Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) feiert 2025 sein 40-jähriges Bestehen – und blickt auf vier Jahrzehnte voller Fortschritt, Verantwortung und Nähe zum Fahrgast zurück. Seit dem Start 1985 hat sich der AVV zu einem modernen Mobilitätsdienstleister entwickelt, der den Nahverkehr in der Region nachhaltig geprägt hat. Am 28. September 1985 startete der erste Verbundbetrieb im Raum Schwabmünchen/Königsbrunn.
Vor 40 Jahren war Bus- und Bahnfahren deutlich umständlicher: Jedes Verkehrsunternehmen stellte eigene Fahrpläne auf, Tickets mussten für jede einzelne Fahrt direkt im Bus gekauft und Kleingeld bereitgehalten werden. Informationen zu Abfahrtszeiten gab es ausschließlich als Aushang an der Haltestelle oder in Papierform beim jeweiligen Anbieter. Seit dem Start 1985 hat sich der AVV stetig weiterentwickelt – immer mit dem Ziel, Mobilität für die Menschen in der Region einfacher, komfortabler und zugänglicher zu machen. Bereits 2001 wurden Park+Ride-Angebote an 24 Bahnhöfen ausgebaut, die Takte auf Hauptlinien verdichtet und mit dem ersten Anruf-Sammeltaxi in Friedberg neue Flexibilität geschaffen.
Von der Einführung des ersten regionalen Nahverkehrsplans 2006 über den Nachtbus 2008 bis zum digitalen Ticket, vom Rufbus 2010 bis zum On-Demand-Service – der AVV hat den ÖPNV Schritt für Schritt modernisiert. 2012 markierte einen sichtbaren Wandel: Mit einem frischen Markenauftritt wurde der Verbund zur echten Marke. Denn mit der Einführung der ersten Fahrplan-App mit Handyticket wurde die öffentliche Mobilität digital, flexibler und einfacher: Informationen waren schneller verfügbar, Tickets bequem buchbar.
Qualität, die sichtbar wird
Mit dem Beginn der ersten Linienbündel 2016 unter neuen Qualitätsstandards setzte der AVV ein starkes Zeichen für moderne Mobilität. Ein frisches, einheitliches Erscheinungsbild sorgt seither für Orientierung und Wiedererkennung – ob an der Haltestelle oder im Bus. Barrierefreie Fahrzeuge, klare Linienbezeichnungen und verlässliche Fahrgastinformationen machen den ÖPNV nicht nur zugänglich, sondern auch attraktiv. Die neue Vertragsstruktur mit Laufzeiten von acht bis zehn Jahren schafft den nötigen Spielraum, um flexibel auf technische Entwicklungen und neue Mobilitätsbedürfnisse zu reagieren.
Wandel der Tarifstruktur – Mehr Übersichtlichkeit und moderne Angebote
Mit dem Jahreswechsel 2017/2018 trat die Tarifreform in Kraft – und mit ihr ein neues Verständnis von Mobilität. „Einfach und fair“ war dabei weit mehr als ein Slogan. Aus über 60 Tarifzonen wurden zwölf klar strukturierte Ringe – übersichtlich, nachvollziehbar und endlich ohne den berüchtigten Tarifdschungel. Auch das Ticketsortiment wurde neu gedacht: zugeschnitten auf Pendlerinnen und Pendler, Schüler, Gelegenheitsfahrer und alle, die flexibel unterwegs sein wollen.
Tempo, Tatkraft und ein neuer Blick auf Mobilität
2020 stellte die Corona-Pandemie den öffentlichen Nahverkehr vor große Herausforderungen. Mitten in dieser Ausnahmesituation wurde der Einstieg in die elektrische Mobilität gewagt: Das erste E-Bus-Pilotprojekt auf der Linie 506 lieferte wertvolle Erkenntnisse und ebnete den Weg für den erfolgreichen Einsatz von E-Bussen im Wittelsbacher Land und im Stadtverkehr Königsbrunn.
2022 gelang dem AVV ein echter Durchbruch: Mit dem Modellprojekt flossen über 28 Millionen Euro aus Fördermitteln des Bundes in die Region – das größte Förderprojekt der Verbundgeschichte. Seit Januar 2023 wird dieser Kurs mit dem AktionsplanVerkehrsVerlagerung konsequent fortgesetzt. Die Maßnahmen sind sichtbar und spürbar – auf der Straße, in der App, im Alltag. Im Mai 2023 startete das Deutschlandticket – ein Kraftakt, ermöglicht durch die Modellprojekt-Förderung und begleitet von der neuen meinAVV-App mit eigenem Ticketshop.
Auch verkehrlich wurde Neuland betreten: Mit dem AktiVVo startete im Holzwinkel, Roth- und Zusamtal das erste On-Demand-Angebot im ländlichen Raum. 2024 folgte ein eigenes ITCS-System für bessere Echtzeitdaten und Anschlusssicherung. Und mit AVVswipe wurde 2025 der ÖPNV noch einfacher.









