Deutsche Bahn darf mehr Schulden machen

Angesichts der Corona-Krise gewährt der Deutsche Bundestag der Deutschen Bahn jetzt eine höhere Verschuldungsobergrenze. Bis zu fünf Milliarden Euro darf der Konzern mehr aufnehmen. Die erneute Anhebung wird unter anderem mit dem verschärften aktuellen Lockdown begründet.
Die Deutsche Bahn (DB) wird wegen der Corona-Pandemie noch mehr Schulden aufnehmen müssen als sie geplant hatte. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages wird die Verschuldungsobergrenze der DB auf zunächst 32 Milliarden Euro für 2020 anheben.
Zudem soll eine weitere Anhebung auf 35 Milliarden Euro für das nächste Jahr beschlossen werden. Das erfuhr die WELT aus Parlaments- und Regierungskreisen. In diesem Jahr war die Grenze schon einmal wegen der immensen Folgen der Pandemie von gut 25 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro erhöht worden.
Die erneute Anhebung wird nach WELT-Informationen zum einen mit dem neuen verschärften Lockdown begründet. Zum anderen müsse die Deutsche Bahn aber auch deshalb mehr Schulden in diesem Jahr aufnehmen, weil die geplante Eigenkapitalerhöhung um fünf Milliarden Euro durch den Bund nicht mehr vor dem Jahreswechsel 2020/2021 stattfinden könne.
Die für die Eigenkapitalerhöhung notwendige Zustimmung der EU-Kommission werde dieses Jahr nicht mehr erfolgen. Auch für eine weitere Milliarde Euro für den Klimaschutz fehle bislang die Genehmigung aus Brüssel.
Die Deutsche Bahn rechnet bislang mit Einbußen von bis zu 13,5 Milliarden Euro bis 2024 wegen der Corona-Krise. Um diese Verluste aufzufangen, sind neben der Eigenkapitalerhöhung um fünf Milliarden Euro auch Einsparungen und höhere Schulden der DB vorgesehen.
Die Nachfrage bei der Deutschen Bahn war durch die Pandemie drastisch eingebrochen, derzeit liegt die Auslastung im Personenfernverkehr nur bei etwa 20 bis 25 Prozent, das Angebot wird jedoch in fast vollem Umfang aufrechterhalten, sodass hohe Verluste für die DB entstehen.
Konkurrenten des Unternehmens kritisieren die geplante Eigenkapitalerhöhung durch den Bund als Wettbewerbsverzerrung und fordern Auflagen der EU-Kommission, wenn sie die Hilfen genehmigen sollte.

Quelle: welt.de

Volles ÖPNV-Angebot im „harten Lockdown“

Wie schon beim ersten umfassenden Lockdown im März und April werden die Verkehrsunternehmen auch diesmal ihre Angebote weitestgehend aufrechterhalten, obwohl im ÖPNV erneut mit einem starken Fahrgastrückgang zu rechnen ist. Tagsüber können sich die Bürger, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, darauf verlassen, dass das übliche Angebot genutzt werden kann. Spätabends oder nachts kann es vereinzelt zu Ausdünnungen im Fahrplan kommen. „Wir halten das Land auch in der Krise mobil. Das ist schon während er gesamten Pandemie so und das bleibt auch jetzt so. Als Teil der Daseinsvorsorge verstehen wir es als unsere Aufgabe, für alle Fahrgäste, die unterwegs sein müssen, auch während des Lockdowns ein gutes und sicheres ÖPNV-Angebot zur gewährleisten“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Viele Verkehrsunternehmen stellen aufgrund der vorgezogenen Schulschließungen vorzeitig auf den so genannten „Ferienfahrplan“ um und dünnen spätabends und nachts das Angebot aus. Doch im Großen und Ganzen bleibt das ÖPNV-Regelangebot auch in der Zeit vom 16. Dezember bis 10. Januar – also während des „harten Lockdowns“ – erhalten. „Durch die Schulschließungen können einige Schülerverkehre eingespart werden. Und weil die Menschen nachts, vor allem auch an Silvester, ohnehin nicht unterwegs sein sollen, werden wir auch in dieser Zeit unsere Verkehre da ausdünnen wo es sinnvoll ist. Das wird aber im Rahmen des Gesamtangebots für die Fahrgäste kaum spürbar sein und wir werden sicherstellen, dass Menschen, die zur Arbeit müssen, sicher an ihr Ziel kommen“, so Wortmann.
Gleichwohl haben diese Einsparungen auch wirtschaftliche Auswirkungen, die es aus Sicht der Verkehrsunternehmen zu berücksichtigen gilt: „Jeder Verkehr, den wir guten Gewissens einsparen können, ohne damit die Mobilität der Fahrgäste unter Corona-Bedingungen zu beeinträchtigen, spart uns Kosten. Und angesichts der pandemiebedingten Milliardenverluste in diesem und im kommenden Jahr müssen wir selbstverständlich auch die wirtschaftlichen Folgen für die Branche im Blick behalten“, erklärt Wortmann. Dabei stehe aber immer eine sichere Beförderung der Fahrgäste im Mittelpunkt der Planungen.
Neben dem nahezu vollen Angebot während des Lockdowns prüfen einige Verkehrsunternehmen zudem bereits die Einrichtung zusätzlicher Busverkehre zu den neu eingerichteten Corona-Impfzentren. Dort, wo keine ausreichende ÖPNV-Anbindung besteht, könnten Shuttleverkehre mit Bussen die Menschen zu den Impfzentren bringen. „Auch das gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge in Deutschland, für die wir mit verantwortlich sind“, so der VDV-Präsident abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Neue Straßenbahnen für Jenaer Nahverkehr

Die neuen Straßenbahnen für Jena werden breiter und länger sein als ihre Vorgängermodelle. Damit sich diese größeren Straßenbahnen ungehindert im Schienennetz, an den Haltestellen und auf dem Betriebshof eingliedern können, bedarf es umfangreicher Anpassungsmaßnahmen der vorhandenen Infrastruktur. Der Jenaer Nahverkehr hat einen weiteren Meilenstein im Straßenbahnprojekt «Der 800er TRAMLINK Jena» genommen und in dieser Woche die Planungsleistungen für die Infrastrukturmaßnahmen innerhalb eines Europäischen Ausschreibungsverfahrens vergeben.
Die Ausschreibung setzte sich zusammen aus drei verschiedenen Paketen für drei Teilleistungen. Dementsprechend wurden drei Unternehmen durch den Jenaer Nahverkehr beauftragt. Den Zuschlag für die Objektplanung Verkehrsanlagen erhielt die HI Bauprojekt GmbH. Mit der Generalplanung Ernst-Abbe-Platz wurde Emch+Berger GmbH Ingenieure und Planer Weimar beauftragt. Den Zuschlag für Technische Ausrüstung und Tragwerksplanung ging an die SIGNON Deutschland GmbH.
Die insgesamt 33 Straßenbahnen des Typs GT6M sollen durch Straßenbahnen eines individuell auf Jenaer Bedürfnisse abgestimmten Straßenbahntyps ersetzt werden. Dafür muss die Infrastruktur im Liniennetz an die Erfordernisse durch die beauftragten Neufahrzeuge angepasst werden. Zudem ist der Umbau des Betriebshofes mit den Werkstätten für die Wartung und Reparatur der Bahnen erforderlich. Der Jenaer Nahverkehr hat im August 2020 der Firma Stadler den Zuschlag für die Lieferung von 24 Straßenbahnen mit einer Option auf zunächst 9 weitere Fahrzeuge des Typs TRAMLINK erteilt. Ergänzend wird Stadler die Wartung der Straßenbahnen für 24 Jahre mit einer optionalen Verlängerung von bis zu 8 Jahren übernehmen. Ab dem Jahr 2023 sollen die ersten Züge in Jena im Einsatz sein.
Die Finanzierung der Straßenbahnen ist in sogenannte Lose unterteilt. 12 Straßenbahnen werden über das Los 1 mit 23,4 Millionen Euro EFRE-Mitteln der aktuellen Förderperiode 2014-2020 und Landesmitteln gefördert. Weitere 12 Straßenbahnen werden über Los 2 mit 21 Millionen Euro komplett aus Landesmitteln finanziert. Die zuständigen Förderbehörden sind die Thüringer Aufbaubank (TAB) und das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV). Die Förderung von 9 weiteren Straßenbahnfahrzeugen in einem 3. Los in der neuen EFRE Förderperiode 2021-2027 wird geprüft. Insgesamt wird das Projekt „Der 800er TRAMLINK Jena“ mit einem Volumen von 150 Millionen Euro beziffert.

Quelle: Stadtwerke Jena GmbH

Busgruppe fährt weiterhin IVECO BUS

Bis Ende 2024 frischen die Unternehmen der Busgruppe um KVG Stade, CeBus und Verkehrsbetriebe Bachstein ihren Fuhrpark wieder mit Bussen von IVECO auf. Dies besiegelt wie auch schon in den vergangen drei Jahren ein Rahmenvertrag zum Kauf von insgesamt 200 IVECO Bussen, den Ende November die Unternehmensvertreter unterzeichneten.
Der neue Rahmenvertrag umfasst die 18 Meter langen IVECO Urbanway Gelenkbusse für den Stadtverkehr sowie die IVECO Crossway Low Entry Überlandbusse in den Längen 10,8, 12 und 14,5 Metern. Die niederflurigen speziell für den öffentlichen Personenverkehr entwickelten IVECO Urbanway und Crossway Low Entry Busse sind ein effizientes Beförderungsmittel für moderne urbane Ballungsräume. Beide Bus-Varianten punkten dabei mit Ein- und Ausstiegskomfort, einer guten Manövrierbarkeit, Fahrerplatzkomfort, langen Wartungsintervallen und größtenteils mit einem effizienten und durchzugstarkem 265 kW (360 PS) Cursor-9-Motor nach Euro VI D Abgasnorm. Die KVG Stade hat sich zudem für eine umfangreiche Individualausstattung bei den Bussen entschieden. Dazu gehören beispielsweise eine podestlose Cantilever-Bestuhlung, eine Klimaanlage, ein Videoüberwachungssystem, ein Kartenlesegerät, ein Abbiegeassistent und vieles mehr.
Die neuen Busvarianten der KVG Stade verfügen auch über das IVECO HI-SCR System: Die Lösung der IVECO Magirus AG ohne Abgasrückführung bietet zahlreiche Vorteile, wie einen geringeren Kraftstoffverbrauch, eine längere Lebensdauer des Partikelfilters und mehr Ausfall-Sicherheit. Dieses Emissionsreduktionssystem greift nicht in den Verbrennungsprozess ein, weil anstelle einer Abgasrückführung frische Luft angesaugt wird. Das bedeutet, dass die Verbrennungstemperatur hoch bleibt und der Partikelausstoß auch ohne aktive DPF-Regeneration reduziert wird. Gerade im Stadtbetrieb ist die Vermeidung der abgasintensiven Regenerationsphase ein riesiger Vorteil.
„Die KVG Stade ist seit Jahren ein treuer IVECO Kunde und wir freuen uns sehr, dass sich dieser Referenzkunde im Rahmen der aktuellen Ausschreibung wieder für das Angebot von IVECO BUS entschieden hat und wir diese vertrauensvolle Partnerschaft fortsetzen“, sagt Erhan Eren, Business Director Bus Deutschland, Österreich und Schweiz bei der Iveco Magirus AG.

Quelle: Iveco Magirus AG

Neue Straßenbahnstrecke in Magdeburg im Betrieb

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) nimmt die Neubaustrecke Warschauer Straße – Raiffeisenstraße in Betrieb. Die neue Straßenbahntrasse schließt eine Lücke im Magdeburger Straßenbahnnetz und verbindet die bestehenden Strecken in der Leipziger Straße und in der Schönebecker Straße miteinander. Zudem ist die Trasse die direkte Verlängerung vom Europa-, West-, Südring sowie Wiener Straße und damit wichtiger Teil der Ost-West-Querverbindung der Straßenbahn.
Die Neubaustrecke ist der 7. Bauabschnitt des Gesamtprojekts „2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn“. Mit der 1,1 km langen Straßenbahntrasse durch die Warschauer Straße und Raiffeisenstraße ist die Querspange im Straßenbahnnetz geschlossen. Gleichzeitig wurde und wird auf 500 Metern Länge die bestehende Straßenbahnstrecke in der Schönebecker Straße grundhaft ausgebaut und modernisiert. Ein Teilstück, zwischen den Kreuzungen Warschauer Straße und Benediktiner Straße, befindet sich derzeit noch im Bau.
Den Zugang zur Straßenbahn ermöglichen drei neue, barrierefreie Haltestellen: Budenbergstraße, S-Bahnhof Buckau / Puppentheater und Dodendorfer Straße. Die vierte Haltestelle, Benediktinerstraße, wird noch im Zuge des ausstehenden Baus des letzten Abschnitts auf der Schönebecker Straße realisiert. Alle Haltestellen wurden mit modernen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet, sodass die nächsten Abfahrten in Echtzeit dargestellt werden. Außerdem haben alle Haltestellen ein Wartehäuschen mit Sitzgelegenheit erhalten.
Die Straßenbahngleise wurden größtenteils vom Autoverkehr separiert, damit die Bahnen störungsfrei und unabhängig fahren können. Auch die Umwelt wurde beim Bau der neuen Trasse nicht vernachlässigt: Das verlegte Rasengleis sieht nicht nur optisch ansprechend aus, sondern verbessert auch das Mikroklima vor Ort und soll die Geräuschemissionen verringern.
Auf Abschnitten, bei denen aus Platzgründen der Autoverkehr die Straßenbahnspur mit nutzt, soll die Straßenbahn durch eine besondere Signalisierung beschleunigt werden und die Pulkführerschaft vor dem Individualverkehr übernehmen. Im Zuge des Baus der Straßenbahnstrecke wurden komplette Straßenräume umgestaltet und dabei neue Fuß- und Radwege angelegt.
Ab 16. Dezember wird zunächst die Straßenbahnlinie 2 die Neubaustrecke befahren. Sie ist zwischen Alte Neustadt und Westerhüsen unterwegs. Somit sind direkte Verbindungen in Richtung Buckau, aber auch in Richtung Sudenburg, Hasselbachplatz und Innenstadt möglich. Sie ersetzt die Buslinien 52 und 54, die bisher über die Warschauer Straße und Raiffeisenstraße verkehrten. Sie erhalten im Rahmen der Netzumstellung neue Endpunkte.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

ÖPNV-Direktvergabe für die KVG Braunschweig

Die KVG Braunschweig wird auch die nächsten 10 Jahre den öffentlichen Verkehr in ihrem Verkehrsgebiet durchführen. Die zuständige Behördengruppe hat am 14.12.2020 den Direkt-vergabeauftrag bis zum 31.12.2031 beschlossen. Damit trägt sie weiterhin zur langfristigen Sicherung des Unternehmens und der Arbeitsplätze bei. Für die KVG ist es bereits die zweite Direktvergabe nach 2011.
Die Behördengruppe war zur Steuerung der KVG gegründet worden und besteht einerseits aus den verlustübernehmenden Gesellschaftern und andererseits aus dem Regionalverband Großraum Braunschweig. Alle Kommunen, der Regionalverband und die jeweiligen Räte haben der Direktvergabe zugestimmt. „Wir freuen uns sehr, dass wir für die nächsten zehn Jahre in unserem Verkehrsgebiet weiter für die Bürgerinnen und Bürger da sein dürfen. Wir werden uns mächtig anstrengen, um diesen Vertrauensvorschuss im täglichen Betrieb auch einzulösen. Diese Entscheidung bekräftigt unsere Rolle als Nahverkehrsdienstleister und gibt ein klares Signal für die Zukunft der Region und unseres Unternehmens in Zeiten der Ver-kehrswende“ kommentiert Axel Gierga, Geschäftsführer der KVG.
Die Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG) betreibt den Öffentlichen Personen-nahverkehr (ÖPNV) in Salzgitter, Bad Harzburg, Wolfenbüttel und Helmstedt. Darüber hinaus werden Regionalbusverkehre in die Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie in den Land-kreisen Goslar, Helmstedt und Wolfenbüttel durchgeführt. Sie setzt fast 200 Busse ein und beschäftigt mehr als vierhundert Mitarbeitende. Als Partner im Verkehrsverbund Region Braunschweig (VRB) strebt sie einen fahrgastorientierten und nachhaltigen ÖPNV an.
Der Direktvergabe war ein intensiver Prozess der Zieldefinition vorangegangen. Schließlich ging es darum, die Eckpfeiler hinsichtlich der erwarteten Leistungsqualität festzulegen. Das ist in einer Zeit intensiven technischen Wandels und gesellschaftspolitischer Veränderungen herausfordernd. So wird die KVG in den nächsten Jahren immer mehr Busse mit alternativen Antrieben einsetzen. Ziel ist die Reduzierung des unmittelbaren CO2-Ausstosses bis 2030 um 40% ganz im Sinne des Klimaschutzprogrammes der Bundesregierung und der Klimaschutz-konzepte der regionalen Kommunen und Gemeinden. Neben der „normalen“ Elektromobili-tät rückt in Zukunft auch die Brennstoffzellentechnologie in den Fokus.
Auch hinsichtlich der übrigen Leistungsqualitäten hat die Behördengruppe klare Vorgaben gemacht. Schwerpunkte ergeben sich aus Fahrgastanforderungen und der Digitalisierung. „Auf unsere KVG kommen in den nächsten zehn Jahren große Herausforderungen zu. Wir wollen und müssen den Wandel hin zu einer modernen Mobilität gemeinsam als Kommunen und Gesellschafter mit dem ÖPNV-Betreiber gestalten und sehen in der KVG den richtigen Partner dafür“ sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Stratmann.

Quelle: Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig

Neue Bombardier-Straßenbahnen für Berlin

Die Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneuern ihre Straßenbahnflotte. Nachdem die vergaberechtliche Wartefrist abgelaufen ist, hat Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen am heutigen Dienstag, den 15. Dezember 2020, den Zuschlag für die Beschaffung von bis zu 117 neuen Zweirichtungsfahrzeugen erteilt. Der Auftrag ging an den Schienenfahrzeughersteller Bombardier.
Der Rahmenvertrag für die nächste Fahrzeuggeneration umfasst Modelle aus fünf oder neun Modulen. Die Fahrzeuglängen betragen dabei 30 bzw. – erstmalig in Berlin – 50 Meter. Das Mindestvergabevolumen beträgt rund 350 Millionen Euro. Zusätzlich dazu wurde eine Ersatzteilversorgung durch den Fahrzeughersteller für mehr als 30 Jahre vereinbart.
Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG: „Wir sind einer der größten Straßenbahnbetreiber der Welt. Und unser Angebot wächst weiter, sowohl bei den Fahrplänen als auch beim Streckennetz. Es freut mich sehr, dass wir jetzt erneut in unsere Flotte investieren. Damit bieten wir unseren Fahrgästen auch in Zukunft einen modernen und qualitativ hochwertigen ÖPNV. Und sorgen mit der Mobilität auf Schienen für eine Entlastung auf unseren Straßen.“
Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG: „Der Auftrag für bis zu 1.500 neue U-Bahnfahrzeuge im Sommer, neu gelieferte Doppeldecker- und Elektrobusse und jetzt ein Großauftrag für bis zu 117 neue Straßenbahnen: Die Modernisierung unserer Flotten ist im vollen Gange. Das ist gut für unseren Betrieb und somit gut für die Fahrgäste und für Berlin. Auf die BVG ist Verlass.“
Aktuell besteht die Straßenbahnflotte der BVG aus 150 Fahrzeugen vom Typ GT6, beschafft ab 1994, sowie 207 Fahrzeugen vom Typ Flexity, beschafft ab 2008. Die Züge der nun neu bestellten Fahrzeuggeneration ersetzen sukzessive die Fahrzeuge vom Typ GT6 und kommen ab Ende 2022 nach Berlin. Lieferungen aus dem Rahmenvertrag erfolgen anschließend bis 2033.
Die 50-Meter-Versionen sollen auf der besonders stark nachgefragten Berliner Linie M4 eingesetzt werden, wo derzeit GT6-Fahrzeuge in Doppeltraktion fahren. Die 30-Meter-Versionen ersetzen die GT6 vor allem im Südosten Berlins.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

hvv switch nimmt in Hamburg Fahrt auf

Dezent-hanseatisch in silber-rot, so kennen Hamburgerinnen und Hamburger ihre U-Bahnen. Seit dem 14.12.2020 hat sich allerdings ein ordentlicher Farbkleks ins Netz des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) gemischt. Mit dem komplett in hvv switch-Farben getauchten DT5 nimmt eine echte Rarität den Betrieb auf. Denn eine vollständig beklebte U-Bahn gab es in Hamburg noch nie. Der neue Hingucker steht für den Aufbruch bei hvv switch, denn ab 2021 nimmt die App richtig Fahrt auf.
Im Frühjahr steigt SIXT share in die hvv switch-App ein. Bis Mitte des Jahres folgt der E-Scooter-Anbieter TIER, sowie MILES Mobilty und StadtRAD. Bis zum Ende des Jahres kommen dann auch die Partner SHARE NOW und cambio hinzu. Mit Hansa-Taxi soll dann auch der erste Taxi-Dienstleister mit einsteigen.
Lutz Aigner, HVV-Geschäftsführer: „hvv switch steht für zukunftsweisende Mobilität: Wer ohne eigenes Auto schnell und flexibel durch die Stadt kommen möchte, ist bei uns richtig.“ Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Jetzt kommt richtig Leben in die Sache. Wir nähern uns dem Ziel, die gesamte städtische Mobilität in einer App zu liefern – und zwar ohne Absprünge von einer zur anderen Anwendung. Und das ist entscheidend: Im smarten Zusammenspiel aller Sharing-Angebote liegt der Schlüssel zum Hamburg-Takt.“
Neuen Mobilitätskomfort bieten im kommenden Jahr auch die hvv switch-Punkte: So sollen freie Stellflächen auf hvv switch-Punkten in der App über eine Verfügbarkeitsanzeige sichtbar werden. Außerdem wird hvv switch auch e-mobil: Im Rahmen der Bestrebungen zur Elektrifizierung des städtischen Verkehrs werden bis zum Jahr 2022 knapp 40 Ladesäulen für die Elektro-Fahrzeuge der Partner an hvv switch-Punkten in Betrieb gehen. Die Standorte Kellinghusenstraße, Christuskirche, Dammtor und Barmbek sind kürzlich als erste ans Netz gegangen. Der erste hvv switch-Punkt in Hamburg am Berliner Tor wird derzeit ebenfalls mit Ladeinfrastruktur ausgestattet und wird zum Ende des Jahres fertiggestellt.
2020 ging hvv switch mit dem HVV-Ticketing sowie der MOIA-Buchung an den Start. Außerdem wurde die App im Rahmen einer Kooperation mit Google in die Maps-Anwendung integriert und somit der Ticketkauf direkt aus der Navigation heraus ermöglicht. Dabei werden sukzessive auch die Echzeitdaten der HOCHBAHN-Busse in die Kartenansicht integriert, sodass Nutzerinnen und Nutzer die Position der Fahrzeuge auf dieser verfolgen können. Seit Launch der App Ende Juni wurde hvv switch über 60 000 Mal heruntergeladen.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Weitere Informationen   

25 Setra Low Entry Busse für Hessen und Sachsen

Die Medenbach Traffic GmbH sowie die Regiobus Mittelsachsen GmbH erneuen ihren Fuhrpark mit Setra Low Entry Fahrzeugen.
Die insgesamt 16 neuen S 415 LE business von Medenbach werden auf den Liniennetzen Weilburg und Weilburg-Ost in Dienst genommen und ersetzen damit die hier bislang eingesetzten Überlandbusse der Ulmer Marke. Die neuen Low Entry Busse sind jeweils mit 42 Sitzplätzen, Böden in eleganter Holzoptik, Sondernutzungsflächen für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie mit Anzeigesystemen, die Echtzeitinformationen bereitstellen, ausgestattet. Um den Fahrern höchstmöglichen Schutz vor Corona-Infektionen durch Passagiere zu gewährleisten, hat das Unternehmen die neuen Niederflurbusse mit vollflächigen Fahrerschutztüren aus Polycarbonat ausgerüstet, die Daimler Buses speziell für die Setra LE business Fahrzeuge entwickelt hat.
Die Medenbach Traffic GmbH bedient im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil und des Rhein-Main-Verkehrsbundes Buslinien im Landkreis Limburg-Weilburg und dem Lahn-Dill-Kreis. Der moderne Fuhrpark erfüllt strengste Umweltschutzbestimmungen und ist mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet.
Regiobus Mittelsachsen nimmt neun neue Busse der Setra MultiClass in Betrieb. Die sieben S 415 LE business bieten jeweils 45 Fahrgästen, die zwei S 416 LE business jeweils 49 Passagieren einen Sitzplatz. Die 12,3 m und 13 m langen Low Entry Busse werden auf verschiedenen Linien im Landkreis Mittelsachsen eingesetzt. Mit der Übernahme der Setra Busse im Neu-Ulmer Kundencenter erneuert das sächsische Unternehmen einen Teil seiner Busflotte.
Insgesamt hat Regiobus Mittelsachsen, die jährlich über 13 Millionen Passagiere befördert, 235 Fahrzeuge im Einsatz und beschäftigt an fünf Betriebshöfen über 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um höchstmögliche Sicherheit vor Corona-Infektionen zu gewährleisten, sind die neuen Niederflurbusse jeweils mit vollflächigen Fahrerschutztüren ausgerüstet.

Quelle: Daimler Truck AG

Neue Hochflur-Stadtbahn in Köln eingetroffen

Der erste von insgesamt 20 modernen Hochflur-Stadtbahnwagen ist in der Nacht auf Freitag (11.12.2020) in Köln eingetroffen. Das Fahrzeug wurde mit einem Tieflader aus Bautzen über Eisenhüttenstadt in die Hauptwerkstatt der Kölner Verkehrs-Betriebe (KV)B in Weidenpesch gebracht. Die KVB hatte im Jahr 2015 den Auftrag über die Lieferung der Bahnen an den Hersteller Bombardier Transportation vergeben. Der Bestellung vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, die gemeinsam mit der Rheinbahn durchgeführt wurde.
Die neuen Fahrzeuge sollen einen Teil der Altfahrzeuge, die seit Ende der 1970er beziehungsweise den 1980er Jahren in Betrieb sind, ersetzen. Sie sollen aber auch den Fahrzeugpark erweitern, da durch ein stetig erweitertes ÖPNV-Angebot dringend weitere Bahnen benötigt werden. Derzeit hat die KVB 382 Stadtbahn-Fahrzeuge. Die neuen Bahnen werden später im gesamten Hochflurnetz einsetzbar sein. Das Investitionsvolumen für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge liegt bei rund 60 Millionen Euro.
Ein zweites Fahrzeug soll noch im Dezember 2020 angeliefert werden. Beide Bahnen werden in den nächsten Monaten ausgiebig getestet. Bei der Vielzahl von Erprobungen und Messungen geht es unter anderem um die Fahrzeugkonstruktion, um Fahrverhalten, Türsteuerung, Bremssysteme, Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystem, um Fahrzeug- und Zugsteuerung, Streckenprüfungen oder Geräusch- und Vibrationsprüfungen.
Die Fahrzeuge besitzen Klimaanlagen und eine Luftfederung, die den Komfort für die Fahrgäste und das Fahrpersonal erhöhen sollen. Die äußeren Fahrtzielanzeigen erlauben eine schärfere Darstellung und einen höheren Kontrast, um die Lesbarkeit zu verbessern. Im Innenraum sind die Bahnen mit Multifunktionsanzeigern ausgestattet, auf denen später Fahrgastinformationen oder auch Werbung gezeigt werden können.
Das jetzt folgende Inbetriebnahme- und Erprobungsprogramm mit zwei Fahrzeugen wird bis Mitte 2021 andauern. Ab Juli 2021 ist der Einsatz im Fahrgastbetrieb geplant. Ab Ende 2021 werden auch die restlichen 18 Fahrzeuge annähernd in einem Zwei-Wochen-Takt angeliefert und in die Inbetriebnahme gehen. Die Auslieferung der insgesamt bestellten 20 Hochflurfahrzeuge der Baureihe HF6 wird dann im Jahr 2022 abgeschlossen sein.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG