Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende (Bild: VCD / Richard Westebbe)

VCD fordert: Deutschlandticket endlich dauerhaft sichern!

Die Bundesregierung hat am 6. August 2025 einen Entwurf zur Novelle des Regionalisierungsgesetzes beschlossen, der das Deutschlandticket bis 2026 sichert. Dabei soll es laut Koalitionsvertrag mindestens bis Ende 2029 bestehen bleiben. Zugleich bleibt der Bund bei seiner Kofinanzierung von 1,5 Milliarden Euro. Damit ist der Konflikt programmiert, da Bund und Länder die Mehrkosten noch nicht aufgeteilt haben. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD reicht das alles nicht für ein dauerhaftes Ticket zu einem stabilen Preis. Die Bundesvorsitzende des VCD, Kerstin Haarmann, kommentiert:

Eine Novelle des Regionalisierungsgesetzes ist überfällig, doch der bisherige Text enttäuscht. Wenn das Deutschlandticket gerade mal bis 2026 verlängert wird, dann heißt das: Nach der Novelle ist vor der Novelle, und nächstes Jahr geht der Krampf von vorne los. Fehlt der Bundesregierung der Mut, das Ticket mindestens bis 2029 zu sichern, wie es der Koalitionsvertrag verspricht? Effizienz sieht anders aus, wenn das Gesetz schon nächstes Jahr wieder angefasst werden muss.

Auch die Finanzierung ist noch immer ungeklärt – der Anteil des Bundes bleibt weiterhin bei 1,5 Milliarden Euro gedeckelt. Mit den zu erwartenden Mehrkosten werden also die Länder allein gelassen. Ihnen bleibt dann die Wahl, mehr zu zahlen oder den Preis abermals zu erhöhen. Ersteres wollen die Länder nicht, letzteres hätte fatale Folgen: Schon nach der letzten Preiserhöhung wurden eine Million Abos gekündigt – gerade von Jüngeren, die meist nicht viel Geld haben.

Jetzt stehen Bundestag und Bundesrat in der Pflicht, den Entwurfstext zu überarbeiten. Sie müssen das Ticket dauerhaft im Gesetz verankern und die Kostenverteilung zwischen Bund und Ländern verlässlich regeln – damit das alljährliche Feilschen bis auf den letzten Drücker ein Ende hat. Sonst bleiben die Kunden verunsichert und das Deutschlandticket leidet darunter.

Außerdem fordern wir die Parlamentskammern auf, eine bundesweite Regelung für ein Jugend-, Azubi- und Sozialticket ins Gesetz zu schreiben, das maximal 29 Euro im Monat kosten darf. Kinder bis 14 Jahre sollten den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können. Denn Mobilität darf kein Luxus sein – sie ist allen zu ermöglichen, damit alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

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