Halbjahresbilanz Verband der Bahnindustrie

Halbjahresbilanz der Bahnindustrie

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. zieht Bilanz für das erste Halbjahr 2020: Mit 6,4 Milliarden Euro Umsatz erzielt die Bahnindustrie in Deutschland im Betrachtungszeitraum einen Höchstwert. Im Vergleich zum Vorjahr steigt dieser um 25,5 Prozent. Das Inlandsgeschäft steigt um 18 Prozent. Auch der Exportumsatz wächst um 39 Prozent und macht damit weiterhin rund 40 Prozent des gesamten Umsatzes aus. Am stärksten bleibt das Fahrzeuggeschäft mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz und einem Plus von 26 Prozent. Auch der Infrastrukturbereich wächst um 25 Prozent. Die Beschäftigungszahl bleibt stabil bei 53.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

„Eine hervorragende Umsatz-Bilanz, zumal in Zeiten der Krise. Aber ich warne davor, die Bücher hier vorschnell zu schließen. Die Produktion unserer Unternehmen heute spiegelt die vollen Auftragsbücher der Vorjahre. Die Auswirkungen der Krise wird unsere Industrie folglich erst im Laufe dieses Jahres und den darauffolgenden Jahren zu spüren bekommen“, warnte VDB-Präsident Andre Rodenbeck. So sinkt der Auftragseingang um 6,3 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Während die Auftragslage auf dem Heimatmarkt um 18 Prozent steigt, bricht der Auslandsauftragseingang dramatisch ein. Mit 2,3 Milliarden Euro sinkt der Auftragseingang außerhalb Deutschlands um 36 Prozent. Die Aufträge aus dem Ausland im Fahrzeugbereich schrumpfen sogar um 53 Prozent.

„Als globale Exportindustrie sehen wir die Auftragsperspektiven auf dem Weltmarkt mit großer Sorge“, so Rodenbeck. „Für die Negativspirale im Export sehe ich vor allem zwei Gründe. Erstens werden öffentliche Investitionen in Schienenprojekte im Ausland wegen der Krise teils zurückgefahren, verschoben oder zur Disposition gestellt. Und zweitens sind Exportaufträge eng verknüpft mit Beratungen vor Ort, die oft kaum noch möglich sind.“ so Rodenbeck.

Entscheidend seien nun gezielte Grundlageninvestitionen in eine Digitalisierungsoffensive. „Investitionen in die beschleunigte Digitalisierung der Schiene und in alternative Antriebe können bisherige Antagonisten verknüpfen: Klimaschutz und Wirtschaftswachstum“, so Rodenbeck. Nach Hochrechnungen könne das Schnellläuferprogramm die Grundlage für bis zu 10.000 industrielle Arbeitsplätze schaffen.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

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