Zentrale Steuerungseinheit für die Leitstelle: Autonomes Fahren unter technischer Aufsicht

Dass Autonomes Fahren mit Level 4 oder 5 gerade im ÖPNV nicht vollends der Intelligenz der AD-Stacks überlassen werden kann, war schon lange klar. Jetzt haben sich RMV, Fahma und das Designbüro Neomind erstmals Gedanken darüber gemacht, wie eine solcher Leitstand aussehen könnte, der eine Autonome Flotte steuert.

Die Einführung autonomer Fahrzeuge im ÖPNV erfordert mehr als nur technologische Innovation – sie verlangt ein ganzheitliches Verständnis des gesamten Ökosystems autonomen Fahrens. Autonomes Fahren ist kein isoliertes Produkt, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus Fahrzeugtechnik, Infrastruktur, digitalen Schnittstellen, rechtlichen Rahmenbedingungen, betrieblicher Organisation und nutzerorientiertem Design. Neben der betrieblichen Leitstelle (OV-Leitstelle), welche die Gesamtabwicklung des Verkehrs steuert, werden im ÖPNV nach dem VDV-ÖPNV-Leitmotiv zukünftig fahrerlose Shuttles in der Leitstelle für autonomes Fahren (AD-Leitstelle) durch die Mitarbeitenden unter der Technischen Aufsicht überwacht und unterstützt. Damit bleibt auch ohne Fahrer an Bord der Mensch im Hintergrund ein bedeutsamer Faktor. Der Gesetzgeber gibt im Straßenverkehrsgesetz (StVG) und der Verordnung zur Genehmigung und zum Betrieb von Kraftfahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion in festgelegten Betriebsbereichen (Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung AFGBV) klare Vorgaben zur personellen Eignung der Technischen Aufsicht vor. Darüber hinaus fehlen jedoch konkrete Anforderungen an die technische Ausgestaltung oder die organisatorische Einbindung. Diese liegen in der Verantwortung der Fahrzeug- und Komponentenhersteller sowie ÖPNV-Betreiber, die auf Basis ihrer praktischen Erfahrungen entscheidende Impulse für die Systemgestaltung geben und diese Lücken mit Mindestanforderungen und späteren Standards füllen können. Nur so lassen sich praxistaugliche Lösungen in den nächsten Testfeldern erproben und standardisieren.

Den gesamten Beitrag finden Sie in der neuen Ausgabe der NahverkehrsPraxis: 09-10/2025.

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