Die öffentliche Daseinsvorsorge Wiens ist international einzigartig und entscheidend für die hohe Lebensqualität der Stadt. Das wird auch immer wieder durch internationale Studien bestätigt.
Die beiden Stadträtinnen Barbara Novak und Ulli Sima sind sich sicher:
“Um den Wirtschaftsstandort Wien auch künftig auf Erfolgskurs zu halten, bedarf es einer soliden und verlässlichen Finanzbasis. Ebenso sind Investitionen in Infrastruktur, Bildung und nachhaltige Mobilität unverzichtbar, um den Anforderungen einer modernen, global vernetzten Stadt gerecht zu werden. Angesichts steigender Kosten, begrenzter finanzieller Spielräume und nicht ausreichend gegenfinanzierter Bundesentscheidungen ist es notwendig, bestimmte Abgaben anzupassen. Die Erhöhung der Parkgebühren, der Ortstaxe und der Öffi-Tickets sind verantwortungsvolle Schritte, um die Finanzierung wichtiger Projekte sicherzustellen, die den Wirtschaftsstandort stärken und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Wiener*innen erhalten.“
Bei der Budgetkonsolidierung gilt es, ein Drittel einnahmenseitig und zwei Drittel ausgabenseitig einzusparen, um die Vorgabe des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig für das Budgetjahr 2025 in Höhe von 500 Millionen Euro zu erreichen. Dabei steht eine konsequente Reduktion der städtischen Ausgaben im Fokus, um die finanzielle Stabilität der Stadt langfristig zu sichern und gleichzeitig den Haushalt diszipliniert zu führen. Trotz dieses klaren Schwerpunkts ist es nicht immer möglich, Einsparungen ausschließlich auf Ausgabenseite zu verwirklichen. Daher sind auch Gebührenerhöhungen notwendig, die sich an den jüngsten Anpassungen des Bundes-Klimatickets orientieren, um die Einnahmenseite zu stärken und den Haushalt ausgewogen zu gestalten.
Vor diesem Hintergrund sind die Anpassungen beim Parken, der Ortstaxe und den Öffi-Tickets verantwortungsvolle und notwendige Schritte, um die wichtige Infrastruktur Wiens zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das Ziel ist immer, dass die Belastungen sozial abgefedert werden und Wien auch weiterhin ein Ort mit hoher Lebensqualität bleibt.
Neue Tarifstruktur sichert Wiener Öffi-Angebot ab
Die Wiener “Öffis” bringen täglich rund 2,4 Millionen Menschen verlässlich, sicher und klimafreundlich an ihr Ziel. Wien hat in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert und damit ein Mobilitätsangebot geschaffen, das im nationalen wie internationalen Vergleich seinesgleichen sucht.
2012 wurde das Jahresticket von 449 Euro auf 365 Euro gesenkt, seither ist der Preis – trotz genereller Teuerungen und Inflation – unverändert geblieben. Somit hat sich jeder Jahreskartenbesitzer in den letzten 13 Jahren – durch die jährlichen Zuschüsse in Milliardenhöhe seitens der Stadt Wien – über 2.000 Euro erspart. Zum Vergleich: In London kostet die Jahreskarte für die Zonen 1–4 ganze 3.030 Euro, in Paris 976,80 Euro, in Stuttgart 881 Euro und in Zürich 858,50 Euro.
„Obwohl die Öffi-Preise für Kund*innen der Wiener Linien seit 2012 konstant niedrig geblieben sind, wurde das Angebot stark ausgebaut. Im Vergleich zu 2012 umfasst das Öffi-Netz in Wien 36 zusätzliche Linien und rund 190 Kilometer zusätzliche Linienkilometer“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.
Jahresnetzkarte digital: Künftig mit 1,26 Euro pro Tag durchs ganze Netz
Mit 1. Jänner 2026 wird die Jahreskarte auf 467 Euro erhöht. Wer sich für die digitale Version entscheidet, erhält ein Jahr lang einen Rabatt von 6 Euro, bezahlt somit 461 Euro und fährt mit 1,26 Euro pro Tag durch das gesamte Öffi-Netz der Stadt. Damit liegt die Anpassung deutlich unter der kumulierten Inflation der vergangenen 13 Jahre, die bei 37 Prozent liegt. Doch Wien orientiert sich an der Erhöhung des Klimatickets auf Bundesebene, das – am 01.01.2026 – seit der Einführung 2021 in nur knapp über vier Jahren bereits um 27,85 Prozent erhöht worden sein wird. Im Zuge der Anpassung werden auch die Tarife der Kurzzeit- und Langzeittickets moderat angepasst. Der digitale Kauf lohnt sich. Er ist umweltfreundlicher und günstiger, was direkt an die Fahrgäste der Wiener Linien weitergegeben wird. Für digitale Einzelfahrscheine und Kurzzeitnetzkarten gibt es eine permanente Preisreduktion von 5 Prozent.
So wird ab dem 1. Jänner 2026 eine reguläre Einzelfahrt digital 3 Euro kosten, ermäßigt sind es 1,50 Euro. Das 24-Stunden-Wien-Ticket kostet digital künftig 9,70 Euro, das 7-Tage-Wien-Ticket 25,20 Euro. Das 31-Tage-Wien-Ticket digital kostet künftig 65,20 Euro.
Einführung Jahreskarte Jugend und Spezial
Neben der Vollpreisvariante gibt es schon jetzt die ermäßigte Jahreskarte für Senioren ab 65 Jahren. Die neue Tarifstruktur bringt nun zwei weitere ermäßigte Jahreskarten: die Jahreskarte Jugend für alle unter 26 Jahren und die Jahreskarte Spezial für Menschen mit Behinderungen.
Die Jahreskarte Jugend ist für alle jungen Menschen erhältlich, unabhängig davon, ob sie studieren, in Ausbildung sind oder arbeiten. Gleichzeitig wird ein Anliegen vieler Studierender umgesetzt: Sie benötigen statt vier nur mehr ein einziges Ticket, um das ganze Jahr über mit den Wiener Öffis unterwegs zu sein. Das Top-Jugendticket bleibt weiterhin bestehen.
Der Preis für alle drei ermäßigten Jahreskarten liegt bei 300 Euro pro Jahr bei Einmalzahlung bzw. 315 Euro bei monatlicher Abbuchung. Für Kunden, die sich für die digitale Jahreskarte entscheiden, gibt es einen zeitlich begrenzten Rabatt in der Höhe von 6 Euro. Somit kostet die ermäßigte Jahreskarte 294 Euro.
Auch die Mehrgebühr, die beim Fahren ohne gültiges Ticket zu erbringen ist, wird angepasst. Denn Fahren ohne Ticket ist kein Kavaliersdelikt – es ist unsolidarisch. Ab 1. Jänner 2026 erhöht sich die Gebühr auf 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie auf 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein.
Um in Zukunft noch besser planen zu können, haben die Wiener Linien gemeinsam mit der Stadt Wien beschlossen, ab 1. Jänner 2027 die Tarife jährlich zu valorisieren. Damit ziehen die Wiener Linien gleich mit dem VOR, den ÖBB und dem KlimaTicket.