Freiburg bestellt weitere Urbos-Stadtbahnen bei CAF

Den Kaufvertrag über acht weitere Fahrzeuge des Typs „Urbos 100“ haben die Vorstände der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und der spanischen Herstellerfirma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) unterschrieben. Damit hat die VAG eine Option gezogen, die im 2017 geschlossenen Kaufvertrag der jüngst gelieferten neuen fünf Fahrzeuge enthalten war. Nach heutigem Kenntnisstand werden die Neuzugänge im Zeitraum September 2023 bis April 2024 erwartet.
„Die Erneuerung des Fuhrparks ist eine kontinuierliche Aufgabe, denn die technische Entwicklung und die Anforderungen an die Barrierefreiheit machen auch vor Straßenbahnfahrzeugen nicht halt,“ sagt VAG Vorstand Stephan Bartosch. „Die acht neuen Stadtbahnwagen werden zumeist Fahrzeuge des Typs GT8N ersetzen, die seit 1990/91 bei uns im Einsatz sind und den Fuhrpark etwas erweitern, um den wachsenden Bedarfen gerecht zu werden“.
Im Vergleich zu den dann ausgemusterten Stadtbahnwagen sind die Urbos rund neun Meter länger. „Der Einsatz längerer Fahrzeuge ist eine Möglichkeit, die Kapazität auf der Strecke zu erhöhen. Das bedeutet, dass jeder Fahrgast ein wenig mehr Platz im Fahrzeug hat bzw. bei gleicher Taktfrequenz prinzipiell mehr Fahrgäste befördert werden können,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. „Ein weiterer, großer Vorteil für die Kundinnen und Kunden ist, dass die neuen Bahnen komplett niederflurig sind und über große Aufstellflächen für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren sowie eine gute Belüftung und Klimatisierung verfügen.“
Die jetzt bestellten Fahrzeuge werden sich nur in Details von den mittlerweile 17 bereits im Einsatz befindlichen unterscheiden.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG (VAG)

Inbetriebnahme des Netzes Niedersachsen Mitte

Die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des Netzes Niedersachsen Mitte durch die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH, kurz „start“, laufen auf Hochtouren. „Damit die Übernahme im Dezember 2021 für Fahrgäste, Mitarbeiter:innen und Co. reibungslos erfolgt, stimmen wir uns weiterhin in allen Belangen eng mit den zuständigen Akteur:innen ab. Dazu zählen neben den Aufgabenträgern – Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), Region Hannover, Nahverkehr Westfalen-Lippe, Freie Hansestadt Bremen, Freie und Hansestadt Hamburg – auch die derzeitigen Betreiber sowie DB Netz und DB Station & Service“, erklärt Mathias Hoff, Leiter der Start Niedersachsen Mitte.  Dabei wird, wie auch bei der Start Unterelbe, für das neue Verkehrsnetz besonderen Wert auf Regionalität gelegt. So stehen dank der zwei Verwaltungsstandorte in Hildesheim und Soltau lokal verankerte Ansprechpartner zur Verfügung, die sich vor Ort bestens auskennen. Dazu trägt bei, dass sich die Mehrzahl der Mitarbeitenden der aktuellen Betreiber erfreulicherweise dazu entschieden hat, künftig auch für start zu arbeiten. „Das war bereits ein wichtiger Meilenstein in unseren Vorbereitungen. Zusätzlich rekrutieren wir noch neue Triebfahrzeugführer:innen und Fahrgastbetreuer:innen sowie zusätzliche Kolleg:innen in der Verwaltung. Auch diese besetzen wir gerne mit Menschen aus der Region, die hier den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit ihrem Engagement gestalten möchten“, so Hoff.
Weitere Schritte auf dem Weg zur Inbetriebnahme umfassen zudem eine eigene Website und neue Unternehmensbekleidung, aber auch an den Zügen wird die Inbetriebnahme durch start außen und innen sichtbar. Parallel werden in den kommenden Monaten alle IT-Systeme wie die Fahrgastinformation eingerichtet und geprüft.

Quelle: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH

Weniger Stickstoffdioxid in der autofreien Berliner Friedrichstraße

Eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass sich die provisorisch eingerichtete autofreie Friedrichstraße in Berlin positiv auf die Luftqualität auswirkt. Demnach ist die Belastung mit dem Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) in einem halben Jahr um mehr als 10 µg/m³ zurückgegangen. Seit Ende August 2020 dürfen keine Autos mehr auf der Friedrichstraße zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße fahren. Stattdessen wurde ein breiter Radweg angelegt. Der Platz für zu Fuß Gehende wurde ausgeweitet und die Aufenthaltsqualität mit neuen Sitzgelegenheiten und Pflanzkübeln deutlich erhöht.
Für ihre Untersuchung hat die DUH acht Messstationen in verschiedenen Abschnitten der Friedrichstraße mittels kleiner Röhrchen, sogenannter Passivsammler, eingerichtet. Die Messung lief zwischen November 2020 und April 2021. Noch 2019, dem letzten Jahr, in dem durchgängig Autos auf der Friedrichstraße fahren konnten, lag die NO2-Belastung an einer Messstelle der Berliner Senatsverwaltung im jetzt autofreien Abschnitt bei 33 µg/m³. Die Messungen der DUH zeigen nun, dass die Belastung seit Sperrung für den Autoverkehr lediglich zwischen 19,6 und 20,4 µg/m³ liegt. Und das, obwohl die neue Flaniermeile Friedrichstraße in unmittelbarer Nähe zur Leipziger Straße liegt, der Straße mit der höchsten NO2-Belastung in ganz Berlin.
Das kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Unsere Städte ersticken im Autoverkehr. In Berlin demonstriert man, wie einfach und schnell sich Rad- und Fußverkehr fördern lassen und sich dadurch die Aufenthaltsqualität in dieser wichtigen Einkaufsstraße erheblich verbessert. Mit dem deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung kann man nun in der Friedrichstraße beruhigt in einem Straßencafé Platz nehmen. Wir brauchen kurzfristig eine Verdopplung der Radwege und die Zahl der Autos muss sich halbieren. Durch autofreie Zonen kann man diesem Ziel näherkommen. Wir rufen alle Städte auf, noch in diesem Frühjahr Frischluft-Oasen zu schaffen und damit Gastronomie und Einzelhandel nach einem schwierigen Corona-Jahr zu unterstützen.“
Durch die teilweise Sperrung der Friedrichstraße hat diese keinerlei Funktion für den Durchgangsverkehr mehr. Das entlastet auch die Teile der Friedrichstraße, die bisher noch nicht autofrei umgestaltet wurden. In den angrenzenden Straßenabschnitten liegt die NO2-Belastung zwar etwas höher, aber mit maximal 23,8 µg/m³ ebenfalls deutlich unter der Belastung des Jahres 2019. Die Plausibilität der Messungen wird durch Verkehrszählungen der Berliner Senatsverwaltung bestätigt, die einen deutlichen Rückgang der Verkehrsstärken „über den Bereich der Flaniermeile hinaus“ zeigen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

Siemens Mobility übernimmt RailTerm

Siemens Mobility übernimmt das kanadische Unternehmen RailTerm. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Schienenverkehrslösungen für Bahngesellschaften und Verkehrsbetriebe. Mit der Akquisition sendet Siemens Mobility ein deutliches Signal dafür aus, dass es seine Geschäftstätigkeit in dem nordamerikanischen Land weiter ausbauen will. Dank der Vertrautheit von RailTerm mit dem heimischen Schienensektor kann Siemens Mobility sein bestehendes Portfolio durch lokale Systeme für Schienen- und Streckentechnologie, Elektrifizierung und Kommunikation ergänzen.
Als vertrauter Partner für Bahnkunden aus dem Personen- und Güterverkehrssektor betreut RailTerm mehr als 70 Unternehmen rund um den Globus. Diese solide Marktposition wird Siemens Mobility als Fundament dienen, um das riesige und kontinuierlich wachsende kanadische Schienennetz noch besser zu erschließen. Neben der Bereitstellung von umfassendem Know-how sowie Spitzentechnologien steht auch die Gewinnung wichtiger Kunden auf der Agenda.
Siemens Mobility beliefert die kanadische Transportindustrie seit über 40 Jahren mit Lösungen. So stammen die leichten Schienenfahrzeuge für die Städte Edmonton und Calgary von Siemens Mobility. Weitere Beispiele sind die modernen Zugsysteme, die ab 2021 an VIA Rail ausgeliefert werden, die Elektrifizierung der Kitchener-Waterloo-Stadtbahn sowie die Signal- und Zugsteuerungstechnik für die Trillium Line in Ottawa. In Folge der Übernahme wird Siemens Mobility Canada rund 200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle: Siemens Mobility

Die neue Art der Schienenbearbeitung – Wirtschaftlich. Verfügbar. Leichtgängig.

Das Ziel moderner Schienenbearbeitung ist optimaler Rad-Schiene-Kontakt über maximale Liegedauer. Um dieses Ziel zu erreichen, bieten ROBEL und Schweerbau International (SBI) in einer neuen Kooperation die Alles-inklusive-Lösung für die Erneuerung von Schienen: Fräsen, Schleifen und Messen von Anwendern für Anwender.

ROBEL Schienenbearbeitungssysteme mit integrierter SBI Frästechnologie und Vogel & Pötscher Messtechnik stellen das Schienenprofil wieder her. Verlässlich innerhalb der Sperrzeit, unabhängig von Zustand und Gleisgeometrie und unterstützt durch ein globales Service-Netzwerk.

Das erste Produkt der Zusammenarbeit, ROMILL, eliminiert selbst schwere Schienenfehler in nur einer Überfahrt – ohne Wärmeeintrag, Funkenflug und Gleisverschmutzung.

Autonomer Stadtbahnverkehr mit modularen Leitsystemen

Der Autonome Schienenverkehr ist in den ersten, europäischen Metropolen bereits Realität. Auch in Deutschland nimmt er als wichtiges Puzzleteil moderner Mobilitätskonzepte weiter Fahrt auf. Dabei zeigt sich: Als zentrale Dispositionsoberfläche eignen sich vor allem modulare, agile Leitsysteme.

„Digitale S-Bahn Hamburg“ heißt das Pilotprojekt, mit dem die S-Bahn Hamburg gerade den nächsten Schritt in Richtung nachhaltiger ÖPNV geht. Vier S-Bahn-Züge werden dort Ende des Jahres zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf/ Aumühle hochautomatisiert fahren. Ausschließlich bei Unregelmäßigkeiten oder Störungen greifen die Lokführer dann ein. Verläuft das Projekt erfolgreich, wird schrittweise das gesamte S-Bahnnetz digitalisiert. Die S-Bahn Hamburg setzt dabei auf ihr Train Management System PSItraffic. Seit über 20 Jahren überwacht und steuert die Lösung des Berliner Softwareanbieters PSI Transcom Hamburgs S-Bahn-Verkehr und versorgt die Fahrgäste zuverlässig mit Informationen über die Zugverbindungen. Im Zuge der ATO-Ausrüstung (ATO – Automatic Train Operation) überträgt das System die Fahrplan- und Halteinformationen an das ATO-System. Künftig werden diese Informationen in Form von Journey- und Segmentprofiles – die Halteorte inklusive – in Abhängigkeit der disponierten Zugstärke an das fahrzeugseitige ATO-System über Funk übermittelt. Auf diese Weise schaffen sie die Basis für den hoch- und vollautomatischen Zugbetrieb.

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Andreas Hämmerle wird neuer CFO bei Kapsch TrafficCom

Ab dem 1. Juli 2021 ist Andreas Hämmerle als Chief Financial Officer (CFO) neues Mitglied im Vorstand der Kapsch TrafficCom. Derzeit ist Hämmerle bereits im Unternehmen als Executive Vice President Finance tätig. Hämmerle hatte vor seiner Tätigkeit bei Kapsch TrafficCom bereits diverse Management- und Vorstandspositionen inne. Er verfügt über langjährige internationale Erfahrung in der Markenartikelindustrie sowie in der Dienstleistungs- und Einzelhandelsbranche.

Quelle: Kapsch TrafficCom AG

NRW investiert in 56 Kilometer neue Radwege

Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen hat jetzt das Radwegebauprogramm für 2021 vorgestellt. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Landes steigt im Jahr 2021 um fünf Millionen Euro auf jetzt 17,4 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen unter anderem Mittel für Bürgerradwege-Projekte auf rund 36 Kilometern und für Radwege auf stillgelegten Bahntrassen auf rund 20 Kilometern Gesamtlänge bereit.

„Wir stärken das Fahrrad als klimaneutrales und alltagstaugliches Allround-Verkehrsmittel für bessere, sichere und saubere Mobilität. Dazu braucht es eine gut ausgebaute Infrastruktur. Deswegen stellen wir Rekordsummen für den Aus- und Neubau von Radwegen zur Verfügung. Mit dem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz FaNaG NRW bekommt die Förderung des Radverkehrs in Nordrhein-Westfalen außerdem Gesetzeskraft“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Damit es auch bei der Planung schneller geht, hatte das Land in 2018 das Straßen- und Wegegesetz geändert. Seitdem fällt beim Bau von Radschnellwegen das förmliche Linienbestimmungsverfahren weg. Dadurch kann ein Schritt im Planungsprozess gespart werden. Weiterer wichtiger Baustein für die Planungsbeschleunigung ist das Infrastrukturpaket II, das Verkehrsminister Wüst im März 2021 vorgestellt hat. Dabei geht es unter anderem um folgende Maßnahmen:
• Für Klagen gegen Radschnellverbindungen gilt nur noch eine Instanz. Wird gegen die Planung geklagt, ist unmittelbar das Oberverwaltungsgericht zuständig.
• Für Radwege von unter sechs Kilometern Länge, die durch kein geschütztes Gebiet führen, ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung mehr nötig.

Im jetzt vorgelegten Radwegebauprogramm stellt das Land insgesamt 17,4 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind für den Radwegebau an bestehenden Landesstraßen rund 7,5 Millionen Euro vorgesehen. Für drei Radwegeprojekte auf stillgelegten Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 20,8 Kilometern stehen in 2021 rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 6,4 Millionen Euro stehen für 24 Bürgerradwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von 36,1 Kilometern bereit. Für Radwegebauprojekte des Landes, die aus dem Sonderprogramm des Bundes „Stadt & Land“ mitfinanziert werden, stehen rund 1 Million Euro bereit.
Zusätzlich zu den Mitteln für den Radwegebau an Landesstraßen, auf stillgelegten Bahnstrecken und Bürgerradwegen nehmen das Land und der Bund in 2021 weitere 85,65 Millionen Euro im Rahmen anderer Programme in die Hand:
• Für die Förderung des kommunalen Radwegebaus sind 21,1 Millionen Euro Landesmittel eingeplant.
• Für Planung und Bau von Radschnellwegen in der Baulast des Landes stellt das Land 14,75 Millionen Euro bereit.
• Auch der Bund beteiligt sich am Bau von Radschnellwegen in der Baulast des Landes mit 11 Millionen Euro.
• Weitere 30,3 Millionen Euro stellt der Bund dem Land aus dem Sonderprogramm Stadt und Land für die Förderung der Radinfrastruktur zur Verfügung.
• Für Radwege an Bundesstraßen stehen 8,5 Millionen Euro Bundesmittel bereit.

Quelle: Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

4. Regionalkonferenz Mobilitätswende

Über „Neue Konzepte und Lösungen nach Corona“ sprechen ausgewählte Experten am 7. und 8. Juli 2021 in der virtuellen Ausgabe der Regionalkonferenz Mobilitätswende, einem gemeinsamen Event von TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Im Livestream aus dem Kongresshaus Baden-Baden referiert am ersten Tag der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger über die Zukunft der Mobilität. Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur beschäftigt er sich seit Jahren mit CO2-Bepreisung, Antriebsvarianten, Pkw-Maut oder Modellstädten für E-Mobilität.
Danach wird der Future Mobility Award 2021 verliehen, ein Preis für Start-ups mit innovativen und nachhaltigen Mobilitätslösungen. Initiiert von der Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis, der Messe Karlsruhe und dem AEN – Automotive Engineering Network, ist diese Auszeichnung mit einem Förderpreis der Stadt Karlsruhe, Wirtschaftsförderung von 5.000 Euro dotiert. Bis zum 31. Mai können Gründer aus aller Welt dafür noch ihre Konzepte und Projekte einreichen!
Am späteren Vormittag steht eine Talkrunde mit Rémi Bertrand (Eurodistrikt PAMINA), Steffen Bilger (MdB), Dr. Frank Mentrup (TRK GmbH und Stadt Karlsruhe), Christian Specht (Stadt Mannheim) und Margret Mergen (Stadt Baden-Baden) an. Die Politik-Vertreter schauen darin unter anderem auf veränderte Rahmenbedingungen der Mobilitätswende durch Corona: Welche politischen Ziele verfolgen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nach den Landtagswahlen in Sachen Mobilität? Was bedeutet die Verkehrswende im grenzüberschreitenden Kontext mit dem Elsass? Welchen Einfluss hat die Pandemie auf Zukunftsprojekte wie den autonomen Minibus EVA-Shuttle und wie werden Städte noch fahrradfreundlicher?
Wie wichtig die Beschäftigung mit derlei hoch speziellen Aspekten unserer Fortbewegung ist, betont Baden-Badens Rathauschefin im Vorfeld der Konferenz: „Mobilität gehört zu den ursprünglichsten Bedürfnissen der Menschheit. Ohne Mobilität gibt es weder soziale Begegnungen noch wirtschaftliche und technische Fortschritte. Was es heißt, wenn diese Lebensader unterbrochen wird, hat uns die weltweite Pandemie warnend vor Augen geführt. Andererseits lehrt uns der Klimawandel, dass individuelle Mobilität auch ihre Grenzen hat. Beide Ziele miteinander zu versöhnen – menschliches Mobilitätsbedürfnis und Schutz von Umwelt und natürlichen Ressourcen – wird uns alle in den kommenden Jahren als eine Jahrhundertaufgabe beschäftigen. In technischen Innovationen und der Akzeptanz eines klimaverträglichen Mobilitätsverhaltens sehe ich die Schlüssel, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern“, erklärt Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden.
Als weiteren Programmpunkt erleben die Teilnehmer ein Jugendforum, das die Sicht der Generation Z auf Mobilität thematisiert. Welche Forderungen haben die Kinder der Jahrtausendwende an die Politik? Was können sie sich in zehn Jahren gar nicht mehr vorstellen? Brauchen sie überhaupt noch einen Führerschein? Ein besonderes Highlight wird in diesem Zusammenhang die Liveschalte zur KIT-Hochschulgruppe mu-zero HYPERLOOP sein, die nach dem Vorbild von Elon Musk an einer Röhre mit geringem Luftwiderstand arbeitet, in der Transportkapseln mit enorm hoher Geschwindigkeit fahren können. Die jungen Tüftler glauben, dass eine Reise von Karlsruhe nach Berlin in 30 Minuten eines Tages möglich sein könnte!
Am Nachmittag wird explizit auf die Auswirkungen der Pandemie geschaut: Dr. Wolfgang Schade (M-Five GmbH) behandelt in seinem Impulsvortrag die Frage, ob Corona als Beschleuniger oder Bremsklotz der Mobilitätswende wirkt.
Ein Panel mit ausgewiesenen Verkehrsexperten, unter ihnen auch Ingo Wortmann vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), diskutiert die Chancen und Herausforderungen der Pandemie für die Mobilitätswende. Dabei geht es unter anderem um verändertes Verkehrsverhalten, verstärkte Fahrradnutzung durch Lockdown-Erfahrungen und die eingebrochenen Fahrgastzahlen beim ÖPNV. Zudem werden die Ergebnisse einer Studie zur Mobilität in Zeiten der Corona-Pandemie in einer Liveschalte vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft vorgestellt.
Am zweiten Tag der Regionalkonferenz Mobilitätswende gibt es weitere Talks und Vorträge mit etablierten Verkehrsexperten, darunter eine Session zu klimafreundlichen Energieträgern für die Mobilität wie Batterie, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, die unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden. Etwa hinsichtlich der unterschiedlichen Anforderungen von Pkw, Lkw und ÖPNV oder mit Blick auf die Herausforderungen der Zulieferindustrie.  In der Session am Nachmittag sprechen die Konferenz-Gäste über digitale Mobilität: Einführungsszenarien für automatisiertes Fahren und ihre Auswirkungen auf den Gesamtverkehr, Anforderungen an die IT-Sicherheit der Fahrzeuge und eine integrierte Mobilitätsplanung und -steuerung sind nur einige der beleuchteten Themen, zu denen vertiefte Einblicke gegeben werden.
An beiden Konferenztagen finden in den Mittagspausen Breakout-Sessions zu verschiedenen Themen statt. TRK, MRN und das Jugendforum werden dort Räume öffnen, auch unsere Sponsoren können Sessions anbieten, um ihr Portfolio oder aktuelle Projekte vorzustellen und sich mit den Teilnehmenden der Konferenz auszutauschen.

Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

LNVG Groß-Gerau beauftragt AMCON mit Fahrzeuglösung

Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Groß-Gerau (LNVG) hat den Softwarehersteller AMCON aus Cloppenburg mit der Umsetzung einer neuen Verkaufslösung für Busse beauftragt. Insgesamt werden 110 Fahrscheindrucker mit einem umfassenden Hintergrundsystem und einer ITCS-Luftschnittstelle nach Groß-Gerau geliefert. 

Das niedersächsische Softwareunternehmen AMCON freut sich über einen großen Auftrag aus Hessen: Die LNVG Groß-Gerau hat AMCON im Rahmen einer Ausschreibung mit der Lieferung einer neuen Fahrzeuglösung mit ITCS-Schnittstelle (Rechnergestütztes Betriebsleitsystem) und Hintergrundsystem für Busse beauftragt. Als Nahverkehrsorganisation koordiniert die LNVG den Busverkehr mehrerer Verkehrsunternehmen im Kreis Groß-Gerau und in den 13 kreisangehörigen Städten und Gemeinden und dient als Bindeglied zum Rhein-Main-Verkehrsverbund, der den regionalen Verkehr und die überörtlich zu regelnden Aufgaben verantwortet. „Die Lösung von AMCON hat uns überzeugt. Sie ist modern, einfach in der Bedienung und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt Christian Sommer, Geschäftsführer der LNVG.  Bis Ende 2022 werden insgesamt 110 Fahrscheindrucker und ein umfangreiches Hintergrundsystem nach Groß-Gerau geliefert. „Üblicherweise bieten wir in Ausschreibungen für Fahrzeuglösungen unsere modulare Bus-Boardunit an, bei der auch einzelne Komponenten individuell ausgetauscht werden können. Da sich die LNVG eine Kompaktlösung gewünscht hat, haben wir kurzerhand den FSD IOT von Zelisko ins Rennen geschickt, der mit unserer Software eine passgenaue Lösung für die Bedürfnisse der LNVG darstellt,“ sagt Darius Rauert, Geschäftsführer AMCON. 

Quelle: AMCON