Innovation von HÜBNER schützt Fahrpersonal vor Coronaviren

Gesundheitsschutz und die Sicherung von Ticketeinnahmen: Für beides soll nun ein hochwertiges Fahrerschutzsystem sorgen, das die HÜBNER-Gruppe aus Kassel in den vergangenen Monaten mit der Kasseler Verkehrsgesellschaft entwickelt hat. Das System – bestehend aus Trennscheiben mit Sicherheitsglas und antiviralen Oberflächen – wurde mittlerweile in alle 78 Linienbussen der Verkehrsgesellschaft verbaut. „Der Einbau der TÜV-geprüften Abtrennung erlaubt uns einen weiteren großen Schritt Richtung Alltag. Mit den Trennscheiben schützen wir Personal und Fahrgäste vor dem Coronavirus“, erklärt KVG-Vorstand Dr. Thorsten Ebert. „Das System, das für alle Bustypen nachgerüstet werden kann, bietet im Gegensatz zu den bisherigen Lösungen aus Kunststoff einen langanhaltenden, zuverlässigen Schutz ohne die bekannten Sichtprobleme, da die Glasscheibe ist kratzfest und entspiegelt“, so HÜBNER-Geschäftsführer Helge Förster.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Mobilitätswende trotz Covid-19 realisieren – Verkehrsunternehmen müssen noch aktiver sein

Die Verkehrsunternehmen befinden sich durch die Covid-19-Pandemie in einer schwierigen Situation. Auf der einen Seite sinken die Einnahmen, da die Kunden seltener zum Arbeitsplatz müssen oder aus Sorge vor einer Ansteckung den ÖPNV meiden. Auf der anderen Seite steigen die Kosten aufgrund zusätzlicher Hygienevorschriften, die umzusetzen sind und anderer Faktoren. Trotz staatlicher Unterstützung wird immer klarer, dass dadurch der Einbruch nicht vollumfänglich abgefedert werden kann. Die Verkehrsunternehmen müssen also selbst noch aktiver werden. Sie sollten deshalb die Krise als Chance zur Veränderung nutzen und die angestrebte Mobilitätswende weiter als zentrales Ziel verfolgen.

Staatliche Hilfen als erste Unterstützung in der Not

Nach dem Ausbruch der Pandemie im März dieses Jahres gelang es, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland weitestgehend aufrechtzuerhalten. Auch an Wochentagen wurden Sonn- und Feiertag- oder Ferienfahrpläne gefahren. Dennoch fehlte zumeist das Vertrauen der Fahrgäste vor Covid-19 sicher zu sein – auch ohne bekannte Ansteckungsfälle.

Autor:

Alexander Möller ist Senior Partner im Kompetenzzentrum Transportation von Roland Berger.


Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der aktuellen Sept/Okt-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Den vollständigen Beitrag können Sie in der digitalen Ausgabe hier lesen oder als Einzelheft bzw. als Abo hier bestellen.


Neues Update für die App der Nahverkehrs-praxis erschienen

Die digitalen Ausgaben der Nahverkehrs-praxis können Sie mit unserer App lesen. Für die App ist nun ein Update erschienen und zeigt ein neues und modernes Design und eine verbesserte Stabilität. Laden Sie jetzt das Update in Ihrem App-Store herunter. Zu Apple geht es hier und zu Google hier.

Sie kennen unsere App noch nicht? Die digitale Ausgabe erscheint immer am Abend vor dem Erscheinungstermin der Printausgabe, nutzen Sie unsere Multimedia-Inhalte und sehen Sie sich die Bildergalerien und Videos der Hersteller an. Verpassen Sie mit den Push-Meldung auch keine Neuigkeiten und lesen Sie die Nahverkehrs-praxis auch unterwegs! Übrigens: In Ihrem Print-Abo sind fünf digitale Zugriffe enthalten. Sie erhalten unsere Ausgaben noch nicht? Hier stöbern.

Sie haben noch kein Abonnement? Schreiben Sie uns an vertrieb@arnoldverlag.de oder stöbern Sie hier in unserem Shop. Falls Sie Ihre Abo-ID nicht zur Hand haben oder es Probleme beim Log-In gibt: Geben Sie uns gerne Bescheid: 0231 3369 44.

Digital lesen am PC oder mit der App

Printheft bestellen

Exklusives Interview: „Der ÖPNV ist ein sicheres, umweltschonendes und sauberes Verkehrsmittel – jetzt mehr denn je“

Interview mit dem Virologen Prof. Dr. Schmidt-Chanasit

Corona lässt uns Busse und Bahnen meiden: Zu viele Menschen, zu viel Nähe, zu großes Infektionsrisiko, denken offenbar viele. Die Fahrgastzahlen steigen nur langsam wieder an. Während des Shutdowns sanken sie auf 20 bis 30 %, aktuell liegen sie bei 70 bis 80 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind die Sorgen eher unbegründet, sagt der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Der Professor meint: Mit den AHA-Regeln Abstand, Hygiene und Alltagsmaske lässt sich auch der ÖPNV nutzen. Schon früh hat er vor einer gewissen Daueraufgeregtheit gewarnt. Sie könne zu einer „Corona-Müdigkeit“ führen und dazu, dass die Menschen sich nicht mehr an die AHA-Regeln halten. Diese könne man allerdings gar nicht genug kommunizieren, so Schmidt-Chanasit. Ulrich Sieg hat mit ihm gesprochen.

Nahverkehrs-praxis: Herr Professor Schmidt-Chanasit, wie gut haben wir in Deutschland bisher das Corona-Virus im Griff?

Schmidt-Chanasit: Bislang ist Deutschland bekanntlich ziemlich gut durch die Pandemie gekommen. Nach meiner Wahrnehmung hat das vor allem mit der föderalen Struktur der Bundesrepublik zu tun, mit dem hohen Niveau unserer medizinischen Versorgung und ganz besonders mit der hervorragenden Arbeit unserer Gesundheitsämter. Es scheint von Vorteil zu sein, dass bei uns der Infektionsschutz und die Gesundheitsversorgung regional organisiert sind. Auch das Hausarztmodell gibt es so in anderen Ländern nicht. In Italien geht man gleich ins Krankenhaus, womöglich bereits in infektiösem Zustand. Hier ist die Hausarztpraxis erste Anlaufstelle – und zwar erstmal telefonisch oder das Gesundheitsamt. Die arbeiten auch jetzt noch am Anschlag und leisten wirklich Großartiges.

Nahverkehrs-praxis: Müssen wir uns dennoch weiter Sorgen machen?

Schmidt-Chanasit: Über Wochen haben wir sehr wenige Neuinfektionen registriert, vor allem hier in Hamburg. Offenbar haben sich die Bürgerinnen und Bürger sehr konsequent an die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen gehalten. Es gab eine Zeit, in der selbst wir im Tropeninstitut gedacht haben: Eigentlich gibt es in Hamburg kaum noch einen Ort, an dem man sich anstecken könnte. Trotzdem halten wir weiter Abstand zueinander, und wo das nicht möglich ist, tragen wir einen Mund-Nasen-Schutz. Aber offenbar ist das nicht überall so. Ein weiterer Anstieg der Neuinfektionen muss verhindert werden.

Nahverkehrs-praxis: Wir hören zunehmend von unvernünftigem Verhalten einer Reihe von Menschen, von feierlustigen Partygängern ohne Masken und ohne Einhaltung von Abstandsregeln sowie von Rückkehrern aus sogen. Risikoländern. Ist die Gefahr einer zweiten Corona-Welle bereits absehbar?

Schmidt-Chanasit: Eine Kollegin von mir hat das mit dem schwierigen Versuch verglichen, Milch auf dem Herd vor sich hin köcheln zu lassen. Wenn Sie nicht aufpassen, kocht die Milch über und macht eine Riesensauerei. Deshalb müssen Sie permanent danebenstehen und die Temperatur regeln. So ist es auch mit den Lockerungen: Wir kommen weder durch die Pandemie, indem wir den Herd ausstellen, also alles dichtmachen, noch, indem wir die Platte auf neun stellen, also so leben wie letztes Jahr noch. Wir müssen Konzepte finden, sicher zu reisen, zu feiern, zu arbeiten, zu lernen, zu handeln. Selbst angemeldete Prostitution soll demnächst in Norddeutschland wieder erlaubt sein, weil sich da soloselbständige Prostituierte zusammengetan und ein bestechendes Hygienekonzept entwickelt haben. Für das Pandemiemanagement ist das schlicht eine Frage der Risikoabwägung: Wenn wir die Infektionszahlen im Griff behalten wollen, müssen wir die Infektionsketten nachvollziehen und unterbrechen können. Und das können wir nicht bei illegalen Parties oder illegaler Prostitution.

Nahverkehrs-praxis: Eigentlich sind die präventiven Grundregeln für alle doch ganz einfach: Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen und einfache Hygieneregeln, wie z.B. häufiges Händewaschen, einhalten. Sind dies die besten und wirkungsvollsten präventiven Schutzmaßnahmen?

Schmidt-Chanasit: Ja, aber es fällt uns offenbar schwer, diese beizubehalten, wenn die Infektionszahlen gerade sehr niedrig sind. Da spielen auch kulturelle Aspekte eine große Rolle. Es gehört schon einiges dazu, eine ausgestreckte Hand nicht zu schütteln oder die beste Freundin nicht zu umarmen. Sie können nicht von heute auf morgen eine Begrüßungskultur ändern. Wir kennen das von anderen Epidemien, in Afrika z.B. oder China. Auch da gab und gibt es kulturelle Besonderheiten, etwa die Verwendung von Wildtieren, Bestattungsrituale und dergleichen. Aber es hilft nichts: Bis auf weiteres müssen wir die AHA-Regeln anwenden, das heißt: Abstand wahren, Hygiene einhalten und dort Alltagsmasken tragen, wo kein Abstand möglich ist. So viel Konsequenz und Solidarität kann jede/r aufbringen.

Nahverkehrs-praxis: Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Bussen und Bahnen ist ein ausreichender Abstand in den Fahrzeugen nicht immer einzuhalten. Genau deshalb ist hier das konsequente Tragen von Masken als Pflicht vorgeschrieben. Sehen Sie die Maskenpflicht hier als guten und ausreichenden Schutz vor einer Infizierung?

Schmidt-Chanasit: Die Maskenpflicht ist ein Baustein in einem Gesamtkonzept. Hinzu kommt, dass Bahnen und Busse ja gut durchlüftet sind durch das regelmäßige Öffnen der Türen. Außerdem setzen die Verkehrsbetriebe zusätzliche Wagen ein und haben ihre Taktzahl erhöht. Das alles trägt dazu bei, das Infektionsrisiko zu senken.

Nahverkehrs-praxis: Würden Sie dabei zwischen Fahrzeugen und Bahnhöfen unterscheiden? Sind hier differenziertere Schutzmaßnahmen sinnvoll?

Schmidt-Chanasit: Unbedingt. Maskentragen ist ja nun wirklich kein großes Zugeständnis, aber auf Dauer durchaus anstrengend. Wenn ich allein auf dem Bahnsteig sitze, kann ich daher selbstverständlich die Maske abnehmen. Aber ich glaube, inzwischen haben wir alle ein ganz gutes Gefühl für Abstände, durchlüftete Räume und Menschenmengen bekommen. Das muss man auch nicht überregulieren.

Nahverkehrs-praxis: Auch relativ oft berührte Oberflächen in Fahrzeugen und Bahnhöfen werden häufig desinfiziert, um sogen. Schmierinfektionen zu vermeiden. Ist das überhaupt erforderlich?

Schmidt-Chanasit: Schmierinfektionen sind nach aktuellem Forschungsstand nicht der Hauptübertragungsweg von Sars-COV-2, sondern Tröpfcheninfektionen. Aber selbstverständlich macht es Sinn, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Denn wir fassen uns etwa 800 Mal pro Tag ins Gesicht.

Nahverkehrs-praxis: Die Verkehrsunternehmen praktizieren darüber hinaus weitere präventive Maßnahmen, wie z.B. den Verzicht des Verkaufs von Tickets beim Fahrer, oder das automatische Öffnen aller Türen, um die Ansteckung ihrer Fahrgäste in Fahrzeugen und Anlagen weitestgehend zu vermeiden. Kann man nach Ihrer Einschätzung den Menschen damit insgesamt deren Sorge vor der Nutzung des ÖPNV nehmen?

Schmidt-Chanasit: Hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgends im Leben, auch nicht in einer Pandemie. Nicht nur der Staat muss da eine Risikoabwägung vornehmen, auch wir als Privatpersonen müssen das. Ich selbst bin Pendler. Ich pendele zwischen Berlin und Hamburg. Welches Risiko ist da wohl höher: dass ich mich im ICE, wo alle mit Mund-Nasen-Schutz sitzen, mit Corona infiziere, oder dass ich auf der A24 einen Unfall mit meinem Auto baue? Ziemlich sicher Letzteres. Für mich ist der ÖPNV ein sicheres, umweltschonendes und sauberes Fortbewegungsmittel – jetzt mehr denn je.

Nahverkehrs-praxis: Verschiedene Untersuchungen und Statistiken zeigen, dass die Nutzung des ÖPNV bisher keine relevante Quelle von Infektionen war. Entspricht dies auch Ihrer Erfahrung, oder liegen Ihnen dazu weitere Erkenntnisse vor?

Schmidt-Chanasit: Das entspricht auch meinem Kenntnisstand. Allgemein kann man dazu sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung mit der Reisedauer und mit der Anzahl der Mitreisenden steigt. Im ÖPNV sind die durchschnittlichen Reiseweiten aber relativ kurz.

Nahverkehrs-praxis: Abschließend noch eine Frage: Was würden Sie den Fahrgästen und den ÖPNV-Unternehmen ergänzend zu den vorangegangenen Ausführungen noch empfehlen, um weiterhin entspannt und ohne Angst den ÖPNV als wichtiges Rückgrat der Mobilität zu nutzen?

Schmidt-Chanasit: Lassen Sie uns alle die AHA-Regeln beherzigen, Abstand halten, Hände waschen, Alltagsmasken tragen, wo kein Abstand möglich ist, kurz: konsequent und solidarisch sein, Rücksicht nehmen, aufeinander achtgeben! Dann wird es uns gelingen, gut durch die Pandemie zu kommen, ohne auf zu viele Dinge, zu viele Wege und zu viele Gewohnheiten zu verzichten. So können wir alle dazu beitragen, dass die Milch nicht überkocht.

Nahverkehrs-praxis: Herr Professor Schmidt-Chanasit, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der aktuellen Sept/Okt-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Den Beitrag können Sie auch in der digitalen Ausgabe hier lesen oder als Einzelheft bzw. als Abo hier bestellen.

Kennen Sie schon unseren Sondernewsletter zur aktuellen Covid-19 Situation? Hier finden Sie zahlreiche Themen rund um Corona und ÖPNV.

Zukunft klimafreundlicher Mobilität

Bis zum Erscheinen der Nahverkehrs-praxis 9/10-2020 am 17. September 2020 veröffentlichen wir jeden Tag vorab zwei Statements aus dem „Ausblick der Fachbeiratsmitglieder der Nahverkehrs-praxis auf den öffentlichen Personenverkehr in der Corona-Krise“. Die Statements aller Fachbeiratsmitglieder lesen Sie in der Printausgabe.

ÖPNV muss pandemieresistenter werden Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer, Universität Kassel, Leiter Fachgebiet Verkehrsplanung und -systeme

Die Corona-Pandemie hat das Leben erheblich verändert und damit auch starke Auswirkungen auf Mobilität und Verkehrsnachfrage. Während die Verkehrsbelastungen im Kfz-Verkehr das alte Niveau wieder erreicht oder teilweise überschritten haben, liegt die Fahrgastnachfrage im ÖPNV je nach Kommune aktuell bei 50 bis 75% der vergleichbaren Nachfrage vor Corona. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben Homeoffice, Online-Lehre an Hochschulen und eingeschränktem Schulbetrieb haben viele Menschen Angst vor einer Ansteckung und meiden daher den ÖPNV.
Die Herausforderungen unserer Zeit wie Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt, Verkehrs- und Energiewende bleiben auch in und nach Corona-Zeiten weiterhin aktuell und erfordern eine umfassende Lösung. Der ÖPNV ist und bleibt dabei ein sehr wichtiger Baustein für Klima- und Umweltschutz sowie für mehr Lebensqualität, vor allem in den Städten. Um Menschen für den ÖPNV (wieder) zu gewinnen, muss der ÖPNV pandemieresistenter werden – denn auch nach Corona werden Teil der Bevölkerung deutlich sensibler auf Grippewellen und gesundheitliche Risiken reagieren. Neben Aufklärung sind auch neue Konzepte für mehr Abstand und Sicherheit in Öffentlichen Verkehrsmitteln erforderlich: Das bereits vor der Pandemie umstrittene Maß von 4 Fahrgästen auf einen Quadratmeter bei der Bemessung muss geändert werden. Mehr Abstand bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Komfort beim Reisen. Ein erheblicher Ausbau des ÖPNV mit neuen Linien und einer höheren Bedienungshäufigkeit ist für Klimaschutz und Verkehrswende dringend nötig – eine schnellere Umsetzung schafft mehr Abstand und ist damit ein Aspekt eines pandemieresistenten ÖPNV. Diese Umsetzung kostet natürlich viel Geld, sie ist aber erheblich günstiger als die Folgekosten einer autoorientierten Politik.

Lesen Sie den kompletten Beitrag mit allen Statements in der aktuellen Sept/Okt-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis! Den vollständigen Beitrag können Sie in der digitalen Ausgabe hier lesen oder als Einzelheft bzw. als Abo hier bestellen.

Weltpremiere für den Notbremsassistenten Active Brake Assist 5 im Omnibus

Der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Fahrradfahrer ist Mercedes-Benz ein besonderes Anliegen. Vor allem im Linienverkehr von Omnibussen hat dieses Thema herausragende Bedeutung. Der neue Überlandbus Mercedes-Benz Intouro ist der erste Omnibus mit dem Notbremsassistenten Active Brake Assist 5 – kurz ABA. Das auf Wunsch lieferbare Assistenzsystem kann als weltweit erster Notbremsassistent für Omnibusse jetzt eine automatisierte Vollbremsung auf sich bewegende Personen ausführen. Darüber hinaus kann ABA 5 wie sein Vorgängersystem ABA 4 innerhalb der Systemgrenzen eine automatisierte Vollbremsung bis zum Stillstand auf stehende und bewegte Hindernisse ausführen.

Quelle: Daimler AG

Erstmaliger Coradia iLint-Einsatz bei den ÖBB

In Wien startet heute (11.9.2020) eine neue Ära: Bis Ende November wird erstmals ein Wasserstoffzug im regulären Fahrgastbetrieb der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eingesetzt. Der von Alstom im niedersächsischen Salzgitter gebaute Coradia iLint hat Brennstoffzellen an Bord, die Wasserstoff und Sauerstoff in Strom umwandeln und so den Schadstoffausstoß auf Null reduzieren.
Nach dem erfolgreichen Testbetrieb in Norddeutschland zwischen 2018 und 2020 wird sich der Coradia iLint nun drei Monate lang in Österreich bewähren und Passagiere auf geografisch anspruchsvollem Strecken befördern.
„Mit dem Einsatz im regulären Fahrgastbetrieb der ÖBB hat unser Innovationsprodukt Coradia iLint den nächsten Meilenstein erreicht“, sagte Dr. Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Wiener Hauptbahnhof. „Die emissionsfreie Antriebstechnologie des Coradia iLint bietet eine klimafreundliche Alternative zu konventionellen Dieselzügen, gerade auf nichtelektrifizierten Strecken. Ich freue mich besonders, dass mit den ÖBB ein starker und langfristiger Partner auf dem europäischen Mobilitätsmarkt von unserer Technologie und ihren Vorteilen überzeugt ist.“
„Wir verstehen uns ganz klar als Pioniere beim Testen der Wasserstofftechnologie auf der Schiene. Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs gestalten wir mit technologischen Alternativen die Mobilität der Zukunft aktiv mit“, betont Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG anlässlich der Premierenfahrt des Wasserstoffzugs.

Quelle: Alstom

Magdeburg beauftragt MVB für weitere 22 Jahre mit dem Nahverkehr

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe bleiben der Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Landeshauptstadt Magdeburg bis mindestens 2042. Die Landeshauptstadt hat mittels öffentlichen Dienstleistungsauftrag die Erbringung der Leistungen direkt an die MVB vergeben. Der Magdeburger Stadtrat hat 2019 beschlossen, die Magdeburger Verkehrsbetriebe weiterhin mit den Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt mittels öffentlichen Dienstleistungsauftrag zu beauftragen. Die Stadt macht damit von der nach EU-Recht gegebenen Möglichkeit der Direktvergabe von ÖPNV-Leistungen Gebrauch.
In Städten und Gemeinden dürfen zu erbringende Nahverkehrsleistungen direkt an eigene kommunale Unternehmen vergeben werden. Allerdings muss die Absicht zur geplanten Direktvergabe europaweit öffentlich angekündigt werden. Wettbewerber haben dann drei Monate Zeit, einen eigenen Antrag dafür abzugeben. Bei der Vergabe bekommen eigenwirtschaftliche bzw. kostendeckende Anträge den Vorzug gegenüber gemeinwirtschaftlichen bzw. öffentlich unterstützten Betreibern. In Magdeburg gab es keinen konkurrierenden eigenwirtschaftlichen Antrag. Dies ist Zeichen dafür, dass die MVB wirtschaftlich gut aufgestellt ist.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe

Stellenstreichungen und Verlagerung von Standorten bei MAN

Der Vorstand der MAN SE und der MAN Truck & Bus SE hat heute (11.9.2020) den Gesamtbetriebsrat über Pläne informiert, die eine umfassende Neuaufstellung des Unternehmens vorsehen. Ziel der konsequenten Neuausrichtung ist es, MAN Truck & Bus deutlich digitaler, automatisierter und nachhaltig profitabel zu machen. Außerdem gilt der Fokus künftig alternativen Antriebssystemen.
Bereits heute bietet MAN seinen Kunden ein modernes Produktportfolio in den Bereichen Lkw, Bus und Transporter. Die Nutzfahrzeugbranche befindet sich jedoch im Umbruch. Dementsprechend vollzieht auch MAN eine grundlegende Transformation. Ab Mitte des Jahrzehnts soll MAN zu den führenden Nutzfahrzeugherstellern im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe zählen. Damit stellt MAN sicher, die verschärften CO2-Regularien der EU einzuhalten und wird seinem Anspruch als nachhaltiges und innovatives Unternehmen auch in Zukunft gerecht. Auf Basis heutiger Technologien und Strukturen wird ein erfolgreiches Geschäftsmodell bereits in wenigen Jahren kaum mehr möglich sein. Um jedoch weiter in die Zukunftsfelder alternative Antriebe, Digitalisierung und Automatisierung investieren zu können, muss MAN zunächst einen umfassenden Restrukturierungsprozess durchlaufen. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Ertragslage. Die Corona-Krise hatte die ohnehin angespannte Ertragssituation des Unternehmens weiter verschlechtert: Im ersten Halbjahr wies MAN Truck & Bus einen Verlust in Höhe von 387 Mio Euro aus. Zur Umsetzung der Transformationspläne hat die Unternehmensführung der Arbeitnehmerseite heute vertrauensvolle Gespräche angeboten.
Die derzeitigen Überlegungen umfassen den Abbau von bis zu 9.500 Stellen in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg. In diesem Zusammenhang sind teilweise Verlagerungen von Entwicklungs- und Produktionsprozessen an andere Standorte geplant. Damit stehen auch der Produktionsstandort Steyr sowie die Betriebe in Plauen und Wittlich zur Disposition. Details über eine sozialverträgliche Vorgehensweise sind Teil der Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung.

Quelle: MAN Truck & Bus

RBO-Schulbusse sind sicher

Viele Tausend Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig auf dem Schulweg und in ihrer Freizeit von den privaten Busunternehmen der Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH (RBO) im bodo-Verkehrsverbund sicher an ihr Ziel gebracht. Damit die Busse allen Sicherheitsansprüchen genügen, hat die RBO mit 72 Bussen an dem landesweiten Schulbus-Check teilgenommen.
Die Ergebnisse des Projektpartners DEKRA können sich erneut sehen lassen. „Nichts zu beanstanden“, lautet das Ergebnis von Thomas Acker, Leiter der DEKRA-Niederlassung in Ravensburg.
Die Corona-Pandemie hat den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) über Nacht verändert. Seither gelten für das Bus- und Bahnfahren im bodo hohe Hygieneregeln: Trennschutzwände für das Fahrpersonal in den Bussen wurden installiert und auch die Maskenpflicht eingeführt. Die weiterhin geltenden Corona-Schutzverordnungen der Länder Baden-Württemberg und Bayern sind maßgeblich für die Verkehrsunternehmen im bodo sowie deren Personal und Fahrgäste.

Quelle: Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH