Erster Batteriezug in Hessen startet Testbetrieb

Ab dem 16. Dezember 2025 startet auf der sogenannten Ländchesbahn zwischen Wiesbaden und Niedernhausen ein neues Kapitel im hessischen Schienenverkehr: Erstmals wird in Hessen ein Batteriezug (BEMU = Battery Electric Multiple Unit) im regulären Fahrgastbetrieb eingesetzt. Das hochmoderne Fahrzeug vom Typ Mireo Plus B des Herstellers Siemens Mobility wird ein Jahr lang im Testbetrieb unterwegs sein.

“Mehr als ein Drittel der Schienenstrecken in Hessen sind nicht elektrifiziert. Der nun erstmals in Hessen getestete Zugtyp kombiniert eine elektrische Antriebsleistung mit modernen Batterien, sodass der Batteriezug auch auf Abschnitten ohne Oberleitung dieselfrei unterwegs ist. Damit kann der neue Zug einen Beitrag auf dem Weg zu einem lokal CO₂-ärmeren Schienenverkehr in Hessen leisten.“

Kaweh Mansoori, Verkehrsminister Hessen

Der Testbetrieb wird aus Mitteln des RMV finanziert und dafür beim Siemens-Tochterunternehmen Smart Train Lease GmbH ein Fahrzeug angemietet. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Testeinsatz sollen in die Planung zukünftiger Fahrzeugkonzepte und Ausschreibungen einfließen. Die Hessische Landesbahn ist Betreiberin der RB21 „Ländchesbahn“ und hat ihre Lokführer auf das neue Fahrzeug geschult.

„Mit dem Start des Batteriezugs machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität. Ab 2030 werden wir in unseren Ausschreibungen für nicht-elektrifizierte Strecken keine Dieselzüge mehr vorsehen. Wir sind technologieoffen – ob Elektrifizierung, Batterie oder Wasserstoff. Denn fest steht, die Zukunft des Nahverkehrs ist emissionsfrei.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat

„Ziel des Pilotprojekts ist es, die Alltagstauglichkeit der neuen Technologie unter realen Betriebsbedingungen zu erproben und weitere Erfahrungen für den zukünftigen Einsatz emissionsfreier Züge auf nicht elektrifizierten Strecken zu sammeln.“

Veit Salzmann, Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn

„Der nun auch in Hessen eingesetzte Mireo Plus B fährt unterwegs mit Batterie und lädt überall dort auf, wo eine Oberleitung existiert, wie in Wiesbaden oder Niedernhausen. Der Zug ist aber nicht nur in der Antriebstechnologie ‘state of the art’, sondern auch bei der Ausstattung. Hierzu gehören bereits aus anderen modernen Zügen bekannte Merkmale wie WLAN oder große Infodisplays aber auch ganz neu speziell von uns entwickelte Hochfrequenz-Scheiben, die für deutlich verbesserten Mobilfunkempfang sorgen. Zudem sendet das Fahrzeug Informationen, wann welches Bauteil gewartet werden muss.“

Benjamin Dobernecker, CEO der Smart Train Lease GmbH

Vorgesehen sind je Richtung und Tag vier Fahrten zu unterschiedlichen Zeiten. Die stark nachgefragten Fahrten werden weiterhin mit zwei gekoppelten Dieselzügen durchgeführt, um ausreichend Platz zu bieten.

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