Das Shuttle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) „EASY“ hat seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord absolviert. Am 15. Juli 2021 drehte es ohne Begleitung die erste Runde auf dem Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt.

Shuttle „EASY“ ohne Begleitperson

EASY wird immer autonomer: Das Shuttle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) hat seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord absolviert. Am 15. Juli 2021 drehte es ohne Begleitung die erste Runde auf dem Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt. Nach aktueller Gesetzeslage ist für den Betrieb autonomer Shuttles als Rückfallebene ein Operator im Fahrzeug rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt. Dank eines einmaligen technischen und betrieblichen Stufenkonzepts ist es den EASY-Projektpartnern gelungen, auf dem privaten Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt nun erstmalig den Betrieb ohne Operator an Bord zu testen. Dafür überprüfte zunächst ein Gutachter Fahrzeug und Strecke in Bezug auf ihre technische Eignung. Auf dem Weg zum Betrieb ohne Operator musste das Shuttle in verschiedenen Betriebsstufen zunächst mehrere hundert begleitete Übungsstunden absolvieren. Nun reicht es aus, wenn ein sogenannter Supervisor die Fahrt des Fahrzeuges aus der Ferne von einer Leitstelle aus überwacht.
Auf den Bildschirmen einer provisorisch eingerichteten Leitstelle können die Supervisoren die genaue Position des Fahrzeugs auf der Strecke verfolgen und das Shuttle von dort aus, falls notwendig, auch stoppen. Außerdem können sie das Fahrzeug und dessen Umgebung mithilfe mehrerer Kameras überwachen. So erfahren sie auch direkt den Grund, falls das Shuttle sich nicht wie erwartet verhält. Neben der Bereitstellung und technischen Betreuung des autonomen Testfelds hat die VGF die Operatoren des Testfeldes am Frankfurter Mainkai zu Supervisoren weitergebildet und stellt das Personal zur Verfügung.
„Wir sind deutschlandweit der einzige Verkehrsverbund, der ein autonomes Fahrzeug ohne Operator an Bord einsetzt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Das ist wirklich ein besonderer Moment und ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg in Richtung vollautonomes Fahren. Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse uns hier erwarten und wie Fahrgäste mit dem Shuttle interagieren. Schließlich soll das Shuttle irgendwann in Zukunft das Angebot von Bus und Bahn – bestenfalls als On-Demand-Angebot – ergänzen.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

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