Nach dem Ende der Urabstimmung und der Ankündigung von Streiks im kommunalen Nahverkehr haben die Arbeitgeber der Gewerkschaft Verdi eine Verhandlungstaktik auf dem Rücken der Fahrgäste und der Steuerzahler vorgeworfen.

Tarifkonflikt im Nahverkehr: Arbeitgeber kritisieren Streikankündigung

Nach dem Ende der Urabstimmung und der Ankündigung von Streiks im kommunalen Nahverkehr haben die Arbeitgeber der Gewerkschaft Verdi eine Verhandlungstaktik auf dem Rücken der Fahrgäste und der Steuerzahler vorgeworfen.
„Wir sind mit unserem Angebot vom 10. März 2024 an die finanzielle Schmerzgrenze gegangen. Wir haben massive Entlastungen und finanzielle Verbesserungen in Aussicht gestellt. Wir haben Verdi mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet. Leider sind wir mit all dem noch nicht weitergekommen“, erklärte Sylvana Donath, Hauptgeschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Baden-Württemberg (KAV) am 15. April in Stuttgart.
Die Fahrgäste hätten nach zahlreichen Streiktagen schon lange kein Verständnis mehr für taktische Spiele der Gewerkschaft, erklärte Donath weiter: „Wer die Verkehrswende will, muss Verlässlichkeit bieten und bereit sein zu lösungsorientierten Gesprächen.“
Zusätzlich zum Tarifabschluss für den Öffentlichen Dienst aus dem vergangenen Jahr, der bereits Gehaltssteigerungen im Umfang von durchschnittlich 12 Prozent vorsieht, hatte der KAV im März ein Angebot mit einem zusätzlichen Gesamtvolumen von weiteren 12 Prozent vorgelegt. Dennoch beharrt die Gewerkschaft auf einem Forderungsvolumen, welches nach den Berechnungen der Arbeitgeber bei mehr als 30 Prozent liegt.
Verdi habe seine Forderungen insbesondere mit den hohen Arbeitsbelastungen der Mitarbeitenden begründet. „Diesen Punkt haben wir sehr ernst genommen und in unserem Angebot berücksichtigt“, erklärte Donath. „Mitarbeitende, die im Fahr- oder Schichtdienst arbeiten, wollten wir mit der Nahverkehrszulage für ihren besonderen Einsatz auch besonders honorieren“, erklärte Donath. Beschäftigte, die aufgrund von Gleitzeit- oder Homeoffice-Möglichkeiten ihre Arbeitszeit sehr flexibel gestalten könnten, genießen bereits viele Vorteile, die im Fahr- und Schichtdienst nicht möglich sind. Das Arbeitgeberangebot sehe verschiedene Verbesserungen vor, von denen alle Beschäftigten profitiert hätten.

Quelle: Kommunaler Arbeitgeberverband Baden-Württemberg

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