Neue TW 3000-Flotte in Hannover ist komplett

In der Nacht zum 2. Juli 2020 erreichte der letzte der 153 neuen Stadtbahnwagen vom Typ TW 3000 per Tieflader Hannover. In den vergangenen Wochen wurde das Fahrzeug betriebsbereit gemacht, umfangreich getestet und auf Strecke abgenommen. Nun wird der Wagen zusammen mit seinen Vorgängern im Linienbetrieb eingesetzt.
Die ÜSTRA hat in den vergangenen Jahren nach einer Ausschreibung ein Herstellerkonsortium, bestehend aus den Firmen Alstom und Kiepe Electric, mit der Lieferung von insgesamt 146 Stadtbahnen des neuen Typs TW 3000 in drei Losen beauftragt, gefördert mit jeweils 50 Prozent der Anschaffungskosten vom Land Niedersachsen über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Zusätzlich konnten sieben weitere TW 3000 für rund 19,4 Millionen Euro bestellt werden, von denen die LNVG ebenfalls 50 Prozent als Förderung übernimmt. Die restliche Kaufsumme wird mit einer Schadenspauschale verrechnet.
Alstom hat seit 2011 insgesamt 465 Drehgestelle für die 153 neuen Stadtbahnwagen der TW 3000 Flotte geliefert. Die am Alstom-Standort in Salzgitter produzierten Drehgestelle wurden eigens für den Einsatz im Netz der Hannoverschen Verkehrsbetriebe (ÜSTRA) entwickelt.
Als Konsortialführer zeichnete die Kiepe Electric GmbH, ein Tochterunternehmen der Knorr-Bremse AG, verantwortlich für die gesamte Elektrik. Die Firma HeiterBlick aus Leipzig war verantwortlich für die Konstruktion, Fertigung und den mechanischen Ausbau der Wagenkästen.

Quelle: Kiepe Electric

Aus Hiltrup on Demand wird Loop Münster

Am 1. September starten Stadt Münster und Stadtwerke Münster das neue Angebot für Münsters Süden. Dann fahren unter diesem Namen Kleinbusse durch Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel, Mecklenbeck-Süd sowie anliegende Wohn- und Gewerbegebiete. Anders als die großen Busse sind sie ohne festen Fahrplan und Linienwege unterwegs. Sie werden per App oder Telefon zur nächsten Straßenecke gerufen und bündeln Fahrtwünsche mehrerer Fahrgäste.
„Loop steht sinnbildlich für Mobilität, egal ob im Englischen oder im Plattdeutschen“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität die Namenswahl. „Natürlich sind die Fahrzeuge auch barrierefrei und überwiegend elektrisch unterwegs.“
Um die Kleinbusse zu nutzen reicht eine normale Fahrkarte, zum Beispiel ein Abo, 90 Minuten- oder Semesterticket. Zusätzliche Kosten fallen nicht an. Papiertickets können allerdings nicht beim Fahrer gekauft werden. „Wir erschließen mit Loop ein bisher unbespieltes Feld des öffentlichen Nahverkehrs. Smarte, digitale Lösungen ermöglichen uns, die Nahmobilität anders zu organisieren und dabei gleichzeitig nutzerfreundlich und umweltverträglich zu denken“, erläutert Stadtbaurat Robin Denstorff.
Möglich wird das Pilotprojekt durch die finanzielle Förderung des Landes NRW. Der von der Stadt Münster eingereichte Förderantrag wurde im Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ ausgezeichnet, die Stadt Münster erhält eine Förderung von fünf Millionen Euro vom NRW-Verkehrsministerium.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

Mit begrünten Haltestellen gegen Hitzeinseln in der Stadt

Unter dem Motto „Greener Linien“ setzen die Wiener Linien laufend Projekte um, die die Öffis noch klimafreundlicher machen. So werden laufend zahlreiche Begrünungsmaßnahmen umgesetzt, wie aktuell etwa die großflächige Fassadenbegrünung des Stationsgebäudes in der Spittelau oder die Pilotversuche vom Vorjahr mit der Begrünung von bestehenden Wartehäuschen mit „Mauerkatzen“. Bei Neubauten von Wartehäuschen soll die Begrünung künftig bereits in die Planung einfließen. In einem innovativen Pilotprojekt entsteht daher gegenüber vom Parlament eine neue begrünte Straßenbahn-Haltestelle. Erstmals wird es möglich sein, auch das Dach mit bunten Blumen zu bepflanzen.
„Wir kämpfen mit einer Vielzahl von Maßnahmen gegen klimawandelbedingte Hitzeinseln in unserer Stadt. Begrünungen bei Öffi-Haltestellen spenden Schatten und helfen so die Umgebungstemperatur zu senken, ein aktiver Beitrag für die Klimamusterstadt Wien. Zudem trägt ein bunt blühendes Dach sowie begrünte Wände an Haltestellen auch zur optischen Aufwertung bei“, freut sich Stadträtin Ulli Sima auf das Pilotprojekt am Ring.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Vossloh mit guter Entwicklung im ersten Halbjahr 2020

Die Vossloh AG hat im ersten Halbjahr 2020 einen Konzernumsatz von 393,2 Mio.€ erzielt (Vorjahr: 437,1 Mio.€). Insbesondere Portfolioveränderungen, im Vorjahr waren noch Umsätze von 30,1 Mio.€ aus mittlerweile veräußerten Weichenaktivitäten in den USA im Zahlenwerk enthalten, und die COVID-19-Pandemie trugen zu dieser Entwicklung bei. Temporäre Produktionsstilllegungen und kundenseitige Projektverzögerungen führten zu Minderumsätzen in einer Größenordnung von etwa 30 Mio.€. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr 2020 betrug 30,1 Mio.€ (Vorjahr bereinigt: 20,5 Mio.€) und war durch die im ersten Quartal 2020 erfolgswirksame Buchwertanpassung in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der Übergangskonsolidierung eines Joint Ventures in China im Geschäftsfeld Fastening Systems begünstigt (unter Herausrechnung dieses Effekts lag das EBIT bei 14,5 Mio.€). Die EBIT-Marge verbesserte sich entsprechend auf 7,6 % (Vorjahr bereinigt: 4,7 %). Belastungen aus COVID-19 waren im EBIT des ersten Halbjahres 2020 in einer Größenordnung von etwa 10 Mio.€ enthalten. Ohne COVID-19 hätte sich die operative Ertragskraft von Vossloh im Jahresvergleich somit signifikant verbessert.

Quelle: Vossloh AG

Elektrobusse machen Genua nachhaltiger

Siemens Smart Infrastructure liefert die Ladeinfrastruktur für 10 Rampini eBusse vom Typ E80 für den städtischen Verkehrsbetrieb AMT Genova (AMT) in Genua, Italien. Mit diesem Projekt treibt AMT die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in Genua weiter voran, mit dem Ziel, ein energieeffizientes und nachhaltiges Modell städtischer Mobilität zu schaffen. Die Ladeinfrastruktur von Siemens soll im Sommer 2021 in Betrieb genommen werden.
In der ersten Phase liefert Siemens 10 innovative Plug-in-Ladesysteme für das AMT-Busdepot Cornigliano. Damit können Busse über Nacht oder während geplanter Betriebspausen geladen werden. Das platzsparende Design ermöglicht die Installation von bis zu 60 weiteren Ladeeinheiten im Busdepot für ebenso viele eBusse – ein zukunftssicherer modularer Ansatz.
Über die Plug-in-Ladesysteme Sicharge UC 100, die den neuesten internationalen Normen entsprechen und über eine Ladekapazität von bis zu 100 kW verfügen, können die Busse im Depot durch von oben herunterziehbare Kabel geladen werden. Dieses platzsparende Konzept erhöht die Anzahl von Bussen, die in einem einzigen Depot aufgeladen werden können. In Kombination mit der intelligenten Ladesoftware von Siemens wird der gesamten Ladevorgang optimiert, um den Energiebedarf des Depots so niedrig wie möglich zu halten.
Die zehn mit 200 kWh Batteriepaketen ausgestatteten eBusse von Rampini sind 2,2 Meter breit und bieten Platz für 43 Fahrgäste. Damit sind sie die einzigen eBusse in Europa, die in historischen Stadtzentren für maximale Manövrierfähigkeit sorgen.

Quelle: Siemens AG

Mobimeo will B2B-Geschäft von Moovel übernehmen

Auf dem Markt für digitale Mobilitätsplattformen steht eine Teilübernahme an. Übernahmekandidat ist das B2B-Geschäft der Moovel Group, ein Joint Venture von BMW und Daimler. Daran interessiert ist die Deutsche-Bahn-Tochter Mobimeo. Das bestätigte ein Sprecher des Daimler-Konzerns auf Anfrage. “Damit bündeln beide Unternehmen ihre Kräfte in der Entwicklung von Mobilitätsplattformen für Kunden der öffentlichen Hand”, erklärte der Daimler-Sprecher. Das beinhaltet zum Beispiel Smartphone-Apps für die Rou­ten­pla­nung und für Ticket­käu­fe im ÖP­NV als White-Label-Angebot.
Das Endkundengeschäft verbleibe jedoch bei Moovel, so der Sprecher weiter. Moovel ist eines von insgesamt fünf Joint Ventures von BMW und Daimler im Bereich urbaner Mobilität, darunter zum Beispiel der Carsharing-Dienst Share Now. Die 2018 gegründete Mobimeo hat dagegen nach eigenen Angaben ihren Fokus auf Städten, Verkehrsunternehmen und -verbünden.
Beziffern wollte der Daimler-Sprecher den zu erwerbenden Anteil oder den möglichen Kaufpreis mit Verweis auf das seit dem 16. Juli laufende Fusionskontrollverfahren nicht. Laut dem entsprechenden Eintrag des Bundeskartellamtes geht es um den “Er­werb wett­be­werb­lich er­heb­li­chen Ein­flus­ses” der Mobimeo an Moovel. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe sowie der Zustimmung der zuständigen Bundesministerien.

Quelle: energate.de

Tobias Harms bleibt Vorstandsvorsitzender der SWEG

Der Aufsichtsrat der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) hat Tobias Harms (47) vorzeitig für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden und Technischen Vorstand bestellt. Harms ist seit 2016 Mitglied des Vorstands und seit April 2020 Vorstandsvorsitzender der SWEG. Sein aktueller Vertrag läuft bis Mitte 2021 und ist nun bis Mitte 2026 verlängert worden. Dr. Uwe Lahl, der Aufsichtsratsvorsitzende der SWEG, kommentiert: „Wegen sich ändernder politischer und marktwirtschaftlicher Rahmenbedingungen muss sich das Unternehmen an das Geschäftsumfeld des öffentlichen Verkehrs anpassen und konsequent weiterentwickelt werden. Tobias Harms verfügt über sehr viel Erfahrung in den Märkten ÖPNV und SPNV. Ich bin daher froh, dass er diese Aufgabe für weitere fünf Jahre wahrnimmt.“

Quelle: SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG

Weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge

Im niedersächsischen Bremervörde entsteht ab September 2020 die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge. Vertreter des Landes und der beteiligten Unternehmen fanden sich vor Ort zu einem symbolischen ersten Spatenstich ein. Eine achtzehnmonatige Testphase für die ersten beiden Züge ist Ende Februar erfolgreich abgeschlossen worden. Das weltweit beachtete Mobilitätsprojekt tritt nun in die nächste Phase.
Das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde wird die Wasserstofftankstelle in der Nähe des Bahnhofs Bremervörde im Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) errichten und betreiben. Weitere Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, das Land Niedersachsen und die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb).
Nach der Fertigstellung voraussichtlich Mitte 2021 wird die Wasserstofftankstelle die bisherige mobile Betankungslösung ersetzen. Mit einer Kapazität von rund 1.600 kg Wasserstoff pro Tag handelt es sich um eine der nominell größten Wasserstofftankstellen der Welt. Ab Anfang 2022 werden dann 14 von Alstom gelieferte wasserstoffbetriebene Regionalzüge dort täglich und bei Bedarf rund um die Uhr betankt. Dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern können die Triebzüge mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei im Netz der evb fahren. Erweiterungsflächen an der Tankstelle ermöglichen eine spätere Wasserstofferzeugung vor Ort mittels Elektrolyse und regenerativ erzeugtem Strom.
Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Quelle: Alstom

Bundesweite Kampagne #BesserWeiter startet

Der öffentliche Nahverkehr war in Deutschland in den vergangenen Jahren auf Rekordniveau unterwegs und hat auch während der stärksten coronabedingten Beschränkungen für eine verlässliche Mobilität fast ohne Angebotsrückgang gesorgt. Dennoch hat die Pandemie die Branche mit voller Wucht getroffen, in der Hochphase der Ausgangsbeschränkungen brachen die Fahrgastzahlen um etwa 80 Prozent ein. Inzwischen sind 50 bis 60 Prozent der Fahrgäste zurückgekehrt. Das ist trotzdem noch zu wenig für das notwendige Wachstum der Branche – und um die Klimaschutzziele zu erreichen. Mit der bundesweiten Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter wollen Bund, Länder, kommunale Spitzenverbände und die Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs ab dem 28. Juli 2020 das Vertrauen der Fahrgäste zurückgewinnen. Zugleich bedanken sie sich bei den Beschäftigten von Bus und Bahn für ihren Einsatz. Federführend koordiniert wird diese Initiative vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Die Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter bedankt sich in ihrer ersten Phase für das damit verbundene Engagement der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr, die in einer nie dagewesenen Ausnahmesituation die öffentliche Mobilität aufrechterhalten haben.
Ende September startet die zweite Phase der Gemeinschaftskampagne. Dann wird es darum gehen, verstärkt Fahrgäste zurückzugewinnen, denn die Pandemie-Einschränkungen haben das Wachstum im ÖPNV von heute auf morgen zunächst ausgebremst.
Die Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter wird von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und Verkehrsunternehmen realisiert. Um eine bundesweite Sichtbarkeit zu gewährleisten, setzen die Akteure auf zahlreiche Plakate und weitere Formate der Außenwerbung in ganz Deutschland. Ergänzt wird diese klassische Werbung durch entsprechende Online- und Social-Media-Kommunikation. „Wir wollen mit der Gemeinschaftskampagne verlorengegangenes Vertrauen bei den Fahrgästen zurückzugewinnen und wieder mehr Menschen von Bus und Bahn überzeugen. Nur so können wir weitere Fahrgeldverluste vermeiden und die Klimaschutzziele erreichen“, so VDV-Präsident Wortmann

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)