Studie: Bus und Bahn mit großem Potenzial

Eine Studie der Grünen-Bundestagsfraktion sieht große Ausbaupotenziale für den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass der Anteil öffentlicher Verkehrsmittel im Modal Split in allen Raumtypen erheblich gesteigert werden kann, in Speckgürtel-Regionen von heute etwa 20% auf bis zu 50%, in strukturstarken ländlichen Räumen von etwa 7% auf bis zu 35% und In strukturschwachen ländlichen Räumen von etwa 5 bis 7% auf bis zu 20%. Der Initiator der Studie, der saarländischen Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel sieht die saarländische Landesregierung auch vor diesem Hintergrund in der Pflicht einen großen Wurf bei der Aufstellung des Öffentlichen Verkehrs im Saarland anzustreben. Das Land müsse jetzt eine starke Post-Corona-Nahverkehrsstrategie entwickeln und zeitnah zur Umsetzung bringen.

Markus Tressel erklärte dazu: „Angebotserweiterung bei Bus und Bahn, der Ausbau sowie die Reaktivierung der Infrastruktur, dichtere Taktung und einfache Tarife sind die Grundvoraussetzung für die Steigerung der Fahrgastzahlen. Mobilitätsoptionen sind nur erfolgreich, wenn Fahrgäste sich nicht in jeder Region mit neuen Optionen vertraut machen müssen. Es ist ein Mobilitätsmanagement notwendig, das verschiedene Möglichkeiten aufzeigt, miteinander verknüpft und der Bevölkerung zugänglich macht – ob nun digital oder durch Mobilitätszentralen vor Ort. Externe Faktoren, wie die Entwicklung von Innenstädten und Ortskernen können zusätzlich die Attraktivität ländlicher Räume steigern und so ein besseres öffentliches Mobilitätsangebot fördern. Deshalb braucht es eine umfassende Strategie, die nicht nur verkehrliche Fragen mitdenkt, sondern auch Stadt- und Raumentwicklung.“

Die Grünen wollen deshalb auch vor dem Hintergrund der Probleme durch die Corona-Pandemie mehr Unterstützung des Bundes für den Öffentlichen Verkehr haben. Gerade für ländliche Räume könnten sich durch Digitalisierungsschübe neue Entwicklungsperspektiven ergeben. Zur dauerhaften Attraktivierung ländlicher Räume gehöre aber auch ein funktionierender öffentlicher Verkehr. Markus Tressel dazu: „Die Studie zeigt, das auch im ländlichen Raum ein großes Potenzial für öffentliche Mobilität da ist. Wir können den Menschen Alternativen zum eigenen PKW anbieten, wenn wir verschiedene Verkehrsmittel intelligent verknüpfen. Es kommt aber darauf an, ein funktionierendes Gesamtsystem statt immer neue Insellösungen zu schaffen. Gerade strukturschwache Räume können diese Aufgabe aber nicht alleine stemmen, sie brauchen Unterstützung des Bundes auch beim Betrieb zusätzlicher Angebote.“

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.