Interview: Die Maskenpflicht allein reicht nicht für ein Sicherheitsgefühl

Momentan steigen die Zahlen der mit dem Coronavirus infizierten Personen wieder leicht an. Es ist also davon auszugehen, dass uns das Tragen von Mund- und Nasenschutzmasken noch einige Zeit begleiten wird. Nahverkehrs-praxis sprach mit Jan Ebbing, Leiter Sales & Marketing bei der HJS Emission Technology GmbH & Co. KG, über die notwendigen Maßnahmen, um die Fahrgäste besser zu schützen.

Nahverkehrs-praxis: In einem Interview hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages die Bürger aufgefordert, verstärkt wieder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, weil dort die Ansteckungsgefahr nicht höher sei als an anderen Orten. Führt das dazu, den Fahrgästen das nötige Sicherheitsgefühl zurück zu geben, oder was ist nach Ihrer Meinung der richtige Weg?

Jan Ebbing: Die Maskenpflicht allein reicht nicht aus, um den Fahrgästen das nötige Sicherheitsgefühl zu geben. Neben der Maskenpflicht sind Schutzwände zwischen den Sitzreihen der Fahrgäste nötig, erst dadurch wird eine volle Auslastung der bestehenden Sitzplätze wieder möglich.

Nahverkehrs-praxis: Es geht ja nicht nur darum, die Gefahr einer Infektion für Fahrgäste zu minimieren, sondern auch die Busfahrer zu schützen. HJS hat dafür Infektionsschutzscheiben entwickelt. Beschreiben Sie bitte Aussehen, Anwendung und Wirkung der Scheiben.

Jan Ebbing: Der Schutz der Fahrer ist bisher in der Regel nur provisorisch gelöst. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich erst kürzlich für einen besseren Infektionsschutz im ÖPNV ausgesprochen. Durch die Infektions-Schutzscheibe wird der Fahrer vom restlichen Fahrzeugbereich isoliert.

Nahverkehrs-praxis: Um ihre durch den starken Fahrgastrückgang entstandenen finanziellen Ausfälle möglichst gering zu halten, wäre eine volle Auslastung der Busse für Verkehrsunternehmen enorm wichtig. Das ist bisher nicht möglich, wenn die Abstandsregelungen eingehalten werden sollen. Inwieweit können Ihre Schutzscheiben dabei helfen?

Jan Ebbing: Unser HJS ESG-Sicherheitsglas kann sowohl als Abtrennung zwischen Fahrerraum und dem restlichen Fahrzeugbereich als auch zwischen den einzelnen Sitzreihen der Fahrgäste eingesetzt werden. Als zuverlässiger Nies- und Spuckschutz sorgen die Scheiben dafür, dass das Infektionsrisiko mit dem Corona Virus im Inneren des Busses auf ein Minimum reduziert wird.

Nahverkehrs-praxis: Zerstörungen in Bussen durch Vandalismus ist immer schon ein für Verkehrsunternehmen teures und lästiges Problem gewesen – das möglichst zu verhindern, ist sicherlich eine Herausforderung für Hersteller. Wie können Sie das bei Ihrem Produkt sicherstellen, und wie kompliziert sind Wartung und wenn nötig Aus- und Einbau?

Jan Ebbing: Die HJS Infektions-Schutzscheiben sind TÜV-geprüft, extrem bruch- und kratzfest sowie brand- und splittersicher, Formstabilität ist auch bei hohen Temperaturen gegeben. Neben ihrem primären Zweck, dem Infektionsschutz, erfüllen die Schutz-Scheiben noch einen weiteren Nutzen. Die Scheiben eignen sich perfekt als Werbeträger.

Nahverkehrs-praxis: In die Busse welcher Hersteller kann das System eingebaut werden, und ist es aktuell auch schon für alle erhältlich?

Jan Ebbing: Derzeit ist das ESG-Sicherheitsglas für MAN und Mercedes lieferbar, andere Typen sind in der Vorbereitung.

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