Testphase der neuen Berliner S-Bahn abgeschlossen

Die ersten neuen S-Bahnen für Berlin haben ihren Fahrgast-Probebetrieb erfolgreich absolviert. Seit dem 1. Januar fahren die zehn Vorserienzüge der Baureihe 483/484 die Strecke Spindlersfeld – Hermannstraße im sogenannten Fahrgastprobebetrieb. Dieser ist nun erfolgreich beendet, denn in ihren ersten sieben Monaten haben die Fahrzeuge ihre Zuverlässigkeit mit einer Verfügbarkeit von mehr als 99 Prozent unter Beweis gestellt und sich im Alltag bewährt. Die Züge fahren nun im Regelbetrieb. Somit ist der nächste wichtige Meilenstein erreicht. Die Serienfahrzeuge sind bereits in der Fertigung und werden planmäßig ab 2022 auf der S46 eingesetzt.

Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung S-Bahn Berlin:
„Die neuen Züge haben sich sowohl im Februar bei Flugschnee als auch an den ersten heißen Tagen im Sommer als zuverlässig erwiesen. Außerdem kommen sie sowohl bei unseren Fahrgästen als auch beim Personal sehr gut an. Die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern und das sinnvollerweise vom VBB geforderte umfangreiche Testprogramm vor dem Fahrgasteinsatz haben sich ausgezahlt.“

Jure Mikolcic, CEO Stadler Deutschland:
„Es macht uns stolz, mit der Baureihe 483/484 zuverlässige Züge für Berlin in Berlin entwickelt und gebaut zu haben, die nicht nur Mobilität auf dem neuesten Stand der Technik, sondern u.a. mit der Klimatisierung auch deutlich mehr Fahrgastkomfort bieten. Das gesamte Projekt verläuft planmäßig und pünktlich. So werden die Auslieferungen der ersten Serienfahrzeuge, die ab 1. Juli 2022 auf der Linie 46 in den Einsatz gehen werden, noch in diesem Herbst starten.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility:
„Wir freuen uns, dass die neue S-Bahn für Berlin den Fahrgast-Probebetrieb ausgezeichnet und schnell absolviert hat und nun den Regelbetrieb aufnehmen kann. Das ist unter anderem unserem umfangreichen, vorhergehenden Testprogramm zu verdanken. Wir haben in die neuen Züge der Baureihe 483/484 eine robuste Technik, die bereits in vielen Fahrzeugen auf der Welt eine hohe Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat, eingebaut. Die neuen Züge sind ein Vorzeigeprojekt für urbane Mobilität. Sie bieten ein verbessertes Fahrerlebnis und mehr Komfort für die Berlinerinnen und Berliner.“

Quelle: Stadler

„Vordringlicher Bedarf“ für den Deutschlandtakt

Auf Basis einer neuen wirtschaftlichen Bewertung rückt der Deutschlandtakt als Ganzes in die höchste Dringlichkeits-Kategorie des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege, den „Vordringlichen Bedarf“, auf und erhält damit oberste Priorität. Das bedeutet konkret: für weitere 181 Infrastrukturprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Milliarden Euro kann nun die Planung vorbereitet werden. Das BMVI vollendet damit seine ambitionierte Ausbaukonzeption für das deutsche Schienennetz.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir takten Deutschland. Die Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan 2030 sind abgeschlossen – ein vollständiges Ausbauprogramm zur Ertüchtigung des Schienennetzes liegt vor. Damit sind die Weichen langfristig für den Deutschlandtakt gestellt, in den wir weiterhin massiv investieren wollen und müssen. Eine lohnende Investition, wie sich gezeigt hat. Denn für jeden Euro, den wir investieren, erhalten wir 1,40 Euro an Nutzen zurück. Für die Fahrgäste geht es so auf der umweltfreundlichen Schiene künftig überall öfter und schneller von A nach B. Ich werde mich weiter mit ganzer Kraft für dieses größte Schienenprojekt seit der Bahnreform einsetzen.”

Zusammen mit den Partnern aus der Branche – dem Zukunftsbündnis Schiene – haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, in dieser Legislaturperiode das Konzept für den Deutschlandtakt entwickelt und die schrittweise Umsetzung vorangetrieben. Bereits im Jahr 2016 wurden mit dem Beschluss des novellierten Schienenwegeausbaugesetzes 23 Vorhaben mit einem Gesamtwertumfang 35 Milliarden Euro in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen. Im November 2018 folgten dann 29 weitere Vorhaben (22 Neu- und Ausbauvorhaben, komplexe Ausbauprogramme für sechs große Eisenbahnknoten sowie ein Sammelprojekt zum Ausbau des deutschen Schienennetzes für 740-meterlange Güterzüge) mit einem Gesamtwertumfang von 23 Milliarden Euro.

Enak Ferlemann, Bundesschienenverkehrsbeauftragter und Parlamentarischer Staatssekretär: „Die Eisenbahn ist das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts. Nirgendwo wird dies deutlicher als im Deutschlandtakt, der den klimaschonenden Bahnverkehr in Deutschland mit häufigeren Zugangeboten, kürzeren Fahrzeiten und pünktlichen Umsteigeverbindungen revolutionieren wird. Das Konzept ist fertig, die letzten Prüfungen sind mit positivem Ergebnis bestanden und die Umsetzung ist mit voller Kraft gestartet.“

Weil der Deutschlandtakt auch betrieblich rasch umgesetzt werden muss, ist vor kurzem das Eisenbahnregulierungsgesetz geändert worden. Danach wird eine Reihe von Pilotprojekten starten, in denen mit der DB Netz AG neue Modelle zur Fahrplanerstellung und Trassenvergabe im Sinne des Deutschlandtakts erprobt werden. Der Bund wird dabei als Dirigent im Deutschlandtakt ein gemeinsam erarbeitetes Kapazitätsnutzungskonzept vorlegen, das als Zielfahrplan Richtwerte für eine optimale Nutzung des Netzes durch alle Verkehrsarten beinhaltet. Damit werden die Vorteile des Deutschlandtakts schnell für immer mehr Netznutzer und Reisende erfahrbar.

Öfter schneller, überall –
der Zielfahrplan

Der Zielfahrplan für den Deutschlandtakt zeigt die künftige Angebotsvision: ein deutschlandweit abgestimmter Taktfahrplan für den Schienenpersonen- und Schienengüterverkehr. Mit ihm werden Verbindungen optimiert und verbessert, damit die Fahrgäste überall in Deutschland schneller und öfter – auf den Hauptverkehrsstrecken im Halbstundentakt – ans Ziel kommen. Fern- und Regionalverkehr werden dabei optimal miteinander vernetzt – für kurze Umsteigezeiten und schnellere Verbindungen. Auch der Schienengüterverkehr wird im Taktgefüge des Deutschlandtakts optimal berücksichtigt und profitiert dadurch von attraktiveren Transportzeiten.
Für ein besseres Angebot braucht es aber die dafür passende Schieneninfrastruktur. Das Prinzip: Der Fahrplan bestimmt den Infrastrukturausbau. Das heißt: Wenn aufgrund von Engpässen oder zu langer Fahrzeiten Strecken neu oder ausgebaut werden, geschieht dies auf Basis des Deutschlandtakts immer mit Blick auf die optimale Vernetzung der Verkehre auf der Schiene bzw. die Verkürzung der Reise- und Umsteigezeiten.

Investitionen in die Schiene

In den vergangenen Jahren hat das BMVI die Investitionen für die Schiene massiv angehoben – eine wichtige Voraussetzung, um den Deutschlandtakt schrittweise umsetzen zu können:

• Die Mittel für Aus- und Neubau sowie Erhalt und Modernisierung stiegen von 7,6 Milliarden in 2020 auf 8,5 Milliarden Euro in 2021. Die Finanzplanung sieht vor, dass im Jahr 2022 erstmals im Haushalt des BMVI mehr Geld für die Schiene vorgesehen ist, als für die Straße. Das gab es zuvor noch nie.
• Die Investitionsmittel für den schienengebundenen Nahverkehr (sog. GVFG-Mittel) werden versechsfacht. Von ursprünglich jährlich rund 330 Millionen Euro auf jährlich zwei Milliarden Euro im Jahr 2025.
• Mit den sog. Regionalisierungsmitteln des Bundes können die Länder den öffentlichen Personennahverkehr finanzieren. Diese Mittel betragen im Jahr 2021 bereits rund 9,3 Milliarden Euro und werden bis 2031 jährlich mit 1,8 Prozent dynamisiert.

Das BMVI wirbt dafür, dass der Deutsche Bundestag als Haushaltsgesetzgeber die für den Deutschlandtakt und die weiteren Maßnahmen des Bedarfsplans Schiene notwendigen Mittel bereitstellt und im Interesse einer schnellen Umsetzung aufstockt.

Die Liste der einzelnen Projekte

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Fahrraddemo „Ohne Kerosin Nach Berlin“

Ab 20. August brechen auf Initiative von „Students for Future“ Hunderte junger Menschen aus ganz Deutschland zur mehrtägigen Fahrrad-Protest-Tour „Ohne Kerosin Nach Berlin“ auf. Sie fordern von den Parteien zur Bundestagswahl, die Klimakrise endlich mit ganzer Kraft einzudämmen. Am 10. September treffen sich die Fahrrad-Demozüge zu einer großen Abschlussveranstaltung in Berlin. Der Fahrradclub ADFC unterstützt die Aktion mit eigenen Protest-Gruppen. Beim abschließenden Klimacamp in der Hauptstadt ist Ann-Kathrin Schneider, die Bundesgeschäftsführerin des ADFC, mit von der Partie.

Ann-Kathrin Schneider sagt: „Alle Parteien unterschätzen die Schlüsselrolle des Fahrrads für den klimafreundlichen Verkehr. Deshalb klingeln wir sie wach. Wir brauchen absolute Priorität für die klimafreundlichen Verkehrsarten Rad, Fuß und ÖPNV in den nächsten zehn Jahren. Jetzt ist die Zeit zum Handeln.“      

Auf sechs Routen mit rund 4.000 Kilometern Länge starten die Fahrrad-Protest-Gruppen ab 20. August ihre Touren in Richtung Hauptstadt. Startpunkte sind Karlsruhe, Nürnberg, Leipzig, Flensburg, Köln und Essen. Überall auf der Strecke können sich Unterstützer anschließen. ADFC-Gruppen organisieren Zubringer-Touren. Rund um den 10. September kommen viele Hundert Menschen auf Rädern gestaffelt in Berlin an. Dort veranstalten sie ein großes Klimacamp mit allen Bündnispartnern, für den Fahrradclub gestaltet vom ADFC Berlin.
Der ADFC unterstützt „Ohne Kerosin Nach Berlin“ auf verschiedenen Ebenen: Viele Mitglieder und Aktive fahren mit, viele ADFC-Gruppen haben Touren organisiert und bei der Logistik geholfen. Der ADFC fordert mehr Platz fürs Rad und flächendeckende Radwegenetze im ganzen Land. Seine konkreten Forderungen an die nächste Bundesregierung hat der ADFC im Aktionsplan „So geht #Fahrradland“ vorgestellt. Im Zentrum stehen eine umfassende Reform des Straßenverkehrsrechts und die Verdreifachung der Mittel und des Personals für den Radverkehr.  

Infos zu „Ohne Kerosin Nach Berlin“

Quelle: Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC)

Verbesserte Servicequalität in bayerischen Regionalzügen

Die Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr ist weiter im Aufwärtstrend. Laut Halbjahresranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) steigt der bayernweite Durchschnittswert im Vergleich zum Jahreswert 2020 um gut 10 Punkte an. Er notiert zum Stichtag 30. Juni 2021 auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten bei 56,05 Punkten (Jahreswert 2020: 45,65 Punkte). Erstmals seit Einführung des Messsystems im Jahr 2008 liegen damit alle Netze im Bonusbereich. Das bedeutet, alle 31 bewerteten Netze übertreffen die Mindestanforderungen der BEG und profitieren von Bonuszahlungen. Die BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, überprüft regelmäßig die Leistungen der bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachen Sauberkeit, Komfort und Kundenorientierung. Die einzelnen Netze werden mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen bewertet. Bis zur Jahresmitte 2021 liegt eine Teilstichprobe vor; im weiteren Jahresverlauf können die Werte noch schwanken. Die Pünktlichkeitswerte fließen nicht in das Ranking zur Servicequalität ein. Sie werden in einem gesonderten Messsystem ermittelt.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 bleibt keines der 31 bewerteten Netze hinter den Mindestanforderungen der BEG zurück. 18 Netze erzielen mehr als 50 von 100 möglichen Punkten. Den ersten Platz auf dem Podium teilen sich die beiden Bestplat­zierten aus dem Vorjahr: Die Netze Kahlgrund (Jahres­ranking 2020: 97,38 Punkte) und Agilis-Nord (Jahres­ranking 2020: 96,71 Punkte) erreichen im Halbjahresranking jeweils die Höchstpunktzahl von 100 Punkten. Das Netz Oberpfalzbahn/Waldbahn konnte knapp 16 Punkte gut machen und besetzt mit 94,68 Punkten aktuell den dritten Rang (Jahresranking 2020: 78,71 Punkte). Das vollständige Halbjahresranking sowie alle Jahreswerte seit 2010 sind auf der Website www.beg-ranking-servicequalitaet.de dokumentiert.
Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer freut sich über die Ergebnisse des Halbjahresrankings: „Saubere Züge und eine starke Kundenorientierung entscheiden mit darüber, wie zufrieden die Fahrgäste mit dem Angebot im Bahnland Bayern sind. Das gilt umso mehr in Corona-Zeiten. Der Aufwärtstrend bei der Servicequalität in bayerischen Regionalzügen hält seit Jahren an. Das ist eine gute Nachricht für die Fahrgäste. Wenn alle Beteiligten kontinuierlich an Qualitätsverbesserungen arbeiten, wird das Bahnfahren umso attraktiver.“
„Erstmals erfüllen alle Netzbetreiber die hohen Anforderungen der BEG zur Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr“, ergänzt BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs. „Unsere Mess- und Anreizsysteme entfalten demnach eindeutig Wirkung. Die Daten zeigen, dass die Verkehrsunternehmen täglich ihre Servicequalität im Blick haben und viele kleine Verbesserungen in Summe zu einem guten Gesamtergebnis führen.“

Quelle: Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)

Ranking zur Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs

Mecklenburg-Vorpommern und Bayern muten ihren Bürgern die längsten Wege zu Bus und Bahn zu. Beide Länder bilden die Schlusslichter beim deutschlandweiten Ranking der Allianz pro Schiene zur Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs. Mit einem besonders dichten Netz an Haltestellen und Bahnhöfen liegen dagegen das Saarland und Hessen vorn.
„Unsere Untersuchung offenbart große Unterschiede zwischen den Flächenländern“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. „Sowohl in Bayern als auch in Mecklenburg-Vorpommern ist der öffentliche Verkehr in der Fläche stark ausgedünnt. Das stellt der Landespolitik dort kein gutes Zeugnis aus.“
Das Erreichbarkeits-Ranking basiert auf offiziellen Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das dem Bundesinnenministerium unterstellt ist. Das Institut berechnet den Anteil der Bevölkerung, der innerhalb eines Radius von 600 Metern Luftlinie bis zu einer Bushaltestelle oder 1200 Metern bis zu einem Bahnhof lebt, wobei die Stationen werktags mindestens zehn Fahrten pro Richtung anbieten müssen. 600 Meter entsprechen einem Fußweg von etwa acht bis zehn Minuten, was das BBSR als noch zumutbar bewertet. Bei Bahnhöfen stuft es sogar noch größere Distanzen als hinnehmbar ein.
In Bayern ist knapp jeder fünfte Einwohner länger zu Bus oder Bahn unterwegs, in Mecklenburg-Vorpommern sogar mehr als jeder Fünte. Für sie ist der Weg zum Nahverkehr nach den Kriterien des Bundesinstituts also unzumutbar. Beide Länder fallen damit gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt deutlich ab. In ganz Deutschland ist für über 91 Prozent der Menschen der Fußweg zum öffentlichen Verkehr nach den BBSR-Vorgaben zumutbar – die Daten stammen aus dem Jahr 2020. Bei der letzten Erhebung mit Daten von 2018 lag dieser Wert noch unter 90 Prozent.
„Die Entwicklung ist erfreulich. Alle Bundesländer haben die Versorgung mit Bus und Bahn ausgebaut“, betonte Flege. „Die gute Botschaft des Erreichbarkeits-Rankings lautet: Auch auf dem Land sind weniger Menschen abgekoppelt vom öffentlichen Verkehr. Bus und Bahn kommen zurück in die Fläche“, so Flege weiter. Auch die beiden Schlusslichter haben sich verbessert – Mecklenburg-Vorpommern von knapp 75 Prozent auf knapp 79 Prozent und Bayern von 79 Prozent auf 82 Prozent. „Der Rückstand zum Bundesdurchschnitt bleibt aber groß, so dass sich die Landesregierungen auf diesen ersten Erfolgen nicht ausruhen dürfen“, betonte Flege.

Mehr Informationen zum Ranking

Quelle: Allianz pro Schiene

Zusammenarbeit von Voi und Google bei Fahrdiensten

Mit dem Ziel, den gemeinsamen Zugang zu nachhaltigen Transportlösungen zu demokratisieren, schließen sich Voi und Google Maps zusammen. Ab sofort wird das eScooter-Angebot von Voi in mehr als 22 Städten auf Google Maps angezeigt, so dass die NutzerInnen ihre Fahrten durch die Angabe von Preisen, geschätzten Ankunftszeiten und der Kombination mit anderen Verkehrsmitteln leichter planen können. Zunächst ist der Dienst in den folgenden Städten verfügbar:
● Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Nürnberg, Stuttgart in Deutschland
● Zürich in der Schweiz
● Mailand, Turin und Rom in Italien
● Oslo, Bergen und Trondheim in Norwegen
● Stockholm, Göteborg und Malmö in Schweden
‘● Helsinki, Tampere und Turku in Finnland
Weitere Städte, in denen Voi E-Scooter verfügbar sind, werden demnächst in Google Maps integriert.

Quelle: Voi Technology AB

Streik der GDL wird möglicherweise ausgeweitet

Die Lokführer wollen scheinbar wieder ihre Arbeit niederlegen. Eine Protestkundgebung am Dienstag (17.8.2021) sollte zunächst den Druck vor der Zentrale der Deutschen Bahn in Berlin aufbauen. Es werde nur noch „sehr kurze Zeit“ dauern, bis es wieder zum Streik komme, hatte die GDL bereits in der letzten Woche gewarnt. Noch ist aber kein genauer Streiktermin bekannt. Zur Kundgebung ruft mit der GDL ihr Dachverband auf, der Deutsche Beamtenbund. Am Montag hatte dessen Chef Ulrich Silberbach erklärt, es werde vermutlich weitere Streikaktionen geben müssen.

Quelle: tagesspiegel

Attraktivitäts-Steigerung des ÖPNV durch neue Mikromobilitäts-Angebote

Die Umsetzung der Verkehrswende setzt vor allem mehr Fahrgäste voraus. Integrierte neue Angebote der Mikromobilität unterstützen dieses Ziel. Die Städte und ihre Verkehrsunternehmen können dabei bereits heute auf erfolgreiche Beispiele zurückgreifen.

Begriffsklärung:
Der Begriff Mikromobilität beschreibt aktuell die Verwendung von gemeinsam genutzten oder privaten Fahrrädern und Scootern, die bei Geschwindigkeiten von typischerweise unter 25 km/h (15 mph) und für Fahrten von weniger als 8 Kilometern (5 Meilen) betrieben werden.

Die Pandemie hat zu massiven Einbrüchen bei den Fahrgastzahlen des ÖPNV geführt. Die drastischen Konsequenzen für die Fahrgeldeinnahmen bedingen – trotz aller öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen – eine stärkere Fokussierung auf die Wirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen. Innovationen stehen dadurch stärker unter dem Finanzierungsvorbehalt. Die Kooperation mit Anbietern von eScootern und Fahrrädern mit einem Sharing-Modell kann hier helfen, zum Beispiel als Ergänzung bestehender Linienverkehre. Gleichzeitig bietet die Pandemie die Chance Mikromobilitätsdienstleistungen stärker den Zielgruppen anzubieten, die diese bislang nicht genutzt haben. Vor allem wenn diese die Nutzung klassischer ÖPNV-Angebote wie Bus und Bahn aus Furcht vor Ansteckung ablehnen. Insgesamt kann Mikromobilität also das System des ÖPNV stärken. Wir haben sieben Erfolgsfaktoren identifiziert, die die wichtigsten Eckpfeiler eines solchen Systems darstellen.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 1-2/2021.

Erfolgreiche Radwegeförderung wird fortgesetzt

Landwirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt startete am 2. August 2021 den dritten Förderaufruf für Radwegeprojekte im ländlichen Raum (finanziert aus dem Entwicklungsprogramm EULLE). Kreise und Kommunen können ab sofort Anträge einreichen. Vier Millionen Euro stehen bereit. Gefördert werden kann die Instandsetzung und der Neubau von Radwegen in den Kommunen sowie Radverkehrskonzepte für den ländlichen Raum.

„Mit der Radwegeförderung für den ländlichen Raum haben wir in Rheinland-Pfalz ein passgenaues Instrument geschaffen, das gezielt den Ausbau der Radinfrastruktur im ländlichen Raum im Blick hat. Es ergänzt die bestehenden Programme zum kommunalen Radwegebau und trägt so zur Stärkung des Radverkehrs in den Regionen bei.
Rheinland-Pfalz ist geprägt von ländlichen Räumen. Sie bieten eine hohe Lebensqualität und sind attraktive Standorte für unsere mittelständischen Unternehmen. Unsere ländlichen Räume sollen sich weiterhin gut entwickeln, damit die Menschen auch in Zukunft gerne dort leben und arbeiten. Der Ausbau der Radwege und die Stärkung des Radverkehrs gehört unbedingt dazu“, betonte “, sagte Landwirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt.

Gefördert werden können mit dem EULLE-Programm Investitionen in bestehende Radwege (In-Wert-Setzung), konzeptionelle Planungen wie kommunale Radverkehrskonzepte, gemeindliche Radwege, aber auch der Bau von Radwegen. Es stehen insgesamt 4 Millionen Euro zur Förderung bereit. Die Bewerbungsfrist läuft bis 1. Dezember 2021. Nähere Informationen und Unterlagen zum 3. Förderaufruf (Beschreibung der Fördermaßnahme, Bewerbungsformular) sind auf der Homepage unter www.eler-eulle.rlp.de (Rubrik „Für Antragsteller“ / „Förderaufrufe“) veröffentlicht.
Die Mittel für die Radwegeförderung speziell im ländlichen Raum stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie aus der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” (GAK). Damit soll eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Gemeinden im ländlichen Raum und die Verbindung attraktiver Kultur- und Naturräume erreicht werden.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz  

Der Roller-Hype scheint durch

Jüngst haben Taucher an den Kölner Rheinufern hunderte von E-Scootern unter Wasser geortet – möglicherweise sinnbildlich für die Entwicklung des Branchensegments. Denn die Unternehmensberater von Oliver Wyman haben in einer aktuellen Analyse festgestellt, dass die Finanzierungen für Mikromobilitätsanbieter – also beispielsweise Fahrrad-, Elektroroller- oder Elektrokleinstfahrzeugverleiher – in den letzten Jahren kontinuierlich und deutlich rückläufig waren.
Nach dem ersten Hype um Dienstleister wie VOI (Schweden) oder Hello Transtech (China) in 2017 mit einem Investitionsvolumen von 29,1 Milliarden US-Dollar gingen demnach die investierten Gelder in entsprechende Start-ups auf zuletzt 8,3 Milliarden Dollar in 2020 zurück. „Nach Jahren der Euphorie kommt es jetzt darauf an, nachhaltig profitabel zu werden, was bis jetzt nur wenige unter Beweis stellen können”, kommentiert Berater Andreas Nienhaus die Zahlen in der Wyman-Pressemitteilung.

Quelle: Next Mobility vom 25. Juni 2021