Rheinbahn eröffnet E-Bus-Port

Mit dem neuen E-Bus-Port auf ihrem Betriebshof in Düsseldorf-Heerdt setzt die Rheinbahn ein starkes Zeichen für den Ausbau nachhaltiger Mobilität. Das hochmoderne Lade- und Betriebskonzept ermöglicht künftig den Einsatz von 60 batterie-elektrischen Bussen – ein zukunftsweisender Schritt in Richtung klimaneutraler Nahverkehr.

Rheinbahn treibt die Mobilitätswende aktiv voran

Auf rund 5.500 Quadratmetern hat die Rheinbahn in Heerdt neue Infrastruktur für die Mobilität von morgen geschaffen. Die Kosten liegen bei rund 24 Millionen Euro. Unterteilt ist der Neubau in zwei großzügige Abstellhallen für jeweils 30 batterie-elektrische Busse und eine Reinigungs- und Wartungshalle. Im Geschoss darüber sind Transformatoren, Mittel- und Niederspannungstechnik, Brandmeldesysteme, Photovoltaikanlage und die gesamte Gebäudesteuerung untergebracht. Das begrünte Dach trägt nicht nur zu einem guten Stadtklima bei, sondern dient mit der Photovoltaikanlage zusätzlich als Kraftwerk für eigenen, sauberen Strom, den die Rheinbahn für alle Leistungen auf dem Betriebshof nutzt. Die 501 Solarmodule erzeugen jährlich rund 195 Megawattstunden Strom – das vermeidet rund 66 Tonnen CO₂.

Der neue E-Bus-Port ersetzt die im Jahr 2021 durch einen Brand zerstörte Abstell- und Waschhalle und erweitert die Kapazität deutlich. Die Rheinbahn hat die Fläche nicht nur wiederhergestellt, sondern für die Mobilitätswende zukunftsfähig gemacht. 60 Stellplätze ermöglichen jetzt die Ladung der E-Busse – direkt vor Ort, effizient und sicher.

Damit ein Bus laden kann, fährt dieser im Bus-Port einen kleinen Pantographen auf dem Busdach aus und dockt damit an eine Ladehaube in der Decke des Bus-Ports an. Dadurch gibt es keine hängenden Kabel oder ähnliches im Bus-Port, zudem müssen die Fahrer nichts ein- oder ausstecken. Um die vorhandene Leistung bestmöglich zu nutzen, hat die Rheinbahn ein intelligentes Last- und Lademanagement entwickelt, das die Ladeleistung auf die einzelnen Busse nach verschiedenen Prioritäten verteilt. Ziel ist, immer einen vollgeladenen Bus zu haben, wenn er benötigt wird.

„Mit dem neuen E-Bus-Port haben wir in Heerdt jetzt den ersten Betriebshof, der konsequent auf E-Mobilität ausgelegt ist. Diese Infrastruktur gibt uns die nötige Flexibilität und Effizienz, um unsere Batteriebusse zuverlässig im Linienbetrieb einzusetzen. Damit übernehmen wir Verantwortung und sind einen entscheidenden Schritt weiter auf dem Weg zur Klimaneutralität. Denn nachhaltige und funktionierende Mobilität ist ein Schlüssel für die hohe Lebensqualität in Düsseldorf und der Region. Eine große Aufgabe – und deswegen ist die Fertigstellung dieses E-Bus-Ports kein Abschluss. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg zu abgasfreier und leiser Mobilität. Davon profitieren unsere Fahrgäste, die Stadt und die Region.“

Annette Grabbe, Vorständin der Rheinbahn

Förderung unterstützt die Antriebswende

Die Stadt Düsseldorf, das Land Nordrhein-Westfalen und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) begleiten den Wandel finanziell:
Die Kosten für die Lade-Infrastruktur werden aus Mitteln des Landes durch den VRR gefördert. Das Land NRW fördert die Elektromobilität im ÖPNV und hat für die Beschaffung von Elektrobussen und die dafür erforderliche Lade- und Werkstatt-Infrastruktur bisher insgesamt rund 592,25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Auch dieses zukunftsweisende Projekt haben wir gerne unterstützt. Denn mit dem neuen E-Bus-Port wird nicht nur der ÖPNV in der Landeshauptstadt zukunftsfähig gemacht, sondern es ist ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende und für die Erreichung der Klimaschutzziele in ganz NRW”, erklärt Verkehrsminister Oliver Krischer.

Die Zuwendungen haben einen Fördersatz von 90 Prozent und ein Volumen in Höhe von 6,086 Millionen Euro für die Lade-Infrastruktur sowie die Erhöhung der Anschlussleistung auf dem Betriebshof.

„Mit dieser Förderung unterstützen wir die Rheinbahn nicht nur beim Wiederaufbau ihrer Betriebsanlagen, sondern leisten einen wichtigen Beitrag, um Elektrobusse als ressourcenschonende Alternative zum Diesel langfristig im Verbundraum zu etablieren. Denn der Einsatz von Elektrobussen ist ein nachhaltiger Beitrag zur Reduktion des lokalen Abgasausstoßes und somit ein wesentlicher Punkt für bessere Luft in den Städten.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke

Solarstrom für Düsseldorf: Klimaschutz direkt vom Dach

Mit der modernen Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bus-Ports gewinnt die Rheinbahn eigene und saubere Energie. Die Anlage erstreckt sich über circa 4.000 Quadratmeter. Die Stadt Düsseldorf fördert die Anlage zu hundert Prozent.

„Der neue Bus-Port ist das erste Projekt der Solaroffensive, das die Landeshauptstadt Düsseldorf mit rund 492.000 Euro aus dem Klimaschutz-Etat bei der Rheinbahn bewilligt hat. Große Dachflächen wie hier eignen sich ideal für Photovoltaik – wirtschaftlich wie klimapolitisch. Unser Ziel ist es, alle geeigneten Dachflächen der städtischen Liegenschaften sowie alle Neubauten mit Photovoltaik auszustatten. Der hier erzeugte Grünstrom bleibt vollständig in Düsseldorf und vermeidet, wenn der Bundesstrommix zugrunde gelegt wird, jährlich rund 66 Tonnen CO₂. Zudem ist die Elektrifizierung der Busflotte ein wichtiger Schritt zur Stärkung des klimaneutralen ÖPNV in Düsseldorf.“

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

Bauen unter besonderen Bedingungen

Die Planung des E-Bus-Ports hat 18 Monate gedauert, die intensive Bauphase rund zwei Jahre. Eine besondere Herausforderung: Im gesamten Boden fanden sich Rückstände des Löschschaums (PFAS) vom Brand im Jahr 2021, die eine aufwendige Sonder-Entsorgung erforderlich machten. Die Bauarbeiten erfolgten im laufenden Betrieb und bei sehr beengten Platzverhältnissen. Die Abstellhallen und das Technikgeschoss sind eine massive Stahlbetonkonstruktion; insgesamt kamen dabei rund 4.300 Kubikmeter Beton und etwa 760 Tonnen Stahl zum Einsatz.

Technisch setzt der E-Bus-Port neue Maßstäbe:

  • Mehr als 10.450 Meter Kabel sorgen für die moderne Lade-Infrastruktur.
  • Drei Schnell-Ladegeräte mit einer Leistung von 300 Kilowatt ermöglichen ein doppelt so schnelles Laden der Batteriebusse. Die weiteren Stellplätze verfügen über Ladepunkte mit 150 Kilowatt.
  • Für die Versorgung wurden drei neue Transformatoren installiert. Die zur Verfügung stehende Leistung beträgt 4.000 Kilowatt, diese werden durch ein intelligentes Last- und Lademanagement auf 60 Ladepunkte verteilt. Zum Vergleich: Eine Heimladebox für ein Elektroauto hat 11 Kilowatt. Die installierte Ladeleistung entspricht damit circa 360 Heimladeboxen.

Ein zentrales Element bildet die integrierte Waschhalle, die zugleich als brandschutztechnische Trennung der beiden Port-Hälften fungiert. Ergänzt wird die Waschanlage durch eine eingebaute Reinigungsgrube aus Stahlfertigteilen, die die Wartung erheblich erleichtert.

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