Claudia Wiest wird 2023 neue kaufmännische Vorständin der BSAG

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Wiest wird ab Januar 2023 neue kaufmännische Vorständin bei der Bremer Straßenbahn AG. Dies entschied der Aufsichtsrat in seiner aktuellen Juli-Sitzung. Die 55-Jährige wechselt aus der kaufmännischen Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Potsdam an die Weser. Sie folgt Hajo Müller, der im Jahr 2009 aus dem Management der Deutschen Bahn zur BSAG kam und im Februar 2023 in den Ruhestand gehen wird.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Zustand der Infrastruktur auf regionalen Bahnstrecken in Bayern inakzeptabel

Nach einer Auswertung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) haben die Störungen im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr zuletzt deutlich zugenommen: Die Pünktlichkeitsquote im gesamten Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern sank von durchschnittlich 92,4 Prozent im Zeitraum Januar bis Mai auf 82,8 Prozent im Juni. Die Zugausfallquote aufgrund von Streckensperrungen ist hier noch gar nicht berücksichtigt; die Daten dazu liegen der BEG aktuell noch nicht vollständig vor. Zwar spielte bei den Verspätungen auch die Einführung des 9-Euro-Tickets eine gewisse Rolle. Doch nach Zahlen der BEG wird dieser Effekt durch Mängel in der Schieneninfrastruktur deutlich in den Schatten gestellt. Bei den Verspätungsursachen legten die Infrastrukturdefizite deutlich zu: Ihr Anteil an den Verspätungen im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr stieg von 36,9 Prozent im Zeitraum Januar bis Mai auf 45,4 Prozent im Juni. Betrachtet man ausschließlich die Fahrbahnmängel, so stieg deren Anteil an allen Verspätungen von durchschnittlich 1,8 Prozent im Zeitraum Januar bis Mai 2022 auf 11,7 Prozent im Juni 2022, also um mehr als das Sechsfache.
Dabei verbergen die Durchschnittszahlen für ganz Bayern eine noch deutlich drastischere Entwicklung im regionalen Streckennetz abseits der Hauptverkehrsachsen. Auf diesen Strecken, wo in der Regel keine oder kaum Fernverkehrszüge fahren, ist der Zustand der Infrastruktur in Teilen noch schlechter. Ein einigermaßen pünktlicher Zugverkehr ist dort teilweise kaum mehr möglich. „Die Deutsche Bahn und die Bundesregierung haben Ende Juni mit großem Getöse die Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore zwischen den Ballungszentren angekündigt. Das Ziel soll ein sogenanntes Hochleistungsnetz für Deutschland bis 2030 sein“, sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. „Dieses Hochleistungsnetz nützt den täglich 1,3 Millionen Fahrgästen im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr herzlich wenig, wenn der Zustand der weniger befahrenen Strecken so schlecht bleibt. Ich appelliere deshalb eindringlich an die Deutsche Bahn und den Bund: Vernachlässigen Sie die Regionalstrecken nicht zugunsten der Hauptverkehrsachsen. Ansonsten hängen Sie weite Teile des Landes vom Hochleistungsnetz ab. Es braucht dringend massive Investitionen in die Schiene – und zwar in der Fläche. Nur so kann im Regionalverkehr wieder ein sicherer und vor allem zuverlässiger Betrieb gewährleistet werden. Der Zustand jetzt ist inakzeptabel.“

Quelle: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

800 HOCHBAHN-Busse mit Monitoren ausgerüstet

Haltestellen, Umstiege, Abfahrtzeiten – alle Infos auf einen Blick! Früher als geplant hat die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die Ausrüstung von rund 800 Bussen mit Doppelmonitoren für ein erweitertes Informationsangebot abgeschlossen. Alle neuen Busse werden nun bereits ab Werk mit den neuen Monitoren ausgeliefert.
Das im vergangenen Jahr eingeführte Angebot für eine einheitliche Kundeninformation im hvv wurde von der HOCHBAHN in agilen Teams entwickelt. Vor Start des Serieneinbaus im Frühjahr 2021 durchlief der Prototyp eine Marktforschung mit Kunden, die den Mehrwert bestätigten. Auch während der Ausrüstung der Busse fanden begleitende Befragungen für die laufende Evaluation und Verbesserung des Angebotes statt. Im Ergebnis bewerten Kunden, die in den neu ausgestatteten HOCHBAHN-Fahrzeugen unterwegs waren, das Informationsangebot in Bussen deutlich besser als noch vor einem Jahr.
Die Busse des Schwesterunternehmens Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) verfügen bereits seit 2013 über ein Informationssystem mit Monitoren. Im Zuge der aktuellen Ausrüstung der HOCHBAHN wird die VHH ihr Design im kommenden Jahr ebenfalls aktualisieren.
Mit dem aktuellen Update der Software werden Fahrgästen ab dieser Woche auch Informationen zur Verfügbarkeit der Aufzüge an den nächsten Haltestellen angezeigt. Außerdem arbeiten HOCHBAHN und HADAG bereits an der Einbindung von Echtzeitinformationen zu den Abfahrten der Hafen-Fähren.
Bislang werden auf den Doppelmonitoren bereits Fahrziel, die nächsten drei Haltestellen, eine Stopp-Bestätigung sowie eine Karten-Ansicht mit der aktuellen Positon des Busses und seines Fahrtweges angezeigt. Weiterhin erhalten Kunden schon vor der Einfahrt in die nächste Haltestelle eine Übersicht zu den Umstiegen auf andere Buslinien, U- und S-Bahn sowie den Regionalverkehr. Dabei werden auch die Abfahrtszeiten der Anschlussverbindungen in Echtzeit angezeigt.
Die Finanzierung des HOCHBAHN-Projektes erfolgt in Teilen durch Fördermittel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt beliefen sich auf rund 4 Millionen Euro.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Verkehrsbetriebe fordern Verlängerung des 9-Euro-Tickets

Stellungnahmen zur VDV-Forderung und Aktualisierung am Ende des Textes

Die Nahverkehrsbranche setzt sich für eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets um zwei weitere Monate ein. „Wir brauchen schnell eine Nachfolgelösung”, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Süddeutschen Zeitung. „Am besten wäre es, die Aktion als Übergangslösung um weitere zwei Monate zu verlängern.
„Das Ticket könnte im September und Oktober weiter gelten und so die Bürgerinnen und Bürger von den hohen Energiepreisen entlasten”, betonte Wolff. Die im Juni gestarteten 9-Euro-Tickets gelten noch im Juli und August und ermöglichen bundesweit jeweils für einen Monat Fahrten in Bahnen und Bussen des Nah- und Regionalverkehrs – zum Preis von nur neun Euro im Monat.
Die Debatte über eine Nachfolgeregelung im Anschluss an das 9-Euro-Ticket wird bereits länger geführt. Die Übergangslösung um zwei Monate könne Politik und Branche Zeit verschaffen, um ein dauerhaftes Angebot für ein bundesweites Nahverkehrsticket zu entwickeln, so Wolff. Er rief Bund und Länder auf, sich rasch zusammenzusetzen: „Die Menschen sollten Ende August nicht in ein Loch fallen.” Die Energiepreise seien schließlich weiter hoch.
Verkehrsminister Volker Wissing hatte in dieser Woche angekündigt, dass er ein Nachfolgeangebot ab Ende des Jahres oder Anfang 2023 für möglich halte. Er wolle darauf warten, bis Anfang November Daten zu dem Ticket vorlägen, die bei der Bewertung helfen sollen. Derzeit seien noch viele Fragen offen. Das sei jedoch zu spät für eine Lösung zum 1. Januar 2023, warnte VDV-Präsident Wolff. Angesichts der großen Nachfrage von mehr als 31 Millionen verkauften Tickets allein im Juni häufen sich Forderungen nach einer Anschlussregelung, um Haushalte angesichts der hohen Inflation zu entlasten und die Verkehrswende zu fördern.
Zuletzt hatte der VDV langfristig ein bundesweit gültiges 69-Euro-Ticket vorgeschlagen. Die Politik könne diesen Monatspreis „aus sozialpolitischen Erwägungen – zum Beispiel für die Dauer des Krieges – für Bedürftige auf 29 oder 39 Euro senken”, erklärte Wolff der “SZ”. Das Bundesverkehrsministerium reagierte zurückhaltend. Es gebe ein festes Verfahren für die Beratungen zu Zukunft und Finanzierung des Nahverkehrs, teilte das Ministerium mit.
Wissing sieht bei einer Nachfolge des 9-Euro-Tickets, das der Staat in diesem Sommer mit rund 2,5 Milliarden Euro bezuschusst, derweil nicht den Bund in der Pflicht. Stattdessen liege die Verantwortung für das weitere Vorgehen bei den Bundesländern. „Der ÖPNV und auch die Tarifgestaltung sind Ländersache und nicht Sache des Bundes”, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Das sei in der Verfassung so vorgesehen.
In der Frage, wie es nach dem Auslaufen weitergehen kann, geht es vor allem um die Finanzierungsfrage. Die Länder sehen den Bund dabei zwingend mit im Boot. Eine Fortführung insbesondere in Bezug auf ein sozial gestaffeltes Ticket werde nur mit einer massiven Anhebung der Regionalisierungsmittel durch den Bund möglich sein, so die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer, jüngst gegenüber der dpa. Nach dem Regionalisierungsgesetz sei dieser für die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs zuständig.
Den Verkehrsbetrieben zufolge ist die Branche in der Lage, ab September ein Klimaticket für 69 Euro anzubieten. Die jährlichen Mehrkosten würden bei etwa zwei Milliarden Euro liegen. Für dieses Jahr ließen sich diese Kosten noch über den ausgehandelten Rettungsschirm finanzieren. Alternative Vorschläge sind ein 365-Euro-Jahresticket oder ein Monatsticket für 29 Euro.

Quelle: tagesschau.de

Stellungnahmen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einer Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket aus Bundesmitteln eine Absage erteilt. „Das 9-Euro-Ticket ist eine befristete Maßnahme, genau wie der Tankrabatt”, sagte er. „Deshalb sind im Bundeshaushalt weder eine Fortsetzung des Tankrabatts noch Mittel für eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket vorgesehen.”
Lindner sagte, das Konzept überzeuge ihn nicht. Die Steuerzahler würden mit dem 9-Euro-Ticket ein nicht kostendeckendes Angebot finanzieren. „Es zahlen damit auch diejenigen, die das Angebot selbst im ländlichen Raum gar nicht nutzen können.” Der Bund könne das 9-Euro-Ticket nicht bezahlen, sagte Lindner und mahnte die Einhaltung der Schuldenbremse an.
Vor einer erneuten Aussetzung der Schuldenbremse warnte auch Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei. Ein solches Vorgehen wäre „rechtlich fragwürdig und politisch unsäglich”, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.  
Kritik am 9-Euro-Ticket kam auch vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. “Ziel eines durch Steuermittel finanzierten ÖPNV-Billigtickets kann nicht sein, dass sich ohnehin schon umweltfreundliche Verkehrsmittel gegenseitig Fahrgäste abwerben”, sagte Verbandshauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.   
In einer Umfrage des Verbands meldeten rund die Hälfte aller Reise- und Fernbusunternehmen eine rückläufige Nachfrage nach den eigenen Angeboten. Insbesondere für Klassen- und Vereinsfahrten würden die Veranstalter aufgrund des günstigen ÖPNV-Tickets seltener ein privates Busunternehmen beauftragen, teilte der Verband mit. Bei der ebenfalls wichtigen Kundengruppe der Senioren habe die Branche im Schnitt sogar einen Rückgang von mehr als zwei Drittel verzeichnet.

Quelle: zeit-online

Aktualisierung

Die Kommunen wollen das 9-Euro-Ticket behalten oder ein ähnliches Nachfolgeprojekt und mehr Geld für den Ausbau des Nahverkehrs. Doch ohne den Bund ist das finanziell nicht zu schaffen. Finanzminister Lindner aber lehnt das bisher ab.
Die Kommunen in Deutschland fordern vom Bund mehr Geld für den Nahverkehr und eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket. “Die Verkehrswende erfordert ein einfaches und günstiges Ticket, das überall gilt, zum Beispiel zum Preis von 365 Euro im Jahr“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Neben einem günstigen Ticket müssten aber auch mehr Geld in den Ausbau von Bussen und Bahnen sowie der Schienenwege gesteckt werden, vor allem in ländlichen Gebieten, sagte Landsberg. Ohne den Bund werde das nicht finanzierbar sein: “Länder und Kommunen wären mit der Finanzierung dieses dringend notwendigen Ausbauschubs im ÖPNV überfordert”, sagte Landsberg.
Bundesfinanzminister Christian Lindner lehnt eine Weiterfinanzierung des 9-Euro-Tickets oder eines ähnlichen Nachfolgeprojekts bisher ab – dafür seien im Bundeshaushalt keine Gelder vorgesehen. Spielraum gebe es auch nicht, weil Lindner von 2023 an die Schuldenbremse wieder einhalten will.
Landsberg zeigte zwar Verständnis, dass auch die Gelder des Bundes begrenzt seien – er mahnte jedoch, dass die Koalition sich zum Klimaschutz und zur Verkehrswende bekannt habe. “Diesen Worten müssen jetzt Taten folgen.” Investitionen in Busse und Bahnen seien “eine Investition in die Zukunft.”

Quelle: tagesschau.de

Neue Triebwagen für die Stuttgarter Zahnradbahn

Jetzt ist es amtlich: Die neuen Triebwagen für die Stuttgarter Zahnradbahn haben ihre Zulassung durch das Regierungspräsidium erhalten. Somit geht die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) als Betreiber nun den nächsten Schritt an: Die Ausbildung der Fahrer für das neue Rollmaterial wird anlaufen. Damit wird es auch näher absehbar, dass der reguläre Einsatz beginnt und die Fahrgäste mitfahren können. Doch noch braucht es dazu Geduld. Am 21. Juli übergab Michael Rosenberger vom Regierungspräsidium Stuttgart den Abnahmebescheid für die so genannte Typzulassung an Thomas Moser, Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB.
Die drei neuen Zuggarnituren bestehen jeweils aus einem elektrischen vierachsigen Triebwagen und einem bergseitigen Vorstellwagen für den Fahrradtransport. Die Auslieferung hat im Herbst 2021 begonnen. Bisher befinden sich zwei Triebwagen in Stuttgart, von denen einer derzeit in der Hauptwerkstatt in Stuttgart-Möhringen remisiert ist. Das dritte und letzte Fahrzeug wird aus der Schweiz erwartet. Die neuen Wagen ersetzen die bisherigen Fahrzeuge von 1982, die ihre wirtschaftliche Lebensdauer erreicht haben. Lieferant der neuen Fahrzeugflotte ist der schweizerische Konzern Stadler Rail, der in seinem Werk in Bussnang am Bodensee maßgeschneiderte Spezialfahrzeuge herstellt.

Quelle: Stuttgarter Straßenbahnen

Stadtwerke Osnabrück aktivieren Bus-Notfahrplan

Angesichts der derzeitigen sehr angespannten Personallage aktivieren die Stadtwerke Osnabrück einen Bus-Notfahrplan. Ab Mittwoch, 27. Juli, wechseln die fünf MetroBus-Linien montags bis samstags auf einen 20-Minuten-Takt. Die Fahrplanumstellung gilt zunächst bis zum Ende der Sommerferien am 24. August.
„Mit dieser Maßnahme wollen wir den Fahrplan auf den leistungsstarken MetroBus-Linien stabilisieren“, unterstreicht Stadtwerke-Verkehrsbetriebsleiter André Kränzke. Ein dauerhaft hoher Krankenstand von ca. zwanzig Prozent, die jetzige Urlaubszeit sowie der allgemeine Fahrermangel sorgen derzeit dafür, dass täglich bis zu 25 Dienste nicht mehr besetzt werden können und daher Fahrten ausfallen müssen. „Wir haben versucht, über VOS-Partnerunternehmen Personalunterstützung zu bekommen oder Urlaubszeiten zu verschieben – ohne nachhaltigen Erfolg“, so Kränzke weiter. Die Aktivierung des Notfahrplans ab dem 27. Juli sei daher unumgänglich. Nach den bisherigen Corona-Erfahrungen hatten die Stadtwerke bereits vor Monaten verschiedene Krisenszenarien betrachtet und daraus Notfahrplanmodelle abgeleitet. Der jetzige Notfahrplan sieht eine Umstellung der MetroBus-Taktung montags bis samstags von zehn auf zwanzig Minuten vor. Die Stadtbus-Linien sowie die Ringlinie mit ihrem 20-Minuten-Takt bleiben unberührt. Auch die NachtBusse fahren weiterhin regulär. „Diese Maßnahme lässt sich mit Blick auf die Dienst- und Umlaufpläne innerhalb weniger Tage und somit vergleichsweise schnell umsetzen“, erläutert der Stadtwerke-Verkehrsbetriebsleiter.
Der Notfahrplan gilt zunächst für vier Wochen bis zum Ende der Sommerferien. Eine eigens gebildete Taskforce wird die weitere Lage kontinuierlich bewerten und darüber beraten, ob die Maßnahme verlängert werden muss. „Wir hoffen, dass sich unsere Personallage bis Ende August etwas entspannt“, so Kränzke. Oberste Priorität habe letztlich die Sicherstellung eines verlässlichen Fahrplans. „Das ist der berechtigte Anspruch unserer Fahrgäste – und auch der unserer Fahrerinnen und Fahrer.“
Ab dem morgigen Freitag, 22. Juli, ist der Notfahrplan in der Onlineauskunft sowie in der Mobilitäts-App VOSpilot hinterlegt. Alle Informationen zum Notfahrplan im Osnabrücker Stadtbusnetz gibt es unter www.vos.info.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

Wissing: Länder für 9-Euro-Ticket-Folgeangebot zuständig

Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht bei einem möglichen Folgeangebot für die 9-Euro-Tickets im Nahverkehr die Länder am Zug. „Ich kann ein Ticket gar nicht gestalten, sondern das müssen die Länder machen“, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. In der Situation des Ukraine-Krieges habe der Bund einmalig einen Entlastungsvorschlag gemacht und das Ticket auch für drei Monate finanziert. „Jetzt muss man schauen, wie die Länder das finanzieren wollen.“
Wissing sagte, der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sei generell Ländersache und nicht Bundessache. „Die Länder müssen auch selbst wissen, was sie wollen. Ich kann ja nicht von Bundesseite plötzlich den ÖPNV organisieren, die Preisgestaltung vorgeben.“ Wissing verwies zudem darauf, dass im Herbst die Ergebnisse einer mit den Ländern eingesetzten Arbeitsgruppe zur generellen Zukunft und Finanzierung des ÖPNV vorliegen sollen. Als er das 9-Euro-Ticket vorgeschlagen habe, sei dies mit Empörung von Ländern kritisiert worden. „Und jetzt sind alle ganz begeistert und wollen das dauerhaft haben.“

Quelle: RP.online

Vorerst kein 365-Euro-Ticket für Studierende in München

Bis 2023 wollen die Stadt München und die MVV-Landkreise ein 365-Euro-Ticket für Studenten auf den Weg bringen. Für Auszubildende gibt es das 365-Euro Ticket bereits seit 2020 in München. Im April wurde im Münchner Stadtrat der Beschluss gefasst, die Variante auch für Studierende 2023 Wirklichkeit werden zu lassen. Deswegen sollte der Oberbürgermeister mit den MVV-Landkreisen eine Finanzierung auf die Beine stellen.
Da eine Finanzierung des Tickets aber durch Stadt und Landkreise alleine nicht zu stemmen ist, hofften die MVV-Partner auf Hilfe durch den Freistaat. Grundlage war eine sichergeglaubte Zusage des Freistaats, ein Studierenden-Ticket zu zwei Dritteln mitfinanzieren zu wollen. Im Koalitionsvertrag zwischen der CSU und den Freien Wählern war das 365-Euro-Ticket für alle bayerischen Ballungszentren noch als festes Vorhaben in dieser Legislaturperiode verankert, doch das scheiterte an den Kosten. Deswegen kamen erst Schüler und Auszubildende dran. In München wollte man aber auch den Studierenden die Möglichkeit geben.
Doch obwohl der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aktuell ein bundesweites 365-Euro-Ticket fordert, heißt es aus dem bayerischen Verkehrsministerium, man wolle erst mal das bayerische 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler evaluieren. Bis diese Bewertung durchgeführt wird, dauert es aber noch. Erst ab dem Winter 2023/2024 soll das Kosten/Nutzenverhältnis untersucht werden. Danach könne man weitersehen, so das Verkehrsministerium. Eine frühere Evaluation bringe angesichts der verzerrenden Effekte durch die Corona-Pandemie nichts.
Außerdem müsse der Bund erst einmal Zuschüsse bewilligen. Grundsätzlich widerspricht das bayerische Verkehrsministerium Aussagen, wonach es eine zugesagte Finanzierungsquote an den MVV gegeben habe.
Im Münchner Rathaus nahm man diese Aussagen mit Verwunderung zur Kenntnis. Das 365-Euro-Ticket für Studierende sei aber nicht gestorben, heißt es von der Münchner SPD-Stadträtin Simone Burger. Man wolle alles tun, um die Studierenden so schnell wie möglich zu entlasten.

Quelle: BR 24

9-Euro-Ticket und dann?

Seit eineinhalb Monaten können die Deutschen nun schon zum günstigen Festpreis mit dem Nahverkehr durchs Land fahren. Und der Zuspruch ist gewaltig. 31 Millionen Menschen, rechnet die Bundesregierung vor, haben sich inklusive der Abonnenten in den ersten Wochen ein Neun-Euro-Ticket gekauft. Auch Politiker der Ampel-Regierung, die das Ticket im Frühjahr in einer Nacht- und Nebel-Aktion beschlossen hatten, sind überrascht vom Erfolg des Angebots. Schon in den vergangenen Tagen war die Forderung laut geworden, ab September eine Nachfolgelösung anzubieten. 19 bis 69 Euro im Monat oder 365 Euro im Jahr – für eine Anschlussregelung liegen längst verschiedene Modelle auf dem Tisch.
Auch in der Bundesregierung bröckelt offenbar der Widerstand gegen eine Fortsetzung des bundesweiten Tickets. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) signalisierte am Dienstag erstmals Bereitschaft für ein Nachfolgeangebot.
Völlig offen allerdings ist, wann die Deutschen mit einem dauerhaften bundesweiten Nahverkehrsticket rechnen können – und zu welchem Preis. Eilig hat es Wissing nicht. Ende des Jahres oder Anfang 2023 sei dessen Einführung möglich. In der Verkehrsbranche und Teilen der Politik regt sich Protest gegen das, was man in den Verbünden als Hinhaltetaktik wahrnimmt. Die Kunden sollten nach Auslaufen des Angebots Ende August nicht in ein Loch fallen, sagt ein Verkehrsmanager. Die meisten Daten lägen ja ohnehin vor. Eine rasche Entscheidung sei möglich.
Umstritten ist vor allem, zu welchem Preis ein neues Ticket angeboten werden soll. Dass es beim niedrigen Neun-Euro-Preis nicht bleiben wird, ist parteiübergreifend beschlossene Sache. In Zeiten knapper Kassen lehnt der Bund monatliche Milliardensubventionen für den Nahverkehr ab. Der Dachverband der Verkehrsverbünde hatte ein 69 Euro-Ticket vorgeschlagen, das wenigstens für Pendler ein attraktives Angebot sei und als Zwischenlösung ab September eingeführt werden könnte – finanziert über den bereits bestehenden Klimafonds. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte dagegen ein 365-Euro-Ticket nach österreichischem Vorbild gefordert. Der Nahverkehr würde dann in einem Jahr einen Euro am Tag kosten. Wissing will sich bislang auf keines der Modelle festlegen. “Wir brauchen ein Modell, das in die Haushalte der Länder und auch in den Haushalt des Bundes passt.”
Bei einer Einigung zwischen Bund und Ländern könne es aber schnell gehen. “Wir haben ja gesehen, dass wir innerhalb weniger Wochen einen Vorschlag auf den Tisch legen und ein digitales Ticket anbieten konnten. Insofern bin ich optimistisch, dass es auch dieses Mal schnell gehen kann”, so Wissing. In der Branche allerdings herrscht Skepsis. Wenn man im November erst mit der Analyse von Daten beginne, sei auch ein Start zum Jahresanfang illusorisch, sagten Insider am Dienstag. Auch der Bundesverband Verbraucherzentrale wünscht sich eine schnellere Lösung. Statt Ergebnisse und Evaluation abzuwarten, sei ein direkter Anschluss ab September möglich, sagte Marion Jungbluth, Mobilitätsexpertin des Verbands.
Der Fahrgastverband ProBahn sieht die ersten eineinhalb Monate des Tickets als Beleg dafür, dass sich die Deutschen vom Fahren mit Bus und Bahn überzeugen ließen. Entscheidend sei, dass die Nutzung des Nahverkehrs so einfach sei und die Kosten unter denen eines autofahrenden Pendlers lägen, sagte ein Sprecher. Das gelte auch als Erfolgsrezept für Nachfolgeangebote. Die müssten nicht geschenkt sein – aber preiswert.

Quelle: sueddeutsche.de

Übernahme von Share Now durch Free2Move abgeschlossen

Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2Move hat die angekündigte Übernahme des Carsharing-Geschäfts Share Now von BMW und Mercedes-Benz abgeschlossen. Share Now ist in 16 europäischen Großstädten mit rund 10.000 Fahrzeugen vertreten, darunter rund 3.000 E-Autos.
Nähere Angaben zu dem Deal macht Stellantis auch in der Mitteilung zum Vollzug nicht, da alle Partner wie oben berichtet Stillschweigen über die Konditionen und Bedingungen vereinbart haben.
„Wir freuen uns sehr über das neue Kapitel, das wir gemeinsam mit Share Now, dem europäischen Marktführer für Free-Floating-Carsharing, im Mobilitätssektor schreiben werden“, sagt Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move. „Free2move und Share Now ergänzen sich perfekt und unsere gemeinsame Expertise gibt uns nun die nötige Grundlage, um die Innovation auf dem weltweiten Mobilitätsmarkt gezielt voranzutreiben.“ Share-Now-CEO Olivier Reppert ergänzt: „Wir werden zusammen weiter voranschreiten, um die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden an eine zunehmend nachhaltige, innovative und flexible Mobilität zu erfüllen.“

Quelle: electrive.net