungsverfahren ZAT-FM ist Teil eines neuen Betriebs- und Informationssystems für die S-Bahn Berlin (BIS), das in den vergangenen Jahren sukzessive aufgebaut wurde. Zum Konzept gehören auch 590 LCD-Fahrtzielanzeiger mit Echtzeitinformationen und eine automatische „Voice-over-IP“-Beschallung auf den Bahnsteigen.

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