VDV E-Bus-Konferenz – Jetzt mit hörbarem Sound!

Es war die 13. VDV E-Bus-Konferenz in Folge. Seit der ersten Konferenz hat sich das Gesamtsystem „Elektrische Busse“ immer besser etabliert. Dies war damals in der Konsequenz noch nicht wirklich absehbar. Dabei spielt heute keine Rolle mehr, woher die Antriebsenergie kommt, aus der Batterie oder aus Wasserstoff. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von offenen Punkten, die auf weiteren E-Bus-Konferenzen auf der Tagesordnung stehen werden. Dazu zählt die stetige Optimierung aller Funktionen und Prozesse des Gesamtsystems sowie der generelle Erfahrungsaustausch aller Akteure, aber auch Themen wie Recycling, Rohstoffbeschaffung für Batterien und Vieles mehr. Ein besonderes Highlight dieser Konferenz war der unverkennbare „E-Bus-Sound“ gem. EU-Norm.

Einleitung und Grußworte

In bewährter Form begrüßten VDV-Präsident Ingo Wortmann und VDV-Geschäftsführer Technik, Martin Schmitz, die fast 800 Teilnehmer und wiesen nochmals auf die große Bedeutung der E-Bus-Transformation als wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und zu weniger Lärm hin. Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, dies auch angesichts aktueller weltweiter Krisensituationen, sei zudem noch wichtiger geworden, deshalb plane die Bundesregierung den Verzicht auf diese Energieträger nun bereits bis 2035.
Für das BMDV sprach Staatssekretärin Daniela Kluckert in ihrem Eröffnungsvortrag über die Zukunft des Verkehrs und der Mobilität und lobte die großen und wichtigen Anstrengungen der ÖPNV-Branche.  Besonders hob sie das Ziel der Bundesregierung für die Dekarbonisierung bis 2045 hervor. Dies verlange auch die Stärkung und den weiteren Ausbau des ÖPNV, den leichten Zugang und noch mehr Attraktivität, um die Menschen für einen Umstieg in den ÖPNV zu überzeugen. Dies alles steht so auch im Koalitionsvertrag. E-Bus-Systeme stehen dabei im Zentrum der Förderpolitik. Hier sehe sie einen erfreulichen Markthochlauf, den sie mit Förderbescheiden für weitere 1.200 E-Busse am Vorabend gestärkt habe, zusätzlich zu den im April ergangenen Bescheiden für 1.700 E-Busse. Und sie kündigte den 2. Aufruf zur Förderung von E-Bussen und Infrastruktur für Sommer 2022 an. Bis 2025 gilt als Zielgröße, 5.000 E-Busse auf den Straßen von insgesamt 35.000 Stadtbussen zu haben. Auch sie wiederholte, jetzt geht es um die Umsetzung und nicht mehr um Erprobungen.
Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder vom BMUV betonte nochmals die Wichtigkeit der Antriebswende. Auch wenn Deutschland insgesamt ca. zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht, sei die Bedeutung unserer nachhaltigen Technologieentwicklung von besonderem Wert, zeigen wir damit doch, wie CO2-Freiheit erreicht wird und schaffen gleichermaßen Anreize für andere Länder. Die Technologie der E-Bus-Systeme sei dabei ein wichtiges Signal.

Eindrücke von der Konferenz

Oft war zu hören, dass die Entwicklung der E-Busse weit vorangeschritten ist, dass sie funktionieren und mittlerweile Serienstand erreicht haben, dass die Reichweiten zunehmen und auch die „Instrumente“ zur Überwachung, Steuerung und Optimierung vorhanden, aber noch nicht voll ausgeschöpft sind. Auch Ladeinfrastruktur und Lademanagement, Werkstattgestaltung und die Ausbildung des Personals haben einen hohen Stand erreicht. Oft hörte es sich an wie: Die Transformation von Diesel- hin zu E-Bussen ist fast wie „Business as usual“. Eines aber war allen klar, es geht nicht allein um Fahrzeuge, es geht immer um das ganze E-Bussystem.
Die durch die aktuellen Krisen möglicherweise eintretende Stromknappheit wurde nur am Rande angesprochen. Dass es sich dabei für E-Busse nur um grünen Strom handeln dürfte, davon gehen alle aus. Dies allein stellt eine besondere Herausforderung dar, denn der Strombedarf für E-Antriebe ist eine schnell wachsende Größe. Besonders Wasserstoffantriebe brauchen wegen ihres schlechten Wirkungsgrades sogar das drei- bis Vierfache an Energie gegenüber E-Antrieben aus Batterien.
Hieraus resultierten dann auch Diskussionen, ob und wie schnell Wasserstoffantriebe für Stadtbusse überhaupt eine Alternative sein können. Die Meinungen fielen da oft sehr unterschiedlich aus, zumal gegenüber Dieselbussen der Preis von Batteriebussen etwa beim Doppelten und bei Wasserstoffbussen sogar bis zum Dreifachen liegt, auch wenn dies lediglich eine grobe Annahme ist.
Dennoch, der Einsatz von Wasserstoffbussen, ggf. mit Range Extender, macht immer dort Sinn, wo lange Umläufe oder lange Strecken, wie z.B. im Reisebusgeschäft, zurückzulegen sind. Weiterhin macht es dort Sinn, wo der Wasserstoff gleich von nebenan als „Abfallprodukt“ von der Industrie kommt.
Auch wenn E-Fuels nichts mit elektrischen Antrieben zu tun haben, zählt ihr Einsatz ebenso zu den Plänen der Bundesregierung. Sie wurden diesmal jedoch nicht angesprochen – vielleicht auch deshalb nicht, weil ihre Herstellung hohe Energiekosten verursacht.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der aktuellen Nahverkehrs-praxis 9/10-2022.

Keine Verkehrswende in Sicht

In Deutschland gibt es trotz öffentlicher Debatten über eine Verkehrswende immer mehr Autos. In den vergangenen zehn Jahren ist die Pkw- Dichte durchgehend gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sowie eigener Berechnungen mitteilt, kamen im Jahr 2021 auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner 580 Personenkraftwagen – ein Rekordwert. Im Jahr 2011 hatte die Pkw-Dichte bundesweit noch bei 517 gelegen. Ursächlich für den Anstieg der Pkw-Dichte ist, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos im genannten Zeitraum deutlich stärker zugenommen hat als die Bevölkerung.

Quelle: DESTATIS | Statistisches Bundesamt

Schleswig-Holstein will geplantem Infektionsschutzgesetz nicht zustimmen

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien kritisiert vehement das geänderte Infektionsschutzgesetz, das am Freitag im Bundesrat zur Abstimmung steht. „Die Regelung führt dazu, dass nur in die Schule zurück darf, wer im Testzentrum einen negativen Coronatest gemacht hat oder vom Arzt gesundgeschrieben wurde“, so Prien. Es sei völlig unverhältnismäßig, Schülerinnen und Schüler mitunter wochenlang wegen einer einfachen Corona-Infektion vom Unterricht auszuschließen, während jedermann sonst gemäß RKI-Empfehlung nach fünf Tagen wieder ganz normal am Leben teilhaben könne, sagte Prien, die auch CDU-Bundesvize und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz ist. Die Pläne seien ein Rückfall in die Anfangszeiten der Pandemie, als es noch keine Impfungen und Immunisierung gab.
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, müsse gestoppt werden. So könne Schleswig-Holstein diesem Gesetz im Bundesrat nicht zustimmen.
Falls das Infektionsschutzgesetz nicht durch den Bundesrat gehen sollte, würde das auch die Maßnahmen für den ÖPNV betreffen (Anm. der Redaktion).

Quelle: t-online.de

INIT präsentiert auf der InnoTrans die Zukunft der IT-Unterstützung für den ÖPNV

Auf der InnoTrans stellt INIT vom 20. bis 23. September 2022 am Messestand 440 in Halle 2.1 in der Messe Berlin seine Innovationsoffensive „nextGen“ vor. Mit dieser bringt der Technologieführer die nächste Generation der integrierten Gesamtlösung MOBILE auf den Markt, die alle Aufgabenstellungen von Verkehrsunternehmen abdeckt.

Automatisierung, Optimierungswerkzeuge, Assistenzsysteme und maschinelles Lernen eröffnen Verkehrsunternehmen viele neue Möglichkeiten. Besucher können sich umfassend über das Gesamtkonzept MOBILE nextGen informieren und erste Lösungen in Augenschein nehmen. Beispielsweise das neuartige Unterstützungskonzept RESPONSEassist für die Arbeit in der Leitstelle, das auf der InnoTrans als „World Innovation“ vorgestellt wird, aber auch MOBILE-ITCS nextGen, MOBILE-FLEX das neue Modul zur Steuerung des Bedarfsverkehrs, MOBILEguide für die Ermittlung von Auslastungsprognosen sowie INIT’s Rail-INITiative.

U1 in Hamburg fährt wieder auf kompletter Strecke

Morgen (15.9.2022) ab Betriebsbeginn fährt Hamburgs U1, Deutschlands längste U-Bahn, wieder auf der kompletten Strecke. Seit dem 13. Juni war die Linie aufgrund des barrierefreien Ausbaus der beiden Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße und für Sanierungsarbeiten zunächst zwischen Ohlsdorf und Lattenkamp und seit dem 4. Juli zwischen Ohlsdorf und Kellinghusenstraße gesperrt.
Aufgrund von unerwarteten Schäden im Untergrund an der Haltestelle Alsterdorf musste die Sperrung um eine Woche verlängert werden. Nach Abschluss der notwendigen Arbeiten kann die Strecke nun wieder für den Fahrgastbetrieb freigegeben werden. Die Haltestelle Alsterdorf wird planmäßig für zwei weitere Wochen ohne Halt durchfahren und ab dem 29. September wieder für Fahrgäste geöffnet. Grund hierfür sind die umfassenden Sanierungsarbeiten der Schalterhalle, die den Zugang zum Bahnsteig noch nicht möglich machen.
Im Rahmen des barrierefreien Ausbaus werden die beiden U1-Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße jeweils mit einem Aufzug sowie mit erhöhten Bahnsteigen und taktilen Leitsystemen ausgestattet. An der Haltestelle Alsterdorf wurde der bisherige Bahnsteig hierfür komplett abgerissen und erneuert.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Gesundheitsminister wollen an Maskenpflicht im Nahverkehr festhalten

Die Gesundheitsminister der Länder wollen im Herbst an der geltenden Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) festhalten. Das sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Gesundheitsministeriums am Montag nach einer Schalte der Ressortchefs der Länder. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz.
Alle Länder behielten die Maskenpflicht im ÖPNV wohl bei, sagte die Sprecherin. Dies sei ein Ergebnis der Beratungen zum Infektionsschutzgesetz. Die Länder seien an einer einheitlichen Umsetzung interessiert.
Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche Neuregelungen im Infektionsschutzgesetz beschlossen. Rechtsgrundlagen für die noch verbliebenen Corona-Maßnahmen wären sonst ausgelaufen. Bundesweit vorgeschrieben sind ab dem 1. Oktober beispielsweise Maskenpflichten in Kliniken und Arztpraxen, aber auch in Fernzügen. Für den Nahverkehr gibt es allerdings keine bundeseinheitliche Regelung. Für Busse und Bahnen im Nahverkehr sollen weiterhin die Länder Maskenpflichten regeln können.

Quelle: rbb24

Die erste begrünte Haltestelle Darmstadts

Zwischen den Gleisen in der Nieder-Ramstädter Straße wächst es bereits und seit Ende der Sommerferien findet man es auch in luftiger Höhe: Die HEAG mobilo hat im Rahmen des Ausbaus der Haltestelle „Merck-Stadion“ den Fahrgastunterstand in Richtung Innenstadt mit Sedum bepflanzt und damit die erste begrünte Haltestelle in Darmstadt geschaffen. Die verschiedenen Dickblattgewächse bieten Insekten das ganze Jahr über mit ihren Blüten Nahrung und steigern damit die Artenvielfalt in Darmstadt.

„Wir haben mit den Sedumpflanzen bereits bei unseren Gleisanlagen gute Erfahrungen gemacht, auch das Dach unserer Busabstellhalle ist seit über 20 Jahren bepflanzt. Mit der ersten begrünten Haltestelle Darmstadts weiten wir unser Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz noch aus“, erläutert Ann-Kristina Natus, Geschäftsführerin der HEAG mobilo. Michael Kolmer, Klimaschutz- und Mobilitätsdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, zeigt sich von dem neuen Konzept begeistert: „Wir haben auch in diesem Sommer gesehen, dass Wetterereignisse immer extremer werden. Sedumpflanzungen schützen die Stadt gegen Überhitzung und können gleichzeitig bei Starkregen das Wasser besser auffangen. Ich freue mich, dass die HEAG mobilo mit der Begrünung der Haltestelle einen Beitrag zum Klimaschutz in Darmstadt leistet.“

Quelle: HEAG mobilo

AWAKE Mobility gewinnt B&C Innovation Investments als Lead-Investor bei Kapitalerhöhung

Mittels Echtzeit-Fahrzeugdatenerfassung von Bussen lassen sich deren Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Umweltfreundlichkeit signifikant steigern. Awake Mobility hat dazu eine Hard- und Softwarelösung entwickelt und bereits erfolgreich in den Markt eingeführt, die zu jeder Zeit aus der Ferne weiß, wie es dem jeweiligen Bus geht und wann es Zeit für einen Werkstattbesuch wird. Angeführt von der B&C Innovation Investments GmbH (BCII), einem Unternehmen der österreichischen B&C-Gruppe, schloss das junge Unternehmen jetzt eine Finanzierungsrunde (Series Seed) in Höhe von rund vier Millionen Euro ab.
Es hat dabei vor allem die Stadtbusse des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Blick: Live-Monitorings des Fahrzeugzustands und daraus abgeleitete, vorausschauende Handlungs- und Wartungsempfehlungen für die Werkstatt reduzieren Fahrzeugausfälle, Reparaturkosten, Kraftstoffverbrauch und Emissionen signifikant. Zudem verbessern die Lösungen des 2020 gegründeten Münchner Startups die Pünktlichkeit im Busverkehr und steigern so die Kundenzufriedenheit. Diese intelligente Live-Monitoring-Technologie ist sowohl für einzelne Unternehmen bzw. Kunden von Awake Mobility, als auch gesamtwirtschaftlich und ganz besonders für die Umwelt von besonderer Bedeutung.
Zu den weiteren Kapitalgebern dieser Finanzierungsrunde gehören namhafte Branchengrößen, darunter High-Tech Gründerfonds (HTGF), SEK Ventures (Investmentfirma der Flixbus-Gründer), Joachim Drees (Ex-CEO MAN Truck & Bus), Carl-Peter Forster (Ex-President/CEO General Motors Europe, Ex-CEO Tata Motors, Ex-Vorstand BMW) und Synapse Partners aus dem Silicon Valley.

Daniel Tyoschitz, Mitgründer und CEO von Awake Mobility sagte: „Die aktuelle Kapitalerhöhung unterstützt uns bei der technischen Weiterentwicklung unserer Hard- und Softwareplattform und der damit verbundenen Einführung neuer Services für unsere Kunden. Außerdem wollen wir natürlich die weitere Expansion unseres Unternehmens rasch vorantreiben. Mit der B&C-Gruppe steht uns in dieser wichtigen Entwicklungs- und Wachstumsphase ein erfahrener Partner zur Seite, von dem wir in vielen Bereichen profitieren werden.“

B&C-Geschäftsführer Thomas Zimpfer sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass Ausfallsicherheit, Kosteneffizienz sowie Umweltfreundlichkeit von Busflotten und im öffentlichen Personennahverkehr wirtschaftlich wie strukturell hoch relevant für Europa sind. Mit unserem Investment wollen wir die erst am Anfang stehende Digitalisierung der Bus-Branche und des öffentlichen Personennahverkehrs beschleunigen. Die AWAKE Mobility-Technologie sowie das starke Gründerteam sollen ein wesentlicher Treiber für diese positive Veränderung der Branche sein.“

Quelle: Awake Mobility

Awake Mobility gehört zu den diesjährigen Gewinnern des Future Mobility Awards, der u.a. von der Nahverkehrs-praxis verliehen wurde.

Bahnverbände fordern starkes finanzielles Regierungs-Bekenntnis für die Schiene

Zum Start der Beratungen zum Bundeshaushalt 2023 fordern der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. und die Allianz pro Schiene ein deutlich stärkeres finanzielles Bekenntnis von der Regierung für die Schiene. „Die aktuelle Investitionslinie bleibt deutlich hinter den Erwartungen und den Notwendigkeiten des Sektors zurück. Wer Klimaschutz will, muss mehr in grüne Mobilität investieren. Jetzt.“, kommentierte VDB-Präsident Andre Rodenbeck. Laut Regierungsentwurf sollen die Investitionen in das Bahnnetz 2023 nur punktuell leicht steigen. „Dass im kommenden Jahr zusätzlich 500 Millionen Euro für die Schiene bereitgestellt werden sollen, ist ein sehr positives Signal“, sagt der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Allerdings reicht das geplante Budget bei weitem nicht aus, der Rückstau bei Investitionen in die Schieneninfrastruktur ist einfach zu groß – dazu kommen die Baupreissteigerungen.“
Die Verbände fordern eine deutlich konsequentere Umsetzung der im Koalitionsvertrag 2021 gesetzten Ziele. Die Verdopplung der Fahrgastzahlen im Personenverkehr, die Steigerung des Schienenanteils im Güterverkehr auf 25 Prozent sowie die Elektrifizierung von 75 Prozent des deutschen Netzes bis 2030 würden auch die dafür erforderlichen Mittel voraussetzen. Alleine für Aus- und Neubauprojekte brauche es rasch einen Finanzierungshochlauf auf mindestens 3 Milliarden Euro.
Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Digitalisierung der Infrastruktur – in den Hochleistungskorridoren ebenso wie in der Fläche Um das deutsche Schienennetz bis 2035 lückenlos mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik auszustatten und so die Kapazität und Zuverlässigkeit des Zugverkehrs signifikant zu erhöhen, müssten jährlich mindestens 2 Milliarden Euro ausschließlich für das Modernisierungsprogramms Digitale Schiene Deutschland investiert werden. „Wenn das Angebot stimmt, werden die Fahrgäste folgen. Die Schiene kann und muss Menschen mit Komfort, Pünktlichkeit und nahtlosen Verbindungen begeistern“, so Rodenbeck.
Auch die Regionalisierungsmittel, aus denen sich der Schienenpersonennahverkehr finanziert, müssten noch dieses Jahr deutlich steigen, so die Verbände. Das sei die Grundvoraussetzung für attraktiveren und leistungsstärkeren ÖPNV, um beste Mobilitätslösungen zu ermöglichen und urbanen Verkehr neu zu denken. „Die Bundesregierung muss zusätzliche Mittel für den Schienenverkehr in Milliardenhöhe mobilisieren, sonst können wir weder die Klimaziele erreichen noch die stark wachsende Nachfrage befriedigen“, sagte Flege.
Emissionsfreie Mobilität dürfe nicht weiter auf das Wartegleis gestellt werden, so VDB und Allianz pro Schiene. Die bahnpolitischen Kernvorhaben des Koalitionsvertrags wie der Deutschlandtakt, die Elektrifizierung, die Digitalisierung und die Beschleunigung von Aus- und Neubau müssen mit belastbaren Finanzierungsperspektiven ausgestattet werden. 

Quelle: Allianz pro Schiene, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB)

VDB fordert rasche Maßnahmen gegen die Energiekrise

Zum Sondertreffen der Energieminister der Europäischen Union am 9. September forderte der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. praxisnahe und schnelle Maßnahmen, um der Energiekrise rasch entgegenzuwirken.
Die Energieministerinnen und -minister der EU-Länder haben sich dann am 9.9. grundsätzlich für eine Deckelung übermäßiger Gewinne von Stromerzeugern in der aktuellen Energiekrise ausgesprochen. Bei ihrem Treffen in Brüssel vereinbarten sie, dass die EU-Kommission diese Idee weiterverfolgen und ihnen bis Mitte September konkrete Vorschläge vorlegen soll.
Die Kommission hatte den 27 Mitgliedstaaten eine Gewinndeckelung für Stromerzeuger als eine von mehreren kurzfristigen Maßnahmen gegen die hohen Energiepreise vorgeschlagen. Hintergrund ist, dass billig produzierende Stromerzeuger etwa im Bereich der erneuerbaren Energien hohe Gewinne einfahren, weil auf dem europäischen Strommarkt das sogenannte Merit-Order-Prinzip gilt: Der Preis wird durch das am teuersten produzierende Kraftwerk bestimmt, derzeit also durch Gaskraftwerke.
Dem Kommissionsvorschlag zufolge sollen diese Sondergewinne umgeleitet werden, um Haushalte und Betriebe zu unterstützen.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), zeit.online