Trotz Corona: Schienenbranche bleibt Beschäftigungsmotor

Zwei Drittel der Unternehmen wollen in den nächsten 12 Monaten wieder zusätzliche Arbeitnehmer einstellen. Nur zwei Prozent planen einen Stellenabbau. Dies zeigt eine Branchen-Umfrage des Karriereportals Schienenjobs.de, das die Allianz pro Schiene und index Internet und Mediaforschung gemeinsam betreiben.
Besonders gefragt sind laut der Umfrage Lokführer, Fahrdienstleiter und Zugbegleiter. Aber die Firmen suchen auch stark in den technischen Berufen, also Ingenieure, Architekten oder Konstrukteure. Der Personalbedarf erstreckt sich über die gesamte Schienenbranche.
„Die Bahnindustrie sucht weiterhin qualifiziertes Personal, beispielsweise für die Inbetriebnahme von Schienenfahrzeugen und in der Leit- und Sicherungstechnik. Aber auch andere Bereiche im Schienensektor wollen ihren Personalbestand aufstocken“, sagte Gisela Rose-Bauch, Sprecherin des Allianz pro Schiene-Recruiting-Netzwerkes.
Wie die Branchenumfrage zeigt, haben die Corona-Einschränkungen den langfristigen Beschäftigungsaufschwung unterbrochen, ihn jedoch nicht gestoppt. 33 Prozent der befragten Arbeitgeber mussten auf dem Höhepunkt der Krise Kurzarbeit anmelden, 67 Prozent konnten darauf verzichten. Ein Drittel der Unternehmen hat derzeit bis zum Dezember Kurzarbeit angemeldet, weitere 10 Prozent sogar bis zum Februar 2021. Durchschnittlich dauert die Kurzarbeit sechs bis sieben Monate. Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass mit 92 Prozent der ganz überwiegende Teil der Schienenbranche ohne einen Personalabbau auskam. Lediglich acht Prozent mussten die Belegschaft verkleinern.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Das europäische Entwicklungsprojekt Safe4RAIL-2

Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Safe4RAIL-2 arbeitet die Liebherr-Transportation System intensiv mit sieben Konsortial-Partnern an der Entwicklung der nächsten Generation eines Zugsteuerungsüberwachungssystems (Train Control Monitoring Systems, TCMS).  Ziel dabei ist es, neue Zugstandards zu definieren, den Weg für deterministische Kommunikation sowie sichere und interoperable Verbindungen zu ebnen und gleichzeitig die Effizienz und Sicherheit von TCMS zu erhöhen. In Zusammenhang damit werden wegweisende Methoden und Werkzeuge zur modellbasierten Entwicklung in der Bahnindustrie abgestimmt und implementiert.

Quelle: Liebherr-Aerospace & Transportation SAS

RMV-App wird lokaler

Ab dem 22. Juli können Nutzerinnen und Nutzer auch ausgewählte lokale Inhalte aus ihrer Stadt in der RMV-App aufrufen. Egal, ob es um die Öffnungszeiten der örtlichen Mobilitätszentrale geht, um Freizeitverkehre, Ausflugstipps oder Neuigkeiten zu Schulverkehren und Verkehrshinweisen: Über die lokalen Seiten innerhalb der RMV-App erhält der Fahrgast noch passgenauere Informationen darüber, was in seinem direkten Umfeld passiert. Zum Start des Pilotprojekts stellen die Frankfurter Partner VGF und traffiQ sowie die Wiesbadener ESWE Verkehr Informationen aus ihrem Gebiet bereit. Kommt das Projekt in diesen Städten gut an, ist eine Ausweitung auf weitere Partner im Verbund angedacht.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH  

Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Alternativen im Vergleich zu Dieseltriebzügen

Batterietriebzüge (BEMU) und Brennstoffzellentriebzüge (HEMU) sind klimaneutrale Alternativen zu Dieseltriebzügen (DMU), die derzeit im Nah- und Pendlerverkehr eingesetzt werden. Allerdings beträgt der monetäre Unterschied zwischen der wirtschaftlichsten und der teuersten Alternative z.B. auf den Strecken des „Netzes Düren“ bis zu satte 59 Mio. Euro. Wie die Technologieorganisation Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in einer neuen Studie errechnete, sind BEMU ähnlich wirtschaftlich wie Triebzüge, die ihre Energie über die Oberleitung beziehen. Am teuersten und unwirtschaftlichsten sind HEMU – noch vor DMU, die aufgrund ihres Schadstoffausstoßes und schädigenden Beitrags zur Klimaveränderung mittelfristig aus dem Verkehr gezogen werden. Die Experten gingen in ihrer Berechnung von einer im Bahnverkehr typischen Laufleistung von 30 Jahren aus.
Die Wirtschaftlichkeit von batteriebetriebenen Zügen ist signifikant höher als die von wasserstoffbetriebenen. So ist der HEMU in Anschaffung, Betrieb, Wartung um bis zu 35 Prozent teurer als der BEMU. „Um diesen Unterschied zu verifizieren, haben wir zusätzlich zur Ermittlung der Kapitalwerte auch eine aufwändige Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Und hier erkennen wir, dass der Unterschied signifikant ist. Egal wie man es auch dreht oder wendet. Das Batteriekonzept bleibt immer vorne. Auf den typischen Pendlernebenstrecken, wo derzeit noch DMU eingesetzt werden, ist der Wasserstofftriebzug immer die wirtschaftlich ungünstigere Lösung. Auch für uns war das eine überraschende Erkenntnis“, sagt Dr. Wolfgang Klebsch, Autor der Studie und Mobility-Experte beim VDE. Was den HEMU so teuer macht sind die Energiekosten, die prinzipiell höher sind als die des BEMU oder EMU.

Quelle: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Die Studie ist hier kostenfrei erhältlich.

Ladegerät-Infrastruktur für Bonn und Darmstadt

Heliox hat den Zuschlag für die Implementierung der Ladegerät-Infrastruktur der Bonner und Darmstädter E-Busflotten erhalten. Der Vertrag umfasst nicht nur die Lieferung der Nachtladegeräte, sondern ist als „schlüsselfertiges Gesamtprojekt“ zu erachten. Er umfasst die vollständige Installation und Wartung von Ladestationen und Mittelspannungsanschluss.
Die Heliox-Ladeinfrastruktur ist mit dem verwendeten Flottenmanagementsystem kompatibel. Dies erleichtert die Überwachung der Busse und der Ladeinfrastruktur und ermöglicht ein intelligentes Lademanagement. Auch die Interoperabilität mit mehreren Busmarken ist ein entscheidender Teil der Anforderungen, die zu Beginn der Ausschreibung festgelegt wurden.

Quelle: Heliox

Boom für digitales Ticketing

In vielen Branchen, Industrien und Organisationen hat sich die Digitalisierung in den vergangenen Monaten beschleunigt: Häufig haben digitale Services elementar dabei geholfen, Lieferketten, Geschäftsbetrieb und soziale Dienstleistungsangebote aufrechtzuerhalten. Das gilt auch für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verkehrsunternehmen, die bereits vor der Pandemie auf digitale Lösungen gesetzt haben, konnten die Herausforderungen durch Corona dabei deutlich besser bewältigen. Immer mehr Kunden nutzen die Vorteile von Ticketing Apps wie HandyTicket Deutschland von HanseCom. Dort wurden in den vergangenen Monaten die größten jemals gemessenen Neukunden-Anmeldungen registriert. Im Verhältnis zum monatlichen Jahresdurchschnitt 2019 haben sich im Mai 2020 knapp 30 Prozent mehr neue Nutzer angemeldet, im Juni 2020 waren es sogar fast 60 Prozent. Diese Entwicklung zeigt noch einmal überdeutlich, welchen großen Stellenwert digitale Vertriebskanäle für den ÖPNV haben. Denn mit ihnen kann er den Zugang für seine Kunden so einfach wie möglich gestalten. Und davon profitieren beide Seiten nicht nur in Krisenzeiten.

Quelle: HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH

Recovery-Plan des Europäischen Rates

Statement von Hildegard Müller, Präsidentin Verband der Automobilindustrie (VDA):
 „Wir begrüßen, dass sich der Rat der Europäischen Union auf einen umfassenden Plan zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach der Corona-Pandemie geeinigt hat. Damit wurde trotz der schwierigen Diskussionen ein wichtiges Signal gesetzt, dass die EU handlungsfähig ist und die Kraft zur Einigung besitzt. Dass die Staats- und Regierungschefs ein weitreichendes Unterstützungs-paket auf den Weg gebracht haben, ist in diesen schwierigen Zeiten eine gute Nachricht für alle Volkswirtschaften der 27 EU-Mitgliedsstaaten, die Unternehmen und vor allem für die Menschen in Europa.
Der EU-Rat hat mit dem beschlossenen Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro – davon 390 Milliarden Euro Zuschüsse sowie 360 Milliarden Euro als Kredite – einen Kompromiss gefunden, der im Volumen dem ursprünglichen Vorschlag entspricht. Damit ist es dem Vorsitz und der Präsidentschaft gelungen, einen wichtigen Finanzrahmen zu setzen.
Aus Sicht des VDA kommt es nun darauf an, möglichst schnell konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Viele Unternehmen in Europa sind dringend auf Impulse angewiesen, da sie die Krise nicht ohne ein schnelles Anspringen der Konjunktur und konkrete, zielgerichtete Maßnahmen zur Unterstützung des Neustarts durchstehen können. Sollten die Mittel erst im Laufe des kommenden Jahres fließen und die Unterstützung dann auch erst langsam anlaufen, könnte es angesichts der vielfach angespannten Liquiditätssituation für viele Unternehmen zu spät sein.
Diese Krise trifft die Wirtschaft mit voller Wucht, sie greift insbesondere den industriellen Kern und damit die Basis von Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in Europa an. Diesen industriellen Kern gilt es zu stärken, um auch die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhalten.
Außerdem gilt es, die Konjunktur schnell und umfassend zu beleben, um so die Nachfrage zu stärken und Unternehmen sowie deren Beschäftigten eine Perspektive zu geben. Kommission, Rat und Parlament sollten daher alle Optionen nutzen, die Bewilligung und Auszahlung der Mittel so weit wie möglich zu beschleunigen. Gerade auch die Nachfrageseite muss angekurbelt werden. Die Bundesregierung sollte sich jetzt in Brüssel auch dringend dafür einsetzen, ihr Versprechen eines europäischen Flottenerneuerungsprogramms für Nutzfahrzeuge umzusetzen.”

Quelle: Verband der Automobilindustrie (VDA)

Dr. Klaus Patzak neues Vorstandsmitglied bei Schaeffler

Ab dem 1. August 2020 ist Dr. Klaus Patzak Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG. Dr. Patzak übernimmt die Funktion des Finanzvorstands (CFO) mit Zuständigkeit für Finanzen und IT und löst damit Dietmar Heinrich ab, der die Schaeffler AG vereinbarungsgemäß zum 31. Juli 2020 verlässt, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen.
Dr. Patzak war zuletzt bei Siemens als Managing Partner für ausgewählte Beteiligungsgesellschaften (POC), als Geschäftsführer der Siemens Gas & Power Management GmbH und als Chief Financial Officer (CFO) des neuen Siemens Gas and Power-Geschäfts tätig.

Quelle: Schaeffler Gruppe

MVG bringt MAN Lion’s City E in München auf die Linie

Ab sofort bringt der MAN Lion’s City E auf der MVG-Museenlinie Münchner und Besucher der bayerischen Landeshauptstadt ans Ziel. Damit wird der neue Elektrobus von MAN erstmals in München im Linienbetrieb eingesetzt. Besonderes Augenmerk legt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bei dem Feldversuch auf das Thema Reichweite. Der Die 12 m-Variante des Elektrobusses fährt für einen Feldversuch auf der MVG Museenlinie 100 zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof.

Quelle: MAN Truck & Bus

Den ÖPNV neu denken

Die Corona-Pandemie hat den öffentlichen Nahverkehr schwer getroffen – auch finanziell. Bahnen und Busse sind durchschnittlich nur halb so voll wie in der Zeit davor, fahren aber das komplette Angebot. „Das positive Image und die Zuwächse bei den Fahrgästen sind weg“, sagte auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann beim Auftakt der ÖPNV-Zukunftskommission am Donnerstag in Stuttgart. Umso wichtiger sei nun eine Strategie bis zum Jahr 2030, mit der die Nachfrage gegenüber 2010 verdoppelt werden soll, wie es die Klimaschutzziele des Landes vorgeben. „Wir müssen den ÖPNV neu und groß denken“, so Hermann.

Quelle: StN.de