Waiblingen testet autonomes Fahren

Im Rahmen des Projektes „AMEISE“ wird in der baden-württembergischen Stadt Waiblingen autonomes Fahren erprobt, um das Busverkehrsangebot zu erweitern und um einen Beitrag für die klimafreundliche Verkehrswende zu leisten. Zum Einsatz kommt ein kleiner, nahezu vollautomatisierter Bus, mit dem auf einer neuen Buslinie im Gewerbegebiet „Ameisenbühl“ die Datenkommunikation erforscht wird.
Am Ende des Projektes steht die Beurteilung wichtiger Zielgrößen zu der verkehrlichen Frage, unter welchen Bedingungen autonomes Fahren im ÖPNV einen Beitrag zur Verbesserung des Modal-Splits und damit auch der umweltfreundlichen Personenbeförderung leisten kann. Das Projekt „AMEISE“ unterscheidet sich von anderen Reallaboren, dass es in wichtigen Teilthemen tiefgehende Entwicklungen und Untersuchungen durchführt. Auch diese sind sehr wichtig, wenn man Entscheidungen zur Hochskalierung des autonomen Busverkehrs treffen will. Zu den Teilthemen gehören besonders die Datenkommunikation mit straßenseitiger Infrastruktur, die Kostenermittlung, zum Beispiel für einen gefahrenen Kilometer, die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Auch die Akzeptanz im Schülerverkehr, bei mobilitätseingeschränkten Personen und der Busfahrerinnen und Busfahrer werden besonders untersucht.
Zur Bearbeitung des Forschungsprojektes hat sich ein interdisziplinäres Konsortium gebildet. Es besteht aus: Hochschule Esslingen (Projektkoordinator), Stadt Waiblingen, Universität Stuttgart, IMU Institut GmbH, Omnibus Verkehr Ruoff GmbH, Verband Deutscher Verkehrsunternehmer e.V, VDV-Akademie (Verband Deutscher Verkehrsunter-nehmen-Akademie) e. V., Softing Engineering & Solutions GmbH, Volkmann Straßen- und Verkehrstechnik GmbH, BridgingIT GmbH, Kommunikationsbüro Ulmer GmbH, Berufsbildungswerk Waiblingen, Landratsamt Rems-Murr-Kreis und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.
Im Rahmen dieses Industrieforschungsprojekts soll die Integration von autonomen, emissionsfreien Kleinbussen (M2 Klasse) im ÖPNV sowie deren Auswirkung auf das Berufsbild des Busfahrers untersucht werden. Das Vorhaben AMEISE soll dieses Jahr (2020) starten und nach einer geplanten Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen werden. Im Halbstundentakt werden zwei Fahrzeuge eine ca. 2,2 km lange Strecke befahren und ihre Passagiere an zwei Bushaltestellen aufnehmen und absetzen. Die Bestandteile der ersten Phase umfassen u. a. den notwendigen Ausbau der Infrastruktur, die Erforschung und Spezifizierung geeigneter Umfeld-Erfassungssysteme sowie deren Einbindung und die Einrichtung eines 5G-Mobilfunknetzes. In der zweiten Phase ist ein Busbetrieb mit der Autonomiestufe vier (L4 nach SAE J3016) geplant. Hier wird auf Grundlage der vorangegangenen Machbarkeitsstudie sowie des Umfelds der ersten Phase der Bus (in Teilen) zur automatisierten Beförderung von Personen befähigt und bis zum Projektende betrieben. Das Projekt zeichnet sich in beiden Phasen durch die Zusammenarbeit von Forschung, Kommunen, Bus- und Wirtschaftsunternehmen aus. Hilfreich sind die Ergebnisse einer ersten Bürgerbeteiligung, die zeigen, dass viele bürgerschaftliche Gruppen, wie auch der Bund der Selbstständigen, hinter dem Projekt stehen.

Quelle: intellicar.de

swaxi-Testphase wird erweitert

Die kostenlose Testphase des Ridesharing-Dienstes „swaxi“ der Stadtwerke Augsburg (swa) wird erweitert. Am Freitag, 11. Dezember ist das swaxi erstmals auch freitags von 12 bis 24 Uhr unterwegs, zusätzlich zu den Samstagen von 12 bis 24 Uhr. Bis jetzt haben sich fast 1.000 Nutzer in der swaxi APP registriert. Die APP ist in den APP-Stores verfügbar und kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt mit dem Registrierungscode „swaxi“. Das swaxi kann in ganz Augsburg genutzt werden.
Ridesharing ist eine neue und flexible Mobilitätsform, die den bestehenden Nahverkehr der swa ergänzt. Ziel ist es, damit den ÖPNV noch attraktiver zu machen und eine Alternative zum eigenen PKW zu schaffen.
Nach der abgeschlossenen Testphase bekommt die Mobilitätsfamilie der swa im kommenden Jahr durch den neuen Service Zuwachs. Bis dahin sammeln die swa Erfahrungen und optimieren die Anwendung.
Interessierte können das swaxi ab dem kommenden Wochenende immer freitags und samstags zwischen 12 und 24 Uhr kostenlos testen. Der Fahrgast gibt seine Start- und Zieladresse in die APP ein. Die swaxi APP zeigt einen virtuellen Haltepunkt in der Nähe, dort wird der Fahrgast abgeholt. Die Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste werden gebündelt und somit Ressourcen gespart. 
Die eingesetzten Fahrzeuge stammen aus der swa Carsharingflotte. 

Quelle: Stadtwerke Augsburg swa

Andreas Hartnigk neuer Vorsitzender des Rheinbahn-Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn AG hat in seiner Sitzung am 8. Dezember 2020 Ratsherrn Andreas Hartnigk (CDU) einstimmig zum Vorsitzenden für die nächsten fünf Jahre gewählt. Hartnigk gehört dem Kontrollgremium seit 2004 an. Bereits von 2009 bis 2014 saß er dem Aufsichtsrat der Rheinbahn vor. Der 56-jährige Rechtsanwalt gilt als ausgewiesener Verkehrsexperte. Stellvertretender Vorsitzender bleibt der Betriebsratsvorsitzende der Rheinbahn, Michael Pink.

Quelle: Rheinbahn AG

Der neue Dresdner Stadtbahnwagen

Die Vorstände der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) Andreas Hemmersbach und Lars Seiffert haben am 9. Dezember den Rohbau der Wagenkastenteile des ersten neuen Stadtbahnwagens für Dresden abgenommen. Im August dieses Jahres hatte Bombardier Transportation im Werk Görlitz mit dem Bau des ersten Fahrzeuges begonnen. Insgesamt fertigt Bombardier Transportation 30 neue Straßenbahnfahrzeuge für die Stadt. An der Neiße entstehen zunächst die Rohbauten der Karosserie. Der Innenausbau findet ab Februar 2021 im Bautzner Werk statt.
Die neue Stadtbahn trägt die Typenbezeichnung NGT DX DD. Dabei steht NGT für Niederflurgelenktriebwagen, DX für Drehgestellfahrzeug mit zehn Achsen und DD für Dresden. Das Fahrzeug besteht aus fünf, mit Gelenken beweglich miteinander verbundenen Wagenkastenmodulen. Der Rohbau eines Moduls setzt sich aus dem Untergestell, den Seitenwänden und dem Dach zusammen. Die Endmodule werden noch mit den Kopfteilen komplettiert. Diese Hauptbaugruppen werden im Görlitzer Bombardier-Werk zusammengesetzt und verschweißt.
Das Untergestell wird aus rostträgem, sogenanntem wetterfestem Stahl gefertigt. Dach und Seitenwände entstehen aus nichtrostendem Stahl. Während der Kopf und dessen Einzelteile im Görlitzer Werk geschnitten, gekantet, entgratet und zusammengeschweißt werden, entstehen die Dachteile und Seitenwände in Bautzen und werden von dort nach Görlitz geliefert.
Die neue Stadtbahn soll im August 2021 in Dresden eintreffen. Nach der Inbetriebnahme und diversen Probefahrten im Netz wird voraussichtlich im Dezember 2021 der Probebetrieb mit Fahrgästen starten. Ab 2022 soll alle drei Wochen ein neuer Stadtbahnwagen nach Dresden geliefert werden und nach einer kurzen Inbetriebnahmephase in den Linieneinsatz kommen. Bis Herbst 2023 sollen allen neuen Stadtbahnen an die DVB ausgeliefert sein.
Die ersten zwölf Fahrzeuge werden auf der Linie 2 zwischen Kleinzschachwitz und Gorbitz eingesetzt. Sobald die Großenhainer Straße ausgebaut ist, können die folgenden elf dann auf der Linie 3 zwischen Wilder Mann und Coschütz fahren. Die beiden Linien gehören zu den nachfragestärksten im DVB-Netz. Mittelfristig besteht mit dem Einsatz auf der Linie 1 eine weitere Option für den Einsatz der neuen Wagen.
Der NGT DX DD ist mehr als 43 Meter lang und 2,65 Meter breit. Damit ist er 35 Zentimeter breiter als die bisherigen Dresdner Fahrzeuge. Im neuen Stadtbahnwagen finden bis zu 290 Passagiere Platz. Das sind 30 mehr als in unserem längsten Fahrzeug, dem NGT D12 DD.
Im Januar 2020 hatten sich rund 16.000 Besucherinnen und Besucher ein Bild vom dem 1:1-Modell der neuen Stadtbahn im Verkehrsmuseum gemacht. Dabei notierte die DVB-Marktforschung rund 2.000 Meinungen der Bürgerinnen und Bürger. Fast alle fanden die neue Bahn gut. Einige häufig geäußerte Änderungswünsche führten zu Anpassungen bei der Innenraumausstattung, zum Beispiel bei der Auswahl der Sitze.

Quelle: Dresdner Verkehrsbetriebe AG

Trotz Corona: VDV wächst weiter

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konnte auch im Pandemie-Jahr 2020 weitere neue Mitglieder begrüßen. „Für die Branche war das Jahr infolge der Covid-Krise das schwierigste seit Langem. Statt weiterer Rekorde bei den Fahrgastzahlen und den transportierten Gütern auf der Schiene brachen die Zahlen unverschuldet ein. Nach den Beschlüssen des Klimakabinettes zur letzten Jahreswende hatten wir voll auf den Ausbau von Bus und Bahn gesetzt, doch seit März müssen wir unsere ganze Kraft nun zur Bewältigung der Corona-Folgen einsetzen. Der VDV hat frühzeitig und erfolgreich mit Bund und Ländern über finanzielle Coronahilfen verhandelt und auch die übrigen Branchenthemen weiter erfolgreich bearbeitet. Zudem war und ist der Verband gerade in der Krise für seine Mitglieder eine noch relevantere Plattform für Austausch und Abstimmung innerhalb der Branche geworden“, so Präsident Ingo Wortmann.
Der Verband hat insgesamt 567 ordentliche und 66 außerordentliche Mitglieder im In- und Ausland. „Wir haben ein ausgesprochen intensives Jahr hinter uns. Die politischen Entscheidungsträger bei Bund und Ländern haben, in Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit dem VDV – unter hohem Zeitdruck wichtige Entscheidungen für die schnelle Unterstützung von Bus und Bahn in der Krise getroffen. Ihnen gebührt unser Dank. Neben diesem ÖPNV-Rettungsschirm gab es zudem weitere richtungsweisende politische Beschlüsse für die Branche, die wir aktiv und erfolgreich begleitet haben. Dies ist deshalb gelungen, weil sich neben den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem zahlreiche Mitglieder in hohem Maße ehrenamtlich in die VDV-Arbeit einbringen. Das ist in dieser fachlichen und inhaltlichen Tiefe sowie in der thematischen Breite ein wesentliches Erfolgsmerkmal des Verbandes. Die politischen Entscheider im Bund, in den Ländern und in Kommunen wissen, dass sie sich beim VDV auf eine innerhalb der Branche abgewogene und fachlich treffende Position verlassen können“, so Wortmann weiter.
Die Mitglieder des VDV sind im Verband in fünf so genannten Sparten organisiert: Bus, Tram, Personenverkehr mit Eisenbahn, Schienengüterverkehr und Aufgabenträger und Verbünde. Darüber hinaus hat der VDV neun Landesgruppen, in denen die regionalen Interessen der Mitglieder gebündelt werden. Für seine Arbeit in Berlin und Brüssel unterhält der Verband ein Hauptstadt- und ein Europabüro.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Volocopter-Flugtaxidienste in Singapur

Nach zwei Jahren enger Zusammenarbeit mit der Stadt gab Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), heute (9.12.2020) die Zusage, Flugtaxidienste in Singapur zu etablieren. In Zusammenarbeit mit der Behörde für wirtschaftliche Entwicklung in Singapur (Economic Development Board, EDB) und der Zivilluftfahrtbehörde (Civil Aviation Authority of Singapore, CAAS) plant das Unternehmen, seine Flugtaxidienste in dem südasiatischen Stadtstaat innerhalb der nächsten drei Jahre zu realisieren. Damit positioniert sich Singapur als erste Stadt in Asien kommerzielle Flugtaxidienste einzuführen. In Vorbereitung auf den kommenden Launch, gründete Volocopter die Volocopter Asia Holding und stellte Hon Lung Chu als Leiter des Asien-Pazifik-Raums in Singapur ein. 
Bereits im Oktober 2019 absolvierte das Flugtaxi einen Flug über der Marina Bay und gab den Zuschauern die Möglichkeit, ein Gefühl für Urban Air Mobility zu bekommen. Vor diesem Flug eröffnete Volocopter ein Büro in Singapur, führte umfangreiche Flugtests durch und arbeitete eng mit mehreren strategischen Partnern, wie z.B. dem Verkehrsministerium (Ministry of Transport, MOT) und der CAAS, um alle erforderlichen Sicherheitsauflagen vor der Genehmigung des Fluges zu erfüllen. 
Bevor Volocopter kommerzielle Flugtaxis-Dienste in Singapur anbieten darf, benötigt das Unternehmen die erforderliche behördliche Genehmigung von der CAAS und der Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union (EASA). Die kürzlich bekanntgegebenen Arbeitsvereinbarung der EASA mit der CAAS zur Validierung von Musterzulassung vereinfacht diese Genehmigung, da sie die zeitgleiche Validierung durch beide Behörden in enger Abstimmung ermöglicht. Bis die ersten kommerziellen Routen eröffnet werden, wird das Unternehmen zusammen mit den Beteiligten umfassende Tests und Flugerprobungen, Bewertungen und Zertifizierungsprozesse durchführen. 
Die erste Route in der Löwenstadt wird voraussichtlich eine touristische Route entlang der südlichen Küste sein, die atemberaubende Ausblicke auf die Skyline der Marina Bay bietet. Dies könnte Singapur in Folge der COVID-19-Pandemie eine neue Attraktion zur Förderung der landeseigenen Tourismusindustrie bieten. Zukünftige Verbindungen könnten auch grenzüberschreitende Flüge sein, die die regionale Anbindung insbesondere an benachbarte Wirtschaftszentren verbessern könnten.
In den kommenden drei Jahren wird Volocopter ein lokales Team von 50 Pilot*innen, Ingenieur*innen, Betriebsspezialist*innen und Führungskräften aufbauen. Das Unternehmen plant, bis 2026 über 200 Vollzeitkräfte in Singapur einzustellen, um ein Netz von Routen zu realisieren. Gemeinsam mit lokalen Institutionen wie dem Fraunhofer Singapur an der Technischen Universität Nanyang, arbeitet Volocopter an Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor Ort.

Quelle: Volocopter GmbH

EU-Verkehrsminister: Keine Maut für Busse

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 8. Dezember die Ablehnung einer Zwangsmaut für Busse durch die EU-Verkehrsminister begrüßt. Diese Entscheidung ist enorm wichtig für die weitere Reduzierung des Abgasausstoßes im Verkehrssektor, für die Interessen von Millionen Fahrgästen und für die wirtschaftliche Zukunft der mittelständischen Busunternehmen, die aktuell massiv unter der Corona-Pandemie leiden. Wäre eine Zwangsmaut für Busse auf den Weg gebracht worden, hätte dies eine zusätzliche finanzielle Belastung ausgerechnet für das Fernverkehrsmittel mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen mit sich gebracht. Der bdo hat in den zurückliegenden Monaten massiv gegen die – unter anderem vom Europäischen Parlament – angedachte Zwangsabgabe für den umweltfreundlichen öffentlichen Personenverkehr mit Bussen gekämpft.
Zu der Entscheidung aus dem Kreis der Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann am Dienstag: „Diese Entscheidung gegen eine Bus-Maut ist der einzig logische und richtige Schritt im Sinne von Klimaschutz und Verkehrswende. Wenn wir endlich von der Konzentration auf Pkw und Flieger wegkommen wollen, dann müssen wir Bus und Bahn konsequent stärken. Die angedachte Zwangsabgabe für Busfahrten hätte genau das direkte Gegenteil bewirkt und wäre daher ein großes Hindernis für die so dringend benötigte Verkehrswende gewesen. Unser ausdrücklicher Dank geht an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der sich erfolgreich gegen eine drohende Zwangsmaut für Busse eingesetzt hat. Er hat damit im Interesse der Millionen Fahrgäste gehandelt, die auf den Bus als kostengünstiges, flexibles und umweltfreundliches Verkehrsmittel angewiesen sind. Zudem hat Bundesminister Scheuer mit seinem starken Engagement gegen die Busmaut auch ganz direkt die derzeit schwer angeschlagenen Busunternehmen in Deutschland geschützt, die wie kaum eine andere Branche unter der Corona-Krise leiden und unverzichtbar für den öffentlichen Personenverkehr in Deutschland sind.“
In der Folge wird es in der EU zum Trilog kommen, bei dem die Kommission, das Parlament und der Rat über den finalen Gesetzestext verhandeln. Der bdo wird sich natürlich auch hierbei weiterhin dafür einsetzen, dass die Busmaut verhindert werden kann.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer

Digitalisierungsoffensive für den ÖPNV in NRW

Chancen der Digitalisierung für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen nutzen und neue Mobilitätsprojekte mit vernetzten Lösungen und zukunftsweisenden Angeboten schaffen! Das ist das Ziel der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW. Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen treibt mit Zweckverbänden, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Digitalisierung in Bus und Bahn weiter voran. Auf Einladung von Verkehrsminister Hendrik Wüst tauschten sich jetzt die Mitglieder des Lenkungskreises über erfolgreich eingeführte und ausstehende Digitalisierungsprojekte aus.
Innerhalb der vier übergeordneten Projekte (Technologien zum Elektronischen Fahrgeldmanagement, landesweite eTarif-Lösungen, Information und Datenqualität sowie Querschnittsprojekte und Initiativen der Landesgruppe des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen) werden derzeit 23 Teilprojekte bearbeitet und initiiert, 17 Teilprojekte wurden bereits abgeschlossen.
Unmittelbar vor dem Lenkungskreis Digitalisierungsoffensive wurde zwischen dem Ministerium für Verkehr und den Partnern Aachener Verkehrsverbund (AVV), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), WestfalenTarif GmbH und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die gemeinsame Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) zum eTarif NRW unterzeichnet. Hiermit wurde der Grundstein für ein 100-Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031 gelegt, das mit der geplanten Einführung des eTarifs NRW Ende 2021 das verbundübergreifende Fahren mit dem ÖPNV auch ohne Tarifkenntnisse erheblich vereinfachen soll.
In diesem Jahr ist als Projekt der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW zudem das vom Landesverkehrsministerium mit rund 500.000 Euro unterstützte und deutschlandweit einmalige Pilotprojekt „BonnSMART“ gestartet. In den 230 Bussen und 99 Bahnen der Bonner Verkehrsbetriebe wird die Möglichkeit zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen erprobt. Kunden benötigen lediglich eine funkfähige Kredit- oder Debitkarte, die sie beim Ein- und Aussteigen vor ein stationäres Prüfgerät im Fahrzeug halten. Das Projekt zeigt, dass der ÖPNV durch ein digitales Angebot attraktiver und kundenfreundlicher werden kann, in der aktuellen Pandemie-Situation beispielsweise über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten.
Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise wurde außerdem die neue Maßnahme „Auslastungsinformationen in der Fahrplanauskunft“ in die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW aufgenommen. Darüber wollen die Verkehrsverbünde den Fahrgästen Informationen bereitstellen etwa wie stark ein Fahrzeug ausgelastet ist. Fahrgäste haben so die Möglichkeit, ihr Reiseverhalten der Auslastung bestimmten Fahrten anzupassen, um stark gefragte Verkehrsmittel gezielt zu vermeiden. So können Fahrgäste landesweit ihre Fahrt noch komfortabler planen und ihre Route unter Berücksichtigung der Auslastung wählen. Die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ansässige Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) des ÖV-Datenverbundes wird in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und den Partnern im Land die Vernetzung und die gemeinsame Fortentwicklung der Auslastungsprognose landesweit einheitlich im Sinne der Fahrgäste gestalten und eine Integration in alle technischen Systeme ermöglichen.
Zudem wurde der aktuelle Stand des deutsch-niederländischen Projekts „easyConnect“ vorgestellt, ein grenzüberschreitendes, Smartphone basiertes, intermodales ID-Ticketing-Projekt im AVV, das mit 2,23 Millionen Euro vom Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Erfahrungen haben gezeigt, dass mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren, wenn Buchen und Bezahlen einfach ist – vor allem über Landesgrenzen hinweg.  Information, Buchung und Abrechnung erfolgen bei „easyConnect“ aus der gewohnten App des Fahrgastes, sodass Sprach- und Tarifbarrieren wegfallen.

Informationen zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW 

Quelle: Kompetenzcenter Digitalisierung, Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

Die Mobilität von morgen in Niedersachsen voranbringen

Kommunen in Niedersachsen sollen besser dabei unterstützt und beraten werden, vor Ort Alternativen zum Auto anzubieten. Dazu haben die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, die Arbeitsgemeinschaft der Niedersächsischen ÖPNV-Aufgabenträger, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung jetzt eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben.
„Es ist wichtig, dass wir hier alle am gemeinsamen Ziel arbeiten. Fragen der Mobilität lassen sich viel besser lösen, wenn nicht jede Kommune für sich alleine nach Lösungen suchen muss“, sagt Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann. „Die Herausforderung ist, den ÖPNV so attraktiv zu machen, dass er eine echte Alternative zum eigenen Auto darstellt und das auch im ländlichen Raum.“
Solche Alternativen seien häufig eine Kombination verschiedener Verkehrsangebote: Mit modernen Abstellanlagen müsse eine Verknüpfung von Fahrrad, Bus und Bahn angeboten werden. Leihfahrräder, Teilautos oder auch flexible Bedienformen wie Rufbusse und -taxis seien Möglichkeiten. Auch ein Umbau von Ortskernen und modernes Parkraummanagement könne sinnvoll sein, um Orte sicherer für Fußgänger zu machen. Althusmann: „Das stärkt die Attraktivität des Einzelhandels.“
Kommunen können sich bei der LNVG Unterstützung holen. Unter dem prägnanten Namen MOBILOTSIN bietet das Mobilitätsmanagement der Landesgesellschaft Beratung an. Durchgeführt wurden bereits Veranstaltungen zur Förderung flexibler Bedienformen und zur Integration der ÖPNV-Nutzung in Kur- und Gästekarten. Erstmals in Niedersachsen will die MOBILOTSIN im kommenden Jahr eine neuntägige Fortbildung „Kommunales Mobilitätsmanagement“ anbieten. Teilnehmende aus Kommunen erfahren, wie in einer Verwaltung Verkehr für alle Bereiche zusammen gedacht wird, um bessere Ergebnisse zu erreichen. LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl betont: „Auch bei der Qualität der Verkehrsangebote stehen die Kommunen im Wettbewerb miteinander. Immer mehr Einwohner erwarten schließlich nicht nur schnelles Internet, sondern auch gute auf einander abgestimmte Verkehrsangebote.“
„Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie stehen wir vor einer noch größeren Herausforderung, die Menschen für alternative Mobilitätsformen zu begeistern. Ein abgestimmter Mobilitätsmix, der die Vorzüge von umweltfreundlichen Lösungen wie dem Radverkehr und ÖPNV mit der Flexibilität des motorisierten Individualverkehrs verbindet, kann hierzu einen Beitrag leisten. Um den Verkehr in den Städten nicht zum Erliegen zu bringen, aber gleichzeitig die ländlichen Räume nicht aus den Augen zu verlieren, unterstützen wir den ganzheitlichen Ansatz auch von kommunaler Seite“, betont Prof. Dr. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages für die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens.

Link zu MOBILOTSIN

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)

SWU Verkehr erteilt ATRON Modernisierungsauftrag

Die ATRON electronic GmbH hat im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung von der SWU Verkehr GmbH (SWU) den Zuschlag zur Erneuerung des Ticketing-Systems erhalten. Für die jährlich rund 41 Millionen Fahrgäste der SWU wird das Lösen eines Fahrscheins künftig einfacher und komfortabler.
Neben der Steigerung des Komforts für die Fahrgäste wird mit der Modernisierung die Effizienz der Abrechnungssysteme erhöht. Bis Ende 2021 werden etwa 85 Fahrzeuge, 16 Vorverkaufsstellen und ein Kundencenter mit elektronischen Druckern inklusive Einstiegskontrollsystem und neuem Kassensystem ausgestattet. Da die SWU bereits seit vielen Jahren mit ATRON als Partner zusammenarbeitet, ist eine stufenweise Einführung mit einem zeitweisen Parallelbetrieb von bisherigem und neuem System mit einer lückenlosen Verkaufsstatistik möglich. Die neuen Fahrscheindrucker und Vorverkaufssysteme sind auf dem neuesten Stand der Technik und gewährleisten sowohl für Personal als auch für Fahrgäste eine intuitive und zügige Bedienbarkeit. Die gesamte Busflotte wird mit neuen Fahrzeugrechnern vom Typ AFR 4.10 mit elektronischen Druckern und Einstiegskontrollsystem ausgerüstet. Zukünftig ist bargeldloses Bezahlen mit Kredit- und Debit-Karte jederzeit möglich. Eine elektronische Ticketkontrolle nach VDV-KA findet im Nachtverkehr Anwendung. Durch schnellere Ein- und Ausstiegszeiten wird die Pünktlichkeit der SWU-Linien im Stadtgebiet Ulm und Neu-Ulm gesteigert.
Die Steuerung des neuen Ticketing-Systems erfolgt über das ATRON Hintergrundsystem ATRIES. Mit modernster Software organisiert ATRIES die verschiedenen Tarife und verwaltet die Verkäufereinzahlungen. Die aufbereiteten Verkaufsdaten werden über sichere Schnittstellen an das SAP-Vertriebssystem der SWU übertragen.
„Für uns ist es eine schöne Bestätigung, die langjährige partnerschaftliche Geschäftsbeziehung mit den SWU fortsetzen zu dürfen. Wir freuen uns sehr auf das kommende Projekt und den Einsatz unserer Smart-Ticketing-Lösungen“, so Alexander Giegerich, Vertriebsleiter der ATRON electronic GmbH.
Michael Mahling, Projektleiter der SWU, freut sich ebenfalls auf die anstehenden Modernisierungen: „Die Einführung neuer Fahrscheindrucker und das Angebot von unbaren Ticketkäufen auch im Fahrzeug ist für die SWU ein nächster Schritt, um den kundenorientierten ÖPNV in Ulm und Neu-Ulm weiter zu verbessern und zeitgemäß zu gestalten.“

Quelle: ATRON electronic GmbH