Breeze-Wasserstoffzugprogramm

Eversholt Rail und Alstom unterstützen die Wasserstoffzugindustrie in Großbritannien und investieren 1 Million Pfund (über 1 Million Euro) in britische Wasserstoffzüge. Damit wird eine völlig neue Zugklasse geschaffen, die erste 600er-Serie.
Mit Hilfe dieser Investition erreicht das Breeze-Wasserstoffzugprogramm die nächste Stufe. Ein schneller Einsatz der mit Wasserstoff betriebenen Breeze-Züge soll die britische Regierung unterstützen, ihre geforderten Dekarbonisierungsziele im Bahnsektor umzusetzen. Die Investition von Alstom und Eversholt Rail in den britischen Wasserstoffzug wird weitere Initiativen im Wasserstoffsektor nach sich ziehen und eine mögliche nachfolgende nationale Wasserstoffstrategie unterstützen.
Die Breeze-Züge werden im Widnes Transport Technology Centre von Alstom gebaut, das sich derzeit zum wichtigsten Zentrum für die Modernisierung von Zügen in Großbritannien entwickelt. Mit dem Start der Serienproduktion entsteht am Standort in Widnes Alstoms weltweites Kompetenzzentrum für Wasserstoffumwandlung. Dadurch werden im Nordwesten Englands mehr als 200 hochqualifizierte Arbeitsplätze im Ingenieurwesen geschaffen. Sie tragen entscheidend zur sogenannten levelling-up Agenda des britischen Premierministers bei.

Quelle: Alstom

Daimler-Bericht zum zweiten Quartal 2020

Die Daimler AG hat heute die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juni 2020 abgeschlossen wurde. Die Kennzahlen sind stark von der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Nachfragerückgang bei Pkw, Transportern, Lkw und Bussen geprägt: Der Konzernabsatz ging um 34% auf 541.800 (Q2 2019: 821.700) Pkw und Nutzfahrzeuge zurück. Der Umsatz sank deutlich um 29% auf 30,2 (Q2 2019: 42,7) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf minus 1.682 (Q2 2019: minus 1.558) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug minus 708 (Q2 2019: plus 2.447) Mio. €. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 1.906 (Q2 2019: minus 1.242) Mio. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts war im Quartal positiv, und die Nettoliquidität des Industriegeschäfts blieb im Vergleich zum ersten Quartal 2020 auf einem soliden Niveau.
Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses ging im zweiten Quartal um 55% auf 61.000 (Q2 2019: 134.900) Fahrzeuge zurück. Das bereinigte EBIT betrug minus 747 (Q2 2019: plus 834) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite minus 12,0% (Q2 2019: plus 7,2%). Die Ergebnisentwicklung war einerseits stark von Volumenrückgängen geprägt. Andererseits trug eine signifikante Reduzierung der Fixkosten positiv zum Ergebnis bei, die auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Erfreulicherweise entwickelt sich der Auftragseingang jetzt in fast allen Kernregionen positiv.

Quelle: Daimler AG

VKU hat alternative Antriebe im Blick

Zwei alternative Antriebsarten werden im Busbereich schon seit einiger Zeit diskutiert – Elektromobilität und Wasserstoff. Auf dem Weg zu einem noch umweltfreundlicheren ÖPNV setzt sich die VKU damit intensiv auseinander und prüft die Einsatzmöglichkeiten im Kreis Unna.
Einen Elektro-Bus mit größerer Reichweite hat die VKU am vergangenen Mittwoch, den 22.07.20, Vertretern von Kreispolitik und Verwaltung vorgestellt. Der stellvertretende Landrat Martin Wiggermann, Sabine Leiße (Leiterin der Stabsstelle für Planung und Mobilität) und Ludwig Holzbeck (Umweltdezernent) nahmen auf Einladung an einer Testfahrt mit dem modernen Bus teil. Der vollelektrische Citea des niederländischen Herstellers VDL hat eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Seine Batteriekapazität beträgt 288 KWh.
Der Wechsel zu neuen Antriebsarten erfordert gemeinsames Handeln, wie VKU-Geschäftsführer André Pieperjohanns betont. „Wir entwickeln unsere Fuhrparkstrategie in enger Abstimmung mit unseren Eigentümern weiter. Derzeit kommen bei der eigenen Flotte der VKU ausschließlich Busse mit den hohen Umweltstandards Euro 5 und Euro 6 zum Einsatz. Bei Elektrobussen muss auch bedacht werden, dass eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden muss.“

Quelle: Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH

Schnelles WLAN für die WestfalenBahn

Über 1,3 Millionen Euro investieren die Auftraggeber der WestfalenBahn, um den Fahrgästen in den Zügen schnelleres WLAN zu bieten. Das Geld stammt von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Region Hannover und dem Regionalverband Großraum Braunschweig. Die Züge sind zwischen Braunschweig, Rheine und Bielefeld (RE60/RE70) sowie Rheine und Emden (RE15) unterwegs. Die WestfalenBahn selbst beteiligt sich mit rund 150.000 Euro.
Mit jeweils 12 Access-Points in den Doppelstockzügen (Linien RE60/RE70), sowie 4 Access-Points in den FIRT3-Triebzügen (Linie RE15) bietet die WestfalenBahn ab sofort ein zuverlässiges Internet aus drei Mobilfunknetzen für ihre Fahrgäste an. Mit konstanten Geschwindigkeiten im LTE-Bereich können die Fahrgäste täglich auf ein Datenvolumen von 1 GB zugreifen – soweit die Netzabdeckung entlang der Strecken dies zulässt.

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)

Trotz Corona: Schienenbranche bleibt Beschäftigungsmotor

Zwei Drittel der Unternehmen wollen in den nächsten 12 Monaten wieder zusätzliche Arbeitnehmer einstellen. Nur zwei Prozent planen einen Stellenabbau. Dies zeigt eine Branchen-Umfrage des Karriereportals Schienenjobs.de, das die Allianz pro Schiene und index Internet und Mediaforschung gemeinsam betreiben.
Besonders gefragt sind laut der Umfrage Lokführer, Fahrdienstleiter und Zugbegleiter. Aber die Firmen suchen auch stark in den technischen Berufen, also Ingenieure, Architekten oder Konstrukteure. Der Personalbedarf erstreckt sich über die gesamte Schienenbranche.
„Die Bahnindustrie sucht weiterhin qualifiziertes Personal, beispielsweise für die Inbetriebnahme von Schienenfahrzeugen und in der Leit- und Sicherungstechnik. Aber auch andere Bereiche im Schienensektor wollen ihren Personalbestand aufstocken“, sagte Gisela Rose-Bauch, Sprecherin des Allianz pro Schiene-Recruiting-Netzwerkes.
Wie die Branchenumfrage zeigt, haben die Corona-Einschränkungen den langfristigen Beschäftigungsaufschwung unterbrochen, ihn jedoch nicht gestoppt. 33 Prozent der befragten Arbeitgeber mussten auf dem Höhepunkt der Krise Kurzarbeit anmelden, 67 Prozent konnten darauf verzichten. Ein Drittel der Unternehmen hat derzeit bis zum Dezember Kurzarbeit angemeldet, weitere 10 Prozent sogar bis zum Februar 2021. Durchschnittlich dauert die Kurzarbeit sechs bis sieben Monate. Zum Gesamtbild gehört aber auch, dass mit 92 Prozent der ganz überwiegende Teil der Schienenbranche ohne einen Personalabbau auskam. Lediglich acht Prozent mussten die Belegschaft verkleinern.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Das europäische Entwicklungsprojekt Safe4RAIL-2

Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Safe4RAIL-2 arbeitet die Liebherr-Transportation System intensiv mit sieben Konsortial-Partnern an der Entwicklung der nächsten Generation eines Zugsteuerungsüberwachungssystems (Train Control Monitoring Systems, TCMS).  Ziel dabei ist es, neue Zugstandards zu definieren, den Weg für deterministische Kommunikation sowie sichere und interoperable Verbindungen zu ebnen und gleichzeitig die Effizienz und Sicherheit von TCMS zu erhöhen. In Zusammenhang damit werden wegweisende Methoden und Werkzeuge zur modellbasierten Entwicklung in der Bahnindustrie abgestimmt und implementiert.

Quelle: Liebherr-Aerospace & Transportation SAS

RMV-App wird lokaler

Ab dem 22. Juli können Nutzerinnen und Nutzer auch ausgewählte lokale Inhalte aus ihrer Stadt in der RMV-App aufrufen. Egal, ob es um die Öffnungszeiten der örtlichen Mobilitätszentrale geht, um Freizeitverkehre, Ausflugstipps oder Neuigkeiten zu Schulverkehren und Verkehrshinweisen: Über die lokalen Seiten innerhalb der RMV-App erhält der Fahrgast noch passgenauere Informationen darüber, was in seinem direkten Umfeld passiert. Zum Start des Pilotprojekts stellen die Frankfurter Partner VGF und traffiQ sowie die Wiesbadener ESWE Verkehr Informationen aus ihrem Gebiet bereit. Kommt das Projekt in diesen Städten gut an, ist eine Ausweitung auf weitere Partner im Verbund angedacht.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH  

Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Alternativen im Vergleich zu Dieseltriebzügen

Batterietriebzüge (BEMU) und Brennstoffzellentriebzüge (HEMU) sind klimaneutrale Alternativen zu Dieseltriebzügen (DMU), die derzeit im Nah- und Pendlerverkehr eingesetzt werden. Allerdings beträgt der monetäre Unterschied zwischen der wirtschaftlichsten und der teuersten Alternative z.B. auf den Strecken des „Netzes Düren“ bis zu satte 59 Mio. Euro. Wie die Technologieorganisation Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in einer neuen Studie errechnete, sind BEMU ähnlich wirtschaftlich wie Triebzüge, die ihre Energie über die Oberleitung beziehen. Am teuersten und unwirtschaftlichsten sind HEMU – noch vor DMU, die aufgrund ihres Schadstoffausstoßes und schädigenden Beitrags zur Klimaveränderung mittelfristig aus dem Verkehr gezogen werden. Die Experten gingen in ihrer Berechnung von einer im Bahnverkehr typischen Laufleistung von 30 Jahren aus.
Die Wirtschaftlichkeit von batteriebetriebenen Zügen ist signifikant höher als die von wasserstoffbetriebenen. So ist der HEMU in Anschaffung, Betrieb, Wartung um bis zu 35 Prozent teurer als der BEMU. „Um diesen Unterschied zu verifizieren, haben wir zusätzlich zur Ermittlung der Kapitalwerte auch eine aufwändige Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Und hier erkennen wir, dass der Unterschied signifikant ist. Egal wie man es auch dreht oder wendet. Das Batteriekonzept bleibt immer vorne. Auf den typischen Pendlernebenstrecken, wo derzeit noch DMU eingesetzt werden, ist der Wasserstofftriebzug immer die wirtschaftlich ungünstigere Lösung. Auch für uns war das eine überraschende Erkenntnis“, sagt Dr. Wolfgang Klebsch, Autor der Studie und Mobility-Experte beim VDE. Was den HEMU so teuer macht sind die Energiekosten, die prinzipiell höher sind als die des BEMU oder EMU.

Quelle: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Die Studie ist hier kostenfrei erhältlich.

Ladegerät-Infrastruktur für Bonn und Darmstadt

Heliox hat den Zuschlag für die Implementierung der Ladegerät-Infrastruktur der Bonner und Darmstädter E-Busflotten erhalten. Der Vertrag umfasst nicht nur die Lieferung der Nachtladegeräte, sondern ist als „schlüsselfertiges Gesamtprojekt“ zu erachten. Er umfasst die vollständige Installation und Wartung von Ladestationen und Mittelspannungsanschluss.
Die Heliox-Ladeinfrastruktur ist mit dem verwendeten Flottenmanagementsystem kompatibel. Dies erleichtert die Überwachung der Busse und der Ladeinfrastruktur und ermöglicht ein intelligentes Lademanagement. Auch die Interoperabilität mit mehreren Busmarken ist ein entscheidender Teil der Anforderungen, die zu Beginn der Ausschreibung festgelegt wurden.

Quelle: Heliox

Boom für digitales Ticketing

In vielen Branchen, Industrien und Organisationen hat sich die Digitalisierung in den vergangenen Monaten beschleunigt: Häufig haben digitale Services elementar dabei geholfen, Lieferketten, Geschäftsbetrieb und soziale Dienstleistungsangebote aufrechtzuerhalten. Das gilt auch für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verkehrsunternehmen, die bereits vor der Pandemie auf digitale Lösungen gesetzt haben, konnten die Herausforderungen durch Corona dabei deutlich besser bewältigen. Immer mehr Kunden nutzen die Vorteile von Ticketing Apps wie HandyTicket Deutschland von HanseCom. Dort wurden in den vergangenen Monaten die größten jemals gemessenen Neukunden-Anmeldungen registriert. Im Verhältnis zum monatlichen Jahresdurchschnitt 2019 haben sich im Mai 2020 knapp 30 Prozent mehr neue Nutzer angemeldet, im Juni 2020 waren es sogar fast 60 Prozent. Diese Entwicklung zeigt noch einmal überdeutlich, welchen großen Stellenwert digitale Vertriebskanäle für den ÖPNV haben. Denn mit ihnen kann er den Zugang für seine Kunden so einfach wie möglich gestalten. Und davon profitieren beide Seiten nicht nur in Krisenzeiten.

Quelle: HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH