Trotz Corona: VDV wächst weiter

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konnte auch im Pandemie-Jahr 2020 weitere neue Mitglieder begrüßen. „Für die Branche war das Jahr infolge der Covid-Krise das schwierigste seit Langem. Statt weiterer Rekorde bei den Fahrgastzahlen und den transportierten Gütern auf der Schiene brachen die Zahlen unverschuldet ein. Nach den Beschlüssen des Klimakabinettes zur letzten Jahreswende hatten wir voll auf den Ausbau von Bus und Bahn gesetzt, doch seit März müssen wir unsere ganze Kraft nun zur Bewältigung der Corona-Folgen einsetzen. Der VDV hat frühzeitig und erfolgreich mit Bund und Ländern über finanzielle Coronahilfen verhandelt und auch die übrigen Branchenthemen weiter erfolgreich bearbeitet. Zudem war und ist der Verband gerade in der Krise für seine Mitglieder eine noch relevantere Plattform für Austausch und Abstimmung innerhalb der Branche geworden“, so Präsident Ingo Wortmann.
Der Verband hat insgesamt 567 ordentliche und 66 außerordentliche Mitglieder im In- und Ausland. „Wir haben ein ausgesprochen intensives Jahr hinter uns. Die politischen Entscheidungsträger bei Bund und Ländern haben, in Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit dem VDV – unter hohem Zeitdruck wichtige Entscheidungen für die schnelle Unterstützung von Bus und Bahn in der Krise getroffen. Ihnen gebührt unser Dank. Neben diesem ÖPNV-Rettungsschirm gab es zudem weitere richtungsweisende politische Beschlüsse für die Branche, die wir aktiv und erfolgreich begleitet haben. Dies ist deshalb gelungen, weil sich neben den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem zahlreiche Mitglieder in hohem Maße ehrenamtlich in die VDV-Arbeit einbringen. Das ist in dieser fachlichen und inhaltlichen Tiefe sowie in der thematischen Breite ein wesentliches Erfolgsmerkmal des Verbandes. Die politischen Entscheider im Bund, in den Ländern und in Kommunen wissen, dass sie sich beim VDV auf eine innerhalb der Branche abgewogene und fachlich treffende Position verlassen können“, so Wortmann weiter.
Die Mitglieder des VDV sind im Verband in fünf so genannten Sparten organisiert: Bus, Tram, Personenverkehr mit Eisenbahn, Schienengüterverkehr und Aufgabenträger und Verbünde. Darüber hinaus hat der VDV neun Landesgruppen, in denen die regionalen Interessen der Mitglieder gebündelt werden. Für seine Arbeit in Berlin und Brüssel unterhält der Verband ein Hauptstadt- und ein Europabüro.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Volocopter-Flugtaxidienste in Singapur

Nach zwei Jahren enger Zusammenarbeit mit der Stadt gab Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), heute (9.12.2020) die Zusage, Flugtaxidienste in Singapur zu etablieren. In Zusammenarbeit mit der Behörde für wirtschaftliche Entwicklung in Singapur (Economic Development Board, EDB) und der Zivilluftfahrtbehörde (Civil Aviation Authority of Singapore, CAAS) plant das Unternehmen, seine Flugtaxidienste in dem südasiatischen Stadtstaat innerhalb der nächsten drei Jahre zu realisieren. Damit positioniert sich Singapur als erste Stadt in Asien kommerzielle Flugtaxidienste einzuführen. In Vorbereitung auf den kommenden Launch, gründete Volocopter die Volocopter Asia Holding und stellte Hon Lung Chu als Leiter des Asien-Pazifik-Raums in Singapur ein. 
Bereits im Oktober 2019 absolvierte das Flugtaxi einen Flug über der Marina Bay und gab den Zuschauern die Möglichkeit, ein Gefühl für Urban Air Mobility zu bekommen. Vor diesem Flug eröffnete Volocopter ein Büro in Singapur, führte umfangreiche Flugtests durch und arbeitete eng mit mehreren strategischen Partnern, wie z.B. dem Verkehrsministerium (Ministry of Transport, MOT) und der CAAS, um alle erforderlichen Sicherheitsauflagen vor der Genehmigung des Fluges zu erfüllen. 
Bevor Volocopter kommerzielle Flugtaxis-Dienste in Singapur anbieten darf, benötigt das Unternehmen die erforderliche behördliche Genehmigung von der CAAS und der Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union (EASA). Die kürzlich bekanntgegebenen Arbeitsvereinbarung der EASA mit der CAAS zur Validierung von Musterzulassung vereinfacht diese Genehmigung, da sie die zeitgleiche Validierung durch beide Behörden in enger Abstimmung ermöglicht. Bis die ersten kommerziellen Routen eröffnet werden, wird das Unternehmen zusammen mit den Beteiligten umfassende Tests und Flugerprobungen, Bewertungen und Zertifizierungsprozesse durchführen. 
Die erste Route in der Löwenstadt wird voraussichtlich eine touristische Route entlang der südlichen Küste sein, die atemberaubende Ausblicke auf die Skyline der Marina Bay bietet. Dies könnte Singapur in Folge der COVID-19-Pandemie eine neue Attraktion zur Förderung der landeseigenen Tourismusindustrie bieten. Zukünftige Verbindungen könnten auch grenzüberschreitende Flüge sein, die die regionale Anbindung insbesondere an benachbarte Wirtschaftszentren verbessern könnten.
In den kommenden drei Jahren wird Volocopter ein lokales Team von 50 Pilot*innen, Ingenieur*innen, Betriebsspezialist*innen und Führungskräften aufbauen. Das Unternehmen plant, bis 2026 über 200 Vollzeitkräfte in Singapur einzustellen, um ein Netz von Routen zu realisieren. Gemeinsam mit lokalen Institutionen wie dem Fraunhofer Singapur an der Technischen Universität Nanyang, arbeitet Volocopter an Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor Ort.

Quelle: Volocopter GmbH

EU-Verkehrsminister: Keine Maut für Busse

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 8. Dezember die Ablehnung einer Zwangsmaut für Busse durch die EU-Verkehrsminister begrüßt. Diese Entscheidung ist enorm wichtig für die weitere Reduzierung des Abgasausstoßes im Verkehrssektor, für die Interessen von Millionen Fahrgästen und für die wirtschaftliche Zukunft der mittelständischen Busunternehmen, die aktuell massiv unter der Corona-Pandemie leiden. Wäre eine Zwangsmaut für Busse auf den Weg gebracht worden, hätte dies eine zusätzliche finanzielle Belastung ausgerechnet für das Fernverkehrsmittel mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen mit sich gebracht. Der bdo hat in den zurückliegenden Monaten massiv gegen die – unter anderem vom Europäischen Parlament – angedachte Zwangsabgabe für den umweltfreundlichen öffentlichen Personenverkehr mit Bussen gekämpft.
Zu der Entscheidung aus dem Kreis der Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann am Dienstag: „Diese Entscheidung gegen eine Bus-Maut ist der einzig logische und richtige Schritt im Sinne von Klimaschutz und Verkehrswende. Wenn wir endlich von der Konzentration auf Pkw und Flieger wegkommen wollen, dann müssen wir Bus und Bahn konsequent stärken. Die angedachte Zwangsabgabe für Busfahrten hätte genau das direkte Gegenteil bewirkt und wäre daher ein großes Hindernis für die so dringend benötigte Verkehrswende gewesen. Unser ausdrücklicher Dank geht an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der sich erfolgreich gegen eine drohende Zwangsmaut für Busse eingesetzt hat. Er hat damit im Interesse der Millionen Fahrgäste gehandelt, die auf den Bus als kostengünstiges, flexibles und umweltfreundliches Verkehrsmittel angewiesen sind. Zudem hat Bundesminister Scheuer mit seinem starken Engagement gegen die Busmaut auch ganz direkt die derzeit schwer angeschlagenen Busunternehmen in Deutschland geschützt, die wie kaum eine andere Branche unter der Corona-Krise leiden und unverzichtbar für den öffentlichen Personenverkehr in Deutschland sind.“
In der Folge wird es in der EU zum Trilog kommen, bei dem die Kommission, das Parlament und der Rat über den finalen Gesetzestext verhandeln. Der bdo wird sich natürlich auch hierbei weiterhin dafür einsetzen, dass die Busmaut verhindert werden kann.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer

Digitalisierungsoffensive für den ÖPNV in NRW

Chancen der Digitalisierung für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen nutzen und neue Mobilitätsprojekte mit vernetzten Lösungen und zukunftsweisenden Angeboten schaffen! Das ist das Ziel der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW. Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen treibt mit Zweckverbänden, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Digitalisierung in Bus und Bahn weiter voran. Auf Einladung von Verkehrsminister Hendrik Wüst tauschten sich jetzt die Mitglieder des Lenkungskreises über erfolgreich eingeführte und ausstehende Digitalisierungsprojekte aus.
Innerhalb der vier übergeordneten Projekte (Technologien zum Elektronischen Fahrgeldmanagement, landesweite eTarif-Lösungen, Information und Datenqualität sowie Querschnittsprojekte und Initiativen der Landesgruppe des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen) werden derzeit 23 Teilprojekte bearbeitet und initiiert, 17 Teilprojekte wurden bereits abgeschlossen.
Unmittelbar vor dem Lenkungskreis Digitalisierungsoffensive wurde zwischen dem Ministerium für Verkehr und den Partnern Aachener Verkehrsverbund (AVV), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), WestfalenTarif GmbH und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die gemeinsame Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) zum eTarif NRW unterzeichnet. Hiermit wurde der Grundstein für ein 100-Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031 gelegt, das mit der geplanten Einführung des eTarifs NRW Ende 2021 das verbundübergreifende Fahren mit dem ÖPNV auch ohne Tarifkenntnisse erheblich vereinfachen soll.
In diesem Jahr ist als Projekt der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW zudem das vom Landesverkehrsministerium mit rund 500.000 Euro unterstützte und deutschlandweit einmalige Pilotprojekt „BonnSMART“ gestartet. In den 230 Bussen und 99 Bahnen der Bonner Verkehrsbetriebe wird die Möglichkeit zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen erprobt. Kunden benötigen lediglich eine funkfähige Kredit- oder Debitkarte, die sie beim Ein- und Aussteigen vor ein stationäres Prüfgerät im Fahrzeug halten. Das Projekt zeigt, dass der ÖPNV durch ein digitales Angebot attraktiver und kundenfreundlicher werden kann, in der aktuellen Pandemie-Situation beispielsweise über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten.
Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise wurde außerdem die neue Maßnahme „Auslastungsinformationen in der Fahrplanauskunft“ in die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW aufgenommen. Darüber wollen die Verkehrsverbünde den Fahrgästen Informationen bereitstellen etwa wie stark ein Fahrzeug ausgelastet ist. Fahrgäste haben so die Möglichkeit, ihr Reiseverhalten der Auslastung bestimmten Fahrten anzupassen, um stark gefragte Verkehrsmittel gezielt zu vermeiden. So können Fahrgäste landesweit ihre Fahrt noch komfortabler planen und ihre Route unter Berücksichtigung der Auslastung wählen. Die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ansässige Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) des ÖV-Datenverbundes wird in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und den Partnern im Land die Vernetzung und die gemeinsame Fortentwicklung der Auslastungsprognose landesweit einheitlich im Sinne der Fahrgäste gestalten und eine Integration in alle technischen Systeme ermöglichen.
Zudem wurde der aktuelle Stand des deutsch-niederländischen Projekts „easyConnect“ vorgestellt, ein grenzüberschreitendes, Smartphone basiertes, intermodales ID-Ticketing-Projekt im AVV, das mit 2,23 Millionen Euro vom Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Erfahrungen haben gezeigt, dass mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren, wenn Buchen und Bezahlen einfach ist – vor allem über Landesgrenzen hinweg.  Information, Buchung und Abrechnung erfolgen bei „easyConnect“ aus der gewohnten App des Fahrgastes, sodass Sprach- und Tarifbarrieren wegfallen.

Informationen zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW 

Quelle: Kompetenzcenter Digitalisierung, Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

Die Mobilität von morgen in Niedersachsen voranbringen

Kommunen in Niedersachsen sollen besser dabei unterstützt und beraten werden, vor Ort Alternativen zum Auto anzubieten. Dazu haben die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, die Arbeitsgemeinschaft der Niedersächsischen ÖPNV-Aufgabenträger, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung jetzt eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben.
„Es ist wichtig, dass wir hier alle am gemeinsamen Ziel arbeiten. Fragen der Mobilität lassen sich viel besser lösen, wenn nicht jede Kommune für sich alleine nach Lösungen suchen muss“, sagt Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann. „Die Herausforderung ist, den ÖPNV so attraktiv zu machen, dass er eine echte Alternative zum eigenen Auto darstellt und das auch im ländlichen Raum.“
Solche Alternativen seien häufig eine Kombination verschiedener Verkehrsangebote: Mit modernen Abstellanlagen müsse eine Verknüpfung von Fahrrad, Bus und Bahn angeboten werden. Leihfahrräder, Teilautos oder auch flexible Bedienformen wie Rufbusse und -taxis seien Möglichkeiten. Auch ein Umbau von Ortskernen und modernes Parkraummanagement könne sinnvoll sein, um Orte sicherer für Fußgänger zu machen. Althusmann: „Das stärkt die Attraktivität des Einzelhandels.“
Kommunen können sich bei der LNVG Unterstützung holen. Unter dem prägnanten Namen MOBILOTSIN bietet das Mobilitätsmanagement der Landesgesellschaft Beratung an. Durchgeführt wurden bereits Veranstaltungen zur Förderung flexibler Bedienformen und zur Integration der ÖPNV-Nutzung in Kur- und Gästekarten. Erstmals in Niedersachsen will die MOBILOTSIN im kommenden Jahr eine neuntägige Fortbildung „Kommunales Mobilitätsmanagement“ anbieten. Teilnehmende aus Kommunen erfahren, wie in einer Verwaltung Verkehr für alle Bereiche zusammen gedacht wird, um bessere Ergebnisse zu erreichen. LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl betont: „Auch bei der Qualität der Verkehrsangebote stehen die Kommunen im Wettbewerb miteinander. Immer mehr Einwohner erwarten schließlich nicht nur schnelles Internet, sondern auch gute auf einander abgestimmte Verkehrsangebote.“
„Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie stehen wir vor einer noch größeren Herausforderung, die Menschen für alternative Mobilitätsformen zu begeistern. Ein abgestimmter Mobilitätsmix, der die Vorzüge von umweltfreundlichen Lösungen wie dem Radverkehr und ÖPNV mit der Flexibilität des motorisierten Individualverkehrs verbindet, kann hierzu einen Beitrag leisten. Um den Verkehr in den Städten nicht zum Erliegen zu bringen, aber gleichzeitig die ländlichen Räume nicht aus den Augen zu verlieren, unterstützen wir den ganzheitlichen Ansatz auch von kommunaler Seite“, betont Prof. Dr. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens.

Link zu MOBILOTSIN

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)

SWU Verkehr erteilt ATRON Modernisierungsauftrag

Die ATRON electronic GmbH hat im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung von der SWU Verkehr GmbH (SWU) den Zuschlag zur Erneuerung des Ticketing-Systems erhalten. Für die jährlich rund 41 Millionen Fahrgäste der SWU wird das Lösen eines Fahrscheins künftig einfacher und komfortabler.
Neben der Steigerung des Komforts für die Fahrgäste wird mit der Modernisierung die Effizienz der Abrechnungssysteme erhöht. Bis Ende 2021 werden etwa 85 Fahrzeuge, 16 Vorverkaufsstellen und ein Kundencenter mit elektronischen Druckern inklusive Einstiegskontrollsystem und neuem Kassensystem ausgestattet. Da die SWU bereits seit vielen Jahren mit ATRON als Partner zusammenarbeitet, ist eine stufenweise Einführung mit einem zeitweisen Parallelbetrieb von bisherigem und neuem System mit einer lückenlosen Verkaufsstatistik möglich. Die neuen Fahrscheindrucker und Vorverkaufssysteme sind auf dem neuesten Stand der Technik und gewährleisten sowohl für Personal als auch für Fahrgäste eine intuitive und zügige Bedienbarkeit. Die gesamte Busflotte wird mit neuen Fahrzeugrechnern vom Typ AFR 4.10 mit elektronischen Druckern und Einstiegskontrollsystem ausgerüstet. Zukünftig ist bargeldloses Bezahlen mit Kredit- und Debit-Karte jederzeit möglich. Eine elektronische Ticketkontrolle nach VDV-KA findet im Nachtverkehr Anwendung. Durch schnellere Ein- und Ausstiegszeiten wird die Pünktlichkeit der SWU-Linien im Stadtgebiet Ulm und Neu-Ulm gesteigert.
Die Steuerung des neuen Ticketing-Systems erfolgt über das ATRON Hintergrundsystem ATRIES. Mit modernster Software organisiert ATRIES die verschiedenen Tarife und verwaltet die Verkäufereinzahlungen. Die aufbereiteten Verkaufsdaten werden über sichere Schnittstellen an das SAP-Vertriebssystem der SWU übertragen.
„Für uns ist es eine schöne Bestätigung, die langjährige partnerschaftliche Geschäftsbeziehung mit den SWU fortsetzen zu dürfen. Wir freuen uns sehr auf das kommende Projekt und den Einsatz unserer Smart-Ticketing-Lösungen“, so Alexander Giegerich, Vertriebsleiter der ATRON electronic GmbH.
Michael Mahling, Projektleiter der SWU, freut sich ebenfalls auf die anstehenden Modernisierungen: „Die Einführung neuer Fahrscheindrucker und das Angebot von unbaren Ticketkäufen auch im Fahrzeug ist für die SWU ein nächster Schritt, um den kundenorientierten ÖPNV in Ulm und Neu-Ulm weiter zu verbessern und zeitgemäß zu gestalten.“

Quelle: ATRON electronic GmbH

Nord-Süd-Verbindung Magdeburger Straßenbahn

Nach Ende der vierwöchigen Klagefrist steht fest, dass die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) das Baurecht für den Straßenbahnstreckenneubau vom Hermann-Bruse-Platz zur Ebendorfer Chaussee hat. Damit besteht nun für alle Bauabschnitte der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn Baurecht.
„Wir freuen uns sehr darüber. Damit konnte auch für den letzten sich noch in der Planung befindlichen Bauabschnitt Baurecht erteilt werden. Das Gesamtprojekt der 2. Nord-Süd-Verbindung kann somit wie vorgesehen umgesetzt werden“, sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Sie betont, dass damit eine leistungsstarke Direktverbindung vom Kannenstieg bis zum Hauptbahnhof ermöglicht wird. Gegen den Planfeststellungsbeschluss vom 1. Oktober 2020 gingen beim Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt keine Klagen ein.
Der 5. Bauabschnitt ist ein Teilstück des Nord-Astes der 2. Nord-Süd-Verbindung und verbindet die Bauabschnitte 4 (Damaschkeplatz – Hermann-Bruse-Platz) und 6 (Ebendorfer Chaussee – Kannenstieg) miteinander. 
„Mit dem nun bestandskräftigen Beschluss können wir mit der weiteren Umsetzung des Bauvorhabens starten“, sagt die MVB-Geschäftsführerin.
Dazu gehört zunächst die Erarbeitung der Ausführungsplanung. Dies wird bis tief ins kommende Jahr andauern. Bauvorbereitende Arbeiten sollen schon 2021 ausgeführt werden. Der eigentliche Baustart ist Anfang 2022 vorgesehen.
Der Bauabschnitt 5 ist Teil des Nordastes der 2. Nord-Süd-Verbindung und umfasst den Neubau einer ca. 1,5 km langen Straßenbahnverbindung zwischen Hermann-Bruse-Platz und Ebendorfer Chaussee entlang des Burgstaller Wegs und Milchwegs.
Mit der neuen Strecke werden erstmals die Wohngebiete Birkenweiler und Neustädter Feld an das Straßenbahnnetz angebunden. Die neue Straßenbahnverbindung soll die bisher dort verkehrende Buslinie 69 ersetzen. Die Anwohner erhalten so erstmals eine schnelle und direkte Straßenbahnanbindung an die Innenstadt und den Hauptbahnhof. Das Umsteigen vom Bus in die Straßenbahn wird entfallen.
Mehr Informationen  

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

Mireo gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design

Der Regional- und Pendlerzug Mireo von Siemens Mobility hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design gewonnen. Die erste Flotte dieses Fahrzeugtyps ist seit Juni 2020 in Baden-Württemberg im Rheintal-Netz im Einsatz und mittlerweile sind bereits über 180 Züge bestellt worden.
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility: „Wir freuen uns sehr, dass unser Mireo-Zug die Kategorie Vorreiter des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design gewonnen hat. Der Mireo verbindet Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit und zeichnet sich durch ein sehr komfortables, barrierefreies Reiseerlebnis für die Fahrgäste aus. Darüber hinaus bieten die Varianten Mireo Plus H (Verwendung von Wasserstoff aus der Elektrolyse) und Mireo Plus B (Verwendung von Batterien) Betreibern die Möglichkeit, auf klimafreundliche Alternativen umzustellen – und so aktiv die Umwelt zu schützen.“
Das Fahrzeug verbindet laut Siemens hohe Energieeffizienz mit Minimierung des Ressourceneinsatzes über den gesamten Lebenszyklus und erreicht damit eine beeindruckende Wirkung in den Transformationsfeldern Klima und Ressourcen. Gleichzeitig steigert die Bereitstellung eines umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Zuges in Verbindung mit dem innovativen Design die Attraktivität des Zugverkehrs für Fahrgäste und fördert damit die gesellschaftliche Entwicklung hin zum Zugverkehr, der im Gegensatz zu anderen Verkehrsmitteln eine weit nachhaltigere Art der Mobilität darstellt. Der Mireo berücksichtigt dabei vollumfänglich die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen und bietet generationenübergreifend ein komfortables Reiseerlebnis.
Der Zug wird auch mit alternativen Antriebstechnologien (Wasserstoff und Batteriesysteme) angeboten. Für die Batterie-Variante besteht bereits eine Bestellung über 20 Züge. Zusammen mit der Deutschen Bahn entwickelt Siemens Mobility ein neuartiges Gesamtsystem aus Wasserstoffzug und spezieller Tankstelle. Darüber hinaus entwickelt Siemens Mobility gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen Ballard Power Systems und der RWTH Aachen einen Brennstoffzellenantrieb.

Quelle: Siemens Mobility GmbH

Nikolaus Panzera ist neuer U-Bahn-Chef in Wien

Seit dem 1. Dezember 2020 ist Nikolaus Panzera Leiter des Bereichs U-Bahn-Betrieb bei den Wiener Linien. Panzera hat die HTL (Maschinenbau-Fahrzeugtechnik) absolviert, war als Buslenker unterwegs und hat „Eisenbahn-Infrastrukturtechnik“ studiert. Seit 2012 ist er in verschiedenen Funktionen im Bereich U-Bahn-Betrieb tätig.
Aktuell ist er an der Entwicklung eines neuen Systems für die Linie U5 maßgeblich beteiligt. Seit 2017 verantwortet er intern und extern alle betrieblichen Themen zur Einführung des vollautomatischen Betriebs. Hierbei unterstützten ihn auch seine vielfältigen internationalen Kontakte, z.B. im Rahmen seines Engagements beim internationalen Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP).
Zuletzt hat er als Bereichsleiter-Stellvertreter den U-Bahn-Betrieb gemeinsam mit seinem Vorgänger Karl Bergner geleitet.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Busfahrgäste spenden für Thüringer Hospize

Pünktlich zu Nikolaus konnte der Verein Bus & Bahn Thüringen im Namen vieler Fahrgäste ein Geschenk an todkranke Menschen und ihre Familien überreichen. Insgesamt kamen fast eintausend Euro für zwei Thüringer Hospize zusammen. Im Rahmen des Aktionstages „Bus total! Ein Tag! Ein Euro!“ am 22. Oktober 2020 spendeten die Fahrgäste aus sechs Thüringer Landkreisen und der Stadt Eisenach 971,31 Euro. Diese kommen dem Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz sowie dem im Bau befindlichen Hospiz am Saalebogen in Saalfeld zugute. Spendenboxen befanden sich in vielen Linienbussen und Servicecentern von Busunternehmen.
„Wir freuen uns, dass die Fahrgäste die Spendenaktion erneut so gut angenommen haben und mit dem gespendeten Geld schwerkranke Menschen und ihre Familien unterstützt werden können. Herzlichen Dank!“, sagte Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer von Bus & Bahn Thüringen e.V., dem Initiator des Ein-Euro-Tages. „Trotz der Pandemie waren in diesem Jahr deutlich mehr Verkehrsunternehmen beteiligt. Auch die Spendensumme konnte gegenüber den Vorjahren gesteigert werden. Die Spendenaktion läuft inzwischen im fünften Jahr und hat bislang insgesamt fast viertausend Euro für die Thüringer Hospizarbeit sammeln können.“
Marcus Köhler, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit des Kinder- und Jugendhospizes in Tambach-Dietharz, zeigt sich ebenfalls begeistert: „Bei uns steht die tägliche liebevolle Betreuung unserer Gäste im Vordergrund. Dank der großen Spendenbereitschaft der Thüringer ist es uns möglich, den betroffen Familien ein kleines Stück Normalität und Erholung vom harten Pflegealltag zu schenken. Das ist nicht nur in der Vorweihnachtszeit wichtig. Eine bestmögliche und individuelle Pflege des erkrankten Kindes durch das Kinderhospizteam ermöglicht den Eltern und Geschwisterkindern wichtige und bleibende gemeinsam erlebte Momente“, so Köhler weiter. „Einfach einmal ausschlafen, ohne Stress einen Ausflug machen oder ausgiebig kuscheln – das wollen wir für die Gäste des Kinderhospizes das gesamte Jahr über möglich machen.“

Quelle: Bus & Bahn Thüringen e.V.