Die Wiener Linien gehen den nächsten Schritt in die nachhaltige Zukunft und setzen dabei auf eine Kombination aus E-Mobilität und nachhaltigem Wasserstoff (H2). Ab September 2025 werden – erstmals in Wien – zehn elektrobetriebene Wasserstoff-Busse auf den Linien 2A und 3A durch die Wiener Innenstadt fahren. Die innovativen Kleinbusse setzen die Synergien im Konzern der Wiener Stadtwerke perfekt um: Wien Energie stellt aus erneuerbaren Energien den Wasserstoff her, am Campus der Wiener Netze werden die Busse betankt und die Wiener Linien bringen ihre Fahrgäste damit sicher und emissionsfrei ans Ziel.
Schon jetzt sind rund 60 E-Busse in Wien erfolgreich im Einsatz. Mit der neuen, zusätzlichen Wasserstofftechnologie, die von den Wiener Linien intensiv getestet wurde, verlängert sich die Reichweite von E-Bussen nun erheblich – die neuen Wasserstoffe-E-Busse müssen nicht mehr so oft geladen werden wie herkömmliche E-Busse. 10 Kleinbusse mit Wasserstoff-E-Technologie ersetzen ab September die bisherigen E-Kleinbusse der Linien 2A und 3A in der Wiener Innenstadt – sie sind damit die ersten ihrer Art, die in Wien im regulären Linien-Einsatz sind. Aufgrund der erweiterten Reichweite ist keine Ladeinfrastruktur in der Innenstadt mehr notwendig und die Fahrzeugflotte für die Linien 2A und 3A kann von zwölf auf zehn Busse reduziert werden.
Die neuen E-H2-Busse von vom italienischen Hersteller Rampini wurden vorab intensiv getestet und bringen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den reinen E-Bussen. Damit sind die Wiener Linien künftig noch effizienter und gleichzeitig klimafreundlich unterwegs. Von außen ähnelt der neue „Hydron“ seinem Vorgänger, der ebenfalls von Rampini gebaut wurde. Der 230 kW starke Elektromotor bezieht seine Energie aber nicht nur aus einer 170 kWh Batterie. Eine Wasserstoff-Brennstoffzelle erzeugt während der Fahrt neue elektrische Energie, sodass der Bus dank dieser „Range-Extender-Technologie“ den ganzen Tag ohne Nachladen im Einsatz sein kann.
Für den Kauf und die Instandhaltung der neuen Rampini-Busse investieren die Wiener Linien gemeinsam mit dem Ministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur sowie der EU rund 12 Millionen Euro. Die neuen, vollklimatisierten Busse haben ihre Heimat auf dem Campus der Wiener Netze in Simmering. Hier werden sie an einer H2-Tankstelle und Ladestation von Wien Energie betankt und geladen. Getankt wird „grüner“ Wasserstoff, der direkt vor Ort in der Elektrolyseanlage aus Ökostrom produziert wird. Mit dem neuen Rampini Hydron bleiben die Wiener Linien sehr flexibel und können problemlos auf etwaige Fahrplanänderungen reagieren.
Wiener Linien sind Innovationsmotor am Bussektor
Mit dem Batterie-Wasserstoff-Bus gehen die Wiener Linien weiter konsequent den Weg zu neuen, umweltfreundlichen Antriebstechniken. 2024 wurde das neue Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Siebenhirten (23. Bezirk) eröffnet. Mittlerweile sind neun Buslinien in Liesing und Simmering auf reinen Elektroantrieb umgestellt, auf denen insgesamt 50 zwölf Meter lange Mercedes-Busse unterwegs sind. Weitere Linien wie der 59A folgen noch heuer.
Darüber hinaus testen die Bus-Experten der Wiener Linien weiter intensiv verschiedenste Busmodelle mit Elektro- und Wasserstoffantrieb, um auch weiterhin Vorreiter bei der klimaneutralen Mobilität zu sein. Zuletzt etwa einen Batterie-Wasserstoff-Gelenkbus von Mercedes-Benz auf der Strecke des 13A, aber auch einen 700 bar-Wasserstoff-Bus von Hyundai, der bei der Reichweite sogar Dieselbusse übertreffen kann und den Wiener Linien drei Jahre exklusiv zur Verfügung gestellt wird. Die gesammelten Erfahrungen und Informationen helfen, bei zukünftigen Kaufentscheidungen die besten Fahrzeuge zu bekommen.
Das zeigt sich auch noch heuer, wenn neben den E-H2-Kleinbussen von Rampini auch reine Wasserstoffbusse zum regulären Einsatz kommen. Zehn Busse des portugiesischen Herstellers CaetanoBus werden auf der Linie 39A zwischen Sievering und Heiligenstadt unterwegs sein. Die zwölf Meter langen, barrierefreien Busse werden künftig an der Wasserstoff-Tankstelle von Wien Energie und Wiener Netzen am Gelände der Busgarage Leopoldau (21. Bezirk) betankt. Die Wiener Linien nützen somit auch hier die Wasserstoff-Infrastruktur des Wiener-Stadtwerke-Konzerns, die vorausschauend errichtet wurde.
Technische Daten zum E-H2-Bus von Rampini:
- Typbezeichnung: Rampini Hydron
- Hersteller: Rampini Carlo S.p.A.
- Produktionsstandort: Italien
- Das Fahrzeug ist 8 Meter lang, 2,2 Meter breit und 3,25 Meter hoch
- Gesamtkapazität: 42 Fahrgäste (13 Sitz- und 28 Stehplätze, 1 Kombiplatz)
- Brennstoffzelle mit 30 kW Leistung
- Traktionsbatterie 175 kWh
- Antriebsart: elektrischer Zentralmotor mit 230 kW Leistung
- 3 Wasserstofftanks auf dem Dach mit je 5 kg Kapazität (Gesamtkapazität: 15 kg)
- Reichweite: mindestens 250 km
Der Kauf der Batterie-Wasserstoff-Busse wird aus Mitteln der EU über das EBIN-Programm des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur gefördert.